Run, Fatboy, Run (275): Spezialausgabe

Mit 55 km hat sich der November tatsächlich den zweiten Platz unter den Laufmonaten 2013 gesichert. Nur der September war mit 59 km noch laufintensiver. Wer hätte das gedacht? Leider waren die Laufbedingungen heute nicht mehr annähernd so gut, wie noch vor ein paar Tagen: dunkle Wolken, ein fieser Nieselregen und überhaupt alles grau in grau. Typisches Novemberwetter eben.

Distance: 8.15 km
Duration: 00:49:56
Avg Speed: 9.8 km/h
Avg Pace: 6:07 min/km
Energy: 657 kcal

Auch wenn ich es Ende Juli bei meinem Eintrag zum 250. Lauf nicht gedacht hätte, so habe ich in den letzten vier Monaten tatsächlich wieder 25 Läufe vollgemacht. Insofern ein durchaus erfolgreiches Laufjahr, in dem ich bisher ca. 100 km mehr gelaufen bin, als noch 2012 – mal sehen, was die Wintermonate so bringen:

2008 2009 2010 2011 2012
Länge 130,60 143,53 382,31 426,62 291,15
Laufzeit 15:32:00 15:37:00 38:48:45 41:55:03 28:39:25
kCal 12416 11838 32184 33147 22415
min/km 7:05 6:31 6:05 5:53 5:54
2013 Gesamt
Länge 388,03 1762,25
Laufzeit 39:02:57 179:35:10
kCal 29878 141878
min/km 6:02 6:06

Da ich es mir die letzten Wochen doch recht gut habe gehen lassen und Weihnachten auch schon fast vor der Tür steht, ist es auch bitter nötig für einen Ausgleich zu sorgen. Somit freue ich mich verkünden zu können, dass ich in diesem Jahr bisher 55 Tafeln Schokolade oder 128 Flaschen Bier runtergelaufen habe. Wobei ich vermutlich eher in Whisky-Gläsern rechnen sollte… 😉

Im Ohr: Nerdtalk Episode 323

Hangover 3 – OT: The Hangover Part III (2013)

Bisher hatte ich alle Teile der Filmreihe in unserem netten kleinen Fremdsprachenkino gesehen, was dem Unterhaltsungswert stets zuträglich war. Das Finale hatte ich im Kino verpasst und so war ich umso gespannter, ob „Hangover 3“ auch vom Sofa aus und ohne größeres Publikum funktionieren würde. Spoiler sind zu erwarten.

hangover_3_2

Als ich nach der Erstsichtung von „The Hangover Part II“ das Kino verließ, wollte ich unbedingt einen dritten Teil sehen. Ich hatte enorm viel Spaß damit, der sich bei der Zweitsichtung jedoch nicht komplett aufrechterhalten ließ. Für den Abschluss der Reihe setzte ich meine Hoffnungen auf einen weiteren Junggesellenabschied, da Alan schließlich noch nicht unter der Haube war. Anscheinend hatte sich Todd Phillips aber die generelle Kritik am zweiten Teil zu Herzen genommen und die bewährte Formel geändert. Ob dies jedoch der richtige Weg war?

Im Prinzip erzählt auch der dritte Teil die bekannte Geschichte: Das Wolf Pack muss etliche kuriose Abenteuer bestehen, um ihr verlorenes Mitglied Doug wiederzufinden. Einzig das interessante Element des titelgebenden Hangovers fehlt vollkommen, was ich persönlich schade fand. Anscheinend haben dies auch die Macher gemerkt und etliche Szenen eingebaut, in denen man befürchten hätte können, dass sich die Gang wieder selbst unter Drogen setzt. Dazu kam es leider nicht, doch sorgte auch die restliche Handlung für etliche Lacher. Vielleicht bin ich da einfach zufriedenzustellen, doch Zach Galifianakis‘ Alan finde ich nach wie vor großartig.

Im direkten Vergleich zu „The Hangover“ oder auch dem Nachfolger hat sich der Grad der Verrücktheit der Erlebnisse des Wolf Packs deutlich reduziert. Dennoch waren einige Szenen einfach herrlich (z.B. das Abseilen vom Dach des Ceasars Palace), andere dagegen haben bewusst mit den Erinnerungen an den erfolgreichen ersten Teil der Reihe gespielt. Eines ist auf jeden Fall ziemlich sicher: Eine weitere Fortsetzung wird es wohl nicht geben. Dafür drückt Phillips den Zuschauern während der Credits noch einen rein, indem er ihnen zeigt, welchen Film sie nach der bekannten Formel hätten haben können. Einfach herrlich!

Es ist völlig klar, dass weder die eine noch die andere Fortsetzung nötig gewesen wäre. Der Abschluss der Trilogie ist auch klar der schwächste Teil der Reihe. Dennoch hatte ich Spaß. Es war schön mit den bekannten Figuren wieder einmal um die Häuser zu ziehen und teils verrückte, teils dämliche Abenteuer zu erleben. Die ernsthaften Cineasten schauen jetzt lieber kurz weg, doch ich wurde wirklich gut unterhalten: 7/10 Punkte.

Run, Fatboy, Run (274)

Mein erster diesjähriger Lauf bei Minusgraden. Brr. Wirklich kalt. Dennoch war es ein wundervolles Erlebnis bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein über die Felder zu laufen. Ich liebe es, wenn der Schnee unter meinen Sohlen knirscht – auch wenn sich dies noch auf die schattigen Abschnitte beschränkt hat. Ich habe sogar kurz anhalten, um ein Beweisfoto zu machen; leider nur mit Handykamera, doch ich denke man bekommt einen Eindruck:

wintersonne

Distance: 10.57 km
Duration: 01:05:36
Avg Speed: 9.67 km/h
Avg Pace: 6:12 min/km
Energy: 855 kcal

Aufgrund der Kälte habe ich es heute bewusst langsam angehen lassen – und die eisige Luft dennoch in der Lunge gespürt. Insofern mag ich mit der Zeit auch nicht unzufrieden sein. Es war einfach ein rundum gelungenes Lauferlebnis, auch wenn es mit untergegangener Sonne auch wirklich, wirklich kalt wurde. Mir graust es schon jetzt vor den Abendläufen in den kommenden Wochen…

Im ersten Ohr: Sneakpod #313 – Carrie/Enough Said
Im zweiten Ohr: Fortsetzung folgt S04E04 – Just Jack

That ’70s Show – Season 5

Neben dem Konsum eher harter Serienstoffe, wie „Breaking Bad“ oder „The Shield“, habe ich über die letzten Wochen auch Point Place stets gerne einen Besuch abgestattet. Dies bedeutet, dass ich mit „That ’70s Show – Season 5“ bereits fünf Jahre mit der Gang rund um Eric Forman verbracht habe. Auch wenn sich so langsam erste Abnutzungserscheinungen zeigen, hatte ich wieder enorm viel Spaß in diesen wilden 70ern…

that_70s_show_s5

Am Ende der vierten Staffel hatte ich noch vermutet, die fünfte Staffel nicht mehr von früheren TV-Ausstrahlungen zu kennen. An die ersten Episoden konnte ich mich jedoch noch ziemlich gut erinnern. Was die übergreifenden Handlungsstränge angeht, so treten diese mehr und mehr in den Vordergrund und spielen sich nahezu komplett auf der Beziehungsebene ab. Die Verlobung von Eric und Donna ist der rote Faden, an den sich auch die Geschichten rund um Red und Kitty anhängen. Dieser Konflikt wird für meinen Geschmack ein wenig zu sehr breitgetreten, bis Red am Ende endlich Einsehen hat, dennoch bleibt er stets unterhaltsam.

Der Kampf von Hyde und Kelso um Jackie gestaltet sich beinahe noch amüsanter. Die beiden Konkurrenten besitzen eine herrliche Dynamik, besonders wenn Kelso sich einmal wieder darüber beschwert, dass Hyde sein Auge verletzt hat. Fez dagegen sucht erneut das Mädchen seiner Träume und findet es vorübergehend in Nina, was auch ein durchaus netter Handlungsstrang ist. Erics Eltern kämpfen – neben der Verhinderung der Hochzeitspläne ihres Sohnes – mit Kittys Wechseljahren und ihren Eltern, was für etliche unterhaltsame Szenen sorgt.

Insgesamt hatte ich auch mit dem fünften Jahr von „Die wilden Siebziger!“ wieder viel Spaß, doch so langsam treten bekannte Muster immer wieder in den Vordergrund und lassen ein wenig die Frische der ersten Staffeln vermissen. Dennoch nach wie vor exzellente Sitcom-Unterhaltung, auf deren nächste Staffel ich mich bereits jetzt freue: 8/10 (8.4) Punkte.

Media Monday #126

Zum Start der letzten Urlaubswoche, beantworte ich die Fragen des Medienjournals noch einmal überpünktlich. Ab kommender Woche werdet ihr euch stets ein wenig gedulden müssen, doch es mangelt ja nicht an lesenswerten Alternativen, um die Wartezeit zu überbrücken. Ins Kino geschafft habe ich es übrigens auch einmal wieder, weshalb ich natürlich perfekt auf den Media Monday eingestimmt bin…

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  1. Ich habe ja wirklich mal versucht, das Buch „Schattenmond“ zu lesen, weil es die Geschichte von „Willow“ – einem meiner Lieblingsfilme – weitererzählt, musste es dann aber bald zur Seite legen, denn das Buch ist so unglaublich schlecht geschrieben, dass es über weite Teile unmöglich ist der Handlung zu folgen.
  2. Ich glaube ich werde niemals in die Verlegenheit kommen, einen Film mit SchauspielerIn Zappelinchen zu sehen, denn wenn man die Kamera auf sie richtet, dann macht sie garantiert nicht das, was man von ihr will.
  3. Die Serie „House of Lies“ mag ja ihre Qualitäten haben und erfolgreich sein, konnte bei mir aber überhaupt nicht zünden weil die Charaktere allesamt unsympathisch sind und der pseudo-cool-subersive Humor ebenso aufgesetzt wirkt wie die unmotiviert eingestreuten Sexszenen.
  4. Wenn ein Film schon damit beginnt, dass eine hüpfende Lampe ein ‚I‘ platt macht, dann befindet man sich mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Animationsfilm von Pixar.
  5. Die größte Enttäuschung in der jüngsten Vergangenheit war für mich auf jeden Fall „Iron Sky“, weil ich mir einen lustigen Film erwartet hatte und keinen solchen zu sehen bekam.
  6. Ganz ehrlich, neben Uwe Boll ist unter den Strause-Brüdern einer der schlimmsten Regisseure, weil ich es immer noch nicht fassen kann, wie es möglich ist gleich zwei Film-Ikonen dermaßen untalentiert in Szene zu setzen.
  7. Mein zuletzt gelesener Verriss war „No One Lives“ auf Ziemlich beste Filmkritiken und der war interessant zu lesen, weil der Autor ziemlich fair auf die Schwächen des Films eingeht und somit ein gute Entscheidungshilfe bietet.

Die Tribute von Panem: Catching Fire – OT: The Hunger Games: Catching Fire (2013)

Heute haben wir es endlich einmal wieder ins Kino geschafft. Geplant war der Besuch von „Die Tribute von Panem: Catching Fire“ schon lange, da sowohl meine Frau als auch ich Suzanne Collins‘ Romantrilogie regelrecht verschlungen haben. Da mir bereits Gary Ross‘ Verfilmung des Vorgängers ausgezeichnet gefallen hat, war ich umso gespannter wie denn mein Lieblingsteil der Trilogie unter neuer Regie umgesetzt wurde…

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Bereits die ersten paar Minuten haben mich sofort in die Welt von Panem eintauchen lassen. Ich war wirklich erstaunt, wie sehr die Bilder des Films den Bildern meiner Vorstellung entsprechen. Als hätte Regisseur Francis Lawrence (u.a. „Constantine“ und „I Am Legend“) sie 1:1 auf die Leinwand übertragen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich bereits beim ersten Teil, doch bei dessen erster Sichtung kannte ich die Bücher noch nicht. Insofern wurde mein Eindruck von Panem wohl von beiden Medien stark beeinflusst.

Die Handlung des Films entspricht nahezu unverändert der Vorlage. Bevor es erneut in die Arena geht, machen sich Katniss und Peeta während der Tour der Sieger auf den Weg durch die 12 Distrikte, was größtenteils der Charakterentwicklung und der Darstellung der beginnenden Revolution dient. Diese Szenen werden in der Vorlage zwar noch genauer beschrieben, doch der Kern ist auf jeden Fall auch im Film vorhanden. Die dynamisch erzählte Trainingssequenz eröffnet anschließend einen wunderbar unterhaltsamen Blick auf die Konkurrenz unserer Tribute, die wahrlich fantastisch besetzt ist.

Die Arena selbst hatte mir bereits im Buch ausgezeichnet gefallen und der Film schafft es tatsächlich den Schrecken visuell eindrucksvoll abzubilden. Gerne hätte ich mich noch länger darin aufgehalten. Im Gegensatz zum Vorgänger fallen Kürzungen der Arena-Szenen weniger ins Gewicht. Zudem hat man auf unpassende Änderungen, wie z.B. die Darstellung der Mutationen, dieses Mal verzichtet. Für mich stellt der Film folglich tatsächlich eine qualitative Steigerung zum ohnehin schon gelungenen Vorgänger dar.

Freunde der Romantrilogie werden sich die Verfilmung ohnehin anschauen. Doch ich kann auch allen anderen, die sich nur am Rande für Sci-Fi-Dystopien begeistern können, nur empfehlen, sich der Welt von Panem zu öffnen. Mit Jennifer Lawrence, Woody Harrelson, Donald Sutherland, Stanley Tucci und ab diesem Teil auch Philip Seymour Hoffman gibt es zudem schauspielerische Schwergewichte, denen der Film absolut gerecht wird – und andersherum. Ein rundum gelungenes Kinoerlebnis. Am liebsten hätte ich sofort den nächsten Teil gesehen: 8/10 Punkte.

The Shield – Season 7

Mit diesem Eintrag heißt es einmal wieder von einer Serie Abschied nehmen. Knapp 9 Monate hat es somit gedauert, bis ich mit „The Shield – Season 7“ das Epos rund um die Polizeidienststelle The Barn abgeschlossen hatte. Eine aufregende Zeit mit stets neuen Wendungen und Charakterentwicklungen. Insbesondere das Finale setzt noch einmal neue Maßstäbe und wird mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben… Spoiler sind zu erwarten.

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Die letzte Staffel von „The Shield“ führt konsequent weiter, was in den vorhergehenden Staffeln begonnen wurde: den endgültigen Untergang des Strike Teams. Am Ende ist die Rechnung für Vic Mackey aufgegangen, doch für welchen Preis? Ein komplexer Plan wurde auf Kosten aller auch nur am Rande beteiligten Personen – sei es seine Familie, Kollegen oder sogar Freunde – in die Tat umgesetzt. Nicht nur aufgrund diese Kompromisslosigkeitdeshalb erinnerte mich das Finale stark an eine andere Serie, deren letzte Episode ich vor nur wenigen Tagen sah, nämlich „Breaking Bad“ – insbesondere die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Hauptfiguren.

Die Parallelen zwischen Vic Mackey und Walter White sind enorm: Beide sind skrupellose Soziopathen, wenn es darum geht ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Beide genießen den Kick ihres illegalen Handelns, geben jedoch vor es nur für ihre Familie zu tun. Beide wenden sich offen und versteckt gegen Freunde und Verbündete. Beide Charaktere schaffen es, dass man trotz ihrer unglaublichen Taten – was besonders in der vorletzten Episode „Possible Kill Screen“ wunderbar auf den Punkt gebracht wird – weiterhin mit ihnen mitfiebert. Und trotz aller Qualitäten, die „Breaking Bad“ ausmachen, hat mich das Finale von „The Shield“ weit mehr schockiert, überrascht und mitgenommen.

Generell ist der Konsens, dass die Qualität von „The Shield“ in den späteren Staffeln steigt. Auch für mich waren die letzten drei Staffeln am stärksten, da sich in diesen die Schlinge rund um das Strike Team immer enger zieht, was dazu führt dass sich dessen Mitglieder gegeneinander stellen. Ein wahrer Quell für unfassbar mitreißende Charaktermomente. Auch wenn es eine knappe Entscheidung war, so empfand ich die letzte Staffel tatsächlich als den Höhepunkt der Serie:

  1. „The Shield – Season 7“ (9.4 Punkte)
  2. „The Shield – Season 5“ (9.4 Punkte)
  3. „The Shield – Season 6“ (8.9 Punkte)
  4. „The Shield – Season 3“ (8.9 Punkte)
  5. „The Shield – Season 1“ (8.9 Punkte)
  6. „The Shield – Season 4“ (8.8 Punkte)
  7. „The Shield – Season 2“ (8.8 Punkte)

Neben Vics Handlungsstrang fand ich auch alle anderen Charaktere schön zu Ende erzählt. Besonders Claudette und Dutch wurde noch ein sehr emotionaler Moment spendiert, der ihre Beziehung wunderbar zusammenfasst. Letztendlich sind es aber die letzten Minuten mit Vic, die am stärksten in Erinnerung bleiben: Wie er in seinem Anzug ungelenk vor seinem Schreibtisch sitzt, die Sirenen wahrnimmt und machtlos aus dem Fenster sieht. Am Ende ein kurzes Glitzern in seinen Augen, als er in die Nacht zieht. Was er wohl für neue Pläne verfolgt?

Nach knapp 9 Monaten heißt es für mich nun Abschied nehmen von „The Shield“ – und ich kann sagen: Es war eine tolle Zeit. Die Serie ist roh, unangenehm, spannend und mitreißend. Oft haben mich diverse Wendungen überrascht und Entscheidungen schockiert. Dennoch hatte ich stets perfiden Spaß daran Vic Mackey und Co. auf ihren Streifzügen durch Farmington zu begleiten. Nicht nur für Fans von Cop-Shows eine äußerst empfehlenswerte Serie: 9/10 (9.4) Punkte.

Run, Fatboy, Run (273)

Da das Zappelinchen zurzeit – passend zu meinem Urlaub – krank ist, sind die Nächte im Moment noch kürzer als sonst. Und wie es eben so ist, verbreiten sich die Keime auch in der Familie. Man kann ihnen einfach nicht entkommen. Keine Chance. Trotz Müdigkeit und ersten Erkältungserscheinungen habe ich mich also in den eisigen Herbstwind gewagt…

Distance: 10.98 km
Duration: 01:06:52
Avg Speed: 9.85 km/h
Avg Pace: 6:05 min/km
Energy: 882 kcal

Um den Lauf ein wenig interessanter zu gestalten, wollte ich einmal wieder eine neue Strecke ausprobieren. Also ging es querfeldein über matschige Trampelpfade, die mein Tempo doch stark gedrosselt haben. Gegen Ende konnte ich zwar noch ein wenig Zeit gut machen, doch insgesamt habe ich den anvisierten 10 km/h-Schnitt heute nicht erreicht. Die knapp elf gelaufenen Kilometer machen das aber fast wieder wett. Einleuchtend, oder? 😉

Im ersten Ohr: Sneakpod #312 – Brügge sehen… und sterben?
Im zweiten Ohr: Nerdtalk Episode 322

Iron Sky (2012)

Wenn man sich in den letzten Jahren auch nur am Rande mit Film beschäftigt hat, musste einem „Iron Sky“ zwangsläufig über den Weg laufen. Teils durch Crowdfunding entstanden und somit von Anfang an als Kultfilm konzipiert, hat der Film auch aufgrund seiner herrlich absurden Prämisse Wellen geschlagen. Was ist also dran an der finnisch-deutschen Sci-Fi-Satire?

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Die Idee ist grandios: Nazis auf dem Mond, die planen die Erde zu erobern – was hätte man daraus alles machen können? Angeboten hat sich in diesem Fall natürlich grober Unfug, bei dem sich die Frage, ob man über Nazis lachen darf oder nicht, überhaupt nicht stellt. Insofern schon einmal viel richtig gemacht. Ein gewisser Trash-Faktor muss bei dieser Art von Film natürlich auch vorhanden sein. Action. Völlig übertriebene Action. Und natürlich Humor. Viel Humor. Sollte man eigentlich meinen, oder nicht?

„Iron Sky“ sieht für sein geringes Budget gut aus. Viel zu gut. Die Effektszenen müssen sich teils selbst vor größeren Hollywood-Produktionen nicht verstecken, was in Kombination mit der flachen Handlung und den durchwachsenen Leistungen der Schauspieler oft befremdlich wirkt. Visuell bombastisch inszenierte Steampunk-Anleihen und ein Score, der intelligenter arrangiert scheint, als das gesamte Drehbuch geschrieben ist, treffen auf ungelenke Witze und eine seltsam sprunghaft wirkende Dramaturgie.

Viele der 90 Minuten des Films haben sich gezogen wie Kaugummi. Leider können die interessante Prämisse und die ambitionierte Inszenierung nicht über das schwache Drehbuch und den nahezu nicht vorhandenen Humor hinwegtäuschen. Vieles ist bestimmt lustig gemeint, doch verpufft nahezu jede potenzielle Pointe durch schlechtes Timing oder miese Dialoge nahezu vollständig. Ein paar Mal musste ich durchaus schmunzeln, doch für solch einen Film, der beinahe schmerzhaft offensichtlich als überdrehte Satire inszeniert ist, kann das nicht genug sein.

Auch wenn ich mich teils geärgert und gelangweilt habe, so bin ich dennoch froh mir den Film angesehen zu haben. Er hat einen gewissen amateurhaften Charme und so manche Idee weiß durchaus zu gefallen. Doch hätte man wahrlich mehr Energie in das Drehbuch stecken müssen, als das gesamte Budget für – zugegebenermaßen beeindruckende – Effektszenen auszugeben. Somit bleibt ein weder sonderlich lustiger oder gar subversiver Film, der eher aufgrund seiner Entstehungsgeschichte in Erinnerung bleiben wird: 4/10 Punkte.

Breaking Bad – Season 5

Vermutlich bin ich der letzte Film- bzw. Serien-Blogger, der über „Breaking Bad – Season 5“ berichtet. Als ich die Serie vor zwei Jahren für mich entdeckte, war ich sehr angetan, konnte jedoch nicht verstehen, warum gerade diese Show – im Vergleich zu anderen, ebenso hochwertigen Serien – solch einen durchschlagenden Erfolg hat. Im letzten Jahr hat sich der Hype um die Serie noch vervielfacht – alles nur geschicktes Marketing, oder völlig zu Recht?

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Ein paar Minuten nach Sichtung des Finales kann ich nur sagen: Ja, „Breaking Bad“ wird seinem Ruf mehr als nur gerecht. Wie bereits in den letzten Jahren feuert die Serie in ihren letzten vier Episoden ein wahres Feuerwerk an Superlativen ab. Seien es die Schauspieler, sorgfältig aufgebaute Wendungen oder perfekt inszenierte Schläge in die Magengrube – Showrunner Vince Gilligan hat für seine Serie ein perfektes Ende gefunden. Der Kreis schließt sich an Walter Whites Geburtstag und nicht nur uns Zuschauern wird ein Moment der stillen Erinnerung gegeben. An die Anfänge eine der spannendsten Charakterentwicklungen der Seriengeschichte.

An dieser Stelle ist es Zeit Bryan Cranston zu loben. Der Schauspieler, der bisher nur durch seine Rolle als Familienvater in „Malcolm mittendrin“ und Nebenfigur in einigen Sitcoms (z.B. „The King of Queens“) auf sich aufmerksam gemacht hat. Vergleicht man den Walter der ersten Staffel mit Heisenberg auf dem Höhepunkt seines Schaffens, dann ist dies ein Unterschied wie Tag und Nacht – und das obwohl sich die Motivation der Figur kaum verändert, was besonders in den letzten Episoden noch einmal deutlich herauskommt und durch das grandiose Schauspiel Cranstons unterstrichen wird.

Betrachtet man die Handlung an sich, so ist es faszinierend zu sehen, was die Autoren nach dem großen Knall am Ende der vierten Staffel noch aus der Serie und ihren Figuren herausgeholt haben. Die Einführung eines Global Players im Drogengeschäft war zu Beginn ungewöhnlich, doch hat dies die Situation noch einmal verschärft. Der eigentliche Höhepunkt war für mich aber die längst überfällige Konfrontation zwischen Walter und Hank, die ich mir gerne noch ein wenig ausführlicher gewünscht hätte.

Wie man an der folgenden, qualitativen Einordnung der einzelnen Staffeln erkennen kann, ist „Breaking Bad“ eine der wenigen Serien, die sich seit ihrem ersten Jahr konsequent steigern konnten. Mit der fünften Staffel schaffen es die Showrunner rund um Vince Gilligan dann tatsächlich – trotz des unfassbaren Erfolgs – auf einem Höhepunkt auszusteigen, was sowohl ihnen als auch ihrem Sender AMC hoch anzurechnen ist. Doch seht selbst:

  1. „Breaking Bad – Season 5“ (9.1 Punkte)
  2. „Breaking Bad – Season 4“ (8.9 Punkte)
  3. „Breaking Bad – Season 3“ (8.7 Punkte)
  4. „Breaking Bad – Season 2“ (8.5 Punkte)
  5. „Breaking Bad – Season 1“ (8.3 Punkte)

Warum schafft es die Serie bei mir nicht die Höchstpunkzahl einzufahren? Es waren für mich immer wieder Episoden dabei, die eben nicht die vollen 10 Punkte wert waren. Daneben haben mich die Charaktere emotional nicht so packen können, wie dies anderen Serienfiguren gelingt. Auch eine Wiederholungssichtung von „Breaking Bad“ stelle ich mir schwierig vor, da doch die meisten Szenen von der aus ihren ungewissen Ausgang resultierenden Spannung leben.

Auch wenn es für mich nicht ganz zur Lieblingsserie reicht, so kann ich „Breaking Bad“ nur jedem empfehlen, der sich auch nur annährend für episches Erzählen in Serienform interessiert. Für AMC freut mich der Erfolg besonders, da es sich um eine der ersten großen Eigenproduktionen handelte, die erst weitere Serien dieses Formats ermöglichten. Düstere, lustige, spannende und beklemmende Unterhaltung in Bestform: 9/10 (9.1) Punkte.