Mad Men – Season 6

Wie in meiner Besprechung zur fünften Staffel bereits angekündigt, werde ich mich dieser Serie nun bis zu ihrem Ende widmen. Somit war es auch kein Wunder, dass ich „Mad Men – Season 6“ in knapp zwei Wochen verschlungen habe. Die Faszination, die Matthew Weiner rund um die Werbebranche und das Lebensgefühl der 60er Jahre aufgebaut hat, ist bei mir nach wie vor ungebrochen. Ich liebe die Ausstattung, die Charaktere und diese Zeit des Umbruchs. Wie nun konkret die sechste Staffel der Ausnahmeserie bei mir abschneidet, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Die Staffel erzählt ein paar Haupthandlungsstränge, die wirklich interessant sind: Was die Agentur Sterling Cooper Draper Pryce angeht, so steht natürlich die Fusion mit Cutler Gleason and Chaough im Zentrum der Entwicklungen. Dadurch ergeben sich auch ganz neue Spannungen zwischen den Figuren, denn plötzlich ist auch Peggy wieder zurück und muss ihren Platz zwischen Ted Chaough und Don Draper finden. In der neuen Agentur wird es schnell eng und niemand scheint sich mehr so richtig zu Hause zu fühlen, was wohl auch an den fordernden Kunden liegt. Mit Chevrolet hat man endlich das lang ersehnte Automobilunternehmen in den Kundenkreis aufgenommen, doch schon bald zeigt sich die Schattenseite der ungleichen Geschäftsbeziehung. Etwas, das bis heute im Agenturgeschäft vorherrscht.

Auch privat gibt es für unsere Charaktere einige Wirren zu durchleben. Don zeigt in mehrerer Hinsicht Schwäche und alles, was noch im Vorjahr aufgebaut wurde, droht zu zerfallen. Zum ersten Mal wird ganz konkret eine Erklärung für seine ungesunde Beziehung zu Frauen aus dem Hut gezaubert. Zwar mochte ich es mehr über die Figur zu erfahren, doch letztendlich entzaubert es den Charakter auch, zumal die die Geschehnisse in den Rückblenden nicht sonderlich subtil als Grund für seine Entwicklung eingearbeitet wurden. Dies ist zwar kein wirklicher Schwachpunkt und ich mochte die Verletzlichkeit, die Don Draper dadurch anhaftet – hundertprozentig zufrieden war ich damit jedoch nicht. Auf jeden Fall war es ein brauchbares Element, um die Abwärtsspirale, in der sich Don während der sechsten Staffel befindet, noch weiter nach unten zu treiben.

Es gibt wieder etliche herzzerreißende und auch ganz große Momente. Speziell die Beziehung zwischen Don, Betty und ihren Kinder mitzuerleben ist manchmal wirklich schmerzhaft. Am Ende der Staffel steht für Don Draper ein unfreiwilliger Neuanfang an und ich bin sehr gespannt, in welche Richtung sich die Serie in ihrer finalen Staffel entwickeln wird. Doch auch was Pete Campbell, Peggy Olson und all die anderen Figuren angeht, gibt es noch viel Potenzial für Weiterentwicklung. Auch wenn diese sechste Staffel nicht ganz an das brillante fünfte oder auch vierte Jahr anschließen kann, so ist das doch Kritik auf extrem hohem Niveau und ich hatte insgesamt wieder unglaublich viel Vergnügen mit den „Mad Men“: 9/10 (9.2) Punkte.

Media Monday #283

Auch dieses Jahr sind die letzten Wochen vor Weihnachten noch einmal so richtig anstrengend. Meist habe ich abends nichts einmal mehr Lust oder Energie mich für längere Blogartikel an den Rechner zu setzen. Die Ausbeute an neuen Einträgen ist folglich eher mau, doch feste Institutionen wie die Fragen des Medienjournals lasse ich mir nicht nehmen. Auch Laufen war ich schon seit über einem Monat nicht mehr, was kein gutes Licht auf meine Gesundheit wirft. Ende der Woche geht es für mich noch beruflich nach Berlin und dann steht wirklich der Jahresendspurt an. Wenigstens ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Wie ist das bei euch so? Langsames Ausklingen oder volle Power bis zum Ende?

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  1. Wenn ich daran denke, dass jetzt schon wieder die Vorweihnachtszeit beginnt bin ich in gleichen Teilen von Panik und Vorfreude erfüllt.
  2. Normalerweise mag ich Filme mit Tom Cruise ja sehr gerne, aber mit „Knight and Day“ hat er echt ins Klo gegriffen, denn diese romantische Actionkomödie ist völlig überraschungsarm und es werden nur bekannte Rollenklischees mit viel CGI-Unterstützung abgespult.
  3. „Tintenherz“ ist eine der enttäuschendsten Verfilmungen überhaupt, denn aus der fantastischen Buchvorlage wurde nur ein beliebiger Fantasyfilm – und das obwohl die Voraussetzungen eigentlich perfekt waren.
  4. Das Product Placement scheint fester Bestandteil in jedem Vertrag zu sein, der in Hollywood abgeschlossen wird.
  5. Wenn es um hochwertige und großartige Serien geht haben HBO und (leicht abgeschlagen) AMC sowie Showtime zweifellos die Nase vorn.
  6. Das „Predator“-Franchise ist auch nach Jahren noch wirklich unterhaltsam, weshalb ich auch sehr gespannt auf Shane Blacks „The Predator“ bin, der uns 2018 beehren soll.
  7. Zuletzt habe ich mit meinen Kindern das Theaterstück „Frau Sonntags Woche“ gesehen und das war ein wirklich tolles Erlebnis, weil das Stück perfekt auf Kinder abgestimmt war, ohne sie jedoch für dumm zu verkaufen – und das schaffen wahrlich nicht alle Kindertheater.

Predators (2010) (WS1)

Nach einer unfassbar anstrengenden Woche liegt ein vollgestopftes Wochenende vor mir, bevor es kommende Woche auch wieder so richtig rund geht. Puh. Da ich heute Abend Strohwitwer bin, habe ich mit „Predators“ sogleich für die richtige Art von Entspannung gesorgt. Charaktere und Action wie aus den 80er Jahren, ein völlig sinnbefreites Drehbuch und eines meiner Lieblingsmonster. Ob das reicht, um komplett abzuschalten und den Alltag hinter sich zu lassen?

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Zugegebenermaßen wusste ich bereits von meiner Sichtung vor gut fünf Jahren was mich erwartet. Keine Überraschungen also, doch war ich gespannt wie Nimród Antals späte Fortsetzung wirkt, nachdem ich mit „Predator“ und „Predator 2“ die beiden ikonischen Vorgänger nach ganz frisch im Kopf habe. Der Film funktioniert. Sei es John Debneys Score, der es perfekt schafft Alan Silvestris Original fortzuführen oder das Dschungel-Setting, das natürlich sofort an den ersten Teil des Franchises erinnert. Diese Robert-Rodriguez-Produktion atmet den Geist der Vorgänger.

Meine Erinnerungen an den Film waren, was Details angeht, schon ziemlich verblasst und somit war ich überrascht neben Adrien Brody noch Walton Goggins („The Hateful Eight“), Topher Grace („That ’70s Show“) und Laurence Fishburne zu entdecken. Ein wirklich illustrer Cast, der sich durchaus spielfreudig den titelgebenden Predatoren gegenüberstellt. Diese sind natürlich die heimlichen Stars des Films und man bekommt ein paar neue Facetten zu sehen, wenngleich in dieser Hinsicht auch noch einiges mehr möglich gewesen wäre. Neben derber Action und schönen Landschaftsaufnahmen hat der Film dann leider doch nicht mehr so viel zu bieten.

Insgesamt hatte ich erneut sehr viel Spaß mit „Predators“, der eine wirklich gelungene Ergänzung des Franchises darstellt. Da ich mit der Reihe nun durch bin, werde ich mich demnächst wohl noch einmal an die beiden Crossover-Filme „Alien vs. Predator“ und „Aliens vs. Predator: Requiem“ heranwagen. Der Vollständigkeit halber. Wie ich mich kenne, dauert das ohnehin ein paar Jahre und ich kann zuvor hoffentlich Shane Blacks geplanten Reboot „The Predator“ im Kino bestaunen. Lust darauf hätte ich im Moment auf jeden Fall enorm: 7/10 Punkte.

Die 5 besten Serienpaare

Was, schon wieder Mittwoch? Damit gilt es natürlich Goranas DIE 5 BESTEN am DONNERSTAG zu beantworten: Nachdem sich letzte Woche alles um die besten Filmpaare gedreht hat, sind heute die besten Serienpaare an der Reihe. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch wieder auf die Blogparade mit ähnlichem Thema verweisen – und natürlich bin ich schon gespannt auf eure Wahl… 🙂

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Das Thema für Ausgabe #21 lautet:

Die 5 besten Serienpaare

  1. Malcolm Reynolds & Zoë Washburne in „Firefly“ (2002) – Captain Mal und Zoë kennen sich bereits ewig, haben miteinander gekämpft und gehen zusammen durch dick und dünn. Auch die anderen Crew-Mitglieder sind enorm wichtig für die Gruppendynamik, doch diese beiden halten alles zusammen.
  2. Chandler Bing & Joey Tribbiani in „Friends“ (1994-2004) – Auch wenn es sich bei der Serie um eine Ensemble-Comedy handelt, so stechen diese beiden Herren als Traumpaar doch deutlich heraus. Die Episoden mit Chandler und Joey in einer WG waren für mich auch stets die Highlights.
  3. Lorelai & Rory Gilmore in „Gilmore Girls“ (2000-2007) – Was soll man dazu noch sagen? Zurzeit sind die „Gilmore Girls“ ohnehin in aller Munde, was ihre Bedeutung als coolstes Mutter-Tochter-Gespann auch verdeutlicht.
  4. Mark Corrigan & Jeremy Usborne in „Peep Show“ (2003-2015) – Unterschiedlicher können zwei Charaktere wohl kaum sein. In dieser unglaublich unterhaltsamen Britcom wird ihre Freundschaft beständig auf die Probe gestellt. Dennoch halten Mark und Jeremy zusammen und erleben die abgedrehtesten Abenteuer. Nur eben im Alltag.
  5. Jerry Seinfeld & George Costanza in „Seinfeld“ (1989-1998) – Auch wenn in dieser Serie Cosmo Kramer der ungewöhnlichste Charakter war, so stand im Kern doch immer die Freundschaft zwischen Jerry und George. Auch hier wieder zwei komplette Gegensätze, die aber wunderbar zusammenspielen.

Media Monday #282

Und schon wieder ist das Wochenende vorbei. Unfassbar. Mit dem Kindergeburtstag unseres Zwergofanten (neun Kinder und drei Erwachsene) war der Samstag sehr turbulent, weshalb wir den heutigen Sonntag (siehe Frage 7) für einen entspannten Tag im Zoo genutzt haben. Die kommenden Wochenenden bis Weihnachten sind auch schon komplett ausgebucht. Von den Arbeitstagen will ich gar nicht erst anfangen. Im Moment verdränge ich all das jedoch und widme mich den Fragen des Medienjournals. Viel Spaß mit meinen Antworten… 🙂

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  1. Wenn es etwas gibt, was mich in meiner Kindheit/Jugend begleitet hat, dann findet es sich bestimmt in einem der beiden Blogartikel rund um meine Obsessionen während der 80er und während der 90er wieder.
  2. Don Draper ist eine wirklich vielschichtige Figur, die auch im fünften Jahr der Serie „Mad Men“ noch zu überraschen weiß.
  3. „Jäger des Augenblicks: Ein Abenteuer am Mount Roraima“ konnte meine Erwartungen noch weit übertreffen, schließlich erzählt der Dokumentarfilm eine sehr persönliche Geschichte, die wirklich mitreißt.
  4. Eine der stärksten Episoden von „Life in Pieces“ ist „Sleepy Email Brunch Tree“, in der alle vier Kurzgeschichten wirklich gut funktionieren.
  5. Die TV-Serie „The Wire“ habe ich zwar erst spät für mich entdeckt, jedoch muss ich neidlos zugeben, dass sie ihrem Ruf mehr als nur gerecht wird.
  6. Wenn nächsten Freitag bei Netflix das Gilmore Girls Revival startet wird es vermutlich nicht lange dauern, bis ich meinen Probemonat beginne – weil „Gilmore Girls“ eben.
  7. Zuletzt habe ich mit meiner Familie den Sonntag im Tiergarten verbracht und das war einfach wunderbar, weil wir fast sechs Stunden bei bestem Wetter draußen unterwegs waren.

Jäger des Augenblicks: Ein Abenteuer am Mount Roraima (2012)

Liebe Leser, es ist noch nicht vorbei mit mir und den Bergsteigerfilmen. Nachdem mir die gute Schlopsi in den Kommentaren zu „Meru“ den Dokumentarfilm „Jäger des Augenblicks: Ein Abenteuer am Mount Roraima“ ans Herz gelegt hatte, war heute – nach dem turbulenten Kindergeburtstag unseres Zwergofanten – genau der richtige Zeitpunkt dafür gekommen…

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Zu Beginn war ich überrascht gar vertraute Töne zu vernehmen. Ich wusste vor der Sichtung nicht, dass dies ein österreichischer Dokumentarfilm ist. Und dann steht auch noch ein Franke ziemlich prominent im Mittelpunkt. Ich fühlte mich also schnell heimisch und war sofort gefangen von der hochwertigen Montage, die uns eine direkte Verbindung mit den drei Extrembergsteiger Kurt Albert, Stefan Glowacz und Holger Heuber aufbauen lässt. Wir wissen als Zuschauer meist nur genauso viel, wie die Personen zu dem Zeitpunkt, als die Aufnahmen gemacht wurden. Dadurch kommt es zu teils sehr emotionalen Wendungen, die ich so nicht vorhergesehen hätte. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht weiter darauf eingehen, da es dem Film vermutlich einiges an Wirkung nehmen würde.

Am Angang werden wir auch ziemlich in die Handlung reingeschmissen und die Hintergründe der agierenden Personen entwickeln sich – zumindest für Zuschauer, die nicht im Extremklettern zu Hause sind – erst nach und nach. Über seine Laufzeit entwickelt „Jäger des Augenblicks: Ein Abenteuer am Mount Roraima“ somit eine Tiefe, die ich ihm während der ersten paar Minuten nicht zugetraut hätte. Produziert von Red Bull Media House lassen die perfekt eingefangenen Kletterszenen zunächst mehr Schein als Sein vermuten. Die Sorge nur einen aufgeblasenen Werbefilm zu sehen, erweist sich jedoch als unbegründet. Die Kletterszenen sind enorm beeindruckend, doch letztendlich stehen die Personen und ihre Schicksale im Vordergrund. Ein weiterer Blickwinkel auf die Kletterszene, der bestätigt was Jon Krakauer in „In eisige Höhen“ über diesen besonderen Schlag Mensch schreibt.

Nach dem Film, der übrigens auch auf Amazon Prime läuft, bin ich extrem begeistert. Mir hat der Dokumentarfilm noch besser gefallen als „Meru“ und ich kann mich Schlopsis Empfehlung nur anschließen. Davor am besten gar nicht weiter groß über den Film informieren und ihn einfach wirken lassen: 9/10 Punkte.

Life in Pieces – Season 1

Mit diesem Blogeintrag kann ich endlich einmal wieder über meine Erfahrungen mit einer relativ neuen Serie berichten. Die Comedy „Life in Pieces – Season 1“ war – wie so viele Serien vor ihr – eine Empfehlung des werten Herrn Inishmore, weshalb ich höchst erfreut war, dass die Serie bei Amazon Prime in das Programm aufgenommen wurde. Ob meine hohen Erwartungen erfüllt werden konnten?

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Von den ersten Episoden war ich tatsächlich ziemlich begeistert. Endlich einmal wieder eine nette Familien-Comedy im Stil von „Modern Family“. Der Kniff bei „Life in Pieces“ ist, dass die Serie tatsächlich in Pieces erzählt wird: Jede Episode besteht aus vier Kurzgeschichten, die jeweils den Fokus auf einen Teil der Familie Short-Hughes setzt. Dazwischen gibt es meist keine übergreifende Handlung, so dass die Geschichten für sich alleine stehen. Dies ist unter anderem auch mein größer Kritikpunkt und die Serie würde für mich deutlich besser funktionieren, wenn sie klassisch erzählt würde, d.h. verschiedene Handlungsstränge, die parallel erzählt werden, und die sich an bestimmten Stellen überschneiden. Das Konzept der Kurzgeschichten ist auf Dauer leider ziemlich repetitiv.

Neben diesem formalen Aspekt hatte ich viel Spaß mit der bunten Familie. Es gibt sympathische Charaktere, die allesamt von sehenswerten Schauspielern verkörpert werden: Unter anderem gibt es Colin Hanks (Preston, „King Kong“), Betsy Brandt (Marie Schrader, „Breaking Bad“) und Thomas Sadoski (Don Keefer, „The Newsroom“) in den Hauptrollen zu sehen. Das Zusammenspiel ist launig, doch irgendwann war bei mir der Punkt erreicht, dass mir viele Geschichten zu platt wurden. Ich wurde zwar unterhalten, doch wirklich viel gelacht habe ich im letzten Drittel der Serie nicht mehr.

Insgesamt ist „Life in Pieces“ ein netter Neuzugang unter den Comedy-Serien, jedoch hatte ich mir tatsächlich mehr erhofft. Inzwischen ist auch die zweite Staffel angelaufen und ich werde bestimmt auch hier reinschauen, da mir die Charaktere ans Herz gewachsen und einige Episoden wirklich lustig sind. Ich hoffe nur die Autoren werden in Zukunft ein wenig einfallsreicher und brechen die strikte Segmentierung der Serie auf – das Finale macht Lust auf mehr: 7/10 (7.4) Punkte.

Die 5 besten Filmpaare

Auch am heutigen Mittwochabend beglückt und Gorana wieder mit DIE 5 BESTEN am DONNERSTAG. Eine ähnliche Frage gab es schon einmal in einer Blogparade, doch habe ich dieses Mal bewusst einen Neuzugang aufgenommen und Begründungen ergänzt. Schaut doch mal rein und überlegt euch eure besten Filmpaare! 🙂

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Das Thema für Ausgabe #20 lautet:

Die 5 besten Filmpaare

  1. William Miller & Penny Lane in „Almost Famous“ (2000) – Was soll ich sagen? Ich liebe die freundschaftliche und doch aufgeladene Beziehung zwischen den beiden. Dazu noch die Tour-Atmosphäre und die Tatsache, dass jeder der beiden in den wichtigen Momenten gut für den anderen ist. Einfach nur schön.
  2. Celine & Jesse in „Before Sunrise“, „Before Sunset“ und „Before Midnight“ (1995-2013) – Mein einziges Liebespaar in dieser Liste und dann noch gleich das ultimative: Wir begleiten die beiden vom himmelhochjauchzenden Kennenlernen, über das aufregende Wiederfinden bis hin zur bitteren Routine. Celine und Jesse sind für mich das Filmpaar überhaupt.
  3. Sully & Miss Beryl in „Nobody’s Fool“ (1994) – Die Beziehung der beiden steht sicher nicht im Fokus des Films, doch erdet sie Sullys Charakter auf wunderbare Art und Weise. Einfach nur herzerwärmend.
  4. Vincent Vega & Jules Winnfield in „Pulp Fiction“ (1994) – Sie haben die Coolness des postmodernen Gangsterfilms definiert. Ihre abgefahrenen Dialoge und ihr Look werden für mich immer mit meinem filmischen Erwachen in Verbindung stehen. Ja, Vince und Jules sind einfach das coolste Filmpaar.
  5. Marty McFly & Doc Brown in „Zurück in die Zukunft I-III“ (1985-1990) – Auch wenn Gorana die beiden bereits genannt hat, muss ich mich einfach anschließen: die Helden meiner Jugend! Was habe ich mir damals einen Freund wie Doc Brown gewünscht. Verrückt und abenteuerlustig. Ich liebe die Dynamik der beiden. Der Klassiker unter den Filmpaaren.

Mad Men – Season 5

Auch wenn es inzwischen viele hochwertige Serien gibt, die einem den Feierabend versüßen, so finden sich unter diesen doch ein paar ganz besondere Exemplare. Dazu gehört zweifellos auch Matthew Weiners Serie über die Werbetreibenden der Madison Avenue in den 1960er Jahren. Nachdem ich 2011 ganz begeistert über die vierte Staffel berichtete, sollte es fünf Jahre dauern bis es „Mad Men – Season 5“ auf meinen Programmplan geschafft hat. Inzwischen sind glücklicherweise auch alle restlichen Staffeln auf Blu-ray erschienen, so dass einer Komplettsichtung bis zum großen Finale nun nichts mehr im Wege steht…

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Durch die lange Zeit seit Sichtung der vierten Staffel ist mir der Einstieg nicht leicht gefallen, weshalb ich zunächst noch einmal die Ereignisse des Vorjahres wiederholte. Und was soll ich sagen? Ich war erneut entzückt von der Qualität, mit der Matthew Weiner und Co. die 13 Episoden geschrieben und inszeniert haben. Ganz großes Kino. Danach war ich gewappnet für das fünfte Jahr mit den „Mad Men“ und voller Vorfreude. Die Handlung setzt, mit ein wenig zeitlichem Abstand, direkt nach den bekannten Ereignissen ein. Wir befinden uns mit Megan und Don Draper in der neuen Wohnung (wir haben somit ihre Hochzeit verpasst) und wohnen sogleich der Feier zu Dons 40. Geburtstag bei. Alleine diese eröffnende Doppelfolge ist pures Vergnügen, was Austattung, Inszenierung und Spannungen zwischen den Charakteren angeht.

Danach geht die Staffel sehenswert weiter, wobei ich das Gefühl nicht losgeworden bin, dass die Qualität des vierten Jahres nicht ganz erreicht wurde. Spätestens ab Mitte der Staffel nimmt die Handlung in vielen Belangen jedoch enorm an Fahrt auf, was zu schockierenden Wendungen führt, dich ich so von der Serie nicht erwartet hätte – oder eben doch, was man klar als Qualitätsmerkmal sehen sollte. Ich denke hier speziell an die Handlungsstränge rund um Joan und Jaguar sowie natürlich Lane Pryce, welche in ihrer Bitterkeit kaum zu überbieten sind. Davon abgesehen fand ich die berufliche Beziehung zwischen Peggy und Don abermals am stärksten, speziell die Kündigung Peggys hat mich wirklich mitgenommen, hat sie mich doch stark an meinen eigenen Abschied aus der Agenturwelt erinnert.

Ich könnte nun noch viel schreiben, über den Werdegang von Pete Campbell oder andere Nebenfiguren. Dies würde ihnen aber nicht gerecht werden, da es sich nie so anfühlt, als wären sie in dieser großartigen Serie nur Nebenfiguren. Selbst wenn Don der Star ist und es ein paar Charaktere gibt, auf denen ein größerer Fokus liegt, so zaubern die Autoren immer wieder beeindruckende kleine und große Geschichten aus dem Hut, die sich den anderen Figuren widmen – und die dadurch eben nicht weniger bedeutend sind. „Mad Men“ ist eine Ensemble-Serie und funktioniert als solche auch beeindruckend gut.

In meinen Augen ist die fünfte Staffel tatsächlich minimal schwächer als die Staffel des Vorjahres, doch das ist wahrlich Kritik auf sehr hohem Niveau. Ich bin nun wieder so richtig drin in der schillernden Werbewelt der 60er Jahre und freue mich extrem, dass ich sogleich mit der sechsten und siebten Staffel weitermachen kann. Eine Empfehlung brauche ich wohl kaum noch aussprechen, denn wer erst einmal Gefallen an diesem faszinierenden Zeitportrait gefunden hat, der kommt davon so schnell nicht mehr los: 10/10 (9.5) Punkte.

Media Monday #281

Wieder neigt sich ein (langes) Wochenende seinem Ende zu. Wieder ging es viel zu schnell vorbei. Eigentlich wollte ich mich einmal so richtig auskurieren, doch das funktioniert mit Kindern im Haus eben nur bedingt. Macht aber nichts. Die drei Tage zu Hause haben mir trotzdem gut getan. Was ich alles so erlebt bzw. konsumiert habe, könnt ihr meinen Antworten auf die aktuellen Fragen des Medienjournals entnehmen. Ich hoffe ihr hattet auch ein gelungenes Wochenende…

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  1. Von dem, was man bisher so hört, reizt mich die HBO-Version von „Westworld“ als Serie sehr.
  2. Die TV-Serie „The Path“ hätte es verdient, dass die Autoren ihre Figuren in der zweiten Staffel sinnvoll weiterentwickeln – ich befürchte jedoch, es wird anders kommen…
  3. Über die politischen Ansichten so mancher Erdenbewohner könnte ich mich ja richtiggehend aufregen, schließlich geben die aktuellen Entwicklungen allen Anlass dazu.
  4. Messen und Conventions allüberall. Mir persönlich reicht aktuell die Berichterstattung darüber aus der Ferne zu verfolgen.
  5. Mittlerweile stapeln sich bei mir zuhause die Blu-rays, so dass ich versuche jede Woche zumindest einen Film zu sehen. Diese Woche hatte ich Neil Marshalls „Centurion“ im Programm.
  6. Wenn mal etwas Zeit bleibt, greife ich derzeit gerne zu einem guten Buch.
  7. Zuletzt habe ich einen Blogeintrag über den vierten Geburtstag unseres Zwergofanten verfasst und das war ein lieb gewonnenes Ritual, weil ich das inzwischen nach jedem Geburtstag meiner Kinder mache.