Run, Fatboy, Run (129)

Nachdem ich am gestrigen Samstag das frühlingshafte Wetter ungenutzt habe verstreichen lassen, wollte ich mich heute endlich zu einem Lauf im strahlenden Sonnenschein aufmachen. Heute morgen hatten wir dann 10 cm Neuschnee und von Sonne war weit und breit nichts mehr zu sehen. Dennoch habe ich mich widerwillig aufgemacht, denn auch die kommende Woche ist schon wieder nahezu komplett verplant.

Länge: 4,20
Laufzeit: 00:26:15
kCal: 336
min/km: 6:14

Mit der Laufzeit bin ich heute recht zufrieden. Es war auch angenehm endlich einmal wieder ohne Stirnlampe zu laufen, was der Motivation doch recht zuträglich war. Auf den letzten paar Metern hat sich dann sogar die Sonne gezeigt, woraufhin ich mir geschworen habe den nächsten Lauf nicht wieder aufzuschieben, sondern die Gunst der sonnigen Stunde zu nutzen.

Pandorum (2009)

Was für eine Wundertüte von einem Film! Da erwartete ich mir wirklich nicht viel, doch dann bot „Pandorum“ genau die Art von Unterhaltung, wie ich sie im Kino viel zu lange vermisst habe. Christian Alverts atmosphärischer Sci-Fi-Horror ist dabei kein großes Kino (und will es auch nicht sein), bedient aber Genrefreunde so gut, wie kaum ein zweiter Film der letzten Jahre.

Als Freund von Filmen, die auf Raumschiffen spielen, hatte man in den letzten Jahren wahrlich keine große Auswahl. Sollten diese Raumschiffe dann noch Schauplatz eines Horrorszenarios sein, so kann man die Filme an einer Hand abzählen: Viel mehr als die „Alien“-Reihe und „Event Horizon“ hat dieses Subgenre leider nicht zu bieten. Für mich unverständlich, denn was gibt es unheimlicheres, als verlassene Raumschiffe mit irgendeiner mysteriösen Bedrohung in der unendlichen Einsamkeit des Weltalls?

Natürlich bin ich mir durchaus bewusst, dass dieses Subgenre auf ein sehr spezielles Publikum zielt und deshalb freut es mich umso mehr, dass Alverts Film sich auch voll und ganz auf seine Zielgruppe einlässt, ohne zu versuchen den Rest der Zuschauer auch noch irgendwie mitzunehmen. Hier gibt es wirklich alles, was das Herz von uns Genrefans höher schlagen lässt: Von psychologischem Horror, über klassische Geisterhaus-Atmosphäre bis hin zu Monsteraction mit hohem Splatterfaktor. Das alles vor dem Hintergrund einer epischen Sci-Fi-Geschichte, welche mit sehr persönlichen Schicksalen verknüpft ist. Wie gesagt, eine wahre Wundertüte von einem Film.

Manchmal übertreibt es der Film ein wenig mit der Ausschöpfung der Genrekonventionen. Da gibt es plötzlich Kampfszenen, die an Martial Arts erinnern und manche Figuren wirken auch etwas deplatziert. Doch alles in allem bleibt die Atmosphäre schön dicht und die Geschichte ist mitreißend und unkonventionell genug, um aus dem Film mehr als nur eine Ansammlung von Versatzstücken zu machen. Zudem hat Alvert das Ende wirklich schön hinbekommen und ich finde es sehr schade, dass die ursprünglich geplante Trilogie wohl nicht umgesetzt wird.

Wer schon immer einmal wissen wollte, wie sich „The Descent“ im Weltall anfühlt oder wie wohl ein Spin-off der Serie „Firefly“ bzw. „Serenity“ ausgesehen hätte, das die Reaver ins Zentrum der Handlung stellt, der dürfte ziemlich viel Spaß mit „Pandorum“ haben. Auch allen anderen Genrefreunden – und wirklich auch nur diesen – kann ich den Film nur wärmstens ans Herz legen: 8/10 Punkte.

The Dark Knight (2008) (WS1)

Kaum sind vier Wochen vergangen seit ich „Batman Begins“ gesehen habe, kann ich endlich die Besprechung zu meiner ersten Wiederholungssichtung von „The Dark Knight“ schreiben. Der Hype um das Sequel ist inzwischen auch abgeflacht, was dem Filmerlebnis durchaus zugute kommt. Heute kann man Christopher Nolans Comicverfilmung endlich vorurteilsfrei genießen.

Für mich wird „The Dark Kight“ immer ein besonderer Film sein, was aber hauptsächlich an den äußeren Umständen meiner Erstsichtung liegt. Vor drei Jahren während unserer Hochzeitsreise im verschlafenen Williamsport, PA war das einer dieser magischen Kinobesuche, die man wohl nie vergessen wird. Der Film war beinahe schon nebensächlich, wenngleich er mich bereits damals äußerst gut zu unterhalten wusste. Dennoch habe ich ihn eher als ziemlich guten Thriller wahrgenommen, als das cineastische Meisterwerk, als das er angekündigt wurde.

Auch gestern habe ich keine filmgewordene Offenbarung gesehen, jedoch einen ziemlich perfekten Unterhaltungsfilm, der mir noch besser gefallen hat, als bei der Erstsichtung. Einerseits konnte ich mich mehr auf den Film konzentrieren und andererseits wurde ich von der technisch perfekten Präsentation der Blu-ray ziemlich umgehauen. Die IMAX-Szenen sind wirklich atemberaubend und fügen sich erstaunlich gut in das CinemaScope-Bild des restlichen Films ein. Ein audiovisuelles Festmahl, dem glücklicherweise auch der Inhalt in nahezu nichts nachsteht.

An den ersten beiden Dritteln des Films habe ich absolut nichts auszusetzen. Es ist eine wahre Freude Heath Ledgers diabolischem Joker zuzusehen. Einfach nur großartig. Christian Bale bleibt als Batman dagegen ziemlich blass, was mich bei der gestrigen Sichtung jedoch nicht sonderlich störte. Vermutlich weil mir seine verhältnismäßig detaillierte Charakterzeichnung aus „Batman Begins“ noch ziemlich gut im Kopf war. Einzig im letzten Drittel bricht die Handlung des Films meiner Meinung nach etwas ein. Harvey ‚Tow Face‘ Dent wirkte für mich hier zu sehr wie das Mittel zum Zweck und konnte mich als eigenständiger Charakter eher wenig überzeugen.

Nun habe ich beide „Batman“-Verfilmungen von Christopher Nolan mit größerem zeitlichen Abstand erneut gesehen. Ich kann für mich festhalten, dass es wirklich fantastische Filme sind. Technisch perfekt und inhaltlich erstaunlich erwachsen. Welcher Film nun besser ist? Ich könnte mich im Moment nicht festlegen, wünsche mir für „The Dark Knight Rises“ insgeheim aber wieder mehr Comic als Realismus. Auch nach dem Hype immer noch großartiges Unterhaltungskino: 9/10 Punkte.

Vielleicht, vielleicht auch nicht – OT: Definitely, Maybe

Nach langer, langer Zeit habe ich mich doch tatsächlich zu einem Blindkauf hinreißen lassen. Adam Brooks „Vielleicht, vielleicht auch nicht“ schien mir eine gute Wahl zu sein, um dem Genre der romantischen Komödie einmal wieder einen Besuch abzustatten. Doch wie wir wissen, gibt es bei Blindkäufen nur eine 50:50-Chance tatsächlich einen guten Film zu erwischen. Zu welcher Gruppe darf sich „Definitely, Maybe“ zählen?

Normalerweise spare ich mir bei meinen Filmbesprechungen eine Zusammenfassung der Handlung. Schließlich gibt es dafür genügend Webseiten. Doch dieser Film macht mir leicht: Mit „Definitely, Maybe“ erlebt der Zuschauer die Prämisse von „How I Met Your Mother“ – nur eben in Film- statt Serienform. Ryan Reynolds (Berg, „Two Guys and a Girl“) spielt Will Hayes, einen Vater, der sich gerade in der Scheidung befindet und seiner Tochter zu erklären versucht, warum das mit ihm und ihrer Mutter nicht so ganz einfach ist. Der Clou bei der Sache: Er erzählt von drei Frauen in seinem Leben und lässt die Tochter raten, welche von diesen letztendlich ihre Mutter ist. Eine Mystery-RomCom sozusagen.

Die Geschichte umspannt beinahe 20 Jahre und entführt den Zuschauer somit ins New York der 90er Jahre. Man erlebt, wie Will Hayes in der New Yorker Wahlkampfzentrale Bill Clintons mitarbeitete, wie er seine eigene Firma aufbaut und natürlich wie er die drei Frauen kennenlernte, die die romantische Seite seines Leben prägten. Ich war wirklich erstaunt und erfreut, wie wenig auf den Beziehungskisten herumgeritten wird und wieviel Freiraum der eigentlichen Charakterentwicklung eingeräumt wurde. Sehr gelungen.

Gegen Ende gelingt es jedoch auch „Definitely, Maybe“ nicht den für romantische Komödien obligatorischen Kitsch komplett zu umschiffen. Doch mich hat das nicht weiter gestört, denn auch der Kitsch gehört eben zum Genre. Zudem hat der Film mit seiner Vater-Tochter-Beziehung bei mir natürlich voll in eine Kerbe geschlagen. Somit konnte ich auch über diverse Logikfehler und Ungereimtheiten hinwegsehen.

Wenn man sich darauf einlässt, bietet Adam Brooks „Vielleicht, vielleicht auch nicht“ wunderbare Unterhaltung mit tollen Darstellern (u.a. Isla Fisher, Kevin Kline), einem gut geschriebenen Drehbuch und einem von Florian Ballhaus toll eingefangenem Big Apple. Ich kann nicht verstehen, warum der Film – im Gegensatz zu anderen, weit klischeehafteren Vertetern des Genres – so untergegangen ist. Einfach nur gute, kurzweilige Unterhaltung: 8/10 Punkte.

Cougar Town – Season 1

Auf der Suche nach kurzweiligem Serienfutter im Bereich Comedy, bin ich über „Cougar Town – Season 1“ gestolpert. Neben den ziemlich guten Kritiken, lockte mich vor allem das Mitwirken von Courteney Cox, welche mit Monica Geller („Friends“) einen meiner liebsten, weiblichen Sitcom-Charaktere verkörperte. Doch was hat die Serie sonst noch zu bieten?

Glücklicherweise so allerhand. Anders als Titel und Prämisse zu Beginn vermuten lassen, beschränkt sich die Serie nämlich nicht darauf Jules (Courteney Cox) bei der Jagd nach jungen Lovern zu begleiten. Nach nur wenigen Episoden entwickelt sich die Serie zu einer Ensemblekomödie, in der auch die anfänglichen Nebencharaktere ihre eigenen Handlungsstränge bekommen und diese auch durchaus auszufüllen wissen. Die Showrunner haben anscheinend gemerkt, dass die größte Qualität der Serie die absolut großartige Chemie zwischen ihren Darstellern ist.

In Sachen Handlungsbogen ist „Cougar Town“ dann eher altmodisch, denn wirklich viel passiert nicht. Meist werden einzelne Geschichte innerhalb einer Episode abgearbeitet, wodurch der Status quo meist unangetastet bleibt. Die Serie funktioniert dennoch. Schon bald kann man sich mit nahezu allen Charakteren irgendwie identifizieren und es macht Spaß an ihrem, zwischen zusammen Wein trinken und mit der Lebensplanung hadern, pendelndem Dasein teilzuhaben. Der Humor wirkt frisch und angenehm, ohne dabei auf Slapstick und auch manchmal platte Witzchen zu verzichten.

Besonders in den ersten Episoden ist „Cougar Town“ eher eine Frauenserie (auch wenn ich dieses Label hasse), jedoch sollten sich auch Männer nicht von ihr abschrecken lassen. Ich wurde wirklich positiv überrascht, finde alle Charaktere ausnahmslos sympathisch und mag ihre Darsteller. Eine absolut gelungene Sommerserie für kalte Winterabende: 8/10 (8.1) Punkte.

Run, Fatboy, Run (128)

Dieses Mal ist seit meinem letzten Lauf sogar nur eine Woche vergangen. An meiner Motivation hat das aber leider nichts geändert. Zwar ist es draußen von Mal zu Mal einen Tick heller, doch bis ich auf die Strecke komme, ist doch wieder die Stirnlampe angesagt. Zudem war es heute so richtig kalt. Vielleicht bin ich aber auch nur ein verkappter Schönwettersportler…

Länge: 4,20
Laufzeit: 00:26:20
kCal: 336
min/km: 6:16

Die Zeit ist heute wieder ganz ordentlich. Ich habe mich aber auch ziemlich angestrengt nicht wieder so langsam unterwegs zu sein, wie noch das letzte Mal. So oder so bin ich froh den Lauf heute durchgezogen zu haben – und schließlich kann es nur noch besser werden!

Run, Fatboy, Run (127)

Der Plan zweimal pro Woche zu laufen scheint dieses Jahr nicht aufzugehen. Im Moment sieht es sogar nach nur einmal alle zwei Wochen aus. Ich kann mich zurzeit abends aber auch wirklich schlecht motivieren. Natürlich könnte ich mein Motivationstief mit unserem Zappelinchen erklären – das ich immerhin nur für ein paar wenige Stunden am Abend sehe – doch ist das wohl nur die halbe Wahrheit: Es wird einfach Zeit, dass der Sommer kommt!

Länge: 4,20
Laufzeit: 00:27:30
kCal: 336
min/km: 6:32

Die Zeit ist heute mehr schlecht als recht, doch habe ich auch nicht mehr erwartet. So schön warm es teils schon tagsüber ist, so bitterkalt ist es in den Abendstunden. Noch ein Grund für den Sommer. Dann kann ich wenigstens wieder über die Hitze beim Laufen jammern… 😉

Schattenmond (George Lucas/Chris Claremont)

Dies ist das erste Mal, dass ich über ein Buch schreibe, das ich abgebrochen habe. Dazu sollte man wissen, dass ich normalerweise jedes Buch zu Ende lese, egal wie langweilig oder nervtötend die Geschichte auch ist. Hier konnte ich es nicht. Dabei hatte ich mich so gefreut, als ich erfuhr, dass George Lucas und Chris Claremont mit „Schattenmond“ eine Fortsetzung zu einem meiner Lieblingsfilme geschrieben haben. Die Geschichte setzt einige Jahre nach den Geschehnissen von „Willow“ ein und hat doch leider so wenig mit dem wunderbaren Fantasyfilm gemein.

Ich könnte mich nun seitenweise darüber auslassen, was George Lucas nur geritten hat, ausgerechnet diesen Weg mit seinem potentiellen Franchise zu gehen. Es fängt schon damit an, dass Willow nicht mehr Willow heißt, sondern Thorn Drumheller – warum auch immer. Weiterhin gab es irgendeine mysteriöse Katastrophe, die nahezu alle liebgewonnenen Charaktere des Films ausgelöscht hat. Es wurden wahrlich seltsame Entscheidungen getroffen, doch hätte ich mit diesen noch leben können.

Leider ist das Buch so unglaublich schlecht geschrieben, dass es über weite Teile unmöglich ist der Handlung zu folgen. Charaktere tauchen unvermittelt auf, nur um irgendwann plötzlich wieder zu verschwinden. Motivationen werden nicht im Ansatz erklärt, dafür ist die Geschichte durchsetzt mit seltsamen Traumszenen und Visionen. Manchmal kam es mir vor, als hätte Chris Claremont – eigentlich ein Comicautor – vergessen, dass er nun einen Roman schreibt und sich auf nicht vorhandene Zeichnungen verlassen kann. Die Handlung weist somit größere Löcher auf, als die im Buch thematisierte Katastrophe in Tir Asleen hinterlassen hat.

Auch wenn ich nur knapp die Hälfte des Buches (241 von 510 Seiten) gelesen habe, so erlaube ich mir dieses Mal dennoch eine Warnung auszusprechen: Auch wenn ihr „Willow“ liebt, bitte lasst die Finger von diesem unsäglichen Machwerk. Selten hatte ich das Gefühl meine Zeit mehr verschwendet zu haben. Das war nix, lieber Schorsch: 1/10 Punkte.