Run, Fatboy, Run (245)

Nachdem es gestern den ganzen Tag geregnet hat und somit auch das verspätete Sonnwendfeuer ins Wasser gefallen ist (d.h. dieses Jahr gibt es keine feurigen Fotos), hatte ich meine läuferischen Ambitionen auf heute verschoben. Das Wetter war gnädig und bescherte mir sogar ein paar Sonnenstrahlen, was bei angenehmen 18 °C durchaus eine Wohltat nach dieser regnerischen Woche war.

Distance: 10.68 km
Duration: 01:03:47
Avg Speed: 10.05 km/h
Avg Pace: 5:58 min/km
Energy: 886 kcal

Da ich noch nicht weiß, ob ich kommende Woche zum Laufen komme, standen wieder einmal die 10 km auf dem Plan. Heute kam ich ziemlich gut voran und war sogar etwas schneller, als beim letzten Lauf auf dieser Strecke. Leider hat mein GPS etwas gesponnen und zeigte meist nur mittelmäßige Signalqualität an, was mich doch leicht irritierte. Letztendlich wurde der Lauf aber korrekt aufgezeichnet und somit bin ich diesen Juni die meisten Kilometer (genauer gesagt 52 km) seit gut eineinhalb Jahren gelaufen – auch wenn es mit dem letzten Tag des Monats eine recht knappe Geschichte war… 😉

Im Ohr: Celluleute Folge #66: Round Up

The Impossible – OT: Lo imposible (2012)

Teils finde ich Filme, die auf einer wahren Begebenheit beruhen faszinierend, teils schreckt mich solch ein realer Hintergrund eher ab. Als ich das erste Mal von „The Impossible“ hörte, fand ich die Geschichte interessant – und auch den zeitlichen Abstand zur Tsunami-Katastrophe von 2004 inzwischen passend gewählt. Der Trailer versprach bereits eine sehr emotionale Geschichte, doch war er nur ein schwacher Vorbote dessen, was der Film letztendlich auslösen sollte…

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Ich hatte im Vorfeld kaum Kritiken gelesen und nahm nur einzelne Tendenzen wahr, wobei mir am ehesten die negativen Aspekte in Erinnerung blieben: Kritik daran ausgerechnet das Schicksal einer priviligierten westlichen Familie zu zeigen, die Einwohner Thailands als Nebenfiguren abzustempeln, eine zu manipulative Inszenierung usw. Letztendlich hat man sich bei „The Impossible“ dafür entschieden das Einzelschicksal einer Familie zu zeigen, die überlebt hat – und diese war eben priviligiert und stand im Zentrum ihrer Geschichte. Das ist der Ansatz des Films. Natürlich hätte man auch eine globalere Perspektive wählen können, doch dann wäre es eine ganz andere Art von Film geworden.

Was die Art der Inszenierung angeht, so ist sie voll und ganz darauf ausgerichtet Emotionen beim Zuschauer auszulösen. Ist das manipulativ? Sicher, doch Film ist eben Manipulation. Ich hatte während der gesamten knapp zwei Stunden kaum ein paar Minuten trockene Augen, doch sollte man das dem Film zu Vorwurf machen? Auch mich verärgern Filme, die auf Teufel komm raus Emotionen wecken wollen, doch nahm ich Ewan McGregor und Naomi Watts ihre emotionale Tour de Force zu jeder Sekunde ab und war einfach bei ihren Charakteren – ganz genauso, wie bei denen der exzellenten Kinderdarsteller. Da kann ich mir die härtesten Horror-Filme ohne große Gefühlsregungen anschauen, doch das Schicksal dieser fünfköpfigen Familie hat mich an der Sofakante gehalten und Fingernägel gekostet. Manipulation des Zuschauers? Sicher! Und was für eine…

Die Schauspieler sind großartig, die Inszenierung unglaublich nah am Geschehen dran – und dabei nicht nur bombastisch, sondern auch emotional aufwühlend. Leider kann das Drehbuch nicht mit dem Rest mithalten und so gab es ein paar Dialogzeilen, die doch recht forciert wirkten und offensichtlich nur zur Klärung diverser Umstände (z.B. beruflicher Hintergrund der Hauptpersonen) im Film landeten. Mit ein wenig mehr Feinschliff hätte hier noch ein großer Mehrwert geschaffen werden können.

Insgesamt hat mich „The Impossible“ wohl weniger unterhalten, als mitgerissen – wie absolut passend für diesen Film. Eine Welle der Emotionen, aus der ich so schnell nicht auftauchen konnte. Vielleicht liegt es an meiner Rolle als Vater, doch fand ich etliche Szenen einfach nur herzzerreißend – herzzerreißend beängstigend, herzzerreißend traurig und herzzerreißend schön. Ein kraftvoller Film, der inszantorisch aus dem Vollen schöpft, um eine einfache und doch umso packendere Geschichte zu erzählen: 8/10 Punkte.

Run, Fatboy, Run (244)

Nachdem juliaL49 (die zurzeit übrigens recht imposant für einen Halbmarathon trainiert) bei meinem letzten Lauf noch anmerkte, dass 12 °C die optimale Lauftemperatur sei, muss ich hier entschieden widersprechen. Die 32 °C letzte Woche waren sicherlich auch nicht optimal, doch 12 °C? Bei Wind und Nässe? Ende Juni? Nein, da schwitze ich doch lieber – und ja, ich weiß, dass die 12 °C durchaus begründet sind…

Distance: 7.23 km
Duration: 00:42:52
Avg Speed: 10.13 km/h
Avg Pace: 5:55 min/km
Energy: 599 kcal

Insgesamt war ich heute tatsächlich wieder schneller, doch Spaß gemacht hat der Lauf nicht sonderlich. Dennoch musste ich einfach raus. Zuviel um die Ohren, zuviel Zeug im Kopf. Insofern hat sich der Lauf auf jeden Fall gelohnt und ich konnte mein doch sehr negatives Kilometerkonto ein wenig aufbessern. Somit fehlen nur noch 9 km, um auf den Stand des letztjährigen Juni aufzuschließen…

Im ersten Ohr: Second Unit Special #15: Superman 1 & 2
Im zweiten Ohr: Spieleveteranen #50: Gezeichnet und gefilmt

Media Monday #104

Nach der extremen Hitze letzte Woche, lässt uns das aktuelle Wetter wieder kühlen Kopf bewahren – und dies ist bei den aktuellen Fragen des Medienjournals auch wieder bitter nötig. Wulf hat sich unsere Anmerkungen zum Jubiläums-Special zur 100. Ausgabe anscheinend zu Herzen genommen und seitdem ist eine Frage schwieriger spannender als die nächste…

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  1. Von allen Bond-Darstellern scheint Daniel Craig der ungewöhnlichste zu sein, jedoch ist seine Interpretation der Figur Bond wohl ebenso dem Zeitgeist geschuldet, wie dies auch bei Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan und den anderen Darstellern der Fall war.
  2. Es nervt mich ja ein wenig, dass SchauspielerIn Johnny Depp auf burtonesque Rollen abonniert zu sein scheint, denn ich glaube, dass er eigentlich mehr kann als Sparrow oder Wonka.
  3. Statt der althergebrachten Schauplätze wäre es toll, wenn mal ein Horrorfilm in/im einsamen Hotel? Im Weltall? Unter Wasser? In der U-Bahn? In einer Stadtwohnung? In den Bergen? Auf einer einsamen Insel? usw. spielen würde, denn… achja, gab es ja schon alles. Ich glaube im diesem Genre wurde schon jeder nur erdenkliche Schauplatz irgendwie verwurstet…
  4. Fiktive Produktmarken in Filmen wirken oft eher lachhaft (z.B. Finder-Spyder in diversen Serien als Subtitut für Google), doch ist mir das immer noch lieber als forctiert wirkendes Product Placement (z.B. Apple oder Toyota).
  5. Ganz besonders freue ich mich, dass der/die SeriendarstellerIn George Clooney den Sprung auf die große Leinwand geschafft hat, weil er die Filmlandschaft auch hinter den Kulissen bereichert hat – inzwischen kennt man es fast schon eher andersrum und Filmstars wandern zu Serienformaten ab (z.B. Glenn Close, Martin Sheen, Alec Baldwin, Kiefer Sutherland).
  6. Das Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ sollte jeder mal gelesen haben, denn es enthält etliche Weisheiten und ist zudem unglaublich unterhaltsam.
  7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war die sechste Staffel von „Bones“ und die war recht unterhaltsam, weil sie teils interessante Kriminalfälle und durchaus nette Charaktermomente bot.

Run, Fatboy, Run (243)

Nachdem ich in der vergangenen Woche aufgrund der extremen Temperaturen (selbst ab 18:00 Uhr immer noch über 30 °C) nicht laufen war, musste ich mich dieses Wochenende auf jeden Fall einmal wieder aufraffen. Dies ist mir schwerer gefallen, als gedacht und so habe ich den Lauf fast bis zum letzten Moment aufgeschoben.

Distance: 10.66 km
Duration: 01:05:39
Avg Speed: 9.74 km/h
Avg Pace: 6:09 min/km
Energy: 892 kcal

Trotz mangelnder Motivation hatte ich mich bereits nach dem ersten Kilometer dafür entschieden, einmal wieder mehr als 10 km zu laufen. Das Wetter war dafür optimal – nicht zu warm und nicht zu kalt – und ich kam recht gut voran. Insgesamt bin ich recht zufrieden, auch wenn ich meinen 10 km/h-Schnitt nicht halten konnte. Heute war eben die Streckenlänge ausschlaggebend und somit konnte ich die Woche ohne Lauf zumindest ein wenig kompensieren.

Im Ohr: Nerdtalk Episode 304

Eine Reise in die Vergangenheit

Den heutigen Nachmittag habe ich damit verbacht, mich im Haus meiner Eltern durch verstaubte Kisten zu wühlen und die Erinnerungen an meine Kindheit in aufheben und wegschmeißen zu sortieren. Kein leichtes Unterfangen, doch darum soll es hier nicht gehen. Beim Stöbern bin ich auch auf Relikte meiner Computer- bzw. Videospiel-Karriere gestoßen, die eine ganze Flut an Erinnerungen ausgelöst haben…

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Angefangen hatte bei mir alles mit einem C64, der auch heute noch samt Floppy-Drive, Monitor und Nadeldrucker im Keller meiner Eltern steht. Natürlich war mein Hauptargument damals ihn für die Schule und für Hausaufgaben benutzen zu wollen. Eh klar. Wie ich die unzähligen Spielesammlungen (bei denen ein Spiel schlechter als das andere war, die man aber dennoch bis zum Umfallen gespielt hat) erklärt habe, weiß ich heute allerdings nicht mehr…

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Nachdem sich meine Eltern anscheinend daran gewöhnt hatten, dass ich sowieso nur zum Spielen vor dem Rechner sitze, bekam ich Weihnachten 1992 tatsächlich ein SNES geschenkt. Damit sollte eine neue Ära anbrechen. Gefühlt fotorealistische Grafik und Spiele die plötzlich Sinn machten. Das Problem war nur: es gab nicht mehr 30 Spiele für 15 DM – plötzlich sollten die Dinger 150 DM pro Spiel kosten! Somit war eisernes Sparen angesagt – und vielleicht weiß ich diesen Abschnitt meiner persönlichen Videospielgeschichte heute deshalb noch so zu schätzen: weil jedes einzelne Spiel verdient werden wollte – und sei es nur durch eiserne Überredungskünste im Vorfeld von Geburtstagen.

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Nach einer kurzen, aber intensiven Phase mit meinem geliebten Super Nintendo kam pünktlich zu meiner Konfirmation der Wunsch nach einem PC auf. Also habe ich die Nintendo-Konsole verkauft (was ich heute sehr bereue) und all mein Geld in meinen neuen Pentium 75 mit irrwitzigen 16 MB Arbeitsspeicher und einer gigantischen 850 MB Festplatte gesteckt. Man will sich ja nicht lumpen lassen. Der Umstieg vom SNES-„Wing Commander“ zum brandneuen „Wing Commander III: Heart of the Tiger“ raubte mir schier den Atem und ich war der neuen Plattform hoffnungslos verfallen.

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Hatte ich zu Beginn meiner PC-Karriere noch einen topmodernen Rechner, der selbst High-End-Spiele wie „Wing Commander III“ problemlos bewältigte, sah ich mich schon bald mit dem Problem der technischen Weiterentwicklung konfrontiert. Plötzlich war SVGA das Thema und weder CPU noch Grafikkarte wollten da mitmachen. Dennoch habe ich es versucht. Hochtakten, bis der Lüfter heult, Speichererweiterungen und sogar eine 3dfx-Voodoo-Karte mit gigantischen 4 MB-3D-Speicher wurden angeschafft – und plötzlich lief sogar das erste „Quake“ wieder mit brauchbarer Framerate.

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Obwohl ich auch auf den Rechnern nach meinem ersten PC noch ab und zu ein paar Spiele installierte und der Nintendo GameCube noch irgendwo im Regal verstaubt, war meine Spiele-Karriere seit der Ausmusterung des C64, des SNES und meines treuen Pentium 75 auf dem absteigenden Ast. Heute spiele ich leider überhaupt nicht mehr, da Job, Familie und andere Hobbies – wie regelmäßige Leser wissen – meine gesamte Aufmerksamkeit fordern. Dennoch halte ich diese Zeit in seltsam verklärter und warmer Erinnerung. Eine Zeit, als jede neue Power Play, PC Player und Video Games sehnlichst erwartet wurde und die einzige Sorge war, ob man durch diverse Tricks genügend EMS-Speicher in der config.sys und autoexec.bat für die neuesten Spiele freimachen konnte…

Zero Dark Thirty (2012)

Als ich las, dass die Jagd nach Osama bin Laden filmisch aufbereitet werden sollte, war ich zunächst skeptisch. Als sich jedoch Katheryn Bigelow als Regisseurin entpuppte, wusste ich dass sie die richtige Frau für den Job ist. Mit „The Hurt Locker“ hatte sie bereits ein Händchen für militärische Stoffe bewiesen und ich war gespannt, inwiefern sie mit „Zero Dark Thirty“ an den 2010er Oscar-Gewinner anknüpfen konnte. Ein erneuter Erfolg oder ein Schlag ins Wasser?

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„Zero Dark Thirty“ ist anstrengend. Keine Spur von Hurra-Patriotismus oder überstilisierter Militäraction. Wie bereits in „The Hurt Locker“ wählt Bigelow einen eher dokumentarischen Ansatz. In diesem Fall bezieht sich das jedoch nicht nur auf die unmittelbare Inszenierung, sondern vor allem auf die Geschichte. Fragmentarisch wird ein Zeitraum von beinahe 10 Jahren abgedeckt, in dem uns als Zuschauer nur Brocken vorgeworfen werden. Die Jagd nach dem al-Qaida-Führer ist alles andere als unterhaltsam, sondern oft harte, trockene und zermürbende Ermittlungsarbeit. Es dauert Jahre, bis erste Erfolge zu verzeichnen sind – und der Weg bis dahin ist hart und steinig.

Ich war erstaunt, wie nüchtern der Film manche Szenen präsentiert. Folterszenen – selbst das berüchtigte Waterboarding – werden knallhart gezeigt, doch nimmt der Film dazu keine Position ein. Ist es eine effektive Methode um an Informationen zu kommen? Es bleiben nur Vermutungen und die anfängliche Abscheu der Protagonistin. Eine Legitimisierung oder gar Verherrlichung der Folter – wie teils zu lesen war – konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Ebenso überrascht war ich vom finalen Militäreinsatz. Kein Actiongewitter, sondern ein beinahe schon emotionsloses Gemetzel, das bei mir ein unglaublich beklemmendes Gefühl hervorrief. Keine Helden. Kein Gejubel. Nur der nüchtern ausgeführte Auftrag.

Am Ende bleibt nur CIA-Agentin Maya, die – nun gelöst von ihrer Mission – kein Ziel mehr vor Augen hat. Man kennt das ja selbst, wenn man nach einem größeren Projekt in ein Loch fällt. Wie muss das erst nach einer 10-jährigen Mission dieses Ausmaßes sein? Auswirkungen der Aktion auf die Welt der Terrorbekämpfung spricht der Film nicht an. Man kann die Ereignisse nun als bedeutungslos und Ressourcen verschlingend deuten, oder als wichtigen Teilsieg gegen den Terror. Auch hier überlässt der Film dem Zuschauer die Deutung. Er stellt somit in erster Linie ein inszeniertes Zeitdokument dar, das weit weniger Potential zu polarisieren birgt, als ich dies zu Beginn erwartet hätte.

Auch mit „Zero Dark Thirty“ ist Kathryn Bigelow ein mitreißender Film gelungen, der jedoch weniger auf Spannung als auf nacherzählte Geschichte setzt. Natürlich aus Sicht der Amerikaner, doch keinesfalls unreflektiert oder effekthascherisch. Auch wenn ich den Film teils anstrengend fand, so hat er mich tief beeindruckt und lässt mich mit einem bedrückenden Gefühl zurück. Ein Film, den man bei Interesse an der Thematik auf jeden Fall gesehen haben sollte – und sei es nur, weil der diese Woche leider verstrobene, großartige James Gandolfini darin einen seiner letzten Auftritte hatte: 8/10 Punkte.

Blogroll Reloaded #7

Kaum hat der Sommer mit einer mörderischen Hitzewelle zugeschlagen, ist es auch schon wieder Zeit für ein Blogroll-Update. Seit dem letzten Mal hat sich nur wenig getan, doch immerhin gibt es einen Rückkehrer zu vermelden, was mich immer besonders freut. Ergänzend zur Blogroll möchte ich euch an dieser Stelle noch einmal die Film-Blogosphäre ans Herz legen, deren Filmverzeichnis nur durch euch wachsen kann. Viel Spaß also beim Entdecken – und vergesst nicht: Jeder hier aufgeführte Blogger freut sich bestimmt über neue Leser und Kommentare!

Die Blogroll-Veteranen:

Über ein halbes Jahr Funkstille bzw. stillgelegt:

Neu und lesenswert:

Die erfolgreichen Rückkehrer:

Mein persönliches Podcast-Programm:

Kommentare in Form von Anmerkungen, Richtigstellungen und Empfehlungen sind natürlich auch dieses Mal wieder willkommen!

Bones – Season 6

Über die vergangenen acht Monate verteilt, habe ich mir in sehr unregelmäßigen Abständen „Bones – Season 6“ angesehen. Auch wenn mir die Serie größtenteils viel Spaß gemacht hat, kam sie hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn Luft zwischen den Hauptserien war. Dies ist vor allem dem Fall-der-Woche-Prinzip geschuldet, doch für solch ein Crime Procedural funktioniert „Bones“ auch im sechsten Jahr noch tadellos…

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Wieder einmal stehen hauptsächlich die Einzelfälle im Vordergrund. Doch gibt es auch ein paar übergreifende Handlungsstränge, die immer wieder aufgegriffen werden (z.B. Gravedigger, Scharfschütze). Dies sorgt für Abwechslung und bricht das Schema der Serie ab und zu recht angenehm auf. Hinzu kommt eine Episode, in welcher die inzwischen wieder abgesetzte Serie „The Finder“ als Backdoor-Pilot eingeführt wird. Großes sollte man sich aber nicht erwarten, denn letztendlich lebt die Serie in erster Linie weiterhin von den Beziehungen der Charaktere untereinander. So könnte man beinahe vermuten, die Arbeit mit Mord und Totschlag wäre nur das Setting für diverse Beziehungswirren.

Manchmal wird es dann aber doch ernst und die Charaktere sehen sich einer direkten Bedrohung ausgesetzt. Dies ist oft spannend, wirkt im ansonsten eher lockeren Ton der Serie aber auch etwas aufgesetzt. Überhaupt sollte man eine Toleranz gegenüber dieser seltsamen Mischung aus brutalen Mordfällen und Soap Opera-Elementen besitzen. Für mich funktioniert es – zumindest zeitweise – irgendwie noch ganz gut, doch der Cliffhanger im Finale hat auch meine Toleranzgrenze ziemlich strapaziert.

Im Vergleich zur fünften Staffel macht die Serie konsequent dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Nichts, was ich jeden Tag sehen müsste, doch einmal pro Woche begebe ich mich ganz gerne mit Booth und Bones auf Tour. Nun ist sowieso erst einmal eine Pause angesagt, da die kommende Staffel erst wieder in günstigere Preisregionen rutschen muss. Geschieht dies, werde ich den Ermittlern in Washington, D.C. aber vermutlich einen weiteren Besuch abstatten: 7/10 (7.1) Punkte.

The Big Bang Theory – Season 6

Nun verabschiedet sich mit „The Big Bang Theory – Season 6“ auch die letzte der aktuell laufenden Comedys, die ich live verfolge, in die Sommerpause. Wie in den letzten 5 Jahren hat mich die Serie rund um die sympathischen Nerds aus L.A. auch in diesem Jahr wieder gut unterhalten. Was die sechste Staffel insbesondere auszeichnet und ob es langsam zu Abnutzungserscheinugen kommt, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Während der erste vier Episoden steht noch Howards Weltraum-Abenteuer im Mittelpunkt bzw. bildet die Schnittstelle für die Handlungsstränge der anderen Charaktere. So sieht sich Raj z.B. nach einem Ersatz für Howard um, den er in Stuart, dem Besitzer des Comic-Ladens, dann auch findet. Nach Howards Rückkehr müssen sich alle erst einmal wieder zusammenraufen, was ich teils etwas anstrengend fand. Dennoch gibt es in dieser Phase der Serie ein paar wirklich nette Episoden zu sehen.

Der Mittelteil der Staffel bietet einiges an absurder Unterhaltung, wie man es eben von „The Big Bang Theory“ gewöhnt ist. So begibt sich unsere Gruppe z.B. auf den Weg zur Comic-Con und erlebt dabei ein klassisches „Star Trek“-Abenteuer. Überhaupt überwiegen im zweiten Drittel der Staffel die absurden Einzelepisoden, bevor gegen Ende wieder größere Handlungsstränge eingeführt werden. Zu diesen gehört u.a. auch Rajs erste längere Beziehung, was grundsätzlich eine nette Idee war, letztendlich aber mit zu wenig Witz erzählt wurde.

Alles in allem waren auch in diesem Jahr keine wirklich schlechten Episoden auszumachen. Dennoch fand ich die einzelnen Folgen ingesamt etwas schwächer, als die der fünften Staffel. Für das kommende Jahr erhoffe ich mir – zumindest in der ersten Episode, denn viel länger wird man Leonard nicht außen vor lassen – ein paar Einblicke in Sheldons Dasein als Strohwitwer und eine erhöhte Interaktion mit Penny, was immer für Lacher sorgt. Auch wenn die Show nicht mehr sonderlich innovativ ist, so freue ich mich doch jetzt schon wieder auf die kommenden Abenteuer unserer liebsten Nerds: 8/10 (8.2) Punkte.