Was mich aufregt: Händetrockner

Kennt ihr das auch? Man benutzt – meist ohnehin widerwillig – eine öffentliche Toilette und wäscht sich danach umso gründlicher die Hände. Nun steht man da. Mit nassen Händen. Und was erblicken die Augen voller Entsetzen? Einen Händetrockner – der Albtraum am Waschbecken!

Was mag sich der Erfinder eines solchen Geräts gedacht haben? „Abtrocknen? Wie altmodisch. Da muss etwas Neues her! Etwas Grandioses. Am besten wir pusten eklige, warme Luft auf die Hände. Das wird bestimmt ein Verkaufsschlager!“

Noch unglaublicher stelle ich mir erste Gespräche vor, die tatsächlich zum Verkauf eines solchen Geräts geführt haben: „Testen Sie doch mal. Fühlt sich die warme, glibberige Wasser-/Seifepampe nicht viel angenehmer an, als trockene Hände? Kaufen sie unseren Händetrockner. Ihre Gäste werden begeistert sein!“

Das Schlimme: Die Dinger vermehren sich schneller, als die Karnickel. Ich glaube ja so langsam, dass da eine Händetrockner-Mafia dahinter steckt, die mit der Arzneimittelindustrie zusammenarbeitet. „Hehe, wieder eine Infektion mehr. Den Händetrocknern sei dank!“

Mein Aufruf an alle Restaurant-/Kneipen- und Barbesitzer:

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Hinfort mit den Händetrocknern!

Ausgezeichnet

Schamlos wie ich bin, sacke ich nicht nur eine Auszeichnung ein, sondern klaue zudem noch den Titel des Eintrags des Auszeichnenden. Klingt seltsam? Ist aber so. Ausgezeichnet wurde ich – respektive mein Blog – von Inishmore mit Ini’s Hitman.

Diese Auszeichnung verhält sich nun genauso martialisch, wie sie sich anhört:

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Wer bracht schon einen Oscar, wenn er Ini’s Hitman haben kann?

Wer mir übrigens Tipps geben kann, wie man solch schöne Button geschickt in die Sidebar einbindet, darf sich gerne melden. Ich habe mich nämlich so blöd angestellt, dass ich mir die Auszeichnung fast schon selbst wieder aberkannt habe.

Shrek der Dritte – OT: Shrek the Third (2007)

Aktualisierung: Ich habe „Shrek der Dritte“ am 17. Februar 2023 zum zweiten Mal gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Nach einem spontanen Einkaufsbummel habe ich mir gestern Abend noch „Shrek der Dritte“ angesehen. Dank eher verhaltener Kritiken die ideale Wahl für den verbilligten Kinotag, denn dann muss man sich hinterher nicht so ärgern, wenn tatsächlich nur Mist über die Leinwand geflimmert ist. Glücklicherweise habe ich mich – wohl aufgrund der niedrigen Erwartungen – dennoch gut unterhalten gefühlt.

Shrek der Dritte (2007) | © Universal Pictures Germany GmbH

Shrek der Dritte (2007) | © Universal Pictures Germany GmbH

2001 war „Shrek“ eindeutig der Überraschungshit des Jahres, was den Animationsfilm angeht. Teils wurde mit Genrekonventionen gebrochen, es gab außergewöhnliche Charaktere und etliche Filmanspielungen, was auch das Herz des Cineasten erfreut hat. 2004 kam mit „Shrek 2“ eine – meiner Meinung nach – würdige Fortsetzung in die Kinos, die das Märchenuniversum mit neuen Figuren bereichert hat und eine komplexere Handlung zu erzählen wusste. Was bringt uns nun „Shrek der Dritte“ im Jahre 2007?

Leider einen großen Rückschritt. Die Figuren sind die gleichen, auch die märchenhafte Atmosphäre ist wieder einmal sehr gelungen und doch fehlt etwas: Eine interessante Geschichte. Die Reise von A nach B und wieder zurück hatten wir schon im ersten Teil. Sicher passieren allerlei lustige Dinge, doch was die Rahmenhandlung angeht ist der dritte Aufguss des grünen Ogers wirklich schwach. Zudem gibt es zwei neue Charaktere: Merlin und Artie. Kann erster noch mit schrulligem Auftreten und grandios amüsantem Design (man beachte die Socken in den Biosandalen) überzeugen, ist Artie leider die nervige Kinderfigur, wie man sie bereits aus unzähligen Realfilmen kennt. Unnötig moralisch belehrend und überhaupt nicht komisch.

Nach viel Kritik nun ein paar positive Dinge: Der Humor kann immer noch überzeugen. Ich mag diese Märchenwelt. Wirklich. Ich mag auch den Soundtrack und die dazugehörigen Montagen. Das passt einfach. Am meisten jedoch mag ich das tolle Design, die Lichtgebung und die grandiose Animation. Ich kann mich hier häufig – wie bei den meisten Animationsfilmen – nicht satt sehen. Technisch ist der Film wirklich rundum gelungen.

Fazit

„Shrek der Dritte“ ist deutlich schlechter als seine Vorgänger. Ich habe mich dennoch über die gesamte Laufzeit gut unterhalten gefühlt, wenngleich ich mir der Schwächen durchaus bewusst bin. Vergeben werde ich deshalb 7/10 Punkte. Filmliebhaber, die nicht so vernarrt in Animationsfilme sind, dürfen gerne noch ein bis zwei Punkte abziehen.

Die wilden Hühner (2006)

Aktualisierung: Ich habe „Die wilden Hühner“ am 26. September 2020 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Schon wieder ein Kinder- bzw. Jugendfilm. Dieses Mal auf den Wunsch meiner besseren Hälfte, die sich einmal informieren wollte, was denn dran ist an „Die wilden Hühner“. Einem Film, nach dem alle Mädchen aus ihrer Klasse verrückt sind. Zu behaupten, ich hätte mich meinem Schicksal ergeben, wäre maßlos übertrieben – zumal normalerweise Frau bullion mit meinem Filmgeschmack leben muss. Abgesehen davon ist mir Cornelia Funke, die Autorin der Vorlage, durchaus ein Begriff. Im positiven Sinne.

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„Die wilden Hühner“ sind eine Mädchenbande. Sie haben Mädchenabenteuer. Mädchenträume. Mädchenprobleme. Der Film ist glasklar auf die Zielguppe der weiblichen, unter 15jährigen ausgerichtet. Das heißt nicht, dass man nicht auch als Erwachsener Spaß daran haben könnte. Es gibt keine Totalausfälle, die Geschichte ist recht unterhaltsam und die Darsteller sympathisch. Selbst Veronica Ferres – und das mag etwas heißen.

Leider gibt es keine wirklichen dramaturgischen Höhepunkte. Die Geschichte bleibt furchtbar vorhersehbar und trotz aller Sympathien für die Darsteller, sind die Leistungen der Kinder etwas durchwachsen. Zudem bleibt es ein Mädchenfilm. Zwar nett inszeniert und nett anzusehen, aber eben nicht mehr als nett. Zumindest für mich. Ich kann allerdings durchaus nachvollziehen, was Mädchen im Grundschulalter daran finden. Und das gibt mir Hoffnung für die Jugend. Solche Vorbilder sind im Zeitalter von Paris Hilton, Pokémon und Co. doch nicht das Schlechteste.

Für die Zielgruppe auf jeden Fall empfehlenswert. Für den Rest: Tut nicht weh. Wenn euch eure Töchter/Nichten/Schwestern also ins Kino zerren, könnt ihr euren Widerstand in Grenzen halten: 6/10 Punkte.

Stand by Me: Das Geheimnis eines Sommers (1986)

Eine aktualisierte Besprechung des Films habe ich am 7. Mai 2016 veröffentlicht.

Neben „Die Goonies“ und „The Lost Boys“ ist Rob Reiners „Stand by Me: Das Geheimnis eines Sommers“ eindeutig mein liebster Jugendfilm. Im Gegensatz zu den anderen beiden Werken ist er am reifesten und behandelt auch ernste Themen. Innerhalb dieses Genres wäre er wohl das Drama. „Die Goonies“ würden für den Abenteuerfilm stehen und „The Lost Boys“ für Horror und Grusel. Eines haben jedoch all diese Filme gemeinsam: Sie zeigen eines der letzten großen Abenteuer vor dem Erwachsenwerden.

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Rob Reiner erzählt die Geschichte von Steven King in unglaublich ruhigen und oft ergreifenden Bildern. Man fühlt sich zwangsläufig an seine eigene Jugend erinnert. An Abenteuer. An unbeschwerte Freundschaften. Ohne Egoismus und dem Verfolgen irgendwelcher Ziele. Die unbeschwerte Naivität der Kindheit. Auch wenn die Geschichte im Jahr 1959 spielt, so gibt es – auch für meine Generation – ausreichend Berührungspunkte, um die Melancholie zu spüren, die in jeder Szene in der Luft liegt.

Eine besondere Tragik erhält der Film durch den frühen Tod von River Phoenix. Seine Figur (Chris Chambers) sagt in einer Szene über einen seiner Freunde, dass dieser seinen 20. Geburtstag – aufgrund seines Lebenstils – wohl nicht mehr erleben werde. River Phoenix wurde gerade einmal 23. Ich werde mich immer an seine fantastische Leistung in „Stand by Me“ erinnern. Doch auch Wil Wheaton („Star Trek: The Next Generation“), Jerry O’Connell („Crossing Jordan“) und – wie immer in diesen Filmen – Corey Feldman („Die Goonies“, „The Lost Boys“, „Gremlins“) leisten für ihr Alter fantastische Arbeit. Auch darf man Kiefer Sutherland („The Lost Boys“, „24“) nicht vergessen, der einen herrlichen Fiesling abgibt.

Ich könnt hier noch viel schreiben. Letztendlich ist mit einem Satz alles gesagt: „Stand by Me“ ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Er wird es auch immer bleiben. Ganz, ganz großes Kino: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

Die Zeitmaschine – OT: The Time Machine (1960)

Wie nach der Sichtung der Neufassung angekündigt, habe ich mir zum Vergleich noch einmal George Pals „Die Zeitmaschine“ angesehen. Diese gestrige Sichtung werde ich wohl noch länger in Erinnerung behalten, da sich zu den stroboskobartigen Effekten der Zeitreise die stroboskobartigen Effekte eines Gewitters gesellt hatten. Film in der dritten Dimension sozusagen. Wer braucht da schon ein 3D-Kino?

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Natürlich sind mir bei der gestrigen Sichtung besonders die Unterschiede zur Version von Simon Wells aufgefallen – und derer gibt es gar viele. Interessant fand ich, dass die Qualitätskurve der beiden Filme nahezu gleich ist – wenn auch auf gänzlich unterschiedlichem Niveau. Auch bei George Pal konnten mich besonders die Szenen vor dem Auftauchen der Morlocks mitreißen. Die Einleitung ist grandios erzählt und die Zeitreisen gefallen mir – trotz veralteter Tricktechnik – noch um einiges besser als in der 2002er Version. Der Kampf in der Höhle ist meiner Meinung nach auch hier der schwächste Teil des Films, wenngleich er auch nie den qualitativen Abgründen des Remakes nahe kommt. Zusammenfassend kann man sagen, dass Pals Adaption die von H.G. Wells Urgroßenkel in jeder Hinsicht meilenweit schlägt.

Der größte Unterschied der beiden Filme zeigt sich in der Motivation des Zeitreisenden: Hat er bei Simon Wells rein persönliche Gründe, so sucht er bei George Pal gerade einmal nach einer Lösung für die Probleme der Menschheit. Dadurch bekommt der Film eine ganz andere Tragweite. Eigentlich sollte man meinen, dass man sich mit dem pesönlichen Verlust von Alexander Hartdegen (2002)  eher identifizieren könnte, als mit dem wissenschaftlichen Ehrgeiz von George (1960) – doch mitnichten. Durch die Erzählstruktur mit umschließender Klammer und das daraus resultierende Voice-over ist man viel näher mit dem Zeitreisenden verbunden und kann seine Motivation besser nachvollziehen.

Es gibt unzählige weitere Beispiele, warum die 1960er Fassung der von 2002 überlegen ist. Um nur ein paar zu nennen: Die Masken der Morlocks, die Darstellung der Eloi, das komplexere Verhältnis von Eloi und Morlock etc. Man sieht, wer als deutlicher Gewinner aus diesem Rennen geht. Im Nachhinein müsste ich die Neufassung wohl auch abwerten.

Auch für sich betrachtet kann „Die Zeitmaschine“ heute noch in allen belangen überzeugen. Eine fantastische Ausstattung trifft auf den Sci-Fi-Charme der 60er Jahre. Wer sich auch nur etwas für den phantastischen Film interessiert, sollte George Pals Version der H.G. Wells-Geschichte zum Pflichtprogramm zählen: 9/10 Punkte.

Gutschein für thalia.de

Aktuell gibt es einmal wieder einen Universal-Gutschein über 10 EUR. Dieses Mal für thalia.de (Mindestbestellwert 30 EUR, einlösbar bis zum 30. Juni 2007).

Gutschein-Code:
gondrom10

Anbei noch ein potentielles Schnäppchen: Die Collector’s Edition der jünsten Eastwood-Werke „Flags of Our Fathers“ und „Letters from Iwo Jima“ für gerade einmal 20,98 € nach Einsatz des Gutscheins. Ich habe gestern bestellt und eben hat der Postbote geklingelt. So gewinnt man Neukunden… 😉

Ausgegraben: Samiam – Astray

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Manche Platten hört man jahrelang nicht, nur um sie dann wiederentdecken zu können. So ist es mir aktuell mit ASTRAY von SAMIAM ergangen. Nach dem Kauf habe ich die Scheibe rauf und runter gehört. Irgendwann ist sie dann im Regal verschwunden und etwas in Vergessenheit geraten. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Scheibe nicht gerade freundin- bzw. fraukompatibel ist, aber das hat bei anderen Platten ja auch nicht gestört. Was ist also geschehen?

Vermutlich war ich damals noch zu jung, um die dauerhafte emotionale Tiefe von ASTRAY zu begreifen. Bei SAMIAM sitzen keine Jungs in der Band, dort sitzen Männer. Das macht wohl den Unterschied. Auch hier werden Themen, wie Freundschaft, Liebe, Erwachsenwerden u.ä. thematisiert, doch ist die Tragweite der Melancholie einfach größer. Spürbarer. Echter. Kein aufgesetztes Emo-Gehabe. Echte Emotionen. Man muss nur einmal einen Blick in das Booklet werfen und man sieht sofort, dass es hier nicht um Coolness und Style geht. Es geht um Musik.

Diese ist ruppig und roh. Doch nie zu krachig. Ebenso wie die wunderbaren Texte. Die Scheibe verleitet dazu, sich hinzusetzen und die Texte einfach mitzuverfolgen. Schon bald wird man eine Schwermütigkeit spüren, die jedoch nicht hoffnungslos erscheint. Mit HOW LONG gibt es gegen Ende sogar fast noch einmal ein fröhliches Liebeslied, bevor der Hörer mit WHY DO WE in die Realität zurückgeholt wird. Ehrlichkeit. Das ist SAMIAM.

Anspieltipps:
MUD HILL
DULL
WHY DO WE