Der erste Tag der Sommerferien! Meine Familie ist glücklich und auch ich bin froh, dass dieses Schuljahr erfolgreich hinter allen liegt. Auch wenn heute Donnerstag ist, gab es einen spontanen Filmabend: Meine Frau Lehrerin hatte sich „Nur ein Tag“ aus der Bücherei ausgeliehen, da sie die Vorlage bereits häufiger im Unterricht behandelt hat. Auch mir ist sie daher bekannt und ich war gespannt auf die Adaption… 🐗🦊🦟

Nur ein Tag (2017) | © W-film / Lighthouse Home Entertainment
Eine fantastische Fabel filmisch vermurkst
Okay, das ist etwas hart ausgedrückt. Aber von Anfang an: In „Nur ein Tag“ geht es um zwei Freunde, ein Wildschwein und einen Fuchs, die der Geburt einer Eintagsfliege beiwohnen und die somit unfreiwillig in ihr komplettes Leben, den titelgebenden Tag, einbezogen werden. Anfangs verraten sie der Eintagsfliege noch nicht, dass diese nur einen Tag zu leben hat, sondern lassen dieses Schicksal dem Fuchs angedeihen. Die Eintagsfliege sorgt nun ihrerseits dafür, dass dieser alle Highlights eines Lebens erfährt: Schule, Ehe, Kind und glücklich alt werden. Doch die Wahrheit und das Ende sind letztendlich unausweichlich…
Soweit, so fabelhaft: Die Zeit nutzen, die einem gegeben ist und sei sie noch so gering. Glücklich sein. Eine schöne Botschaft, verpackt in eine Fabel mit sympathischen Figuren. Im Film werden diese, wie bereits im Theater, von echten Menschen gespielt. Dadurch wirkt der gesamte Film sehr theaterhaft artifiziell. Und verwirrend. Gerade für Kinder, an die sich die Botschaft richten soll. „Hä, soll das ein Wildschwein sein? Warum ist er dann ein Mensch?“ Fragen dieser Art gab es während der ersten Minuten andauernd. „Ist sie nun tot? Warum geht das Boot unter? Weil niemand paddelt?“ Schnell hat sich gezeigt, dass diese Art der unkonventionellen Inszenierung nicht funktioniert. Zumindest nicht für die Zielgruppe. Vermutlich hätten schon Masken gereicht oder die Verlagerung in ein anderes Setting. So war das jedenfalls nichts Halbes und nichts Ganzes. Dabei sind die Schauspieler*innen wirklich famos und ich mochte auch die Bilder und die musikalische Untermalung.
Fazit
Gerne hätte ich den Film geliebt, zumal Martin Baltscheit, der Autor der Vorlage, auch Regie geführt hat. Doch so toll und innovativ die Idee auch ist, so wenig mag sie in ihrer Gänze funktionieren. Schade: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 6/10 Punkte.)