Jericho – Season 1 & 2

Serien, speziell aus dem Drama-Bereich, sehe ich aus Zeitgründen selten öfter als einmal. Und schon gar nicht, wenn ich die Sichtung beim ersten Mal abgebrochen habe. Bei „Jericho – Season 1 & 2“ ist die Lage allerdings ein wenig anders. Damals, vor inzwischen beinahe 10 Jahren, hatte ich die Sichtung im letzten Drittel der ersten Staffel abgebrochen, da mir die Serie zu sehr im „Lost“-Fahrwasser mitzuschwimmen schien. Vor ein paar Jahren bekam ich jedoch die Komplettbox zum Geburtstag geschenkt, was mich zu einem weiteren Anlauf bewegt hat – und siehe da: Ich sollte deutlich mehr Spaß mit der Serie haben…

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Irgendwie habe ich eine Schwäche für Serien, die vor ihrer Zeit abgesetzt wurden. Das beste Beispiel hierfür ist natürlich „Firefly“, doch auch „Surface“ hat mich zum Beispiel sehr gut unterhalten. Ähnlich wie Joss Whedons Serie, wurde auch „Jericho“ durch eine Fan-Aktion nach der eigentlichen Absetzung verlängert. Allerdings nicht mittels Film à la „Serenity“, sondern ganz regulär als weitere im TV ausgestrahlte Staffel – auch wenn diese insgesamt nur sieben Episoden umfasst. Die Fans hatten etliche Tonnen Nüsse – als Anspielung an ein Zitat im Finale der ersten Staffel – an den TV-Sender CBS geschickt, was deutlich zeigt wie groß die Begeisterung für die Serie zumindest im kleinen Kreis war.

Nach den 29 Episoden der beiden Staffeln bin ich nun tatsächlich ein wenig enttäuscht, dass mein Besuch in „Jericho“ schon wieder vorbei ist. Zumindest in dieser Form, denn man hat noch zwei weitere Staffeln in Form von Comic-Bänden (siehe auch wieder „Firefly“ bzw. „Serenity“) nachgeschoben. Wie lässt sich die Serie nun am besten beschreiben? Die Erzählweise und Inszenierung erinnert stark an „Lost“, bis hin zu den Soundeffekten und Cliffhangern. Thematisch orientiert sich die Serie ein wenig an „24“ und atmet stark Post-9/11-Paranoia. Atmosphärisch würde ich das Endzeitdrama fast mit „Gilmore Girls“ vergleichen, da das Kleinstadtleben mit den unterschiedlichen Charakteren sehr schön eingefangen wird und man sich bereits nach ein paar Folgen in der titelgebenden Kleinstadt zu Hause fühlt. Dennoch entsteht daraus etwas eigenes, das tatsächlich mehr als die 08/15-Network-Serie ist.

Auch wenn es speziell im Mittelteil der ersten Staffel einige Füllepisoden gibt und auch die Verschwörungsgeschichte ein wenig an den Haaren herbeigezogen scheint, so schafft es die Serie durch das Kleinstadt-Setting und ihre nett geschriebenen Figuren mitzureißen. Die sieben Episoden der zweiten Staffel fallen formal ein wenig ab, da man deutlich merkt, dass weniger Budget zur Verfügung stand (hat mich sehr an die vierte Staffel von „Damages“ erinnert). Inhaltlich jedoch ist die zweite Staffel aufgrund ihrer kompakten Erzählweise herrlich zielgerichtet, explosiv erzählt und nimmt keine Rücksicht auf ihre Charaktere. Leider wirkt die letzte Episode jedoch zu gehetzt und man sieht deutlich, dass hier Kompromisse eingegangen wurden – dennoch funktioniert das Finale einigermaßen als Abschluss der gesamten Serie:

  1. „Jericho – Season 2“ (7.9 Punkte)
  2. „Jericho – Season 1“ (7.8 Punkte)

Auch wenn ich nie gedacht hätte, dass ich die Serie noch einmal angehen werde, so bin ich doch wirklich froh um das Erlebnis. Vermutlich werde ich nun auch noch die Comics lesen und somit noch ein wenig länger in der Welt von „Jericho“ verweilen. Wer Lust auf diese Art von Endzeit-Setting hat, aber keine Zombies sehen will und auch nicht unbedingt zehn Staffeln braucht, der kann durchaus seinen Spaß mit dieser leider nur kurzlebigen Serie haben: 8/10 (7.8) Punkte.

Impressionen vom Bau #12: Vormauerungen für Sanitär

Bestimmt habt ihr schon auf neue Fotos vom Kabelverlegen gewartet, doch damit verschone ich euch heute. Parallel zu unserer Elektroinstallation haben die Maurer nämlich die Vormauerungen für unsere Sanitäranlagen fertiggestellt. Es war mit insgesamt fünf vier Handwerkern (und mir) somit recht voll im Haus. Für einen Schreibtischtäter mich ist das immer eine ganz andere Welt. Wenn man Tag für Tag auf Baustellen arbeitet, kann man sich das Fitnessstudio auf jeden Fall sparen – okay, weniger Zigaretten und Leberkässemmeln wären zudem wohl hilfreich. Mit den Vormauerungen bekommt man nun einen besseren Eindruck von der Raumgestaltung in Bad und Toilette. Es geht somit voran und die Fertigstellung wird, auch wenn es noch viel zu tun gibt, immer greifbarer…

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Mit Vormauerung sieht das Gästeklo doch gleich viel einladender aus

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Die Anschlusskästen für die Fußbodenheizung stehen parat

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Auch im großen Badezimmer steht die Toilette nicht mehr verloren im Raum

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Ein Platz an der Sonne für unsere Badewanne

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Erinnert ihr euch noch an unsere Freiluftdusche? Auch diese ist nun Geschichte…

Alle Artikel zu unserem Bauvorhaben…

Media Monday #204

Vor vier Stunden noch in einem Freizeitpark bei Frankfurt – und dennoch pünktlich zurück in der Heimat, um rechtzeitig die aktuellen Fragen des Medienjournals zu beantworten. Doch was tut man nicht alles, damit nicht auch noch die letzten Leser abspringen. Es war ein sehr schöner, doch durchaus auch anstrengender Tag. Das Beste daran ist jedoch: Wenn die Anstrengungen schon längt vergessen sind, bleiben die schönen Erinnerungen für alle Beteiligten – insofern gerne jederzeit wieder!

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  1. Ein Extended oder Director’s Cut, der einen Film gehörig aufgewertet hat, war der zu Wolfgang Petersons „Troja“, denn durch die Erweiterungen wird der Film deutlich packender und nachvollziehbarer. Ähnliches kann man wohl auch über Ridley Scotts „Königreich der Himmel“ sagen, doch von diesem habe ich ohnehin nur den Director’s Cut gesehen.
  2. Das beste Film-Musical ist natürlich „Moulin Rouge!“ – keine Frage!
  3. Ganz viele mögen ja [dieses Fass mache ich jetzt lieber nicht auf] wobei mir schon beinahe die Galle hochkommt, weil [ich doch den Anschein von Toleranz wahren möchte].
  4. „Moneyball“ wirkt ja wirklich wie ein Underdog-Sport-Drama alter Schule, denn er ist wunderbar ruhig erzählt und konzentriert sich voll und ganz auf seine Charaktere.
  5. Ja, wir sind mal wieder beim Thema Guilty Pleasures: Ist mir egal, wenn ihr alle die hier oder hier erwähnten Guilty Pleasure-Filme blöd findet, ich nämlich liebe sie alle – jeden Film eben aufgrund seiner besonderen Art und Weise… 🙂
  6. Das lange Pfingstwochenende wusste (oder weiß) ich ja gewinnbringend zu nutzen, um noch ein paar Kabel zu verlegen, den Geburtstag meines Schwagers zu feiern, mit Freunden in einen Freizeitpark zu fahren und mit einem Teil der Familie essen zu gehen – und natürlich um den einen oder anderen Blogartikel zu schreiben bzw. vorzubereiten.
  7. Mit Ablauf der Woche ist der Mai ja schon wieder rum. Macht aber nix, schließlich gibt es im Juni noch ein langes Wochenende, an dem wir uns bestimmt wieder etwas Tolles einfallen lassen – und sei es nur noch ein paar Kabel zu verlegen… 😉

Moneyball (2011)

Manchmal ist es schon seltsam, welche Filme den Weg auf den Bildschirm finden. Ich interessiere mich weder für Sport als TV-Unterhaltung, noch sonderlich für Statistik – und dennoch war mein Interesse an „Moneyball“ bzw. „Die Kunst zu gewinnen: Moneyball“ (so der deutsche Titel) geweckt. Das ist jedoch das Schöne am Film: Auch wenn das Thema fremd ist und auf den ersten Blick langweilig erscheinen mag, so kann eine gute Geschichte auch abseits von eingefahrenen Interessen mitreißen…

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In Fall von „Moneyball“ kommt noch hinzu, dass Aaron Sorkin (Autor von „The West Wing“) am Drehbuch beteiligt war. Dies dürfte neben den guten Kritiken für mich wohl der Hauptgrund gewesen sein, den Film überhaupt in mein Regal zu stellen. Warum die Wahl nach all den Jahren gerade heute auf das Sportdrama fiel, vermag ich nicht zu sagen: Die Woche war lang und anstrengend, morgen geht es in aller Frühe wieder auf die Baustelle und das Bett lockt bereits seit 20 Uhr. Dennoch konnte mich Bennett Millers Film am Ball halten, was speziell für dieses Genre durchaus eine Leistung ist. Allerdings funktioniert Sport in dramatisierter Form für mich durchaus, wie erst letztes Jahr die famose TV-Serie „Friday Night Lights“ gezeigt hat.

Sehr erstaunt war ich, wie vielschichtig sich „Moneyball“ doch gibt. Einerseits erzählt der Film eine klassische Underdog-Geschichte, wie man sie bereits unzählige Male gesehen hat. Hinzu kommt der Einsatz von Sabermetrics – im Prinzip eine Art Big-Data-Analyse der Spieler – inklusive dem Kampf der etablierten Baseball-Welt gegen die neue zahlengetriebene. Als wäre dies noch nicht genug, erlebt man das persönliche Drama Billy Beanes (toll gespielt von Brad Pitt) in Rückblenden mit, wodurch auch ein emotionaler Anker gegeben ist. All das ist bestimmt nicht neu, durchaus kalkuliert – und doch erfrischend wahrhaftig und mitreißend.

Vielleicht hat mich der Zahlenaspekt letztendlich doch so fasziniert, da ich selbst in einem data-driven Unternehmen arbeite. Der Zeitpunkt, zu dem „Moneyball“ spielt, war gerade der zeitliche Sweet Spot für diese Art der Spieler-Analyse. Beane und Peter Brand (ebenso fantastisch: Jonah Hill) waren einfach die ersten, die dieses System getestet und perfektioniert haben. Heute nutzt es jeder. Ganz egal ob ‚adapt or die‘ oder ‚innovate or die‘ die Aussage ist, die Welt dreht sich immer schneller und man kann die Zukunft nicht vorhersagen. Man muss am Ball bleiben, die Dinosaurier bleiben auf der Strecke. So auch Philip Seymour Hoffman, der hier in einer kleinen aber durchaus imposanten Nebenrolle zu sehen ist.

Insgesamt hat mich „Moneyball“ wirklich positiv überrascht und es hat sich wieder einmal gezeigt, dass das Leben die besten Geschichten schreibt. Wenn sie dann noch von Aaron Sorkin adaptiert werden, umso besser! Ich kann nur erahnen, welche Wirkung der Film auf Freunde des US-Sports haben mag. Wunderbar unaufgeregt erzähltes Schauspielerkino: 8/10 Punkte.

Impressionen vom Bau #11: Kabel für Kabel

Ziemlich genau ein Monat ist seit dem letzten Eintrag zum Hausbau vergangen. Unglaublich. Seitdem ist leider auch nicht viel Offensichtliches passiert. Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr zumindest die neuen Fensterbretter erkennen. Der Rest spielt sich zurzeit komplett innerhalb unserer vier Wände ab: Die Wasserleitung wurde angeschlossen und der Hausstrom vorbereitet. Ansonsten ist die Elektroinstallation das beherrschende Thema, welches wir mit Unterstützung der Verwandtschaft in Eigenleistung angehen. Über das lange Wochenende war ich somit wieder einmal auf der Baustelle tätig – und das in einem Arbeitsfeld, in dem ich (Achtung, Euphemismus!) nur sehr bedingt Erfahrung vorweisen kann. Nach zwei Tagen mit je ca. 12 Stunden auf der Baustelle, ist nun der Großteil des Erdgeschosses verkabelt und ich fühle mich, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich aufgrund eines Pseudokrupp-Anfalls unseres Zwergofanten kaum geschlafen habe. Ihr seht auf jeden Fall: Es geht voran! Langsam, aber stetig…

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Die Estrich-Silos stehen schon bereit – und habt ihr auch die Fensterbretter entdeckt?

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Ein klassisches Vorher-/Nachher-Bild: Schlitze, Leerdosen und Kabel

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Noch mehr Kabel: Rollo-Steuerung, Licht, Strom und Lautsprecher

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Verputzt werden wollen die Leerdosen natürlich auch, ähm, feinsäuberlich

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Zu Beginn sah alles noch recht ordentlich aus…

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…doch schon bald sollten Staub, Schutt und Kabelreste die Überhand gewinnen

Alle Artikel zu unserem Bauvorhaben…

Media Monday #203

Ein wunderbar langes Wochenende liegt hinter mir: Begonnen hat es für mich mit einer Tour zum Flughafen in den frühen Morgenstunden, weshalb ich am Vatertag auch ziemlich müde war. Freitag und Samstag verbrachte ich beinahe 24 Stunden (natürlich nicht am Stück) auf der Baustelle und habe Kabel verlegt, nachts hielt uns dann ein Pseudokrupp-Anfall unseres Jüngsten wach und der Sonntag war größtenteils einfach nur entspannt. Die aktuellen Fragen des Medienjournals sind somit der perfekte Ausklang für dieses anstrengende Wochenende, kurz bevor der Alltag wieder vor der Tür steht…

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  1. Eine der häufigsten Übertreibungen ist, dass Film XY als einer der schlechtesten Filme der Kinogeschichte bezeichnet wird. Dies wird auch häufig von „Waterworld“ behauptet, jedoch hat meine Sichtung vor ein paar Tagen einmal wieder gezeigt, dass diese „Mad Max“-Variante sehr unterhaltsam ist und in vielen Szenen wunderbar altmodisch daherkommt.
  2. Baz Luhrmanns „The Great Gatsby“ empfand ich als sehr künstlerisch, so dass ich mit Philipp von Das Cinemascope herrlich über den Film diskutieren konnte.
  3. Das Marvel Cinematic Universe (MCU) ist ein wahrer Goldesel für Disney. Bei mir stellen sich allerdings so langsam erste Abnutzungserscheinungen ein, wenngleich ich die Film immer noch unterhaltsam finde. Besonders gespannt bin ich darauf, wie sich bald unter einem Dach (eben Disney) das MCU und das „Star Wars“-Universum vertragen (z.B. was die Aufteilung von fähigen Big-Budget-Regisseuren angeht).
  4. Die re:publica 15 hat mich jüngst richtiggehend begeistert, weil ich dort nette Leute getroffen habe und viel über die Zukunft unserer digitalen Welt lernen durfte – mehr dazu in meinem ausführlichen Rückblick auf die #rp15.
  5. Unter all den Podcasts finden sich hier meine Favoriten.
  6. Was ich mir von Filmen ja immer wieder erhoffe ist, dass sie mich so begeistern können und unabdingbar involvieren, wie es den Klassikern meiner Jugend gelungen ist.
  7. Tagtäglich meine Kinder zu erleben ist regelrecht magisch und da stört es auch nicht sonderlich, dass ich schon seit beinahe fünf Jahren nicht mehr ausgeschlafen habe.

Noch ein Aufruf in eigener Sache: Mein Gewinnspiel zum „VRIZZMO Virtual Reality Headset“ läuft nur noch knapp zwei Wochen. Mitmachen lohnt sich – speziell für aktive Leser und Kommentarschreiber! 🙂

Blogroll Reloaded #14

Schon wieder habe ich es nicht geschafft, die ursprünglich geplanten drei Monate für mein Blogroll-Update einzuhalten. Dafür gibt es viele Neuzugänge zu entdecken, die ich hiermit im Kreise meiner am liebsten gelesenen Blogs willkommen heiße! Und nachdem Alex Matzkeits Vortrag auf der re:publica (gibt es auch direkt hier zum Nachlesen und Nachhören) uns allen einmal wieder ins Gedächtnis gerufen hat, wie wichtig aktive Vernetzung doch ist, fordere ich euch hiermit auf ordentlich zu stöbern, zu entdecken, zu verlinken und zu kommentieren – viel Spaß dabei! 🙂

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Waterworld (1995)

Nach einer kurzen, aber intensiven Arbeitswoche war nur noch wenig Energie für eine Filmsichtung vorhanden. Doch da ich in den frühen Morgenstunden meine Schwiegereltern vom Flughafen abholen werde, wollte die Zeit sinnvoll gefüllt werden. Meine Wahl fiel auf „Waterworld“, mit dem ich schöne Erinnerungen an lange Videoabende bzw. -nächte verbinde. Meist hatte der Film den letzten Programmplatz und so habe ich ihn häufig nur im Halbschlaf wahrgenommen. Sollten ich den gefloppten Endzeitstreifen deshalb besser in Erinnerung haben, als er eigentlich ist?

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Ich mag Endzeitfilme. Sehr sogar. Ganz egal ob die klassische „Mad Max“-Trilogie (ja, sogar den oft verschmähten „Mad Max 3: Jenseits der Donnerkuppel“), den apokalyptischen Drachen-Actioner „Die Herrschaft des Feuers“ oder Neil Marshalls wilden Genremix „Doomsday“ – selbst mangelnde Orginalität kann für mich selten den Unterhaltungswert dämpfen. Wenn dann noch ein zweites Element ins Spiel kommt, das ich in Filme immer gerne sehe, dann gibt es kein Halten mehr: Die Kombination aus Wasser als Hauptschauplatz und Endzeitfilm versprach großes Kino. Wie wir inzwischen wissen, ist „Waterworld“ natürlich alles andere als das, was man unter großem Kino versteht. Als eine der größten Flops in die Kinogeschichte eingegangen, ist die verstümmelte Kinofassung (siehe Schnittbericht) leider inhaltlich oft unzureichend. Dennoch mag ich den Film aufgrund seines Settings und seiner übertriebenen Action sehr gerne.

Nachdem die beiden Kevins – nämlich Kevin Reynolds und Kevin Costner – mit „Robin Hood: König der Diebe“ bereits einen großen Erfolg feiern durften, versprach man sich von der gleichen Kombination wohl einen ähnlichen Kassenschlager. Warum es nicht geklappt hat, lässt sich wohl recht gut aus der verkorksten Produktionsgeschichte herauslesen. Dennoch hat der Film einiges zu bieten: Angefangen bei den großartigen handgemachten Sets, über die dynamisch wirkenden Aufnahmen auf dem Wasser bis hin zur eigentlichen Prämisse. Irgendwie fühle ich mich in dieser 90er Filmwelt schon verdammt wohl. So manche Dialoge wirken allerdings sehr gewollt und die Motivation einzelner Charaktere wird auch mit der Brechstange erklärt, aber sei es drum: Wenn man will, dann kann man viel Spaß mit „Waterworld“ haben.

Auch wenn es rückblickend verständlich ist, dass das Vorhaben der beiden Kevins gefloppt ist, so sollte dies interessierte Genrefreunde nicht davon abhalten „Waterworld“ einmal zu besuchen. Schon allein Dennis Hopper in bester „The Road Warrior“-Manier chargieren zu sehen, ist eine große Freude. Nach der Sichtung fühle ich mich nun ähnlich, wie an einem der längst vergangenen Videoabende. Ein gutes Gefühl. Dafür bin ich dem Film dankbar: 7/10 Punkte.

Blogparade: Die 10 besten Bösewichte in Film und Serie

Es vergeht kaum eine Woche ohne neue Blogparade – und das ist auch gut so! Nachdem ich letzte Woche beinahe komplett abwesend war, was sich auch in ausbleibenden Besuchern niedergeschlagen hat, freue ich mich schon sehr darauf euch die 10 besten Bösewichte in Film und Serie zu präsentieren – in einer Blogparade, die einmal mehr von der Singenden Lehrerin ins Leben gerufen wurde.

Auch wenn ich zu jedem einzelnen Bösewicht einen eigenen Eintrag hätte schreiben können, so beschränke ich mich einmal wieder auf die reine Nennung. Zeitgründe eben. Die Wahl ist mir nicht leicht gefallen, speziell da das Feld der Bösewichte bzw. Villains so groß und vielfältig ist. Für mich gehört ein gewisser Plan oder eine gezielte Motivation zu einem Bösewicht, weshalb ich Monster wie den weißen Hai oder auch H. R. Gigers Alien bewusst außen vor gelassen habe. Auch muss ein Bösewicht nicht nur böse sein, sondern darf durchaus innerhalb einer gewissen Grauzone agieren. Dennoch findet ihr in der Liste natürlich auch wunderbar klischeehafte Bösewichte. Ein bunter Mix also – und das natürlich aufgeteilt in die Bereiche Film und Serie.

Nach dem Klick erfahrt ihr also wer meine 10 Best Villains in Film und/oder Serie sind – und das wie immer in alphabetischer (nach dem Film bzw. der Serie sortiert) und nicht in wertender Reihenfolge:

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Media Monday #202

Wow, Wulf hat uns tatsächlich erhört und die Fragen des Medienjournals bereits Sonntagnachmittag veröffentlicht. Für mich ergibt sich dadurch ein ganz neuer Workflow für den Media Monday – das finde ich fantastisch! Nachdem ich den Großteil der letzten Woche in Berlin auf der re:publica verbracht habe, und auch das Wochenende mit Recherche zum Hausbau (Gartenanlagen) und Muttertag (ausführliches Frühstück, Tierpark und Sommerrodeln) recht voll war, ist eine Filmsichtung wieder einmal ausgeblieben. Dennoch habe ich in meinen Erinnerungen gekramt und mir ein paar Antworten für euch einfallen lassen…

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  1. Bei strahlendem Sonnenschein könnte mich höchstens ein freier Abend mit guter Gesellschaft und einem interessanten Film dazu bewegen, mich ins Kino zu setzen, denn wenn sich schon einmal die Gelegenheit für Kino bietet, dann ist mir das Wetter herzlich egal.
  2. Al Pacino hat seine besten Tage wirklich hinter sich, wie seine Rollenwahl seit Mitte der 2000er Jahre beweist, denn mit diesen Filmen kann er an seine Klassiker der 70er bis 90er Jahre wahrlich nicht anknüpfen.
  3. Die Epoche der [beliebige Epoche einsetzen, die noch nicht unzählige Male durchgenudelt wurde] kommt mir ja entschieden zu selten in Filmen/Büchern vor, schließlich ist sie nur Historikern bekannt, denn in die Popkultur hat sie es ja anscheinend noch nicht so häufig geschafft…
  4. Die re:publica gefiele mir grundsätzlich richtig gut, jedoch habe ich die meisten BloggerInnen aus meiner Blogroll vermisst!
  5. Damit ein Kinder-Brett-Spiel mich so richtig begeistert, muss es auch bei der hundertsten Wiederholung noch motivieren – und zwar Eltern und Kinder.
  6. „Die Auserwählten im Labyrinth“ war für mich ein echter Pageturner, weil die Romanvorlage zu „The Maze Runner“ wunderbar nach dem „Lost“-Prinzip funktioniert: viele Geheimnisse und Mysterien, die es zu ergründen gibt.
  7. Warum gibt es eigentlich nicht viel mehr Blogs, die gleichzeitig die Themen Filme, Serien, Kinder, Hausbau und Joggen behandeln, schließlich ist das doch ein unschlagbares Erfolgsrezept! 😉