Ich hatte mir lange überlegt, ob wir nach erfolgreichen Sichtung von „Der Hobbit“ direkt mit „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ weitermachen sollen. Schließlich bedeutet das drei weitere und sehr lange Filmabende in den Weihnachtsferien. Doch danach würde es auch nicht mehr gehen, denn schließlich gehört die Trilogie für mich eindeutig in die Weihnachtszeit. Da die Kinder schon in der Welt drin waren, und um nicht ein Jahr zu warten, haben wir uns also erneut nach Mittelerde begeben… 💍
Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001) | © Warner Home Video
Immer noch der Meilenstein des Fantasy-Kinos
Aufgrund einer weiteren Brettspiel-Session mit „Dorfromantik“ sind wir fast schon zu spät für den doch sehr ausführlichen Film aufs Sofa gekommen. Auch haben wir den Scheibenwechsel erneut für ein Abendessen genutzt. Zu diesem Zeitpunkt war es fast schon 21:00 Uhr und der Film sollte danach noch knapp zwei Stunden laufen. Das muss ich bei den beiden Fortsetzungen definitiv besser planen, zumal „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ auch nicht sonderlich temporeich erzählt ist. Dies habe ich speziell an den Kindern gemerkt, denn bis das Abenteuer letztendlich los ging, ist noch mehr Zeit vergangen als bei „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“. Weiterhin hat es sie etwas verwirrt, dass die Vorgänger moderner inszeniert waren und die Fortsetzung deutlich älter ist. Das soll auch jemand verstehen:
„Papa, ist Gandalf wirklich tot? Ach nee, der muss ja noch leben. Er taucht ja in „Der Hobbit“ wieder auf.“
– Das Zappelinchen nach Gandalfs Absturz in Moria
Ich selbst habe mich auch sieben Jahre nach der letzten Sichtung sofort heimisch in Mittelerde gefühlt. Gerade das langsame Pacing und die viele Zeit für Details liebe ich immer noch sehr. Aber ja, man sieht „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ das Alter langsam an. Ich meine das überhaupt nicht negativ, zumal der Film in der restaurierten UHD-Blu-ray-Version einen durchaus modernen Look besitzt. Peter Jacksons Fantasy-Meilenstein hat einfach schon über 20 Jahre auf dem Buckel und das fällt heute auf. Gerade der jüngeren Generation. Dennoch haben sich die Kinder, speziell der Zwergofant, von der Geschichte mitreißen lassen. Die Verschiebung im Ton des Films war bei ihm wohl das Hauptthema: Weg von der lockeren Abenteuergeschichte, hin zu einer bedrückenden Pflicht, die unsere Helden erfüllen müssen. Der Ring nicht mehr das spannende Gimmick, sondern die pure Bedrohlichkeit:
„Papa, ich hasse diesen Ring! Der ist richtig unheimlich.“
– Der Zwergofant während einer Nahaufnahme des Rings
So nahtlos hintereinander habe ich beide Mittelerde-Trilogien noch nie gesehen. Ich hatte etwas befürchtet, dass „Der Hobbit“ im direkten Vergleich deutlich abfällt. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden Filmreihen für mich eher noch gewinnen. Das hat Peter Jackson, und ich weiß, dass dies eine sehr subjektive und nicht weit verbreitete Meinung ist, schon wirklich gut hinbekommen. Die Kinder sind sich übrigens beide sehr einig, dass „Der Hobbit“ die deutlich gelungenere Filmreihe ist. Jedoch habe ich noch Hoffnung auf eine differenziertere Einschätzung, wenn sie den Gesamtkontext der Geschichte kennen.
Fazit
Ich liebe „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ immer noch. Die Faszination, die der Film auf mich ausstrahlt, ist ungebrochen. Meine Kinder sind sich da nicht so ganz einig. Speziell das Zappelinchen konnte die Geschichte nicht sonderlich gut abholen. Allerdings hatte sie auch einen schwierigen Tag. Ich setze alles auf „Die zwei Türme“ und plane eine zeitlich frühere Sichtung ein. Bis dahin wird speziell der Zwergofant bestimmt noch viele Fragen haben. Schon alleine deshalb hat sich die erneute Sichtung gelohnt: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)
Prädikat: Lieblingsfilm