The Dark Forest (Cixin Liu)

Es ist erschreckend: Nachdem ich von „The Three-Body Problem“ extrem begeistert war und ich das Buch für meine Verhältnisse recht schnell verschlungen hatte, saß ich am Nachfolger „The Dark Forest“ ungefähr ein halbes Jahr. Zwar ist auch der Umfang gewachsen, doch letztendlich bin ich einfach noch weniger zum Lesen gekommen als zu Beginn des letzten Jahres. An der Qualität der Geschichte liegt es glücklicherweise nicht und Autor Cixin Liu baut das von ihm geschaffene Universum konsequent weiter aus. Dennoch, oder gerade deshalb, beschreitet die Geschichte ganz neue Wege, was uns einen faszinierenden Einblick in die Zukunft der Menschheit werfen lässt…

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Life in Pieces – Season 2

Kaum zu glauben, doch ich habe „Life in Pieces – Season 2“ nach über einem Jahr tatsächlich zu Ende geschaut. Manchmal ist es also gar nicht so schlecht, bei Serien eine Pause einzulegen. Warum ich die Sichtung der Comedy-Show doch wieder aufgenommen habe, lest ihr in der folgenden Besprechung…

Life in Pieces – Season 2 | © 20th Century Fox Television

Life in Pieces – Season 2 | © 20th Century Fox Television

Comedy-Happen mit teils seltsamem Humor

Im Grunde hat sich im Vergleich zur ersten Staffel nichts geändert: Immer noch bekommen wir eine turbulente Familien-Comedy in ca. fünfminütigen Häppchen serviert. Jeweils vier dieser Häppchen ergeben eine Episode, die meist keinen roten Faden zwischen den einzelnen Segmenten bietet. Nach wie vor sehe ich das als großen Schwachpunkt der Serie, weshalb ich auch nach der achten Episode ausgestiegen bin. Zumindest vorerst. Als uns eine 20-minütige Serie im Programm fehlte, habe ich doch wieder eingeschaltet und bin sogleich bei einer Episode gelandet, die tatsächlich eine Verbindung zwischen den einzelnen Geschichten schafft. Auch den Humor fand ich deutlich angenehmer und für ungefähr acht weitere Episoden war ich der Serie gegenüber erstaunlich positiv eingestellt.

Leider jedoch konnte sich der positive Eindruck nicht bis zum Schluss halten, wobei ich auch sagen muss, dass ich größtenteils zwei Segmente wirklich witzig fand, eines eher durchschnittlich und das vierte dann eher schwach. Wenn es diese strikte Trennung nicht geben würde, wäre der Gesamteindruck wohl auch deutlich besser gewesen. Doch manche Figuren, speziell die WG-Bewohnerin Dougie, sind unglaublich klischeehaft geschriebene Stereotypen, die mir teils den Spaß an den anderen Geschichten verdorben haben, selbst wenn diese deutlich besser waren.

Fazit

Immer noch eine durchaus launige Familien-Comedy, die unter ihrem starren Konzept leidet. Der Humor war mir teils zu flach, doch ein paar Charaktere mag ich inzwischen wirklich gerne. Wenn man die Serie nicht geballt schaut, funktioniert sie als netter Tagesabschluss ziemlich gut. Kein Comedy-Hit, sondern nette Unterhaltung – zumindest drei Viertel der Show: 7/10 (6.9) Punkte.

Media Monday #344

Wo ist es hin, das Wochenende? Ganz spontan hat es sich ergeben, dass die Kinder von Samstag auf Sonntag bei den Großeltern übernachten, was uns einen freien Abend beschert hat. Was nur mit der gewonnen Zeit anfangen? Ab ins Kino und danach lecker Essen gehen! Ansonsten habe ich mich mit meiner Filmsammlung beschäftigt (siehe Foto unten) und viel geschlafen. Den heutigen Nachmittage haben wir für Brettspiele mit den Kindern genutzt und jetzt stehen nur noch die Fragen des Medienjournals an, bevor uns sie neue Woche mit dem Alltag wieder in Beschlag nimmt…

Media Monday #344

  1. Die Oscar-Nominierungen sind raus. Ich für meinen Teil habe die meisten Filme noch nicht gesehen, freue mich aber für „Blade Runner 2049“ über seine Nominierungen.
  2. Nachdem ich die Auflösung von „Lost“ kenne, reizt mich die Serie so überhaupt nicht mehr, denn davon war ich auf inhaltlicher Ebene einfach unglaublich enttäuscht.
  3. Könnte es nicht bitte viel mehr freie Tage geben wie etwa Wochenenden, Feiertage und Urlaub? Ich persönlich finde nämlich, dass es zu viele tolle Serien, Filme und andere Freizeitaktivitäten gibt, um diese alle sinnvoll im Alltag unterzubringen.
  4. Mit „The Three-Body Problem“ sowie seinen Nachfolgern habe ich mal wieder zu einem wirklich außergewöhnlichen Buch gegriffen, denn hatte ich zuvor noch nie chinesische Hard-Sci-Fi gelesen, was durchaus ein Erlebnis ist.
  5. Eine „ältere“ Serie zu beginnen, von der es bereits X Staffeln gibt (z.B. „The Wire“ oder „Boardwalk Empire“) ist für mich stets ein sehr aufregendes Erlebnis, da ich komplett in der Serienwelt versinken kann.
  6. Wenn schon alles adaptiert wird, wieso gibt es dann noch keine Umsetzung des Rollenspiels „Shadowrun“? Schließlich wildert Netflix mit „Bright“ eh schon in diesem Gefilde, so dass eine offizielle Adaption doch nur Sinn machen würde.
  7. Zuletzt habe ich die beiden Filme „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ und „Star Wars: Die letzten Jedi“ gesehen und das war einerseits sehr unterhaltsam (erster Film), andererseits aber auch ziemlich enttäuschend (zweiter Film), weil Rian Johnson in seiner Fortsetzung so ziemlich alles über den Haufen wirft, was J. J. Abrams zuvor aufgebaut hat.

Viel zu viele noch ungesehene Blu-rays (mehr davon auf Instagram):

Star Wars: Die letzten Jedi – OT: Star Wars: The Last Jedi (2017)

Aktualisierung: Ich habe „Star Wars: Die letzten Jedi“ am 14. Oktober 2022 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Nachdem ich am Freitag relativ spontan meinen Eindruck zum Vorgänger aufgefrischt hatte, saß ich gestern Nachmittag im Kino und habe mir „Star Wars: Die letzten Jedi“ tatsächlich noch auf der großen Leinwand angesehen. Die Kinder haben bei den Großeltern übernachtet, weshalb wir danach noch gemütlich Essen gehen konnten und einfach einen wundervollen Abend hatten. Wie groß der Anteil des Films daran war, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Star Wars: Die letzten Jedi (2017) | © Walt Disney

Star Wars: Die letzten Jedi (2017) | © Walt Disney

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Star Wars: Das Erwachen der Macht – OT: Star Wars: The Force Awakens (2015) (WS1)

Aktualisierung: Ich habe „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ am 30. September 2022 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Ganz spontan hat es sich doch noch ergeben, dass ich es morgen vermutlich schaffe, mir „Star Wars: Die letzten Jedi“ im Kino anzusehen. Somit habe ich heute, trotz akuter Müdigkeit, den Vorgänger „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in den Player geschoben, denn die letzte (und bisher einzige) Sichtung liegt inzwischen auch schon wieder zwei Jahre zurück. Was hat sich seitdem verändert?

Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht (2015) | © Walt Disney

Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015) | © Walt Disney

Ein nostalgisches Sci-Fi-Abenteuer

Leider habe ich es bisher immer noch nicht geschafft, mir alle bisherigen Teile inklusive „Rogue One: A Star Wars Story“ noch einmal zu Gemüte zu führen. Das war eigentlich mein Plan vor der Sichtung des aktuellen Teils, doch es sollte nicht sein. Wenigstens meine Eindrücke zum direkten Vorgänger wollte ich noch einmal auffrischen – und ja, er wirkt auch heute noch so unterhaltsam, wie beim Kinobesuch vor zwei Jahren. Es ist wirklich bemerkenswert, wie gut J. J. Abrams den Ton der alten Filme trifft. Fast schon zu gut. Mir ist die inhaltliche Verwandschaft zu „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ heute noch stärker aufgefallen als damals, gerade was die grobe Handlungsstruktur angeht. Da merkt man, dass Disney wirklich auf Nummer sicher gehen wollte, was einerseits wunderbar funktioniert, andererseits aber auch jegliche Weiterentwicklung oder Innovation vermissen lässt.

Was die Rückkehr bekannter Charaktere (Han Solo, Chewbacca und Leia Organa) angeht, habe ich den Film heute viel versöhnlicher wahrgenommen. Vielleicht weil ich schon wusste, worauf diese Entwicklung hinausläuft. Richtig begeistert war ich erneut von Rey und Finn sowie dem großen Gegenspieler Kylo Ren. Von diesen Figuren erwarte ich mir so einiges in „The Last Jedi“, auch wenn ich inzwischen weiß, dass die Fortsetzung mehr als kontrovers aufgenommen wird. Wenn Rian Johnson („Looper“) es gelingt, den nostalgischen Flair beizubehalten und dabei eine originellere Geschichte zu erzählen, dann bin ich schon zufrieden.

Fazit

Im direkten Vergleich zu Disneys anderem Sci-Fi-Abenteuer-Franchise „Guardians of the Galaxy“ wirkt „The Force Awakens“ fast schon ein wenig altbacken. Das ist nicht zwangsweise schlecht, denn gerade durch die offen ausgespielte Nostalgie-Karte kann J. J. Abrams‘ Film punkten. Es macht einfach Spaß in dieses nur allzu bekannte Universum zurückzukehren und ich freue mich nun schon richtig auf den zweiten Teil. Ob meine Erwartungen daran erfüllt werden, werde ich in den nächsten Tagen berichten. Die Rückkehr zum ersten Teil der neuen Trilogie hat sich auf jeden Fall gelohnt: 8/10 Punkte.

Eine weitere Besprechung des Films habe ich am 7. Februar 2016 veröffentlicht.

Die 5 besten (noch lebenden) männlichen Schauspieler

Mitten in der Oscar-Saison fragt uns Gorana in Die 5  BESTEN am DONNERSTAG nach den fünf besten (noch lebenden) männlichen Schauspielern. Gar nicht so einfach. Ich habe deshalb beschlossen auf die Generation zu verzichten, die seit Jahren nur noch Mist macht (Robert De Niro, Al Pacino und Co.) und der, wenn man so will, zweiten Reihe Platz zu machen. Seid also gespannt… 🙂

Die 5  BESTEN am DONNERSTAG #79

Das Thema für Ausgabe #79 lautet:

Die 5 besten (noch lebenden) männlichen Schauspieler

  1. Idris Elba – Seine Rolle als smarter Gangster Stringer Bell in „The Wire“ bleibt wohl unvergessen. Mit „Luther“ hat Idris Elba sogar einer ganzen Serie seinen Stempel aufgedrückt und selbst in 08/15-Actionern wie „Bastille Day“ weiß er zu überzeugen. Mit am meisten ist er mir tatsächlich aus „Prometheus: Dunkle Zeichen“ in Erinnerung geblieben, in dem er eine einfache Nebenrolle zu einem echten Charakter ausgestaltet.
  2. Jake Gyllenhaal – Schon in „Donnie Darko“ hatte mich Jake Gyllenhaal sehr beeindruckt. Auch in seiner weiteren Karriere (u.a. „Source Code“) konnte er mich begeistern. Nur die Ausflüge ins ganz große Blockbuster-Kino (z.B. „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“) haben mich nicht so wirklich überzeugen können. Spätestens mit „Nightcrawler: Jede Nacht hat ihren Preis“ hat er jedoch bewiesen, dass er zu den ganz Großen gehört.
  3. Leonardo DiCaprio – Zu Zeiten von „Titanic“ noch als Teenie-Schwarm verschrien hat sich Leonardo DiCaprio zu einem der besten Schauspieler seiner Generation entwickelt, wenn nicht sogar zu dem besten. Egal ob „Blood Diamond“, „Shutter Island“ oder „Inception“ – er macht stets das Beste aus seinen Rollen. Mit „The Wolf of Wall Street“ und „The Revenant: Der Rückkehrer“ hat er dann spätestens bewiesen, dass er große Filme nicht nur tragen, sondern auch maßgeblich prägen kann.
  4. Michael Shannon – Mir ist Michael Shannon schon bei meiner ersten Sichtung von „Boardwalk Empire“ sehr positiv aufgefallen – und dieser Eindruck hat sich bis zur finalen Staffel gefestigt. Mit seinen Auftritten in „Take Shelter“ und „Midnight Special“ ist er nun in aller Munde. Kein Wunder, denn er schafft es stets, seinen Figuren eine immense Tiefe zu geben.
  5. William H. Macy – Bereits 2003 hat der ewige Nebendarsteller mit „The Cooler: Alles auf Liebe“ eine beeindruckende Leistung in einer Hauptrolle abgeliefert. Doch auch schon davor ist er mir mit seinen Auftritten in „Fargo“ oder „Jurassic Park III“ positiv aufgefallen. Der pure Wahnsinn ist Macy jedoch als Frank Gallagher in der US-Version der TV-Serie „Shameless“ – einfach großartig, in jeder Hinsicht!

Media Monday #343

Das ging wieder viel zu schnell: In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es endlich geschneit, Samstagvormittag war ich mit den Kindern im Schnee tollen – und sofort hat sich der Zwergofant einen fiesen Husten eingefangen, der uns in der Nacht auf Sonntag komplett wachgehalten hat. Puh. Auch meine Erkältung hat sich (nach drölftausend mal angehustet werden) verschlechtert, so dass das Laufen erst einmal auf Eis liegt. Raus konnten wir heute nicht und es liegt ein Sonntag mit unzähligen Brettspielen, CDs und Nickerchen hinter uns. Die Fragen des Medienjournals sind somit der krönende Abschluss…

Media Monday #343

  1. Psychopathen in Film und Fernsehen sind spätestens seit Hannibal Lecter nicht mehr aus der Popkultur wegzudenken.
  2. Das Musical „La La Land“ steht schon ewig auf meiner Liste, aber ich habe es erst vergangenen Freitag geschafft, den Film endlich zu sehen.
  3. Im Moment bin ich ja, was TV-Serien angeht, voll und ganz dem Genre viktorianischer Horror verhaftet, zumindest konnte mich „Penny Dreadful“ in dieser Hinsicht ziemlich begeistern.
  4. Anthologie-Serien, die je Folge oder Staffel eine eigenständige Geschichte erzählen habe ich bisher, die erste Staffel von „True Detective“ einmal ausgenommen, noch keine gesehen.
  5. Seit meiner Sichtung von „Beautiful Girls“ hat mich lange nichts mehr so begeistert, schließlich war es der perfekte Film für die Zeit nach Weihnachten.
  6. Lange Bahnfahrten unternehme ich nie. Ich bin ein klassischer Autofahrer und während meiner Fahrten höre ich stets Podcasts, die mir wiederum bei der Filmauswahl helfen.
  7. Zuletzt habe ich den Film „300: Rise of an Empire“ gesehen und das war leider keine gelungene Fortsetzung des Action-Hits „300“, weil er außer Eva Green nichts zu bieten hatte.

Die erste Kalorienbombe des Wochenendes (mehr davon auf Instagram):

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300: Rise of an Empire (2014)

Ein langer Tag mit Schnee, fettigem Essen und einem gewissen Maß an Lagerkoller geht zu Ende. Eigentlich zu spät aufs Sofa gekommen und zu müde für einen Film gewesen, habe ich dennoch „300: Rise of an Empire“ in den Player geschoben. Was die Fortsetzung zu Zack Snyders Action-Kracher „300“ zu bieten hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

300: Rise of an Empire (2014) | © Warner Home Video

300: Rise of an Empire (2014) | © Warner Home Video

Eva Green rettet den Film vor der Belanglosigkeit

Tatsächlich sieht „300: Rise of an Empire“ wieder enorm gut aus. Die comichaften Schlachtszenen wirken noch perfekter und glatter – und das trotz der Hektoliter an CGI-Blut, die hier vergossen werden. Nein, Noam Murros Sequel ist nicht brutal, sondern einfach nur größer, bunter, lauter. Eine typische Fortsetzung eben. Das Übermaß an Gewalt verpufft komplett, da sie keinen Effekt auf unsere Charaktere hat. Es ist egal wer stirbt und wer lebt, was wirklich schade ist, denn so manche Kampfszene bietet wahrlich famos anzusehende Einstellungen.

Neben der fahrigen Erzählweise (im Prinzip eine Aneinanderreihung an Rückblenden), ist wohl die schwache Hauptfigur Themistokles einer der größten Fehler des Films. Hauptdarsteller Sullivan Stapleton bleibt komplett blass. Ihm fehlt jegliches Charisma, das Gerard Butler im ersten Teil noch zu verströmen wusste. Dafür gibt es mit Eva Greens Artemisia eine sehenswerte Gegenspielerin, die den Film auch fraglos dominiert. Eva Green (u.a. bekannt als Vanessa Ives in „Penny Dreadful“) ist sich hier für nichts zu schade und setzt ganz auf den Exploitation-Charme des Films. Leider nimmt sich der Rest des Fantasy-Actioners viel zu Ernst und kann nicht mit ihrer Performance mithalten.

Fazit

Auch wenn „300: Rise of an Empire“ kein wirklich guter Film ist, so hatte ich doch Spaß bei der Sichtung – und das lag vor allem an den teils toll anzusehenden Bilder und Eva Green. Nötig war diese Fortsetzung keineswegs, doch wer „300“ mochte, der kann ruhig einmal reinschauen. Oder eben auch nicht. Heute gesehen, morgen vergessen. Immerhin ein wenig gelungener als der „300“-Klon „Krieg der Götter“: 5/10 Punkte.

La La Land (2016)

Nach einer fordernden Arbeitswoche wäre ich heute am liebsten zeitgleich mit meinen Kindern ins Bett gegangen. Aber wer braucht schon Schlaf, wenn er Kino haben kann? Also habe ich die Gelegenheit genutzt und endlich „La La Land“ nachgeholt. Ein Film, der nach der Oscar-Verleihung 2017 in aller Munde war und der dennoch sehr kontrovers aufgenommen wurde: entweder man liebt ihn oder man hasst ihn.

La La Land (2016) | © Studiocanal

La La Land (2016) | © Studiocanal

„La La Land“ oder „Nostalgie: Der Film“

Auch wenn das Genre unter vielen Filmfreunden nicht sonderlich beliebt ist, so muss ich mich klar zu den Verfechtern des Film-Musicals zählen. Insofern war ich begeistert, dass Damien Chazelle seinen Film völlig unzweideutig mit einer bombastischen Musical-Nummer eröffnet. Herrlich! Auch im weiteren Verlauf ist „La La Land“ durchzogen von Tanzszenen und Songs, die an das klassische Hollywood-Musical erinnern, aber doch Gebrauch von moderner Inszenierung machen. Überhaupt ist der Spagat zwischen Nostalgie und Moderne der Kernpunkt des Films, sowohl formal als auch inhaltlich. Das ist nicht immer sonderlich subtil inszeniert und wird an manchen Stellen im Drehbuch sogar plakativ ausgesprochen, doch bewahrt sich der Film dadurch eine gewisse Unschuld in seiner bewusst gewählten Verspieltheit.

Die Geschichte von Mia (Emma Stone, „Crazy, Stupid, Love.“) und Sebastian (Ryan Gosling, „Blade Runner 2049“) erzählt eine oftmals kitschige und doch nicht konfliktfreie Liebe, die zuletzt nicht in einem Happy End gipfelt – zumindest nicht im klassischen, nostalgischen Sinne. Hat also die Moderne gewonnen? Das kommt wohl ganz auf die persönliche Perspektive an, denn beide Figuren leben ihren Traum. Nur eben nicht zusammen. Den Unterschied machen, wie so oft im Leben, eher die kleinen, unbewussten Entscheidungen. Somit werden wir auf einer bittersüßen Note aus dem stilisierten Los Angeles entlassen, das durch seine ikonischen Bilder noch lange in der Filmwelt nachhallen wird.

Kein klassisches Hollywood-Musical

Die meisten vehementen Kritiker beschweren sich, dass „La La Land“ nur versucht die großen Musicals der goldenen Ära Hollywoods zu kopieren, ohne dabei jedoch ihre Klasse zu erreichen. Damien Chazelles Film ist dabei aber eher Meta-Kommentar als Hommage: Egal ob ein Mobiltelefon mitten in einer Tanznummer klingelt oder die Traumfabrik in einer Traumszene als fiktive Kulisse inszeniert wird, „La La Land“ ist Ebene auf Ebene. Schicht auf Schicht. Die Nostalgie mag das Fundament sein, doch ist dieses inzwischen kaum mehr erkenntlich. Dem Film gelingt somit gleichzeitig die Dekonstruktion dieses Traums, er schafft es dabei aber auch eine der größten Liebeserklärungen an die Träumer da draußen zu sein.

Fazit

„La La Land“ ist in erster Linie ein technisch beeindruckender, audiovisueller Rausch. Schon alleine in den Bildern zeigt sich, dass der Film seinen Vorbildern huldigt, diese gleichzeitig kommentiert und teils dekonstruiert. Verpackt ist all das in wunderbare Musical-Nummern, die mitreißend gespielt und inszeniert sind. Hinzu kommt eine Liebesgeschichte, die mich am Ende sogar eine kleine Träne verdrücken ließ. Alles in allem ein wirklich toller Film, der zum mehrfachen Schauen einlädt: 9/10 Punkte.

Run, Fatboy, Run (476)

Heute bin ich richtig stolz auf mich, dass ich mich aufgerafft habe zu laufen. Eigentlich wollte ich schon Anfang der Woche gehen, doch hatten die Kinder jeden Abend etwas, weshalb wir alle erst immer spät verräumt hatten. Heute war es kalt, windig und ich spüre meinen Hals schon wieder. Eigentlich wollte ich nicht laufen, doch irgendwie hat es mich dann doch nach draußen gezogen:

Dunkel, windig, nass. Warum nur laufen?

Dunkel, windig, nass. Warum nur laufen?

Distance: 6.21 km
Duration: 00:42:22
Elevation: 33 m
Avg Pace: 6:49 min/km
Avg Speed: 8.79 km/h
Heart Rate: 157 bpm
Stride Frequency: 147 spm
Energy: 585 kcal

Aufgrund der drohenden Erkältung habe ich es langsam angehen lassen. Sehr langsam. Damit war mein Puls auch endlich mal unter 160 bpm, doch hatte ich teils das Gefühl rückwärts zu laufen. Der gute moep0r ist da 1:22 min/km schneller unterwegs und läuft entspannt mit 121 bpm. Unfassbar. Wie auch immer. Ich war laufen. Mal sehen, ob ich am Wochenende noch einen 10-km-Lauf unterbringe, oder ob mich die nächste Erkältung niederstreckt. Dieser Winter. Hrmpf.

Im Ohr: FatBoysRun – Episode 106: Weihnachtsfolge