Man mag sich aufgrund des Titels an Joseph von Eichendorffs Novelle erinnert fühlen, doch ist das Leben eines Filmfreunds weit davon entfernt so unbeschwert zu sein, wie das eines Taugenichts. Die Epoche der Romantik liegt zudem schon weit hinter uns und auch wenn das heutige Leben oft eher surreal erscheint, so ist es doch eher durch Realismus geprägt.
Warum nun die großen Worte? Ich stehe immer öfter vor meiner DVD-Sammlung und sehne mich nach mehr Zeit. Nach mehr Zeit für persönliche Klassiker wie „Indiana Jones“, „Zurück in die Zukunft“, „Star Wars“, „GoodFellas“, „Alien“ – mir würden spontan noch mindestens 20 Filme einfallen. Zeit die man sich nicht nimmt. Weil ja noch so viele ungesehene Filme im Regal stehen. Klassiker, die man als Filmfreund gesehen haben sollte. Neuerscheinungen, die man im Kino verpasst hat. Und dann sind da noch die Filme, die man zwar gut fand aber aufgrund von Zeitmangel – hier ist er wieder, der Realismus – doch nie wieder sehen wird.
Aufgrund von Arbeit, Familie, Freunden und anderweitigen Verpflichtungen schaffe ich – und da haben wir es wieder – realistisch gesehen einen Film pro Woche. Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Doch genau darum geht es in diesem Beitrag: Macht diese enorme DVD-Sammlung überhaupt noch Sinn? Selbst wenn ich jeden Tag einen Film sehen würde – ich bräuchte eineinhalb Jahre. Bei einem Film pro Woche wären das schon 10 Jahre. Neuerscheinungen und TV-Serien noch gar nicht mit eingerechnet.
Habe ich bis vor nicht all zu langer Zeit noch jedes Schnippselchen Bonusmaterial gesehen, so verzichte ich heute beinahe komplett darauf. In Zukunft werde ich wohl auch eher nicht mehr zur Special Edition greifen. Es lohnt sich für mich – natürlich gibt es Ausnahmen – einfach nicht mehr.
Im Zuge dieser Gedanken habe ich – einmal wieder – angefangen meine DVD-Sammlung auszumisten. Doch einfach ist das nicht, befindet sich schließlich kaum ein Film ohne Grund in der Sammlung. Filmfreunde sind eben – und das haben sie mit dem Taugenichts gemeinsam – doch eher romantisch, als realistisch veranlagt.