Manchmal sind die seltsamsten Begebenheiten auch die unterhaltsamsten. Jonathan Ames setzt in seiner TV-Serie „Bored to Death – Season 1 & 2“ genau auf diesen Faktor: Skurrile Figuren, skurriler Humor und skurrile Geschichten. Dabei bleiben die Charaktere so unglaublich sympathisch, dass es eine wahre Freude ist. Doch die Serie hat noch mehr zu bieten, wodurch sie sich ziemlich schnell in mein Serienherz gespielt hat.
Jonathan Ames (kongenial gespielt von Jason Schwartzman) ist Autor, der während der Arbeit an seinem zweiten Roman an einer Schreibblockade leidet. Außerdem wurde er gerade von seiner Freundin verlassen. Was tun? Es liegt auf der Hand: Sich als Privatdetektiv mit sehr vernünftigen Raten ausgeben und seltsame Fälle annehmen. Aus dieser Grundidee entspinnen sich herrlich skurrile Situationen, in denen Jonathan von seinen Freunden Ray (Zach Galifianakis, „Hangover“) und George (Ted Danson) unterstützt wird.
Schon lange habe ich keine Serie mehr gesehen, bei der ich so ausgiebig und herzhaft lachen konnte. Es ist wahrlich kein Schenkelklopferhumor und gibt es auch durchaus ernste Momente, doch die Mischung aus Situationskomik, skurrilen Drehbüchern und dem fantastischen Ensemble wirkt einfach unglaublich erfrischend. Man hat stets das Gefühl drei sehr guten Freunden bei ihren Abenteuern zuzusehen – seltsame Abenteuer, zugegegen, aber vermutlich gerade deshalb so unterhaltsam.
Die Serie ist – wie für HBO typisch – sehr hochwertig produziert und hauptsächlich on location in Brooklyn gedreht, was sie sehr authentisch wirken lässt. Mir haben die 16 leider viel zu knappen Episoden der ersten beiden Staffeln ausgezeichnet gefallen und ich kann es kaum erwarten wieder mit Jonathan Ames, Super Ray und Mr. George Christopher neue Abenteuer zu erleben: 8/10 (8.4) Punkte.
Anmerkung: Mit dieser Serie habe ich erstmals begonnen einzelne Episoden zu bewerten, was vielleicht zu einem nachvollziehbareren Gesamtergebnis führt. Die Punktbewertung der Staffel ergibt sich folglich aus der Schnittmenge der Einzelepisoden. Der genaue, nicht aufgerundete Wert lässt sich in der Klammer finden.