Es ist Halloween. Traditionell also der Tag, an dem ein Horrorfilm Pflichtprogramm ist. Das Zappelinchen war bei einer Freundin auf einer Halloween-Party, der Zwergofant ist mit seinem Cousin um die Häuser gezogen und wir Eltern haben Süßigkeiten an die Nachbarskinder verteilt. Soweit ist es nach jahrelanger Halloween-Ablehnung also schon gekommen. Als Abschluss des Abends habe ich noch „Ghostbusters“ in den Player geschoben, der mir die perfekte Wahl für die beiden Jungs schien. Ob der Film auch nach knapp 40 Jahren noch zu überzeugen wusste? 👻
Who you gonna call? Ghostbusters!
Es ist schon erstaunlich, dass ich bisher noch keine Besprechung von „Ghostbusters“ auf meinem Blog geschrieben habe. Denn das bedeutet auch, dass ich den Film zuletzt vor über 17 Jahren gesehen habe. Unglaublich! Meine letzte Begegnung mit dem Franchise war tatsächlich der verhasste 2016er „Ghostbusters: Answer the Call“. Nun also die Rückkehr zu den Wurzeln. Ivan Reitmans Klassiker hat mich schon Jahre vor meiner ersten Sichtung beschäftigt, denn er war, zusammen mit der Fortsetzung, stets großes Thema auf dem Pausenhof der Grundschule. Erste und zweite Klasse wohlgemerkt. Ja, meine Freunde waren damals popkulturell deutlich weiter und doch spürte ich, wie groß die Faszination war, die von ihren Erzählungen ausging. Damals waren Spoiler übrigens keine Spoiler, sondern je detaillierter die Nacherzählungen, desto größer wurde der Wunsch, den Film auch endlich zu sehen. Bei mir sollte es noch ein paar Jahre dauern, doch als es dann endlich soweit war, habe ich den Film geliebt. Ebenso wie die Zeichentrickserie „The Real Ghostbusters“, doch um die soll es hier und heute nicht gehen.
Ich war tatsächlich auch skeptisch, ob der Zwergofant denn schon soweit ist, sich mit der Gruselkomödie auseinanderzusetzen. Schließlich gehört er, ganz der Vater, eher zur ängstlichen Sorte, wenn es um Filme geht. Es war somit ein langer Prozess der Hinführung und Auseinandersetzung mit dem Film. Ich hatte ihm mit „Hubie Halloween“ sogar ein harmloses Alternativprogramm angeboten, doch er wollte unbedingt in die Welt der Geisterjäger eintauchen. Nachdem er also mit seinem Cousin um die Häuser gezogen ist (und auch ich alle Kinder der Nachbarschaft mit Süßigkeiten versorgt hatte), ging es endlich los mit dem 1984er „Ghostbusters“.
Ein herrlich altmodischer Geisterspaß
Ich liebe die langsame Einführung in die Geschichte, die Vorstellung der vier Figuren und ihrer Eigenheiten. Die Besetzung ist aus heutiger Sicht natürlich Kult: Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson harmonieren einfach fantastisch miteinander! Doch auch Sigourney Weaver und Rick Moranis sind als Nebendarsteller perfekt gewählt. Was die Handlung angeht, war ich erstaunt, wie wenig Geisterjagden es tatsächlich gibt. Vermutlich habe ich in meiner Erinnerung einiges mit dem zweiten Teil durcheinander geworfen. Sprich wir befinden uns ratzfatz in der Haupthandlung und ehe man sich versieht, ist der Film auch schon wieder vorbei. Verrückt!
Kurz gesagt: Ich hatte wieder enorm viel Spaß mit meinen liebsten Geisterjägern. Die herrlich schrägen Dialoge (die man heute natürlich nicht mehr so schreiben würde), die handgemachten Effekte und der gemütliche Spannungsaufbau. Einfach großartig! Den beiden Kids habe ich dagegen angesehen, dass es ihnen nicht schnell genug ging und die Effekte zu altmodisch waren. Verständlich, denn das wäre so gewesen, als hätte ich mit 10 Jahren einen Film aus den 1950ern gesehen. Zu gruselig war „Ghostbusters“ auf jeden Fall nicht und an so mancher Stelle haben sie beiden Cousins sogar gelacht. Gesehen haben wir übrigens erstmals die brandneue UHD Blu-ray, welche wirklich fantastisch aussieht:
Fazit
Ich habe mich mit „Ghostbusters“ direkt in meine Jugend zurückversetzt gefühlt. Einfach ein Film aus meiner persönlichen Filmhistorie. Liebe ich auch heute noch sehr und hatte enorm viel Spaß damit. Der Zwergofant hat mir danach gestanden, dass er „Gänsehaut“ doch besser fand, was mich jedoch auch nicht verwundert. Ich setze nun alles auf „Ghostbusters: Legacy“ und hoffe, dass wir so lange durchhalten. Für mich jedoch geht es nicht viel besser: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einer Halloween-Party; Zwergofant: 8/10 Punkte.)
Prädikat: Lieblingsfilm