Abschied nehmen fällt mir schwer. Loslassen können. Schon seit jeher. Man könnte mich in dieser Hinsicht sogar als sentimental bezeichnen. Mit jeder positiven und negativen Konnotation dieses Begriffs.
Über den Verlauf der vergangenen Woche habe ich von einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben Abschied genommen. Endgültigen Abschied. Nun höre ich Dinge, wie „das Leben geht weiter“ oder „für sie war es das Beste“ – als ob ich das nicht wüsste. Mein Verstand sagt mir das auch. Mein Gefühl nicht. Logik kämpft gegen Emotion. Hirn gegen Bauch. Dazwischen nur Unbegreiflichkeit.
Viele Dinge, die mir vor zwei Wochen noch unglaublich wichtig erschienen sind, haben an Bedeutung verloren. So auch das digitale Leben. Ich dachte sogar schon daran das Bloggen aufzugeben. Man hätte die Zeit ja sinnvoller nutzen können. Stattdessen sitze ich hier, schreibe und hoffe dass es mir irgendwie hilft den Schmerz in Worte zu fassen.
Wege zu trauern gibt es viele. Alleine an Zeit mangelt es in der schönen neuen Arbeitswelt. Emotionen bitte nicht zwischen 8:00 und 18:00 Uhr. Die Absurdität einer hochentwickelten Leistungsgesellschaft. Gefangen in einer fast schon schizophren anmutenden Zerreißprobe zwischen Trauer und Alltag.
Abschied. So schwer er mir fällt, so froh bin ich doch, dass dafür noch Zeit war. Danke zu sagen. Für all die schönen Jahre. Für die Liebe. Für das Lachen. Für die Erinnerungen. Die unzähligen Erinnerungen. Der Schmerz wird gehen, aber all das wird bleiben. Für immer.