Krabat (2008)

Aktualisierung: Ich habe „Krabat“ am 10. Dezember 2021 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Gestern habe ich nach einer langen Zeit des Wartens endlich die Realverfilmung von Otfried Preußlers Meisterwerk „Krabat“ gesehen. Den Roman hatte ich als Heranwachsender verschlungen und bis heute stellt das Werk für mich immer noch eines der spannendsten, atmosphärischsten und faszinierendsten Werke der Fantasyliteratur dar. Kann der Film der Vorlage gerecht werden?

Krabat (2008) | © 20th Century Fox

Krabat (2008) | © 20th Century Fox

Glücklicherweise ja. Zumindest über weite Strecken. Die Geschichte wurde – bis auf übliche Straffungen und kleinere Änderungen – nahezu 1:1 übernommen. Insofern gibt es hier weder positive, noch sonderlich negative Überraschungen. Als ich zum ersten Mal die Mühle sah, ist mir ein mittelgroßer Stein vom Herzen gefallen: So und nicht anders muss das Zentrum der schwarzen Magie im Koselbruch aussehen. Wirklich ein bis ins Detail gelungenes Setdesign. Auch die Umgebung rund um Schwarzkollm ist fantastisch getroffen. Ebenso wie die restliche Ausstattung samt Kostümen und Effekten. Alles wirklich wunderbar gelungen.

Meine größten Probleme hatte ich leider mit David Cross, dem Darsteller der Hauptfigur. Dieser besaß für mich einfach zu wenig Charisma und Spielkraft, um mich wirklich überzeugen zu können. Besonders als erfahrenerer Lehrling hat er auf mich immer noch viel zu sehr wie ein Milchbubi gewirkt. Vielleicht ist die Figur des Krabat aus meiner eigenen Fantasie aber auch nur noch viel zu stark vertreten. So oder so, hätte ich mir hier einen kraftvolleren Schauspieler gewünscht. Die Besetzung der anderen Rollen geht für mich voll in Ordnung. Einzig Robert Stadlober bleibt etwas blass. Ausgezeichnet hat mir Christian Redl als düsterer Meister gefallen. Eine abolut treffende Interpretation.

Wenn ich schon beim Kritisieren bin: Die Schlachtszene war für mich mehr als nur unnötig und zudem nervig montiert. Kurze Shuttergeschwindigkeiten sind ja immer noch Mode, doch hier hat man es wahrlich etwas übertrieben. Action, nur um der Action willen. Auch dass man den Herrn Gevatter unbedingt zeigen musste – und dafür den Imperator der „Star Wars“-Reihe als Gaststar eingeladen hat – war absolut unnötig. Aber nun gut. Zugeständnisse an das junge Publikum haben sich wohl auch bei dieser ansonsten recht werktreuen Adaption nicht vermeiden lassen. Anders lässt sich auch der abscheuliche Song während des Abspanns nicht erklären, der im krassen Gegensatz zum ansonsten sehr gelungenen Score steht.

Insgesamt bin ich aber wirklich zufrieden mit Marco Kreuzpaintners Inszenierung. In ihrer Gesamtheit erinnert sie mich etwas an die Verfilmung von Patrick Süskinds „Das Parfüm“ – damals bin ich mit einem ähnlichen Gefühl aus dem Kino gekommen. Insgesamt halte ich „Krabat“ wohl aber noch für einen Tick gelungener und beliebte Aussagen wie ‚Nun hat Deutschland auch einen Harry Potter!‘ sind für mich absolut irreführend und zeugen von der Unkenntnis sogenannter Kritiker.

Freunden des Romans sei ein Kinobesuch dringend ans Herz gelegt. Allen anderen rate ich dazu zuerst das Buch zu lesen. Die Wirkung des geschriebenen Wortes ist ungleich mächtiger und die Geschichte wird euch verzaubern – besonders an düsteren Herbstabenden. Danach steht einem Kinobesuch aber nichts im Wege: 7/10 Punkte.

Beim ersten Mal – OT: Knocked Up

Da ich heute Lust auf eine Komödie hatte, habe ich mir Judd Apatows „Beim ersten Mal“ angesehen. Anfangs noch etwas skeptisch – „The 40 Year Old Virgin“ war mir noch als ziemlich großer Reinfall in Erinnerung – doch schon bald mit wachsendem Vergnügen.

Es ist wahrlich kein feiner Humor, den man hier serviert bekommt. Die Zoten sind grobschlächtig und die Witze landen öfter als unter der Gürtellinie als die Schmerzgrenze manchmal erträgt – aber dennoch: Der Film samt Figuren und Darstellern ist einfach sympathisch. Zudem gibt es unzählige Gaststars aus bei mir beliebten TV-Serien – wie z.B. „The Office“ oder „How I Met Your Mother“ – zu sehen, was den Film für mich noch einmal deutlich aufwertet.

Die Geschichte erfindet das Rad nicht neu, ist aber doch essentiell für den Film, da sie die Triebfeder für die Charakterentwicklungen darstellt. Zudem bleibt sie über die – für eine Komödie doch recht ausufernde – Laufzeit von über zwei Stunden stets unterhaltsam. Die Balance zwischen Schenkelklopfern und leichtem Drama ist zudem recht angenehm und wirkt nicht aufgesetzt.

Warum ich „Knocked Up“ – so der passende Originaltitel – um so viele besser bewerte, als den inoffiziellen Vorgänger „The 40 Year Old Virgin“? Wahrscheinlich weil ich damals den unverzeihlichen Fehler gemacht hatte und die totsynchronisierte Fassung sah. Das soll nicht wieder vorkommen, denn der anfangs etwas eigenwillige Humor besitzt eine ganz eigene – und wirklich unterhaltsame – Komik.

In Zukunft werde ich Judd Apatow wieder in meine engere Wahl was Komödien angeht mit einbeziehen. Hiermit hat er wirklich unterhaltsame und grundsympathische Feierabendunterhaltung abgeliefert. Kann was, der Film: 7/10 Punkte.

Buffy the Vampire Slayer – Season 7

Dreieinhalb Monate hat sie gedauert. Die Reise. Gestern Abend hat sie mit dem Finale von „Buffy: The Vampire Slayer – Season 7“ ihr unausweichliches Ende gefunden. Sieben Jahre lang habe ich Buffy, Xander, Willow und Giles begleitet. Viel ist passiert. Man hat gelacht und gelitten. Nun trennen sich die Wege – zumindest vorerst.

Die finale Staffel schließt nahtlos an die sechste an und führt den eingeschlagenen Weg weiter fort. So gibt es kaum noch Monster-of-the-Week-Episoden und auch humorvolle Einlagen lassen sich an einer Hand abzählen. Nur „Storytelling“ ist mir hier äußerst positiv in Erinnerung geblieben. Die Haupthandlung um die endgültige Apokalypse nimmt dann auch konsequenterweise die gesamte restliche Spielzeit für sich in Anspruch.

Auch wenn ich episodensübergreifende Geschichten normalerweise bevorzuge, so muss ich doch zugeben, dass mich dieser Ansatz hier nicht wirklich überzeugt hat. „Buffy: The Vampire Slayer“ war schon immer eine Serie, bei der die Charakterentwicklung im Vordergrund stand. Diese gibt es zwar auch in Staffel 7, doch wird sie hier teils durch die stagnierende Haupthandlung erdrückt bzw. zu sehr in den Hintergrund gedrängt. Das hatte in den vorhergehenden Seasons mit den beständig eingestreuten Einzelepisoden irgendwie besser funktioniert.

Da es das Ende der Welt in der Serie auch schon etliche Male zu verhindern galt, wurde für die aktuelle Apokalypse natürlich enorm auf die Tube gedrückt. Dies erschien mir teils etwas aufgesetzt und erst als The First mit Nathan Fillions Figur eine körperliche Präsenz verliehen bekam wurde die Bedrohung wirklich spürbar. Die finale Schlacht ist dann wahrlich beeindruckend in Szene gesetzt und ich hatte öfter das Gefühl mich in „Der Herr der Ringe“ verirrt zu haben. Leider geht am Ende dann alles sehr schnell und der Abschied kommt mir fast etwas zu kurz – doch vermutlich spricht hier nur meine nostalgische Grundhaltung, denn es gibt wohl keinen passenderen Abschluss für die Serie.

Sehr erfreut war ich übrigens über die zahlreichen Gastauftritte aus früheren Jahren. Das hat wirklich Spaß gemacht. Insgesamt reiht sich die siebte Staffel dadurch nahtlos in das Buffyverse ein – und ich kann nur hoffen, dass mich die Fortsetzung in Comicform auch nur annähernd so gut zu unterhalten vermag, wie die Serie. Das Staffel-Ranking fällt bei mir folgendermaßen aus – die Qualitätsunterschiede sind jedoch größtenteils marginal:

1. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 3“
2. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 2“
3. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 5“
4. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 6“
5. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 4“
6. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 7“
7. „Buffy: The Vampire Slayer – Season 1“

„Buffy: The Vampire Slayer“ gehört zum absoluten Pflichtprogramm für alle Serienjunkies. Ein Meilenstein. Unabstreitbar. Die bisher wohl gelungenste Metapher für das Coming-of-Age-Genre. Auch wenn die finale Staffel qualitativ nicht an die goldenen Zeiten der Serie anschließen kann, so stellt sie doch einen mehr als würdigen Abschluss dar: 8/10 Punkte.

No Feed for Me?

Woran liegt es eigentlich, dass ziemlich genau 14% – Tendenz leider steigend – meiner per Bloglines abonnierten Feeds nicht mehr korrekt aktualisiert werden? Wenn das so weitergeht, sehe ich bald nur noch rot:

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Edit: Aktuell sind alle roten Ausrufezeichen verschwunden und es gab eine regelrechte Schwemme an neuen Feeds. Yeah!

Terminator 2: Tag der Abrechnung – OT: Terminator 2: Judgment Day – Special Edition (1991)

Aktualisierung: Ich habe „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ am 4. April 2023 erneut im Kino gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Heute Abend war es einmal wieder Zeit für einen Actionkracher. Was liegt da also näher, als James Camerons „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ in der 15 Minuten längeren Special Edition? Nichts. Zumal ich mir sowieso schon seit der letzten Sichtung des ersten Teils vornehme diesen Klassiker aus Jugendtagen in den Player zu schieben.

Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991) | © Studiocanal

Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991) | © Studiocanal

Wie so oft bei Lieblingsfilmen aus Kindertagen ist die heutige Sichtung schwierig. Man kann nahezu alle Dialoge mitsprechen und weiß genau, welches Handlungselement als nächstes kommt. Pure Nostalgie. Die letzte Sichtung – kurz nach Kauf der damals grandiosen Ultimate Edition von Kinowelt – liegt auch schon länger zurück. Umso interessanter war es zu sehen, wie sich die Wirkung des Films im Lauf der Zeit verändert hat. Ganz besonders im Vergleich zu der des Vorgängers.

Früher hätte ich „Terminator 2: Jugdement Day“ eindeutig zu meinem Lieblingsteil der Reihe erklärt. Keine Frage. Eine Menge lustige Sprüche, enorme Actionszenen und ein guter Arnie. Heute jedoch wirken gerade diese Elemente teils etwas aufgesetzt. Obwohl ich Edward Furlong als John Conner sehr gerne sehe, zerrt seine Darstellung in so mancher Sequenz doch sehr an meinen Nerven. Auch der ständige Hinweis, dass unser Arnie doch ja niemanden töten solle ist der Atmosphäre alles andere als zuträglich.

Doch genug des Kritisierens: James Camerons Mammutfortsetzung weiß auch heute noch bestens zu unterhalten. Die Effekte sind immer noch grandios. Besonders Robert Patricks T-1000 ist eine Wucht. Beängstigend kühl gespielt und durch bahnbrechende VFX hat diese Figur die ganze Effektbranche auf ein neues Level gehievt. Auch Arnold Schwarzenegger spielt seine Rolle erneut mit Bravour, doch hat er mich als böse Killermaschine noch weit mehr beeindruckt.

Fazit

Insgesamt hat der Film mit den Jahren etwas abgebaut, doch so ist eben manchmal. In den Erinnerungen an frühere Sichtungen spielen eben noch andere Faktoren eine Rolle, als allein die Qualität des Films. Dennoch darf man sich nicht täuschen lassen: „Terminator 2: Judgment Day“ ist zurecht immer noch einer der besten Actionfilme – wenngleich ich heute allerdings den Vorgänger bevorzugen würde: 9/10 Punkte.

Hogfather (Schweinsgalopp) (2006)

Die gestrige Sichtung von Terry Pratchetts „Hogfather“ (deutscher Titel: „Schweinsgalopp“) war für mich wie ein Trip in die Vergangenheit. Früher habe ich die Scheibenweltromane regelrecht verschlungen. Ich kannte jede Gasse in Ankh-Morpork, war Mitglied in jeder Gilde und bin in der Unsichtbaren Universität ein- und ausmarschiert, wie es mir gerade beliebte. In den letzten Jahren hatte ich dagegen kaum mehr Kontakt zu den skurrilen Figuren und die Erinnerungen an sie begannen zu verblassen – bis gestern Abend.

Als ich von der Realverfilmung des mir unbekannten Scheibenweltromans hörte, war ich einerseits begeistert, andererseits auch skeptisch. Konnte das funktionieren? Als TV-Zweiteiler? Die DVD steht schon seit ca. einem Jahr ungesehen in meinem Regal und gestern habe ich mich nun endlich an die Sichtung gewagt: Bereits die ersten paar Minuten haben so viele Erinnerungen zurückgebracht. Es ist fantastisch! Da sehe ich doch tatsächlich Groß A’Tuin majestätisch durchs All gleiten. Fliege auf Ankh-Morpork zu. Besuche die Unsichtbare Universität und höre Gevatter Tod in Großbuchstaben reden. Welche Freude!

Ich bin wirklich schwer begeistert, mit wie viel Liebe man die Atmosphäre der Scheibenwelt auf Film gebannt hat. Sicher sieht man dem Film an, dass er kein Budget von etlichen Millionen zur Verfügung hatte – doch hätte das vermutlich auch gar nicht zur Scheibenwelt gepasst. Die Liebe steckt hier wirklich im Detail und mein Herz hat jedesmal einen kleinen Hüpfer gemacht, wenn eine mir bekannte Figur aufgetreten ist oder ein mir bekannter Ort besucht wurde. Der Auftritt von Terry Pratchett als Schlussgag hat mir dann letztendlich bestätigt, dass die Adaption auch im Sinne des Autors ist.

Nun zur Geschichte: Diese ist – typisch für die Scheibenwelt – wieder einmal sehr abgefahren und recht komplex. Ich fand es teils schwierig und auch etwas ermüdend den absurden Erklärungen zu lauschen, die sich auf dem Papier so locker lesen. Besonders im zweiten Teil wird die Handlung im Schloss der Zahnfee etwas zu stark breitgetreten. Auch waren einige Szenen für mich zu ernst inszeniert und der absurde Humor der Scheibenwelt kam mir etwas zu kurz. Aber das sind alles keine wirklich schwerwiegenden Mängel. Ganz im Gegensatz zu deutschen Übersetzung, die im direkten Vergleich zum Original wirklich zum schlechtesten gehört, das ich jemals hören musste. Sinnverfälschend und einfach nur dumm. Ich kann jedem nur raten: Schaut den Film mit englischer Tonspur!

Insgesamt stellt „Hogfather“ einen wunderbaren Ausflug auf die Scheibenwelt dar. Wie gut die Geschichte selbst adaptiert ist, kann ich mangels Kenntnis der Vorlage leider nicht beurteilen. Dies wird mir – so mich mein Gedächtnis nicht schon im Stich gelassen hat – allerdings bei der Verfilmung von „The Color of Magic“ gelingen, auf die ich mich schon sehr freue! Rincewind ist sowieso immer noch eine meiner liebsten Scheibenweltfiguren. Hat wirklich Spaß gemacht: 8/10 Punkte.

Die Fremde in dir – OT: The Brave One

Am gestrigen Filmfreitag habe ich mich für die Sichtung von Neil Jordans „Die Fremde in dir“ entschieden. Den Film hatte damals nur aufgrund des günstigen Preises und der Mitwirkung Jodie Fosters mitgenommen. Insofern waren die Erwartungen nicht all zu hoch und der positive Eindruck des Films konnte umso stärker wirken.

„The Brave One“ ist ein Selbstjustizthriller. Die Geschichte ist altbekannt: Eine Person aus dem privaten Umfeld eines unbescholtenen Staatsbürgers wird zum Opfer eines Gewaltverbrechens, woraufhin dieser rot sieht. Insofern hat sich seit den 70ern nicht viel geändert. Nur die Darsteller: Charles Bronson macht Platz für Jodie Foster. Der Vigilante ist schon lange im Mainstream angekommen.

Was Neil Jordans Film so außergewöhnlich macht ist das, was hinter der Fassade geschieht. Wäre es die Handlung eines Buches, man würde von dem sprechen was zwischen den Zeilen steht. Hier steht es auf Jodie Fosters Gesicht. Man sieht als Zuschauer deutlich, wie ihre Figur immer mehr in den Sog der Gewalt gerät. In einen Rausch. Macht. Verzweiflung. Rache. Ein gebrochener Charakter, der sich selbst verloren hat.

Über das Ende wurde viel geredet. Ich wäre auch der erste, der Selbstjustiz verurteilt. Doch kann ich das  beurteilen? Wie kann man das als Außenstehender überhaupt beurteilen? Der Film manipuliert den Zuschauer insofern, als dass er ihn in einen emotionalen Zustand der Anteilnahme versetzt. Doch würde das nicht geschehen, was bliebe dann? Keine moralischen Bedenken. Kein Hinterfragen der Dinge, die auf der Leinwand geschehen. Ebenso ist das Ende einzuordnen: Wäre Erica Bain (Jodie Foster) gestellt worden hätte man sich wieder auf der sicheren Seite gefühlt. Das Gute – das Gesetz – hätte gewonnen. Man hätte seine eigenen Gedanken nicht hinterfragen müssen. So aber bleibt das ungute Gefühl, dass man Ericas Handlungen als emotional gerechtfertigt ansieht.

Mit „The Brave One“ hat Neil Jordan einen formidabel gefilmten Revenge-Thriller abgeliefert. Die schauspielerischen Leistungen von Jodie Foster überzeugen einmal mehr auf ganzer Linie. Trotz Ansiedlung im Mainstream, verbreitet der Film eine teils wirklich unangenehme Eindringlichkeit – weniger in der Aktion, als in der Reflektion. Trotz altbekannter Geschichte sehr sehenswert: 8/10 Punkte.

Liebe macht Arbeit

Selbst die virtuelle. Dennoch freue ich mich natürlich, dass der werte Kollege TheRudi mein Blog in sein Herz geschlossen hat. Deshalb will ich mich auch nicht lumpen lassen und werde nun meinerseits sieben Blogs nominieren, die wiederum mein Herz höher schlagen lassen. Dabei entferne ich mich etwas aus der Reihe der reinen Filmblogs und werde die Streuung der virtuellen Liebe etwas erhöhen. Wer kein Herz bekommt sei nicht beleidigt, sondern erfreue sich an der gewonnenen Freizeit.

Soweit ich das mitverfolgt habe, wurde Inishmore noch nicht beschäftigt – den ganzen Tag nur auf der Suche nach guter Musik und HD-Schnäppchen sein geht ja schließlich nicht! Ebenso scheint mir donvanone nicht ausgelastet – am Hochzeitstag bügeln? Dann doch lieber bloggen. Weiter geht es mit der Doktorin und MissSophie, die in letzter Zeit viel zu ruhig waren.  Mal sehen, ob sie das hier in Zugzwang bringt. Der gute thwidra kann auch etwas Liebe vertragen und beim symbadischen Martin herrscht auch schon viel zu lange Funkstille. Ein Blog fehlt noch. Da die Liebe in den Filmblogs wohl sowieso weitergereicht wird, darf sich die Löwenzahnin noch darauf freuen einen neuen Eintrag zu verfassen.

Liebe verteilen ist wahrlich harte Arbeit. Ich weiß schon, warum ich so gerne Stöckchen bearbeite. Doch genug des schnöden Sarkasmus, ihr sollt schließlich auch eure Freude haben – und das geht so:

  1. Der nominierte Blogger darf das Logo in seinem Blog präsentieren.
  2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.
  3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.
  4. Verlinke diese Blogs mit Deinem Blog.
  5. Hinterlasse eine Nachricht bei den neu Nominierten.

Den fünften Punkt schenke ich mir übrigens. Denn wer hier nicht mitliest, der hat meine Liebe sowieso nicht verdient. Ha!

Anmerkung: Bei der Verwendung des Logos schreit mein kleines Computergrafikherz übrigens fast auf. So oft wie diese JPEG-Datei schon geöffnet, wieder gespeichert und dabei erneut komprimiert wurde – ich gebe ihm höchstens drei weitere Zyklen bevor die Artefakte die Oberhand gewinnen. Deshalb lieber bereits gepostete Dateien 1:1 verwenden!

Buffy: The Vampire Slayer – Season 6

Wieder einmal geht ein Jahr in Sunnydale zu Ende. Hatte ich bereits die fünfte Staffel als recht düster empfunden, so war diese im Vergleich zu „Buffy: The Vampire Slayer – Season 6“ noch lockerleichte Unterhaltung. Wer hätte gedacht, dass dem trashigen Monsterspaß einmal eine so erwachsene Serie entwächst?

Bereits die erste Doppelfolge um Buffys Auferstehung ist dermaßen deprimierend und erschreckend, dass man sich als Zuschauer fragt wie jemals wieder die Leichtigkeit der vorhergehenden Staffeln eingefangen werden kann. Sie kann es nicht. Selbst die spaßigeren Folgen, wie „Tabula Rasa“ oder „Doublemeat Palace“ können die Grundstimmung der Staffel nicht in den Hintergrund drängen.

Ein weiterer Grund, der die Serie für mich noch trostloser gemacht hat, ist der Weggang von Rupert Giles. Mit ihm geht nicht nur ihr Watcher, sondern auch der Funke Hoffnung in Buffys Leben. Neben den offensichtlichen inhaltlichen Gründen, fällt dieser Verlust besonders im Ensemble auf, das mit Anthony Stuart Head eines seiner stärksten Mitglieder verliert.

Hervorzuheben ist im Verlauf des staffelumspannenden Handlungsbogens einmal mehr die Wandlungsfähigkeit der Figuren und wie kompromislos Joss Whedon mit ihnen umgeht. Sei es Tod, Liebe oder Freundschaft. Hier bleibt kein Stein auf dem anderen und der Auftritt von Dark Willow ist wirklich der beängstigende Höhepunkt dieser Staffel – zumindest wenn man von „Once More With Feeling“ absieht, der grandiosen Musicalepisode, die nur noch von Joss Whedons „Dr. Horrible’s Sing-Along Blog“ übertroffen wird.

Insgesamt war auch die sechste Staffel wieder einmal großes Kino. Dennoch hat sie mich nicht vollends überzeugen können. Vermutlich fand ich sie über weite Strecken einfach zu düster. Das Ende macht jedoch sowohl den Figuren, als auch den Zuschauern wieder Hoffnung und somit blicke ich zufrieden in die Zukunft: 8/10 Punkte.