Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter – OT: Star Wars: Return of the Jedi (1983)

Aktualisierung: Ich habe „Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ am 30. Januar 2023 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Schon vor Beginn dieser Woche war mir klar, dass sie sehr anstrengend werden würde. Seit meiner Sichtung von „Das Imperium schlägt zurück“ am letzten Wochenende habe ich mich somit auf den heutigen Filmabend gefreut. Natürlich stand „Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ auf dem Programm. Auch die Kinder war voller Vorfreude, da sie selbst einen aufregenden Tag hatten und die Booster-Impfung tapfer über sich ergehen haben lassen. Also auf zu den Sternen! 🌲🐻🚀

Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) | © Lucasfilm & Walt Disney

Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) | © Lucasfilm & Walt Disney

Ein bombastisches und befriedigendes Finale

Auch in diesem Film stecken unfassbar viele Erinnerungen. Alleine der Anfang in Jabbas Palast, die Schweinewachen, Leias Kostüm, der Rancor, der Kampf an der Sarlacc-Grube. So viele ikonische Momente. Gerade nach der kürzlichen Sichtung von „The Book of Boba Fett“ war es lustig, wieder in Jabbas Palast zurückzukehren. Für mich dennoch nicht der stärkste Teil des Films. Dieser ist zweifellos die Konfrontation zwischen Luke und Vader sowie dem Imperator. Letztendlich ist „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ eben eine Vater-Sohn-Geschichte, die hier aufgelöst wird. In meiner Erinnerung waren diese Szenen noch intensiver und ausführlicher. Vermutlich würfle ich aber Anakins Gespräche mit Palpatine dazwischen. Den recht ausführlich erzählten Kampf auf Endor fand ich heute sehr unterhaltsam. Viele Fans der klassischen Trilogie mögen ja die Ewoks nicht, weil sie zu viel Humor und kindgerechte Unterhaltung in den Film einbringen. Für mich gehören sie jedoch einfach zum Filmerlebnis dazu.

„Ich fand das am Anfang mit der Riesenschnecke nicht so toll. Aber den Rest fand ich voll cool!“
– Der Zwergofant nach dem Film

Beeindruckende Technik und fragwürdige VFX

Im Gegensatz zu „Eine neue Hoffnung“ und „Das Imperium schlägt zurück“ sind mir die bearbeiteten Szenen der Special Edition hier deutlich negative aufgefallen. Gerade die Sarlacc-Grube, die CGI-Sängerin oder auch so manche Feierlichkeiten am Ende des Films. Großartig sind jedoch nach wie vor die Weltraumschlachten, die für 1983 eine unfassbare Dynamik besitzen. Hier wirkt der Film zu keinem Zeitpunkt schon beinahe 40 Jahre alt (das wäre übrigens ein guter Zeitpunkt für den Release der ursprünglichen Kinofassungen). Aber sind alles Details und Jammern auf hohem Niveau. Wenn man sich, wie ich heute, von der Nostalgie und der kindlichen Begeisterung der Mitzuschauer*innen anstecken lässt, dann sind alle Defizite schnell vergessen.

Fazit

„Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ war ein echtes Erlebnis für uns Wachgebliebene. Das Zappelinchen und der Zwergofant waren sich einig, dass dies der bisher beste Teil der Reihe ist. Obwohl ich den Film nach wie vor liebe, muss ich doch zugeben, dass er im Vergleich zu den beiden Vorgängern objektiv betrachtet ein wenig abfällt. Aber dies ist ja eine sehr subjektive Besprechung und deshalb gibt es auch hierfür: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Star Wars: Das Imperium schlägt zurück – OT: Star Wars: The Empire Strikes Back (1980)

Aktualisierung: Ich habe „Star Wars: Das Imperium schlägt zurück“ am 21. Dezember 2022 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Der Urlaub neigt sich dem Ende zu und mir persönlich hat es an Highlights gefehlt. Somit habe ich für den heutigen Filmabend mit „Star Wars: Das Imperium schlägt zurück“ einen meiner Favoriten vorgeschlagen und zumindest der Zwergofant war hellauf begeistert. Meine letzte Sichtung des Films liegt schon ewig zurück und ich hätte davor am liebsten noch einmal „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ gesehen, doch der Rest war heiß auf die Fortsetzung. Warum also auch nicht? 🥶🚀☁

Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (1980) | © Lucasfilm & Walt Disney

Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (1980) | © Lucasfilm & Walt Disney

In jeder Hinsicht eine perfekte Fortsetzung

Eigentlich hätte „Episode IV: A New Hope“ auch als alleinstehender Film funktioniert. Damals hat natürlich noch niemand an ein Franchise dieser Größenordnung gedacht. Umso erstaunlicher ist es, wie gelungen die Fortführung der Geschichte ist. Nicht nur sind die Effekte noch einmal perfekter, die Schauplätze noch exotischer und die Action mitreißender, nein, es ist vor allem die Mythologie von „Star Wars“, die hier ausgebaut wird: Der erste Auftritt von Yoda, das Beziehungsgeflecht rund um die Skywalkers, der Imperator, Boba Fett und weitere unzählige Details, die „Star Wars“ heute zu dem machen, was man eben unter „Star Wars“ versteht. Das noch einmal mitzuerleben war schon gigantisch. Auch wenn das Zappelinchen und der Zwergofant sich der Tragweite des Gesehenen nicht immer klar waren, so saßen beide jedoch wie gebannt vor dem Fernseher. Speziell die große Enthüllung kam schockierend:

„Ist das wirklich sein Vater? Nein oder? Das kann nicht sein. Er lügt doch!“
– Der Zwergofant während des Schlusskampfes

Mich wundert es ja, dass dieser Fakt bisher noch nicht durch Sekundärliteratur, Sammelbilder, LEGOs usw. gepoilert wurde.

Der beste „Star Wars“-Film?

Am Ende stellt sich natürlich die Frage, ob „Das Imperium schlägt zurück“ tatsächlich der beste aller „Star Wars“-Filme ist. So einfach ist die Frage nicht zu beantworten, denn für mich ist gerade die erste Trilogie eigentlich ein großer, zusammenhängender Film. Dabei übertrumpft sie sowohl die Prequel-Trilogie als auch speziell den Abschluss der Skywalker-Saga um Welten. Interessanterweise ist die Struktur des Films eher holprig: Alleine Lukes Verschwinden in der Eiswüste von Hoth nimmt knapp 20 Minuten in Anspruch. Dann gibt es alle paar Minuten einen Schauplatzwechsel, was vom Rhythmus her gesehen überhaupt nicht funktionieren dürfte. Und doch wirkt „The Empire Strikes Back“ in jeder Hinsicht rund. Noch runder als „A New Hope“, doch besser? Glücklicherweise muss ich mich nicht entscheiden und kann beide Teile zu meinen Lieblingsfilmen zählen. Ich freue mich jetzt schon auf die Sichtungen der weiteren Teile:

Fazit

Nachdem der Zwergofant auch diesen düstereren FSK-12-Teil gut weggesteckt hat, steht der Sichtung von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ nichts im Wege. Vor dem Zubettgehen hatte er noch viele Fragen zu diversen Verwandtschaftsverhältnissen und ich bin mir sicher, dass „Star Wars“ morgen das dominierende Thema bei uns sein wird. Darauf freue ich mich jetzt schon. Gibt es etwas Schöneres? Der Film ist bei (fast) allen Mitschauer*innen sehr gut angekommen: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

The Suicide Squad (2021)

Nach einem langen Lauf und Vorbereitungen für Ostern, sind wir heute recht spät auf das Sofa gekommen. Die Wahl des Films hat sich auch schwierig gestaltet und somit bin ich, nach einem Fehlgriff, schließlich bei „The Suicide Squad“ gelandet. Dazu muss ich sagen, dass ich die erste Verfilmung nicht kenne und das DCEU nach „Man of Steel“ komplett ignoriert habe. An diesem Film hat mich einzig und alleine James Gunn (bekannt für u.a. „Slither“) gereizt. Aus gutem Grund. 🦈

The Suicide Squad (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

The Suicide Squad (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

James Gunn zeigt abermals sein Regietalent

Ich liebe schon alleine die Intro-Sequenz. Was hier an Tempo und Onelinern abgefeuert wird, ist einfach nur großartig. Dabei ist es inhaltlich eine reine Wegwerfsequenz, die allerdings perfekt den Ton des Films vorgibt. Danach werden unsere eigentlichen Antiheld*innen eingeführt, was ebenso ausgezeichnet funktioniert. Gunn beweist in „The Suicide Squad“ abermals, dass er ein großes Ensemble wunderbar arrangieren kann und selbst den Nebenfiguren ausreichend Zeit einräumt. Klar besteht der Film zu 90% aus völlig übertriebener Action, doch die restlichen 10% sind teils wirklich schön emotional inszenierte Charakterszenen. Den Wechsel zwischen Humor, grotesker Gewalt und Emotionen bekommt Gunn sowieso hin, wie kein zweiter. Das hat er schon in „Guardians of the Galaxy“ und „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ bewiesen. Kein Wunder also, dass Warner ihn unbedingt für dieses Projekt haben wollte.

Inhaltlich ist „The Suicide Squad“ eher platt. Ein typischer Comic-Film eben. Und dennoch fühlt er sich anders an, als die MCU-Filme (und vermutlich auch die DCEU-Pendants). Von all den Regisseur*innen, die in diesem Genre wildern, ist James Gunn einer der ganz wenigen, dessen Handschrift man herauslesen kann. Ansonsten würde mir noch Taika Waititi einfallen. Zack Snyder vermutlich auch, doch um das zu beurteilen, müsste ich mich wohl erst einmal ins DCEU einarbeiten. Und das klingt mir tatsächlich nach zu viel Arbeit. Da warte ich lieber auf „The Suicide Squad 2“ und weiß jetzt schon, dass ich auch damit eine gute Zeit haben werde.

Fazit

„The Suicide Squad“ hat mich nicht enttäuscht. Es ist durch und durch ein James-Gunn-Film, was man bereits an den Gastauftritten der üblichen Verdächtigen (Michael Rooker, Nathan Fillion und Sean Gunn) erkennen kann. Obwohl der Film über zwei Stunden läuft, habe ich mich zu keiner Sekunde gelangweilt. Ein großer, übertriebener Antiheld*innen-Spaß: 8/10 Punkte.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021)

Nach meinem Halbmarathon heute Mittag habe ich nicht mehr viel auf die Reihe bekommen. Abends stand dann mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ ein weiterer Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) auf dem Plan. Wie bereits „Black Widow“ hat Disney+ auch diesen in einer speziellen IMAX-Version zur Verfügung gestellt. Letztendlich hat dies bedeutet, dass das Bild einfach auf 1,85:1 aufgemacht wurde. Ob der Film der netten Optik gerecht wurde? 🥋🐉

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021) | © Walt Disney

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021) | © Walt Disney

Sympathisch bis zum Action-Overkill

Die erste Hälfte des Films habe ich wirklich geliebt. Da dachte ich noch, mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ stünde mir ein echtes Marvel-Highlight ins Haus. Ich mochte die Charaktereinführung in San Francisco samt Kampfszene im Bus wirklich gerne. Auch der Kampf auf dem Gerüst in Macau war einfach nur herausragend inszeniert. Sympathisch fand ich auch, dass nicht wieder das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel stand, sondern eine eher intime Familiengeschichte erzählt wurde. Die Schauspieler*innen sind allesamt toll in ihren Rollen. Auch wenn sie viele wohl nervig fanden, so hat mir besonders Awkwafina sehr gut gefallen, die nach „The Farewell“ für mich eh immer ein Highlight in jedem Film darstellt.

In der zweiten Hälfte wird es dann sehr fantastisch und übertrieben actionreich. Viel zu viel CGI und bombastische Kampfszenen, die es so gar nicht gebraucht hätte. Weniger wäre hier tatsächlich mehr gewesen. Ich fand das teils so ermüdend, dass ich wirklich mit dem Schlaf zu kämpfen hatte. Sehr, sehr schade nach dem überaus gelungenen Einstieg in die Geschichte. Am Ende bleibt ein stets unterhaltsamer Film, der jedoch gar nicht so überaus groß hätte werden müssen. Aber das ist ja leider eine bekannte und häufige Marvel-Krankheit.

Fazit

Ich mochte „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ wirklich gerne. Über weite Strecken wirkt der Film frisch und wir lernen neue Aspekte der Marvel-Welt kennen. Leider driftet er gegen Ende doch wieder in nur allzu bekannte Gefilde ab. Das hätte es nicht gebraucht. Somit bleibt es einfach ein guter MCU-Film, der mehr hätte sein können: 7/10 Punkte.

Black Widow (2021)

Nachdem ich letzte Woche mit „Spider-Man: Far From Home“ ins Marvel Cinematic Universe (MCU) zurückgekehrt bin, stand heute mit „Black Widow“ der erste Film der Phase 4 auf dem Programm. Auch der erste Marvel-Film, den ich auf Disney+ und nicht via 3D-Blu-ray gesehen habe, da Disney diese in Deutschland aus dem Programm genommen hat. Sehr schade. Immerhin gab es die IMAX-Version zu sehen…

Black Widow (2021) | © Walt Disney

Black Widow (2021) | © Walt Disney

Action-Overkill und sympathisches Familiendrama

Eigentlich hätte ich für den Start in Phase 4 des MCU auch noch die Marvel-Serien schauen müssen. Aber das wäre mir momentan zu viel gewesen. Somit müssen zunächst die Filme herhalten und mit „Black Widow“ war das auch ein einfacher Einstieg, ist die Figur doch bereits bekannt und hat die Geschichte kaum etwas mit den bisherigen Abenteuern der Avengers zu tun. Somit erleben wir im Grunde eine Rachegeschichte, während der wir auch den Hintergrund von Natasha Romanoff kennenlernen. Die sich daraus entspinnende Familiendynamik war für mich das Highlight des Films. Speziell Florence Pugh als Natashas Schwester und David Harbour (Jim Hopper aus „Stranger Things“) haben mir sehr gut gefallen.

Die Geschichte selbst ist ziemlich nach Schema F erzählt und bietet nur wenige Überraschungen. Die Action ist teils schön hart und realistisch, größtenteils aber doch zu sehr nach der Marvel-Formel inszeniert, sprich zu viel CGI und physikalisch unmögliche Stunts. Das lasse ich mich bei Spidey und Co. noch eher eingehen, als in diesem in der Realität verhaftetem Setting. Spaß macht der Film jedoch auch in diesen Szenen, keine Frage. Hätte man aber wohl auch in unter 120 Minuten erzählen können.

Fazit

Insgesamt hat mir „Black Widow“ gut gefallen. Scarlett Johansson ist in dieser Rolle schon ziemlich großartig. Auch der restliche Cast ihrer Familie ist ein deutlicher Zugewinn. Geschichte und Action sind dagegen ziemlich generisch. Auch was einen möglichen großen Handlungsbogen angeht, bringt der Film nichts auf den Tisch. Muss aber auch nicht sein. Recht vergnügliches Actionkino: 7/10 Punkte.

Spider-Man: Far From Home (2019)

Aktualisierung: Ich habe „Spider-Man: Far From Home“ am 28. Oktober 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Während der Hype rund um „Spider-Man: No Way Home“ bereits am Abklingen ist, bin ich heute mit dem Vorgänger „Spider-Man: Far From Home“ einmal wieder ins Marvel Cinematic Universe (MCU) zurückgekehrt. Nach über zwei Jahren, denn so lange ist es für mich her, dass ich mit „Avengers: Endgame“ die große Schlacht gesehen habe. Ein guter Zeitpunkt für die Rückkehr… 🕷🕸

Spider-Man: Far From Home (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Spider-Man: Far From Home (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Hilfe, die Superhelden kommen

Mich konnten die Trailer damals nicht sonderlich begeistern. Das sollte der Film nach dem großen Finale sein? Ein Reiseabenteuer? Ich musste eher an die Griswolds und „Hilfe, die Amis kommen“ denken, als an den nächsten MCU-Film. Zudem war mir der großartige Animationsfilm „Spider-Man: A New Universe“ noch zu gut im Kopf, der die Figur für mich nahezu perfekt eingefangen hat. Dann aber habe ich nach dem Laufen zufällig zum Spider-Man-Shirt (siehe unten) gegriffen, was ich letztendlich als Zeichen für die Wahl des heutigen Films wertete. Also ab auf den Schultrip quer durch Europa!

Erstaunlicherweise haben mir gerade die entspannten Coming-of-Age-Szenen auf dem Schultrip besonders gut gefallen. Vielleicht weil ich selbst einmal wieder Urlaub nötig hätte. Das 3D entfaltete zudem seine Wirkung und ich wähnte mich beinahe in Venedig, den österreichischen Bergen oder Prag. Herrlich! Die großen Actionszenen hätte es für mich gar nicht so sehr gebraucht, doch gehören diese eben zum MCU dazu. Auf jeden Fall war die Effektschlacht beeindruckend, gerade was die Qualität der computergenerierten Bilder angeht. Extrem kurzweilige Unterhaltung. Mysterio als Bösewicht fand ich auch gelungen, zumal seine Fähigkeiten für einige interessante, visuelle Spielerein herhalten dürfen.

Marvel Cinematic Universe: Phase 3

Mit „Spider-Man: Far From Home“ habe ich nun die komplette dritte Phase des MCU gesehen. Auch wenn die meisten Sichtungen schon sehr lange zurückliegen, möchte ich mich dennoch an einem Ranking versuchen:

  1. „Avengers: Endgame“ (9 Punkte)
  2. „Avengers: Infinity War“ (8 Punkte)
  3. „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (8 Punkte)
  4. „The First Avenger: Civil War“ (8 Punkte)
  5. „Thor: Tag der Entscheidung“ (8 Punkte)
  6. „Spider-Man: Far From Home“ (8 Punkte)
  7. „Doctor Strange“ (8 Punkte)
  8. „Black Panther“ (7 Punkte)
  9. „Spider-Man: Homecoming“ (7 Punkte)
  10. „Ant-Man and the Wasp“ (7 Punkte)
  11. „Captain Marvel“ (7 Punkte)

Fazit

„Spider-Man: Far From Home“ war für mich heute genau der richtige Film zur richtigen Zeit: extrem unterhaltsam, Urlaubsstimmung und mitreißende Action. Hat mir sogar noch besser gefallen als der Vorgänger. Jetzt habe ich auch wieder Blut geleckt und werde dank Disney+ vermutlich noch die nächsten Wochen im MCU verweilen. Perfekte Blockbuster-Unterhaltung: 8/10 Punkte.

The Night Comes for Us (2018)

Die Kinder sind heute ausgeflogen. Somit habe ich den Nachmittag genutzt, um einen Film zu sehen, der schon länger auf der Liste stand und für Kinderaugen eher nicht geeignet ist. Ob „The Night Comes for Us“ dann auch tatsächlich die beschworene Tour-de-Force war, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🥋🔪

The Night Comes for Us (2018) | © Netflix

The Night Comes for Us (2018) | © Netflix

Was für eine unfassbare Schlachtplatte

Vermutlich war es Gareth Edwards‘ „The Raid: Redemption“, der diese moderne Art von Martial-Arts-Action auch im westlichen Mainstream populär machte. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Filme wie die „John Wick“-Reihe ohne diese Welle nicht gegeben hätte. Mir fällt zudem noch der philippinische Actioner „BuyBust“ ein, der aus dem gleichen Jahr stammt wie „The Night Comes for Us“. Letzterem eilt vor allem der Ruf voraus einer der brutalsten, wenn nicht überhaupt der brutalste aller Actionfilme zu sein. Diesem Ruf wird Timo Tjahjanto Film tatsächlich auch gerecht. Es ist unfassbar, wie das Blut hier spritzt und die Knochen brechen. Noch mehr als bei den oben genannten Filmen. Leider nutzt sich dieser Aspekt aber auch recht schnell ab.

„The Night Comes for Us“ will dreckig und realistisch(?) sein. Man kann den Schmutz in den Fugen förmlich riechen. Und doch wirken so manche Aspekte seltsam: Die Wohnungen in den heruntergekommensten Gebäudekomplexen sind viel zu groß (es muss ja Raum zum Kämpfen da sein) und die Gegner*innen stellen sich meist in Reihe an, um dranzukommen. Sprich alles wie gehabt im Martial-Arts-Land, nur dass unfassbare Mengen an Blut spritzen. Die Geschichte selbst ist nett, aber im Grunde nicht der Rede wert. Hier hätte ich mir mehr Charaktermomente gewünscht, um auch wirklich mitfühlen zu können. Dafür ist der One-on-One-Endkampf herausragend inszeniert und überhaupt die Kämpfe: Wow, extrem beeindruckend! Da hätte es gar nicht so übertrieben brutal zugehen müssen, auch wenn dies schon zur besonderen Atmosphäre des Films beiträgt. Mehr gezielte Gewaltspitzen hätten den Film in meinen Augen aber noch effektiver gemacht als die Dauerbeschallung.

Fazit

Nun habe ich also auch diesen berüchtigten Film gesehen. Teils beeindruckend, teils ein wenig ermüdend, doch zweifellos eine Meisterleistung an Kampfchoreografie. Vor ein paar Jahren wäre „The Night Comes for Us“ noch mit Glück auf dem Index gelandet. Heute genügt ein Klick bei Netflix. Das fasziniert mich immer wieder. Ich hatte Spaß mit dem Film, doch man sollte enorme Mengen an Filmblut schon abkönnen. Durchaus sehenswert: 7/10 Punkte.

Zwei sind nicht zu bremsen – OT: Pari e dispari (1978)

Der Monat ist schon halb vorbei und dies ist der erste Filmabend. Unfassbar. Sollte es etwa doch noch knapp werden mit den angepeilten 100 Filmen im Jahr? Die Wahl für meinen 83. Film ist auf „Zwei sind nicht zu bremsen“ gefallen. Frau bullion musste heute arbeiten und somit haben die Kinder und ich nach über einem Jahr seit „Zwei wie Pech und Schwefel“ endlich einen weiteren Spencer/Hill-Film gesehen… 🎲🎰

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Ich habe Vanille, Schokolade, Zitrone, leckere Erdbeere und Mokka!“

In meinen Erinnerungen habe ich „Zwei sind nicht zu bremsen“ immer wieder mit „Zwei bärenstarke Typen“ durcheinander geworfen. Beide Filme habe ich in meiner Kindheit auch unzählige Male gesehen, so wie die meisten Werke des Prügelduos. Von diesem Film sind mir vor allem Bud Spencer als LKW-Fahrer, die transportierten Delfine und das Jai-Alai-Match im Kopf geblieben. Und natürlich die oben zitierte Pistazieneisszene, welche überhaupt zu den einprägsamsten des gesamten, filmischen Kanons der beiden italienischen Schauspieler zählen dürfte. Immer noch herrlich!

„Mir sitzt heut‘ der Schalk im Nacken, drum setz‘ ich mal den ganzen Packen!“

Die Geschichte rund um die Glücksspielganoven ist auch hier natürlich eher ein Alibi für ausgefallene Actionszenen und wilde Prügeleien. Die Sprüche sind größtenteils immer noch großartig, an ein paar hat aber auch der Zahn der Zeit genagt. Kein Wunder, ist der Film und die Synchronarbeit doch ein Produkt ihrer Zeit. Die Produktion hat inzwischen immerhin schon 43 Jahre auf dem Buckel.

Fazit

Mit „Zwei sind nicht zu bremsen“ haben wir einen der letzten gemeinsamen Filme von Bud Spencer und Terence Hill gesehen. Danach gibt es noch ein paar Solowerke und vermutlich schließt sich das Zeitfenster für die Kids auch so langsam. Gerade das Zappelinchen war zu Beginn nicht sonderlich begeistert von der Filmwahl, hatte dann aber doch enorm viel Spaß damit, so wie wir anderen auch: 8/10 Punkte.  (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Review: Free Guy (2021)

Thank god it’s friday! Das Wochenende ist wirklich bitter nötig. Die Woche war lang und anstrengend. Auch heute hat sich der Arbeitstag in die Länge gezogen und ich bin recht spät aufs Sofa gekommen. Da schien „Free Guy“ die richtige Wahl zu sein, zumal der Film parallel noch im Kino läuft und erst seit ein paar Tagen auf Disney+ verfügbar ist. Verrückte Welt, was wiederum auch zum Film passt… 😎

Free Guy (2021) | © Walt Disney

Free Guy (2021) | © Walt Disney

Herrlich bunte Meta-Action mit Witz

Der Trailer (siehe unten) hat schon einen ganz guten Eindruck vom Film vermittelt. Ich jedoch war mir nicht sicher, ob sich die Prämisse wirklich über knapp zwei Stunden tragen würde. Auch der Look des Trailers schien mir teils seltsam, was sich jedoch erst im Film aufgelöst hat. Letztendlich zieht die Geschichte ihren Humor auch genau aus den Realfilmsequenzen, die nur auf Bildschirmen in Videospielgrafik gezeigt werden. Ein recht geschickter Kniff, der letztendlich auch inhaltlich mehr Freiheiten erlaubt. Die Sonnenbrille als Blick hinter die Kulissen weckt natürlich Erinnerungen an John Carpenters „Sie leben“, was sich als Idee auch gut in die Videospielwelt einfügt.

Am meisten hat mich wohl überrascht, wie viel „Free Guy“ in der realen Welt spielt. Im Vergleich zu Free City wirkten diese Szenen eher wie kurze Pausen von der atemlosen Action der Videospielwelt. Zumindest bis Taika Waititi (Regisseur von u.a. „Jojo Rabbit“) als völlig überzeichneter Bösewicht auftritt. Herrlich! Doch der eigentliche Star des Films ist natürlich Ryan Reynolds, der seinen selbstironischen Charme auch hier komplett auszuspielen weiß. Es macht einfach unfassbar viel Spaß, Blue Shirt Guy bei seinem Erkenntnisgewinn zu beobachten. Gegen Ende wird die Handlung dann allerdings sehr vorhersehbar und kitschig, was ich ein wenig schade fand.

Fazit

Ich hatte wirklich viel Spaß mit dem Film. Letztendlich wird mir „Free Guy“, wie auch die Open-World-Spiele, die Pate standen, nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Für die knapp zwei Stunden Laufzeit war er aber sehr unterhaltsam. Viel länger kann ich mich mit dem Genre auch nicht beschäftigen: 7/10 Punkte.

Shadow in the Cloud (2020)

Nach einem recht ereignislosen und leider auch verregneten Tag, hatte ich abends noch Lust auf einen Film. Da habe ich mich daran erinnert, dass „Shadow in the Cloud“, den ich ohnehin sehen wollte, auf Prime Video läuft. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde kam mir die knackige Laufzeit von gerade einmal 83 Minuten auch recht. Ob der Genre-Mix den Erwartungen gerecht werden konnte? 🛩👹

Shadow in the Cloud (2020) | © Capelight (Alive)

Shadow in the Cloud (2020) | © Capelight (Alive)

Gute Grundidee, leider nichts draus gemacht

Ich mag es ja, wenn Genres miteinander verknüpft werden. Völlig egal, ob Gangsterfilm und Vampir-Splatter in „From Dusk Till Dawn“ oder Kriegs- und Zombiefilm in „Operation: Overlord“. Nun also Kriegs- und Monsterfilm. Die Entstehungsgeschichte von „Shadow in the Cloud“ war turbulent und aufgrund eines #MeToo-Skandals gab es etliche Überarbeitungen des Drehbuchs. Viele Bälle also in der Luft. Leider dann doch zu viele. Dabei startet der Film recht vielversprechend und ich mochte die Begrenzung auf nur einen winzigen Schauplatz und das konsequente Dranbleiben an der Hauptfigur, gespielt von Chloë Grace Moretz (u.a. bekannt aus „Let Me In“). Die Atmosphäre war hier schön dicht und der Film hätte sich in jede Richtung entwickeln können. Dann jedoch der erste große Fehler: Das Monster (ein Gremlin) wird bereits viel zu früh in ganzer Pracht gezeigt. Nichts von „Der weiße Hai“ gelernt?

Je länger der Film voranschreitet, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass „Shadow in the Cloud“ nur existiert, weil die Macher irgendwie Zugang zu einer alten B-17 hatten. Und das Drehbuch dann halt irgendwie um diesen Fakt herum geschrieben wurde. Man sieht keine totalen Außenaufnahmen (nicht einmal beim Absturz) und auch sonst ist das Flugzeug-Set der einzige Handlungsort. Versteht mich nicht falsch, das hätte gut funktionieren können, doch leider wird nichts daraus gemacht. Das Drehbuch ist zudem größtenteils wirklich schwach und der Gremlin? Was sollte der eigentlich? „Shadow in the Cloud“ inszeniert ihn weder als bedrohliches oder gar gruseliges Monster, noch als mögliches Hirngespinst. Er ist irgendwie einfach da. Und dann der Ellen-Ripley-Gedächtnismoment am Ende. Ich weiß ja nicht. Das sah für mich alles nach erzwungenem Female-Empowerment-Motiv aus, ohne dass dieses jedoch in der Figur oder der Handlung spürbar gewesen wäre. Dazu passt auch der Abspann, der mindestens ebenso aufgesetzt wirkt. Wirklich schade.

Fazit

Ich mochte die erste Hälfte des Films recht gerne. Auch die effiziente Art der Inszenierung und die Atmosphäre. Es stört mich auch nicht, dass man versucht hat, das wohl geringe Budget zu übertünchen. Nur leider hat man es anscheinend einzig und allein auf eine seltsam egale CGI-Figur geschmissen und dafür an Autoren gespart. Ich hätte den Film sehr gerne gemocht, so ist er bestenfalls durchschnittlich: 5/10 Punkte.