Auf vielfachen Wunsch zweier Herrschaften, gab es heute einmal wieder einen Filmabend. Beinahe hätte es nicht geklappt, weil das Wetter so famos ist. Doch ausgemacht ist ausgemacht und somit haben wir uns nach dem Abendessen auf der Terrasse vor dem Fernseher versammelt und „Lilo & Stitch“ in den Player geschoben. Einer der wenigen Disney-Filme, die mir bisher noch unbekannt waren…

Lilo & Stitch (2002) | © Walt Disney
Moment, das soll von Disney sein?
Bereits während des Prologs war ich vollkommen überrascht, wie ungewöhnlich für Disney „Lilo & Stitch“ doch ist. Wir befinden uns in einem waschechten Sci-Fi-Setting, das für Disney vermutlich schon einmal eine gute Fingerübung für „Star Wars“ war. Ich musste hier eher an „Titan A.E.“ denken, wobei der Animationsstil im Vergleich schon extrem geschliffen und hochwertig ist. Auf der Erde angekommen, wird die Geschichte schon vertrauter, wenngleich der realistische Kern rund um das Thema Familie und Sorgerecht für das Animationsstudio durchaus außergewöhnlich ist. In Kombination ergibt sich ein kunterbunter Mix, der viel Spaß macht, aber auch ernste Töne nicht vernachlässigt. Für den Zwergofanten war das teils zu viel. Zwar hatte er keine Angst, doch musste er große Krokodilstränen weinen, die selbst beim Happy-End nur durch gutes Zureden wieder verschwinden wollten.
Ich liebe „Lilo & Stitch“ für den klassischen und extrem hochwertigen Animationsstil. In Kombination mit den in Wasserfarbe gemalten Hintergründen ergibt sich ein sehr spezieller Look, der perfekt zur Geschichte passt. Dieser war für mich wunderbar anzuschauen, doch hätte ich mir tatsächlich weniger Fokus auf den Sci-Fi- und Action-Aspekt gewünscht und gerne noch mehr Zeit mit Lilo, ihrer Schwester und Stitch gewünscht. In diesen Szenen war der Film für mich zweifellos am Stärksten, was sich auch in der empathischen Reaktion unseres Zwergofanten zeigte.
Fazit
Disneys „Lilo & Stitch“ ist anders, als ich es mir erwartet hätte. Die Sci-Fi-Komponente nimmt viel Platz ein, was mir viel Freude bereitete. Zur Höchstform läuft die Geschichte jedoch in den ruhigeren Szenen auf, die teils herzergreifend inszeniert sind. Überhaupt ist der Film ein audiovisueller Hochgenuss und ich kann mir gut vorstellen, dass er mir bzw. uns bei einer wiederholten Sichtung noch besser gefällt: 8/10 Punkte.