Media Monday #118

Wieder einmal ist ein filmloses Wochenende ins Land gezogen. Die zwei freien Tage waren bereits zu verplant, um auch noch Platz für mein liebstes Hobby zu finden. Kein Film also diese Woche und auch mit den Antworten auf die aktuellen Fragen des Medienjournals bin ich in Verzug, doch daran müsst ihr euch – Spoiler-Alarm! – vermutlich sowieso bald gewöhnen. Ich hoffe jedoch, ihr schaut auch zu solch ungewohnt später Stunde noch rein und kommentiert fleißig…

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  1. Neben Filmen schlägt mein Herz ja vor allem für meine Familie – und daneben für jedes Medium, das es erlaubt Geschichten zu erzählen, d.h. vor allem TV-Serien, Dokus und Literatur.
  2. Ich finde ja, dass man aus dem Spiel „Shadowrun“ (siehe Media Monday #100 und Meine Filmvorlieben) auch ganz wunderbar einen Film oder eine Serie machen könnte, weil die Welt des Rollenspiels unglaublich viel Potential für Geschichten und Charaktere bietet.
  3. Es ist ja bekannt, dass gewisse Genres plötzlich Trend werden und man dann – ob Filme, Bücher oder sonst etwas – mit Produkten zugeschmissen wird. Ich würde mir ja eine Renaissance von Abenteuerfilmen mit Coming-of-Age-Anleihen wünschen, denn jede Generation sollte seine „The Goonies“, „Stand by Me“, „E.T.“ usw. haben.
  4. Schauspieler/in [hier x-beliebigen Seriendarsteller einsetzen] fristet meines Erachtens völlig zu Unrecht ein Schattendasein, denn viele Seriendarsteller sind mindestens ebenso talentiert, wie ihre Filmkollegen – kein Wunder also, dass der Trend im Moment in die andere Richtung geht (z.B. Glenn Close, Forest Whitaker, Kevin Spacey).
  5. Ein Zitat, dass ich wohl nie vergessen werde, ist ‚I’ve seen things you people wouldn’t believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain.’ aus Ridley Scotts „Blade Runner“, weil es in diesem Moment einfach perfekt ist und mir bereits beim ersten Mal eine Gändehaut bescherte – umso unglaublicher, dass es sich dabei um eine Improvisation Rutger Hauers handelt.
  6. Bei der TV-Serie „Friends“ muss ich immer an meine/n beste/n Freund/in denken, denn wir haben früher einen Großteil der Serie zusammen gesehen und konnten alle Chandler Bing-Zitate auswendig.
  7. Mein zuletzt gesehener Film war „Lockout“ und der war ein recht unterhaltsamer Sci-Fi-Actioner, weil er sich nicht allzu ernst nimmt und mit einem netten 80er Jahre Charakter auftrumpfen kann – leider hat das schwache und ermüdend formelhafte Drehbuch wieder einiges zerstört.

The Shield – Season 6

Nach den dramatischen Ereignissen der vorangegangenen Staffel war ich enorm gespannt, wie sich die Handlung nun im sechsten Jahr entwickeln würde. Ob sich „The Shield – Season 6“ noch weiter steigern konnte? Wie wird das Strike Team mit der neuen Situation umgehen? Wie wird Claudette sich als neuer Captain schlagen? Und werden unangenehme Wahrheiten ans Licht kommen? Eines ist sicher: Die Serie geht auch in ihrem sechsten Jahr dorthin, wo es weh tut. Spoiler sind zu erwarten.

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Es ist erstaunlich, wie stark die fünfte Staffel auch im kommenden Jahr nachwirkt. Es scheint beinahe so, als hätte man eine große Staffel mit 21 Episoden einfach in der Hälfte geteilt. Selbst Forest Whitaker hat zu Beginn noch ein paar Auftritte als Jon Kavanaugh, bis sich die Bedrohung von außen zu einer Bedrohung von innen wandelt. Allianzen werden aufgebrochen und neue Spieler betreten das Feld. Besonders die Gruppendynamik innerhalb des Strike Teams hält die Spannung stets aufrecht. Doch auch zwischen Vic, Claudette und Aceveda bildet sich ein Spannungsfeld, das gegen Ende alles zu verschlingen droht.

Die gesamte Staffel wird natürlich vom Verlust Curtis Lemanskys überschattet, doch auch daneben gibt es einige interessante Entwicklungen. Vic verhält sich von Episode zu Episode mehr wie ein in die Ecke gedrängter Hund, der versucht die Oberhand zu gewinnen. Immer wenn es gerade keinen Ausweg mehr zu geben scheint, kommt ein rettendes Element, das jedoch stets nur eine kurzfristige Lösung darstellt. Besonders sein Konflikt mit Shane nimmt ihm dabei jegliche Rückendeckung und er scheint sich auf Angriffe aus jeder nur erdenklichen Richtung einstellen zu müssen.

Die großen Themen der Staffel sind Rache, Schuldgefühl und Selbstjustiz. Daneben gibt es noch einige absonderliche Einzelfälle für Dutch zu lösen, der sich mit seinem neuen Partner – Ex-Captain Billings – herumärgern darf. Dies alles sind jedoch nur Nebenschauplätze zwischen ausufernden Gang-Kriegen und persönlichen Vendettas. Gegen Ende betritt mit Franka Potente zudem eine interessante Gegenspielerin das Bild, deren Handlungsstrang jedoch ziemlich schnell abgehandelt wird. Vics Geschichte erfährt zudem eine interessante Wendung, die auf ein spannungsgeladenes Finale hoffen lässt.

Ingsesamt hat mir auch die sechste Staffel sehr gut gefallen, wenngleich sie auch nicht ganz an das famose Vorjahr heranreicht. Die mit nur 10 Episoden knapp bemessene Laufzeit hat man besonders in den finalen Handlungsbögen gespürt, von denen ich gerne mehr gesehen hätte. Insofern freue ich mich nun schon sehr auf das große Finale, auch wenn der Abschied schwer fallen wird: 9/10 (8.9) Punkte.

Run, Fatboy, Run (264)

Auch wenn ich heute so gar nicht in Laufstimmung war, musste ich den strahlenden Sonnenschein bei milden 18 °C einfach zum Laufen nutzen. Es führte kein Weg daran vorbei. Als ich dann unterwegs war, kam die Motivation auch wie von selbst – und obwohl ich noch ein wenig angeschlagen bin, habe ich mich nicht davon abhalten lassen, es wieder ein wenig schneller anzugehen.

Distance: 7.62 km
Duration: 00:44:06
Avg Speed: 10.37 km/h
Avg Pace: 5:47 min/km
Energy: 604 kcal

Mit der Zeit bin ich wirklich zufrieden. Ich hätte teils sogar noch eine Schippe drauflegen können und meine Runde gerne erweitert, doch ich wurde ja bereits sehnsüchtig erwartet. Auf jeden Fall bin ich froh es einmal wieder nach der Arbeit raus geschafft zu haben. Das wurde auch wirklich Zeit, denn schließlich will ich kein reiner Wochenendläufer werden…

Im ersten Ohr: Stay Forever Folge 25: Dune 2
Im zweiten Ohr: Sneakpod #304 – Not fade away

Media Monday #117

Da ich heute den ganzen Tag geschäftlich unterwegs war, kommen meine Antworten zum Media Monday #117 dieses Mal ein wenig verspätet. Immerhin hatte ich somit den ganzen Tag zeit mir über die aktuellen Fragen des Medienjournals Gedanken zu machen. Ob das der Qualität meiner Antworten zuträglich war? Ob ich versehentlich brisante Geschäftsthemen in die Antworten schmuggle? Wie es auch kommen mag, viel Spaß mit meinen Antworten!

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  1. Ich habe ja zugegebenermaßen eine Schwäche für die/den SchauspielerIn Nathan Fillion und das nicht einmal, weil sie/er so großartig schauspielern würde, sondern mehr weil er stets sympathisch ist – und das sowohl als Captain Malcom Reynolds, Richard Castle, Bill Pardy, in diversen Interviews oder seinem Twitter-Feed.
  2. Der größte Stolz in meiner (Film-)Sammlung ist wahrscheinlich immer noch die deutsche „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“-Sammlerbox inklusive Argonath-Buchstützen, die bereits nach kürzester Zeit ausverkauft war – heute in Zeiten von Blu-ray leider nur noch als Staubfänger zu gebrauchen. Ansonsten freue ich mich über über diverse Serienboxen (u.a. die „Seinfeld“-Komplettbox) und Filme, die nicht mehr erhältlich sind (z.B. „Absolute Giganten“).
  3. Ständig werden Fortsetzungen gedreht, nur zu „Der Goldene Kompass“ gab es keine und da hätte ich sie mir gewünscht, weil die nachfolgenden zwei Teile der Geschichte – „Das Magische Messer“ und „Das Bernstein-Teleskop“ – absolut fantastisch sind und Regisseur Chris Weitz der richtige Mann für die Adaption war.
  4. Etliche Episoden der dritten Staffel von „The Mentalist“ fand ich leider sterbenslangweilig.
  5. Renny Harlin hat ja echt tolle Filme gemacht, sich aber mit „Die Piratenbraut“ – obwohl das ein wirklich toller Film war – ziemlich runtergewirtschaftet.
  6. Es wird wieder kühler und folglich ist man abends wieder öfter daheim, höchste Zeit also für eine Zweitsichtung von „Prometheus“ – mal sehen, ob und wann ich dazu komme…
  7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war „Brothers & Sisters – Season 3“ und die war einfach nur angenehm unterhaltsam, weil ich neben „The Shield“ und Co. ganz gerne mal harmonischeres Kontrastprogramm sehe.

Run, Fatboy, Run (263)

Heute war der ultimative Härtetest für mein Immunsystem. Seit letzter Woche kämpfe ich mit einem hartnäckigen Schnupfen, der immer kurz davor die Metamorphose zu einer ausgewachsenen Erkältung zu vollziehen. Morgens ging es erst einmal zum Kleinkinderschwimmen in einem Becken, das aufgrund seiner Wassertemperatur die perfekten Bedingen für das Wachstum von Keimen jeglicher Art bot. Der Sonnenschein beim kurzen Spaziergang zur Wahlkabine hat mich letztendlich – trotz Vorbehalte – noch in die Laufschuhe springen lassen…

Distance: 7.54 km
Duration: 00:47:24
Avg Speed: 9.55 km/h
Avg Pace: 6:17 min/km
Energy: 612 kcal

Der Sonnenschein war – wie sollte es auch anders sein? – kurz nach dem Start schon wieder Vergangenheit und machte einem eisigen Wind Platz. Immerhin hat mich dieses Mal kein Platzregen überrascht. Die Zeit ist wahrlich nicht der Rede wert, doch habe ich mich auch bewusst zurückgehalten, um meinen Körper etwas zu schonen. Insofern wäre unter anderen Bedingungen bestimmt mehr drin gewesen, doch letztendlich bin ich froh überhaupt laufen gewesen zu sein – und die Monatskilometer des letztjährigen Septembers geknackt zu haben.

Im ersten Ohr: Nerdtalk Episode 314
Im zweiten Ohr: Fortsetzung folgt S03E26 – Insert Title Here

Lockout (2012)

Nach ein paar sehr turbulenten Tagen, kehrt mit dem bevorstehenden Wochenende ein wenig Ruhe ein. Auch wenn ich heute schon im Stehen hätte einschlafen können, wollte ich unbedingt noch einen Film sehen. Immerhin liegt die letzte Filmsichtung bereits drei Wochen zurück. Die Wahl fiel auf „Lockout“, der nicht nur durch seine angenehm kurze Laufzeit von 95 Minuten, sondern auch durch seine simple und actionreiche Handlung überzeugte. Somit habe ich es tatächlich geschafft wach zu bleiben – wenn auch nur knapp…

lockout

Es dürfte inzwischen bekannt sein, dass ich Sci-Fi nicht abgeneigt bin. Besonders Filme, die im Weltall spielen, haben es mir angetan. So ist irgendwann zwangsweise auch „Lockout“ auf meinem Radar aufgetaucht, dessen Trailer ich recht vielversprechend fand. Ein paar positive Kritiken später war der Film auch schon im Warenkorb. Worum geht es? Um es kurz zu machen: John Carpenters „Die Klapperschlange“ bzw. „Escape from New York“ im Weltall. Statt dem Präsidenten befindet sich nun die Präsidententochter in einem Hochsicherheitsgefängnis. Statt Snake Plissken gibt es Snow. Und statt Kurt Russell begibt sich Guy Pearce auf die unfreiwillige Rettungsaktion.

Guy Pearce gibt den Anti-Helden Snow herrlich altmodisch und er darf einen Oneliner nach dem anderen zum Besten geben. Eine Figur, die den 80er Jahren entsprungen scheint. Auch Maggie Grace („96 Hours: Taken 2“) fand ich erstaunlich brauchbar in dieser Odd Couple-Konstellation. Leider jedoch braucht der Film über eine halbe Stunde, bis er Tempo aufnimmt und der zentrale Plot – die Rettungsaktion – wird mit einer völlig unnötigen und uninteressanten Verschwörungsgeschichte aufgeblasen. Wirklich schade, da die mittleren 60 Minuten wirklich unterhaltsam sind.

Insgesamt ist „Lockout“ nette Genrekost mit teils wirklich schön anzusehenen Effektszenen (die billigst wirkende Motorradszene einmal außen vor gelassen). Snows Sprüche haben mir mehrfach ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und die Bösewichte hatten tatsächlich Charisma. Letztendlich macht sich der Film aber zuviel durch eine schwache Dramaturgie und ein seltsam aufgebläht wirkendes Drehbuch kaptt. Genrefans dürfen dennoch einen Blick riskieren: 6/10 Punkte.

Media Monday #116

Auch dieses Wochenende habe ich es wieder nicht geschafft einen Film zu sehen. Somit beginnt nun schon die dritte filmlose Woche in Folge. Irgendwie traurig für ein Filmblog. Dafür habe ich die famose Doku-Serie „Tribe – Season 1 to 3“ beendet, die ich jedem Interessierten nur ans Herz legen kann. Mit den aktuellen Fragen des Medienjournals wird es zumindest heute ein paar filmrelevante Inhalte geben. Viel Spaß damit!

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  1. In nur wenigen Wochen startet endlich „The Hunger Games: Catching Fire“ in den Kinos! Da freue ich mich ganz besonders drauf, weil ich bereits den Vorgänger toll adaptiert fand und die Romanvorlage „Die Tribute von Panem: Gefährliche Liebe“ einen imposanten Film erwarten lässt.
  2. Von „Two and a Half Men“ bin ich – obwohl es objektiv betrachtet gar nicht gut war – lange Zeit nicht losgekommen, weil ab und zu doch eine nette Episode dabei war und der Gewöhnungseffekt auch nicht zu verachten ist.
  3. Die liebste Serie meiner Kindheit, die ich gerne noch einmal schauen würde ist „Die Bill Cosby Show“, weil die Serie damals (nach „Alf“) meine Einstiegsdroge in die Welt der Sitcoms/Real-TV-Serien war.
  4. Ich hatte mir fest vorgenommen, das Buch „Der Herr der Ringe“ zu lesen, doch bin ich nie sonderlich weit gekommen. Der Vorsatz steht immer noch und irgendwann werde ich es noch einmal anpacken – aber dann endlich in der englischen Originalversion.
  5. Von dem Film „Der Blender: The Imposter“ hatte ich lange Zeit überhaupt nichts gehört, bis ich auf im Celluleute-Podcast eine Kritik dazu las hörte und ich den Film dann bei einem Gewinnspiel des Zeilenkinos gewann, anschließend sah und von ihm mitgerissen wurde.
  6. Das letzte Mal, als mir ein/e Freund/in euphorisch einen Film empfohlen hat liegt gefühlt Jahrzehnte zurück, da mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter bei vielen meiner Freunde anscheinend die Freude am Film verschwunden ist. Doch wozu habe ich euch? Eure gebloggten Filmempfehlungen reichen schließlich für drei bis vier Lebzeiten…
  7. Meine zuletzt gesehene Film Serie war eine Episode der ersten Staffel von „The Middle“ und die war unterhaltsam und sympathisch, weil das Verhältnis von Kindern und Eltern darin gekonnt auf die Spitze getrieben wurde.

Run, Fatboy, Run (262)

Am heutigen Wahlsonntag habe ich mich nach exakt einer Woche endlich einmal wieder in die Laufschuhe geschwungen. Die vergangene Woche hat dafür kaum Raum gelassen, war sie doch überfüllt mir spannenden und nervenaufreibenden Ereignissen. Leider wird das Wetter so langsam wirklich unangenehm für Draußensportler und so habe ich mich bei leichtem Nieselregen auf den Weg gemacht, der sich nach ca. 20 Minuten zu einem fiesen Platzregen wandelte.

Distance: 7.77 km
Duration: 00:44:53
Avg Speed: 10.39 km/h
Avg Pace: 5:46 min/km
Energy: 616 kcal

So durchnässt kam ich selten nach einem Lauf nach Hause. Jede einzelne Kleidungsschicht war triefnass. Sogar die Socken. Zudem bin ich einen Großteil der Strecke nahezu blind gelaufen, fand auf meiner Brille doch die internationale Versammlung der größten Regentropfen statt. Immerhin hat mich das Wetter angespornt eine gewisse Geschwindigkeit zu halten, was aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht immer ganz einfach war. Insgesamt bin ich dennoch froh es gewagt zu haben – es fehlen nur noch 16 km, dann habe ich die letztjährigen Laufkilometer geschlagen. Wäre doch gelacht…

Im ersten Ohr: Nerdtalk Episode 313
Im zweiten Ohr: Stay Forever Folge 9: LucasArts

Tribe – Season 1 to 3

Bei meiner Suche nach einer neuen Doku-Serie, bin ich über „Tribe – Season 1 to 3“ gestolpert. Natur- bzw. Tierdokumentationen der BBC (z.B. „Planet Erde“ oder „Das Wunder Leben“) sehe ich sehr gerne und demnach war ich gespannt, ob ich auch dem anthropologischen Blickwinkel des Dokumentarfilmers Bruce Parry etwas abgewinnen kann. Drei Staffeln später bleibt mir nur zu sagen: Good job, Mr. Parry!

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Insgesamt umfasst die Serie 15 Episoden, die sich in drei Staffeln mit einmal drei und zweimal sechs Episoden aufteilen. Jede Episode dauert ca. 60 Minuten und zeigt den Besuch von Bruce Perry bei einem der titelgebenden Stämme. Besuch bedeutet in diesem Fall nicht einfach nur kurz vorbeischauen, sondern einen guten Monat die Lebensweise des Stammes annehmen und unter den gegebenen Bedingungen zu leben. Dabei gliedert sich Parry meist in eine der Familien ein und wird wie ein Stammesmitglied behandelt. Durch diese komplette Immersion bekommt man auch als Zuschauer einen sehr unmittelbaren Eindruck von der Lebensweise der unterschiedlichen Stämme.

Parry hat dabei eine sehr angenehme und positive Art mit den Stammesmitgliedern zu kommunizieren – auch wenn er sich meist nur durch einen Übersetzer mitteilen kann. Gesten und Handlungen gewinnen in dieser Welt viel stärker an Bedeutung. Von Jägern und Sammlern im Urwald, über abgeschiedene Inselvölker bis zu Nomaden im ewigen Eis – die Vielfalt der unterschiedlichen Lebensweisen ist beeindruckend. Parry nimmt auch stets Bezug auf die sich verändernden Bedingungen bzw. Einschnitte, die durch die westliche Zivilisation auf die verschiedenen Stämme hereinbrechen. Dabei erklärt er stets beide Seiten und spricht sowohl die Gefahren (z.B. Identitätsverlust, Aufgabe von Tradition und Wissen, Ausbeutung von Ressourcen) als auch die Möglichkeiten (z.B. medizinische Versorgung, Selbstbestimmung) an.

Beim Sichten der Serie hatte ich häufig das Gefühl, dass die gezeigten Menschen glücklicher sind – obwohl oder gerade weil sie nicht die Vorzüge der uns bekannten Zivilisation genießen. Sie arbeiten, um zu überleben. Dieses Leben ist oft hart und anstrengend, doch es werden keine Rohstoffe verschwendet und keine Zeit vergeudet. Familie und Tradition stehen im Vordergrund. Auch wenn die gezeigten Lebensumstände oft fremd und ungewöhnlich erscheinen mögen, so habe ich mich nach den jeweils 60 Minuten doch stets heimisch gefühlt und konnte den einzelnen Dokus immer wieder neue Aspekte abgewinnen. Wirklich beeindruckende und teils nachdenklich machende Unterhaltung. Großartig: 9/10 Punkte.

Blogroll Reloaded #8

Beinahe drei Monate sind seit dem letzten Blogroll-Update ins Land gegangen – höchste Zeit also Neuzugänge, Aufgeber und Rückkehrer genauer unter die Lupe zu nehmen. Weggefallen sind dieses Mal kaum Blogs, doch es sieht danach aus, als könnte beim nächsten Update rückwirkend das Sommerloch zuschlagen. Dafür habe ich großzügig Blogs hinzugefügt, die ich teils schon länger verfolge. Ebenso gibt es zum ersten Mal Zugänge bei den Podcasts, was mich besonders freut. Also lest und hört doch einmal rein – und bitte auch dieses Mal nicht vergessen: Jeder hier aufgeführte Blogger und Podcaster freut sich bestimmt über neue Leser bzw. Hörer und eure Kommentare!

Die Blogroll-Veteranen:

Über ein halbes Jahr Funkstille bzw. stillgelegt:

Neu und lesenswert:

Die erfolgreichen Rückkehrer:

Gab es dieses Mal leider nicht.

Die Podcast-Veteranen:

Neu im Ohr:

Kommentare in Form von Anmerkungen, Richtigstellungen und Empfehlungen sind natürlich auch dieses Mal wieder willkommen!