Carl’s Date (2023)

Heute waren wir, sprich die ganze Familie, endlich einmal wieder im Kino, um uns Pixars „Elemental“ anzuschauen. Davor gab es den Kurzfilm „Carl’s Date“, der die Geschehnisse aus „Oben“ fortführt. Warum ich davon viel zu wenig mitbekommen habe, lest ihr in der folgenden Besprechung… 💝

Carl's Date (2023) | © Walt Disney

Carl’s Date (2023) | © Walt Disney

„Hä, warum läuft hier der falsche Film?!?“

Das Kinopublikum war so schrecklich, wie schon lange nicht mehr. Dabei haben wir extra eine Abendvorstellung gewählt. Die Krönung war jedoch, dass bestimmt 30% der Besucher*innen des vollen Kinos während des Kurzfilms lautstark ihre Verwunderung äußerten, warum denn jetzt nicht „Elemental“ läuft. Ob sie denn im falschen Film wären. Und das bis dieser dann endlich lief. Da frage ich mich wirklich, ob sie noch nie einen Disney- oder Pixar-Film im Kino gesehen haben. Oder vom Konzept Vorfilm gehört haben. Ich habe mir wirklich mehrfach gewünscht, lieber auf die Veröffentlichung im Heimkino gewartet zu haben.

Was ich vom Film mitbekommen habe, sah hinreißend aus. Die Geschichte von Carl wird wunderbar weitererzählt und sein sprechender Hund Dug sorgt für einige komische Szenen. Herzzerreißend ist natürlich die Rückbesinnung auf Ellie, die trotz Carls Date stets seine große Liebe bleiben wird. Mit mehr Ruhe im Kino, hätte mich der Kurzfilm emotional bestimmt noch mehr mitgerissen.

Fazit

Ich liebe das Konzept von Vorfilmen im Kino. Umso trauriger, dass das heutige Publikum „Carl’s Date“ so kaputt gemacht hat. Dennoch habe ich eine schöne Geschichte erleben dürfen, die uns zeigt, wie es mit Carl nach seinem großen Abenteuer weitergeht: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Piper (2016)

Das Zappelinchen weilte heute auf einem Geburtstag, also haben wir uns zu dritt „Findet Dorie“ und den Vorfilm „Piper“ angeschaut. Auf dieses Filmduo habe ich mich schon länger gefreut und heute war es endlich soweit. 🐦

Piper (2016) | © Walt Disney

Piper (2016) | © Walt Disney

Ein fotorealistisches Animationsabenteuer

Es ist wirklich beeindruckend, wie fotorealistisch Pixar bereits 2016 (vor sieben Jahren!) gearbeitet hat. In manchen Szenen kann man wirklich nicht mehr den Unterschied zu einem Realfilm ausmachen. Hinzu kommt die zuckersüße Geschichte eines jungen Strandläufers, der die erste Schritte zu einem eigenständigeren Leben wagt. Das geht ans Herz, ist herrlich unkompliziert und sieht unfassbar gut aus.

„Oh, das ist soooo süß!“
– Der Zwergofant mindestens dreimal während „Piper“

Fazit

Mich hat „Piper“ auf ganzer Linie begeistert. Einer der besten Kurzfilme des Animationsstudios. Hat mich wirklich tief beeindruckt und die sechs Minuten sind wie im Flug vergangen. Wunderschön: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einem Geburtstag; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Bao (2018)

Da es heute den ganzen Tag regnet und der Filmabend diese Woche ausgefallen ist, haben wir einfach einen Filmnachmittag daraus gemacht und „Die Unglaublichen 2“ eingelegt. Zu diesem gehört auch ein Kurzfilm namens „Bao“. Ganz wie im Kino haben wir uns diesen natürlich davor angesehen… 🥟

Bao (2018) | © Walt Disney

Bao (2018) | © Walt Disney

Eine wundervoll herzergreifende Geschichte

„Bao“ handelt von einer chinesischen Frau, deren selbstgemachte Teigtasche zum Leben erwacht und quasi die Rolle ihres Sohnes einnimmt. Inklusive Aufwachsen, Pubertät bis hin zum Auszug. Am Ende kommt es zu einer emotionalen Wendung, welche mich ziemlich unvorbereitet getroffen hat und erst einmal verdutzt zurückließ. Wenn dann die Erkenntnis einsetzt, zeigt sich die Brillanz von „Bao“. Wohl der Pixar-Kurzfilm der letzten Jahre, der mich am meisten zu begeistern wusste.

Fazit

Die Animationen sind großartig, das Essen sieht zum Reinbeißen aus und die Geschichte ist wunderbar emotional. Hat mich wirklich auf ganzer Linie begeistert: 9/10 Punkte.

Sanjay’s Super Team (2015)

Lange ist es her, dass ich mir zuletzt einen Kurzfilm angeschaut habe. Das liegt wohl auch daran, dass der letzte Pixar-Film bereits (zu) lange zurückliegt. Heute war es jedoch soweit und die Wahl des Zwergofanten ist auf „Arlo & Spot“ gefallen. Da durfte der zugehörige Kurzfilm „Sanjay’s Super Team“ natürlich nicht fehlen… 🦸‍♂️🦸‍♀️

Sanjay's Super Team (2015) | © Walt Disney

Sanjay’s Super Team (2015) | © Walt Disney

Eine emotionale Geschichte mit wahrem Kern

Pixar-Kurzfilme überzeugen meist entweder durch ihre famose Technik, ihren Humor oder ihren emotionalen Eindruck. „Sanjay’s Super Team“ fällt am ehesten in die letzte Kategorie. Klar, die Technik ist auch famos, doch letztendlich bleibt es eine emotionale Geschichte zwischen einem Vater und seinem Sohn. Diesen Aspekt mochte ich sehr, gerade weil ein wahrer Kern zugrunde liegt. Die Action-Szenen dazwischen waren zwar nett anzusehen, aber doch letztendlich ein wenig eintönig und redundant zu vielfach gesehenen Superhelden-Klischees. Da hätte ich mir mehr Interaktion zwischen Vater und Sohn gewünscht.

Fazit

Ich fand „Sanjay’s Super Team“ durchaus nett anzusehen, aber weit nicht so bezaubernd wie andere Kurzfilme des Animationsstudios. Die Geschichte hinter der Geschichte ist für mich dabei die interessantere: 7/10 Punkte.

Jurassic World: Battle at Big Rock (2019)

Schon lange habe ich keinen Kurzfilm mehr besprochen. Mit der Veröffentlichung von „Battle at Big Rock“ aus dem „Jurassic World“-Universum hat sich dies nun geändert. Inszeniert von Colin Trevorrow, der bereits den ersten „Jurassic World“ drehte, soll der Kurzfilm nun die Brücke zwischen „Jurassic World: Fallen Kingdom“ und dem dritten Teil schließen. Ob ihm das gelingt? 🦕🦖

Jurassic World: Battle at Big Rock (2019) | © Universal Pictures Germany GmbH

Jurassic World: Battle at Big Rock (2019) | © Universal Pictures Germany GmbH

Content Marketing Made in Hollywood

Machen wir uns nichts vor, „Battle at Big Rock“ ist nichts weiter als eine Content-Marketing-Maßnahme, um das Interesse am Franchise aufrecht zu erhalten, bis 2021 der dritte Teil in die Kinos kommt. Der künstlerische Anspruch hinter dem Film ist quasi nicht vorhanden, er ist technisch perfekt und inhaltlich leer. Als Kenner des Franchises hat man alle Versatzstücke schon einmal gesehen. Neu ist nur, dass sich die Dinos dieses Mal auf dem Festland befinden und mit ganz normalen Menschen interagieren. So wie hier beim Campen. Big Deal.

Erneut gibt es eine Familie und einen engen Raum, in dem ein Dinosaurier eindringt. Viel Action, wenig Gefühl. Das alles sieht fantastisch aus und ist für 8 Minuten sehr unterhaltsam, aber was trägt es zum Franchise bei? Macht euch selbst ein Bild:

Fazit

„Battle at Big Rock“ ist eine extrem aufwändige Marketing-Maßnahme, welche ihre interessantesten Szenen im Abspann auffährt. Da zeigt sich nämlich, in welche Richtung sich der dritte Teil entwickeln könnte. Wird er aber nicht, da es vermutlich maximal bescheuerte Drehbuchideen à la Militärdinos in den Film schaffen. Hier ist zumindest noch Potenzial erkennbar. Kurzweilige Kurzfilm-Action: 6/10 Punkte.

Herz oder Kopf: Inner Workings – OT: Inner Workings (2016)

Da der Zwergofant heute auf einem Kindergeburtstag eingeladen war, musste für das Zappelinchen ein Alternativprogramm her: Somit habe ich es in diesem Winterurlaub doch noch ins Kino geschafft. Wir haben uns „Vaiana: Das Paradies hat einen Haken“ angeschaut, doch davor gab es noch den Vorfilm „Herz oder Kopf: Inner Workings“ zu bewundern…

inner-workings

Der Titel sagt eigentlich alles: Wir sehen einer ganz normalen Person dabei zu, wie sie ihrem ungeliebten Job nachgeht und dabei allerlei Verlockungen begegnet, die ihr Leben so viel wertvoller machen würden. Herz oder Kopf ist hier wörtlich zu nehmen und uns bietet sich ein Blick auf die inneren Organe, die hier den Ton angeben. Auch wenn es keine Gefühle sind, so musste ich dabei doch unweigerlich an Pixars „Alles steht Kopf“ oder auch „Osmosis Jones“ denken. Obwohl „Inner Workings“ eine charmante Geschichte erzählt, so bleibt sie doch immer vorhersehbar und ist nie wirklich überraschend.

Mir hat Stil und Botschaft gut gefallen und es gab auch den einen oder anderen Gag. Letztendlich hat man sich aber zu sehr auf die Idee verlassen, die zwar gut funktioniert, jedoch emotional auch nicht so zünden konnte, wie das anderen Kurzfilmen gelingt. Dennoch ohne Frage sehenswert und ein netter Bonus: 7/10 Punkte.

Lava (2014)

Heute bin ich endlich dazu gekommen, mir Pixars „Alles steht Kopf“ anzusehen, doch davor gab es mit „Lava“ natürlich erst den dazugehörigen Kurzfilm. Normalerweise weiß ich schon ungefähr, war mich erwartet – dieses Mal war ich jedoch völlig unvorbereitet…

lava-2014

Man fliegt zunächst durch eine fotorealistisch anmutende Landschaft und beginnt einem Liebeslied zu lauschen. Dieses erzählt die Geschichte eines Vulkans, der sich über ganze Epochen hinweg nichts sehnlicher als eine Partnerin wünscht. Audiovisuell ist „Lava“ wahrlich ein Hochgenuss und auch emotional konnte er mich bewegen. Inhaltlich jedoch mag ich die handlungsgetriebeneren Kurzfilme wie „La Luna“ lieber.

Eine nette Idee, wunderbar umgesetzt – und dennoch einer der schwächeren Pixar-Kurzfilme. Er hat mir das eine Mal Spaß gemacht, ist aber sicher keiner der Kurzfilme, die ich noch weitere Male einlegen werde, um sie beispielsweise meinen Kindern vorzuführen: 7/10 Punkte.

Liebe geht durch den Magen – OT: Feast (2014)

Nach der Sichtung von „Baymax: Riesiges Robowabohu“ habe ich mir noch den zugehörigen Kurzfilm „Liebe geht durch den Magen“ angesehen. Normalerweise weiß ich meist schon ungefähr was mich erwartet, doch diese knuffige und kulinarische Reise hat mich völlig überrascht…

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Man erlebt den gesamten Film durch die Augen eines kleinen Hundes. Und natürlich dreht sich bei ihm alles nur ums Essen: Der Titel „Feast“ ist somit Programm. Die Perspektive wechselt auch nie, so dass man am Leben des Herrchens auch nur über die dargebotenen Mahlzeiten teilnimmt – bis es eben zu einer Veränderung kommt, doch ich möchte an dieser Stelle nichts verraten. Schaut euch den Film selbst an!

Neben einer inhaltlich wirklich schönen Geschichte, die neben dem Logikloch, dass der Hund bereits nach ein paar Szenen kugelrund sein müsste, wirklich herzergreifend ist (dabei mag ich Hunde nicht einmal sonderlich), überzeugt „Liebe geht durch den Magen“ vor allem durch seine famose Cell-Shading-Technik. Somit ist der Kurzfilm auch ein Augenschmaus und sollte als Vor- oder Nachspeise auf jeden Fall mit auf dem Menü stehen: 9/10 Punkte.

Get a Horse! (2013)

Mit „Die Eiskönigin: Völlig unverfroren“ habe ich seit einem halben Jahr endlich einmal wieder einen Animationsfilm gesehen. Wie es sich für Disney oder Pixar gehört, gab es mit „Get a Horse!“ im Vorfeld auch noch einen Kurzfilm. Wie toll!

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„Get a Horse!“ beginnt wie einer der klassischen Mickey-Mouse-Cartoons aus den 1920er Jahren à la „Steamboat Willie“ – inklusive 4:3-Format und winzigem Bildausschnitt. Über den Verlauf der Geschichte öffnet sich die Leinwand und Mickey betritt den 3D-Raum, was wunderbar organisch geschieht. Inhaltlich bleibt es bei Slapstick, doch formal wird der Kurzfilm zum Erlebnis. In 3D und auf großer Leinwand muss das wahrlich ein Erlebnis gewesen sein!

Auch wenn mich die Idee des Kurzfilms begeistert hat, so bleibt er inhaltlich eher konventionell und auch emotional konnte er mich nicht packen. Dafür bietet er viel Spaß und eine tolle Inszenierung! Für die sechs Minuten Laufzeit ist das auch völlig ausreichend: 8/10 Punkte.

Der blaue Regenschirm – OT: The Blue Umbrella (2013)

Pixar-Filme zu besprechen ist schon immer anstrengend, muss man sich neben dem Hauptfilm – im aktuellen Fall „Die Monster Uni“ – auch noch einem Kurzfilm widmen. Wie immer war ich auf diesen auch sehr gespannt, besonders da ich im Vorfeld noch rein überhaupt nichts von „Der blaue Regenschirm“ gehört hatte.

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Die ersten Szenen konnte ich zunächst nicht zuordnen und fragte mich beinahe, ob Pixar sich erstmals an einem Realfilm bzw. einer Kombination aus Film und Animation versucht hatte. Extreme Detailaufnahmen, geringe Schärfentiefe und ein generell sehr filmischer Look könnten selbst geübte Augen trügen. Zumindest bis den Alltagsgegenständen, wie einem Postkasten oder einer Ampel, plötzlich Leben eingehaucht wird. Dabei greift Pixar das auch im Internet weit verbreitete Phänomen der Gesichter in Alltagsgegenständen auf, was zu einigen netten Effekten führt.

Die titelgebenden Regenschirme sind dagegen eher klassich animiert, was einen gewissen Charme besitzt. Die Geschichte ist ruhig und lebt vor allem durch die Inszenierung und die Kraft der Bilder. Nett, aber nicht überraschend. Schön, aber nicht herzergreifend. Am Ende wird vor allem die grandiose Optik in Erinnerung bleiben – und die Frage, ob man von Pixar demnächst einen Film in fotorealistischem Look zu sehen bekommen wird: 8/10 Punkte.