Arrival (2016)

Wenn es letztes Jahr einen Film gab, den ich wirklich gerne im Kino gesehen hätte, dann war das „Arrival“ von Denis Villeneuve. Inzwischen steht die Blu-ray schon länger ungesehen im Regal, doch ich wollte auf den neuen Fernseher warten, um den Film in bestmöglicher Qualität sehen zu können. Habe ich schon die unzähligen Empfehlungen erwähnt, die mir auch von euch zugetragen wurden? Die Erwartungen hätten also gar nicht höher sein können. Ob der Film ihnen gerecht wurde?

Arrival (2016)

Willkommen im Tal der Tränen

Schon nach den ersten fünf Minuten hatte ich feuchte Augen. Emotional hatte mich der Film sofort gepackt, was auch keine Kunst ist, drückt Villeneuve doch alle bei mir vorhandenen Knöpfe gleichzeitig. Puh, wie soll das noch weitergehen? Auch im weiteren Verlauf der Geschichte, wenn die Sci-Fi-Handlung Fahrt aufnimmt, stehen stets die Charaktere im Vordergrund. So unerwartet wie unsere Hauptfigur Louise Banks (grandios gespielt von Amy Adams) werden auch wir Zuschauer von Erinnerungsfetzen getroffen. In der letzten halben Stunde steigern sich diese in ein Crescendo der Emotionalität, bis plötzlich die Auflösung über uns hereinbricht. Und ja, mich hat „Arrival“ in dieser Hinsicht voll erwischt. Aufgrund der angeschnittenen Themen konnte man etwas in der Art vorausahnen, doch hatte mich Villeneuve stets so im Griff, dass ich nicht versucht habe, der Handlung bereits um mehrere Schritte voraus zu sein. Mein Tipp: Lasst euch einfach in den Film fallen und von der Geschichte mitreißen. Es lohnt sich. Und ja, es werden Tränen fließen.

Genau meine Art von Science-Fiction

Aufgrund der dominierenden persönlichen Geschichte, die auch untrennbar mit den Hard-Sci-Fi-Elementen verknüpft ist, erinnerte mich „Arrival“ sehr an Robert Zemeckis‘ „Contact“, in dem es auch Kontaktaufnahme mit Außerirdischen durch eine Kommunikationsexpertin (gespielt von Jodie Foster) geht. Ich mag diesen ruhigen Ansatz und generell Science-Fiction, bei der nicht auf Konfrontation gesetzt wird. Auch musste ich an Christopher Nolans „Interstellar“ denken, der emotional in eine ähnliche Kerbe schlägt. Kennt ihr noch mehr Sci-Fi-Filme, die einen ähnlichen Weg einschlagen? Über Tipps bin ich dankbar.

Neben den inhaltlichen Stärken weiß Denis Villeneuves Film abermals durch seine formalen Aspekte zu beeindrucken. Nach „Prisoners“ und „Sicario“ hat sich der kanadische Regisseur seinen Platz unter den Großen Hollywoods definitiv gesichert und ich hoffe sehr, dass er „Blade Runner 2049“ seinen eigenen Stempel aufdrücken konnte. Ein fantastischer Handwerker, der stets die Geschichte im Blick hat. Zwar kein Arthouse, doch Unterhaltung mit künstlerischem Anstrich. So muss das sein.

Fazit

Wie ihr vermutlich mitbekommen habt, bin ich mehr als begeistert. „Arrival“ konnte meine Erwartungen voll und ganz erfüllen. Ich bin jetzt immer noch ganz benommen vom emotionalen Eindruck, den die Geschichte bei mir hinterlassen hat. Auch auf die Zweitsichtung freue ich mich schon jetzt, da sie neue Aspekte aufzeigen dürfte. Was für ein Film. Ich bin hin und weg: 10/10 Punkte.

Mit 37 geht es bergab…

Mein Geburtstag stand einmal wieder an und ja, ich werde alt. Bei Twitter habe ich schon darüber geklagt, dass ich in den letzten Tagen von so einigen Wehwehchen heimgesucht wurde:

Alle großen Pläne für die zweite Urlaubshälfte sind erst einmal dahin und ich verbringe meine Tage größtenteils liegend auf der Terrasse. Aber zumindest hat das Wetter die letzten drei Tage noch mitgespielt, so dass ich ganz bequem barfuß humpeln konnte. Wenn ich nächste Woche wieder arbeiten gehe, sollte ich zumindest wieder in einen Schuh passen. Man darf ja noch hoffen. Aber ich komme vom Thema ab:

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Die 5 Bücher, die ich als letztes gelesen habe

Die zweite Urlaubswoche nähert sich bereits dem Bergfest. Leider verlief sie aufgrund diverser Verletzungen (ich verweise auf Twitter) alles andere als planmäßig. Immerhin komme ich durch die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit einmal wieder zum Bloggen und werde deshalb pünktlich Goranas Die 5 BESTEN am DONNERSTAG beantworten. Heute stehen einmal wieder Bücher im Mittelpunkt…

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #59

Das Thema für Ausgabe #59 lautet:

Die 5 Bücher, die ich als letztes gelesen habe

  1. „Verachtung“ (Jussi Adler-Olsen, 2010) – Wieder einmal ist Jussi Adler-Olsen ein mitreißender Krimi gelungen. Gerade die Beschreibung der Verbrechen ist teils wirklich schmerzhaft zu lesen. Hier lebt der Roman sehr von seiner dichten Atmosphäre und dem gezeichneten Leidensweg. Das überraschende Ende hatte ich leider schon viel zu früh durchschaut, was den Spaß an der Geschichte (wenn man es aufgrund der Thematik denn so bezeichnen kann) aber kaum geschmälert hat. Alle Freunde von „Erbarmen“, „Schändung“ und „Erlösung“ werden auch diesen vierten Teil schon gelesen haben, allen anderen Krimi-Freunden kann ich diese Reihe nur ans Herz legen: 8/10 Punkte. (Gelesen im Februar/März 2017)
  2. „Kein Weg zurück: Leben und Sterben am K2“ (Graham Bowley, 2010) – Nachdem ich in Jon Krakauers Buch einiges über die Geschichte der Bezwingung des Mount Everest gelernt habe, kenne ich dank Graham Bowley nun auch einige spannende Geschichten über die Versuche am K2. Mit „K2: Siren of the Himalayas“ habe ich gestern bereits angefangen, mich auch filmisch auf den K2 zu begeben. Die Dokumentation über die im Buch geschilderte Katastrophe „The Summit“ steht demnächst auf dem Programm. Ich kann das Buch wirklich jedem nur ans Herz legen, der meine Faszination auch nur ein wenig nachvollziehen kann: 10/10 Punkte. (Gelesen im März 2017)
  3. „Alien the Archive: The Ultimate Guide to the Classic Movies“ (Mark Salisbury, 2014) – Aufgrund seiner Aufmachung und den unzähligen Set-Fotos und Skizzen, ist das Buch ein Schmuckstück in jedem Regal. Man bekommt viel für sein Geld, sollte jedoch nicht erwarten neue Einsichten in die Produktionsgeschichte der Filme zu bekommen. Wer damit leben kann, erhält mit „Alien the Archive: The Ultimate Guide to the Classic Movies“ ein famoses Nachschlagewerk rund um das beste Sci-Fi-Horror-Franchise der Filmgeschichte: 9/10 Punkte. (Gelesen im März/April 2017)
  4. „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ (David Levithan, 2014) – Ich habe „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ wirklich sehr gerne gelesen und A unglaublich gerne bei seinen unsteten Abenteuern begleitet. Am Ende gibt es keine Erklärungen, nur einen vorsichtigen Blick auf eine mögliche größere Geschichte. A bleibt seinen (oder ihren) Prinzipien jedoch treu und handelt entgegen aller erwartbaren Klischees, was mir – trotz des scheinbar unbefriedigenden Ausgangs – ziemlich imponiert hat. Ein tolles Buch: 9/10 Punkte. (Gelesen im April 2017)
  5. „The Three-Body Problem“ (Cixin Liu, 2006) – Auch wenn ich während meines Urlaubs nicht so viel zum Lesen gekommen bin, wie ich mir das gewünscht hatte, so hat mich „The Three-Body Problem“ doch ziemlich für sich vereinnahmt. Dranbleiben lohnt sich, auch wenn es bestimmt nicht das einfachste Buch für den entspannten Feierabend ist. Ich bin nun schon gespannt, wie es mit der Geschichte weitergeht und habe mir noch während des Lesens sogleich die beiden Fortsetzungen „The Dark Forest“ und „Death’s End“ zugelegt. Ungewohnt, fordernd und dabei doch sehr unterhaltsam: 9/10 Punkte. (Gelesen im Mai/Juni 2017)

Media Monday #322

Unfassbar, meine erste Urlaubswoche ist schon wieder vorbei. In dieser haben wir viel erlebt: Wir waren für drei Tage in Leipzig und haben u.a. den Zoo besucht, wir sind in den Playmobil Funpark gefahren und haben eine ausführliche Radtour (immerhin 24 km) unternommen. Da bleibt kaum Zeit für Medienkonsum. Somit ist es kein Wunder, dass ich keinen einzigen Film gesehen habe. Dennoch möchte ich auf die Fragen des Medienjournals nicht verzichten und liefere euch im Folgenden meine Antworten…

Media Monday #322

  1. Empfehlungen der Marke „XYZ musst du unbedingt sehen/lesen“ folge ich von den richtigen Leuten durchaus gerne.
  2. Filme wäre ja auch etwas, worüber ich gern mal bloggen würde, wenn ich endlich einmal wieder die Zeit finden würde, mich abends vor den neuen Fernseher zu setzen.
  3. Von all den anstehenden Filmstarts in den kommenden vier Monaten reizt mich vor allem das Sequel zu „Blade Runner“.
  4. Im August habe ich ja (endlich) ein paar Tage frei und zudem noch Geburtstag.
  5. Aaron Sorkin (u.a. „The West Wing“ oder „The Newsroom“) ist wohl eine/r meine/r liebsten (Dreh-)Buch-AutorInnen, schließlich hat er einen unverwechselbaren Stil und kann Dialoge schreiben wie kein Zweiter.
  6. Die Gamescom in Köln zieht ziemlich unbemerkt an mir vorüber.
  7. Zuletzt habe ich die zweite Staffel von „Brooklyn Nine-Nine“ gesehen und das war herrliche Unterhaltung, weil die Cop-Comedy wirklich witzig ist.

Brooklyn Nine-Nine – Season 2

Auch wenn ich die letzten Wochen nur wenig zum Fernschauen gekommen bin, so habe ich doch immerhin alle paar Abende eine Episode von „Brooklyn Nine-Nine – Season 2“ gesehen, was mir so manchen Lacher zu später Stunde beschert hat…

Brooklyn Nine-Nine – Season 2

Cop-Comedy in Perfektion

Meine Sichtung der ersten Staffel liegt über zwei Jahre zurück, so dass ich anfangs befürchtet hatte, mich nicht wieder in die Welt von „Brooklyn Nine-Nine“ einzufinden. Diese Sorge war jedoch unbegründet, denn die Charaktere sind so überzogen und doch sympathisch gezeichnet, dass man sich sofort wieder in dieser verrückten Welt zu Hause fühlt. Natürlich sind die bearbeiteten Fälle völlig nebensächlich: Wie bei jeder guten Workplace-Comedy stehen die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander im Mittelpunkt. Die Schauspieler sind extrem spielfreudig und die Autoren wissen ihre Stärken in den Drehbüchern geschickt einzusetzen. Eine wirklich runde Sache, bei der die 20 Minuten jeder einzelnen Episode wie im Fluge vergehen.

Fazit

Ich hatte wieder viel Spaß mit dieser Truppe rund um Captain Raymond Holt und Detective Jake Peralta. Enorm viel Spaß. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass nicht sonderlich viel hängen bleibt. Das macht aber auch nichts, denn als Comedy-Happen zwischendurch, gibt es zurzeit wohl kaum eine bessere Serie als „Brooklyn Nine-Nine“: 8/10 (8.3) Punkte.

Die 5 Serien (Staffeln), die ich als letztes gesehen habe

Vor ein paar Stunden noch in Leipzig (wo ich unter anderem eine werktreue Nachbildung der Great Sept of Baelor besucht habe), jetzt schon wieder zu Hause vor dem Rechner, um die aktuelle Ausgabe von Die 5 BESTEN am DONNERSTAG zu bearbeiten. Das Jetset-Leben der Blogger. Glücklicherweise macht es Gorana mir auch in dieser Woche recht einfach und ich kann auf bereits geschriebene Besprechungen zurückgreifen. Ganz aktuelle Sichtungen, wie die zweite Staffel „Brooklyn Nine-Nine“ oder die sechste Staffel von „Shameless“, klammere  ich vorerst bewusst aus…

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #58

Das Thema für Ausgabe #58 lautet:

Die 5 Serien (Staffeln), die ich als letztes gesehen habe

  1. „The Kennedys“ (2011) – Auch wenn die Serie bei Weitem nicht perfekt ist, so empfand ich sie doch als sehr interessant und durchaus mitreißend. Mit ein paar mehr Episoden und einer differenzierteren Betrachtung, hätte „The Kennedys“ eine wirklich famose Mini-Serie werden können. So bleibt letztendlich eine ein wenig unausgewogene Mischung aus Historiendrama und Soap-Opera, was gerade bei dieser Thematik ein wenig unglücklich erscheint. Wenn man sich für das Thema interessiert, kann man guten Gewissens reinschauen und wird durchaus Freude mit den acht Episoden der Serie haben: 8/10 (7.8) Punkte. (Gesehen im Mai 2017)
  2. „Girls – Season 4“ (2015) – Auch wenn nicht jede Episode funktioniert und ich oft wieder das Gefühl hatte, dass sich Marnie, Jessa und Co. in künstlichen Problemen wälzen, so fand ich die neu eingeschlagene Richtung  dennoch lobenswert. Es sieht wirklich so aus, als hätte Lena Dunham einen Plan für die finalen zwei Staffeln, auf die ich mich inzwischen schon wirklich freue. Sollten die Girls etwa erwachsen werden? 8/10 (8.2) Punkte. (Gesehen im Mai 2017)
  3. „Luther – Season 1 to 4“ (2010-2015) – Als ich mir die Blu-ray-Box zulegte, war ich mir sicher, die gesamte Serie in einem Paket zu kaufen. Inzwischen werde ich den Verdacht nicht los, dass irgendwann noch eine fünfte Staffel kommen wird. Und ja, ich würde mich sehr darüber freuen und hoffe nur, dass Idris Elba und die restliche Crew Zeit für mindestens vier Episoden mitbringen. Auch wenn der finale Fall alles andere als schlecht ist, so liegen die Stärken der Serie doch in den größeren Handlungsbögen, die ihren Figuren mehr Raum zum atmen bieten. Freunden von Krimiserien und harten Ermittlern, kann ich „Luther“ nur ans Herz legen. Deutlich gelungener als jedes US-Procedural: 9/10 (8.5) Punkte. (Gesehen im Mai/Juni 2017)
  4. „Kevin Can Wait – Season 1“ (2016) – Auch wenn mir die Schwächen der Serie in jedem Moment bewusst waren, so wurde ich doch größtenteils wirklich gut unterhalten. Da steckt ganz viel Nostalgie mit drin, doch mochte ich die Mischung aus neuen Figuren und bekannten Verhaltensmustern. Nach den Ankündigungen zur Neuausrichtung habe ich die Serie jedoch fast schon abgeschrieben, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Autoren einen sinnvollen Übergang schaffen wollen. Schade, denn für mich wäre das originale Konzept durchaus aufgegangen: 7/10 (7.2) Punkte. (Gesehen im April/Mai/Juni 2017)
  5. „Castle – Season 7“ (2014) – In den ruhigen Sommermonaten hat sich „Castle“ als Übergangsserie abermals bestens bewährt. Auch wenn es seit drei Tagen ununterbrochen regnet, habe ich es nicht häufiger vor den Fernseher geschafft. Somit dominiert das Krimi-Procedural einsam meinen Bewegtbildkonsum im Juli – und da hätte ich es wahrlich schlechter treffen können. Wunderbar leichte Sommerunterhaltung: 8/10 Punkte. (Gesehen im Juni/Juli 2017)

Media Monday #321

Endlich Urlaub! Und schon sind die ersten zwei Tage auch schon wieder vorbei. Am Samstag habe ich mit den Kindern im Garten gespielt und einen Blogeintrag über den neuen Fernseher geschrieben und am heutigen Sonntag waren wir bei einem unserer Patenkinder eingeladen. Morgen beginnt der Urlaub dann so richtig und auch wenn wir dieses Mal nicht wegfliegen, so erwarte ich mir ein paar spannende Ausflüge und entspannte Nachmittage auf der Terrasse. Doch nun gilt es erst einmal die aktuellen Fragen des Medienjournals zu beantworten. Viel Spaß damit! 🙂

Media Monday #321

  1. Wenn schon SuperheldIn, dann doch bitteschön mit viel Gesang und Nathan Fillion, sprich Captain Hammer aus „Dr. Horrible’s Sing-Along Blog“ mit dem wunderbaren Gegenspieler Dr. Horrible.
  2. Crossover und Gastauftritte von Figuren aus anderen Serien/Comics etc. wirken in Zeiten des Marvel Cinematic Universe fast schon ein wenig aufgesetzt.
  3. Das Ende von „11.22.63 – Der Anschlag“ war ein rundherum großartiges Serien-/Staffel-Finale, denn es hat komplett auf die emotionale Karte einer tragischen Liebe gesetzt und mich ziemlich mitgerissen.
  4. Unmöglich, aber Bud Spencer und Arnold Schwarzenegger in ihrer Bestform würde ich ja gerne mal zusammen in einem Film oder einer Serie sehen, schließlich wäre das ein Aufeinandertreffen zweier Giganten.
  5. Wenn es um die Klassiker der Literatur geht ist mein Wissen leider ziemlich begrenzt.
  6. Spiele zu bekannten Buch- oder Film-Reihen waren früher meist qualitativ minderwertige Lizenzware. Wie es aktuell aussieht, kann ich gar nicht sagen.
  7. Zuletzt habe ich endlich Tarsem Singhs „The Fall“ nachgeholt und das war ein echtes Erlebnis, weil es der erste Film war, den ich auf meinem neuen Fernseher gesehen habe. Daraufhin habe ich auch gleich noch einen Bericht über die Entwicklung meines Heimkinos geschrieben. Schaut doch mal rein!

Run, Fatboy, Run (455)

Eigentlich wollte ich erst morgen eine Runde laufen. Allerdings wurde unser Sonntag spontan verplant, was also nur noch heute Nachmittag für den zweiten Lauf diese Woche übrig ließ. Gesagt, getan. Und ich bin endlich einmal wieder in Begleitung gefahren: Das Zappelinchen hatte keine Lust, doch der Zwergofant war Feuer und Flamme und hat mich zum ersten Mal auf dem großen Rad seiner Schwester begleitet. Er kommt mit den Zehenspitzen zwar kaum auf den Boden, doch hat er nun endlich eine Gangschaltung und war überhaupt sehr selbstbewusst:

Run, Fatboy, Run #455: Das neue Rad sorgt für Spannung

Das neue Rad sorgt für Spannung…

Distance: 11.26 km
Duration: 01:11:06
Elevation: 92 m
Avg Pace: 6:18 min/km
Avg Speed: 9.50 km/h
Heart Rate: 153 bpm
Stride Frequency: 145 spm
Energy: 968 kcal

Auch wenn wir komplett ohne Unfall gefahren sind, so hat man doch gemerkt, dass er sich erst an das Rad gewöhnen muss. Ich bin deshalb oft neben ihm gelaufen und haben ihm an Schotterwegen Unterstützung gegeben. Somit waren wir häufig kaum schneller als 7 min/km unterwegs. Jedoch sind wir an der Tartanbahn vorbeigekommen, wo wir drei schnelle Runden eingelegt haben, die den Schnitt dann doch noch nach oben gezogen haben. Noch ein- oder zweimal, dann wird er mir eh wieder davonfahren… 😉

Im Ohr: „Papa, ich glaube ich muss jetzt bis nach Hause schieben…“

Das perfekte Heimkino: Das solltest du wissen!

Schon seit meiner Jugend ist es mein Traum Filme zu Hause wie in einem echten Kino sehen zu können. Damals gab es den Begriff Heimkino noch nicht. Ich hatte nie einen eigenen Fernseher in meinem Zimmer und als ein Freund einen unfassbar großen 28-Zoll-Röhrenfernseher (damals noch im 4:3-Format) kaufte, dachte ich die Zukunft gesehen zu haben. Der Traum von einem Heimkino sollte sich jedoch erst Jahre später erfüllen. Was hat es also mit dem perfekten Heimkino auf sich? Lest weiter…

Die Evolution meines Heimkinos

2002-2008: Der Kampf mit der Röhre

Mein erster Fernseher: ein 26-Zoll-Gerät von PhilipsMeinen ersten eigenen Fernseher habe ich erst nach dem Umzug in die eigene Wohnung gekauft. Mein Traum war damals ein 32-Zoll-TV von Philips im 16:9-Format (Kostenpunkt: 799 Euro). Natürlich noch ein Röhrenfernseher. Also gekauft und in die Wohnwand gestellt. Geschoben, gerückt, gezetert. Ja, der Fernseher war zu groß (sprich: zu tief) für die Standfläche. Also im örtlichen Elektro-Fröschl mit Engelszungen geredet, um den zu großen Fernseher gegen das kleinere 26-Zoll-Modell (Kostenpunkt: 849 Euro) auszutauschen. Nach dem vielen Hin und Her hat es lange gedauert, bis ich glücklich damit wurde. Dennoch habe ich viele schöne Erinnerungen an wunderbare Filmabende vor diesem Gerät.

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The Fall (2006)

Ein verregneter Freitagabend (hier seht ihr den Sturm aufziehen) hat dafür gesorgt, dass ich meinen neuen Fernseher endlich mit einem Film einweihen konnte. Nur was schauen? Natürlich ein bildgewaltiges Epos. Folglich ist „The Fall“ in den Blu-ray-Player gewandert, der ohnehin schon viel zu lange auf meiner Liste der dringend nachzuholenden Filme stand. Ob sich das gelohnt hat?

the-fall-1

The Fall (2006) | © Capelight Pictures

Ein fantasievoller Bilderrausch

Von Regisseur Tarsem Singh kenne ich bisher nur „The Cell“, den ich unglaublich packend fand. Träume faszinieren mich schon immer und die düsteren Welten, die Singh in dem Film kreiert, haben mich tief beeindruckt. An dem Psycho-Thriller wurde jedoch die gleiche Kritik geübt, wie an „The Fall“: Der Film besäße nur schöne Bilder, die Geschichte wäre dünn und generell sei das alles ja nur style over substance. Wen wundert es also, dass auch Tarsem Singhs zweiter Langfilm unglaubliche Bilder bietet? Und ja, selbst als Bilderrausch würde der Film bereits eine Daseinsberechtigung besitzen. Doch tatsächlich bietet „The Fall“ mindestens noch zwei weitere Ebenen.

„Die Braut des Prinzen“ Reloaded?

Mit seiner Rahmenhandlung und der Geschichte in der Geschichte erinnerte mich „The Fall“ doch stark an Rob Reiners Fantasy-Klassiker „Die Braut des Prinzen“. Tatsächlich basiert Tarsem Singhs Film allerdings auf einem bulgarischen Kinderfilm mit dem Titel „Mein Freund, der Pirat“ aus dem Jahr 1981, der ziemlich genau die gleiche Handlung erzählt – und diese funktioniert gar wunderbar: Lee Pace als depressiver Stuntman und die junge Catinca Untaru als verletztes Mädchen spielen großartig zusammen. Viele ihrer Szenen wirken improvisiert und sehr roh gespielt. Für mich hat das ausgezeichnet funktioniert und ich war emotional voll involviert.

Die letzte Ebene ist die Liebeserklärung an das Kino selbst und die Macht seiner Geschichten. Es ist großartig zu sehen, was Alexandria aus den Worten des Stuntmans kreiert und wie sich daraus absurde und traumhafte Welten ergeben, die keinerlei Logik in Hinblick auf Raum und Zeit zu verfolgen scheinen: Man erlebt die Geschichte dadurch direkt aus den Augen eines Kindes.

Fazit

Auch wenn ich ganz am Anfang noch vom neuen Seherlebnis abgelenkt war, so hat mich die Geschichte doch schnell in ihren Bann gezogen. Ich liebe die Bilder und auch die ruhigen Momente in der realen Welt. Das Märchen ist dabei nichts für Kinder, spricht dunkle Themen an und verpackt diese in teils drastische Bilder. Dabei wurden auch Erinnerungen an „Pans Labyrinth“ wach, der jedoch in jeder Hinsicht noch ein bis zwei Schritte weitergeht. Sollte ich nicht der letzte Filmfreund gewesen sein, der „The Fall“ für sich entdeckt, dann kann ich euch nur empfehlen, den Film selbst endlich nachzuholen: 9/10 Punkte.