Endlich Wochenende. Noch zwei Wochen bis Weihnachten. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Selten habe ich mich so ausgepowert gefühlt, wie zurzeit. Meine Erkältung geht in die fünfte Woche und es ist kein Ende in Sicht. Als Ablenkung von all den unschönen Dingen des Alltags blieb ich mit „The First Avenger: Civil War“ dem Marvel Cinematic Universe (MCU) treu. Ob der Film mir die nötige Portion Eskapismus bieten konnte?

The First Avenger: Civil War (2016) | © Walt Disney
Team Iron Man oder Team Captain America?
War der letztwöchige „Ant-Man“ eher ein kleiner Film für das MCU, schicken sich die Russo-Brüder an, mit „Captain America: Civil War“ einen bombastischen Actionfilm à la „The Avengers“ zu inszenieren. Dabei ist gerade die Mischung spannend: Einerseits erinnert der Film stilistisch stark an den direkten Vorgänger „Captain America: The Winter Soldier“, bezieht sich inhaltlich aber stark auf „Avengers: Age of Ultron“ und lässt auch beinahe alle großen Superhelden auftreten. Diese Mischung fand ich sehr reizvoll. Ebenso gelungen fand ich die Prämisse, dass endlich einmal die durch die Avengers ausgelöste Zerstörung im Mittelpunkt stand. Dieser zentrale Konflikt sorgt letztendlich auch für die Auseinandersetzung zwischen Captain America und Iron Man, was in einem gigantischen Kampf zwischen den zwei Fraktionen kulminiert.
Mit Black Panther und Spider-Man werden zudem zwei neue Helden eingeführt, was ich durchaus erfrischend fand. Tatsächlich hat mir Tom Holland als Peter Parker recht gut gefallen, wenngleich es mir auch schwer fällt, nach Andrew Garfield wieder eine neue freundliche Spinne aus der Nachbarschaft zu akzeptieren. Überrascht war ich tatsächlich, Daniel Brühl als Antagonisten zu sehen, der seine Sache zwar gut macht, dessen Figur letztendlich aber doch eher blass bleibt. Interessanter ist da schon der Konflikt zwischen unseren Helden, wenngleich man hier auch kein großes Drama à la Shakespeare erwarten sollte.
Fazit
Für mich vereint „The First Avenger: Civil War“ das Beste aus seinen beiden direkten Vorgängern und hat es somit geschafft, mich ausgezeichnet zu unterhalten. Vielleicht bin ich der Marvel-Formel inzwischen auch schon zu sehr verfallen oder habe aufgrund des angespannten Alltags die leichte Unterhaltung bereitwillig hingenommen. So oder so macht der erste Film der dritten Phase des MCU einfach Spaß: 8/10 Punkte.
Bedauerlich, dass dieser furchtbare Film jetzt hier mit 8/10 durchgewunken wird, nachdem der überzeugende Winter Soldier bereits auf eine Stufe mit dem grausigen Age of Ultron landete. 🙂
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Du immer mit deinem Durchwinken. Ich fand den Film eben stärker als „The Winter Soldier“. Die große Actionsszene am Flughafen Leipzig hat mich deutlich mehr überzeugt als die generische Zerstörung Washington, D.C.s am Ende des Vorgängers. Ebenso fand ich den Konflikt spannender und mochte die Gruppendynamik. Für mich tatsächlich einer der stärksten Filme des MCUs.
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Naja die große Actionszene am Flughafen war doch letztlich Keilerei auf Kindergarten-Niveau wo sowieso klar war, keiner tut dem anderen etwas Böses weil man sich ja tags darauf wieder zum Schafkopf spielen treffen wollte. Das ist reiner Fanservice.
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Das ist doch immer so. Auch bei den großen Wir-legen-eine-Stadt-in-Schutt-und-Asche-Szenen gegen irgendeinen scheinbar übermächtigen Gegner. Dass die Avengers mit heiler Haut davon kommen, steht ja nie in Frage. Der Unterhaltungswert war für mich hier aber viel höher als bei der x-ten Zerstörungsorgie (nicht, dass hier der halbe Flughafen zu Bruch gegangen wäre).
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Klar sind das alle Unsterbliche aufgrund des Franchise-Charakters, der Unterschied ist aber doch, dass wenn sie gegen Aliens oder Kampfroboter kämpfen sie selbst nicht wissen, ob sie bzw. jeder heil aus der Sache rauskommt, da ihnen die Selbsterkenntnis, eine Disney-Figur zu sein, fehlt. Aber wenn Black Widow und Hawkeye sich Backpfeifen geben und nebenher sogar buchstäblich sagen „Du kommst aber morgen trotzdem zu Kaffee und Kuchen vorbei?“ demaskiert das doch die ganze Szene. Die Action-Szene lief ja im wahrsten Sinne des Wortes in Richtung „So lange bis einer weint“, der Sinn und Zweck war letztlich nur, dass zwei Figuren in ein Flugzeug steigen wollten und die anderen sagten „Nö“. Von einem logischen Standpunkt wäre die Situation vermutlich für Iron Man, War Machine und Vision einfacher zu lösen gewesen, wenn man Captain America und Winter Soldier hätte in das Flugzeug steigen lassen um diesen dann in der Luft „umzuleiten“ oder was auch immer.
Die Klimax von Captain America: Winter Soldier ist natürlich too much wie immer bei Marvel. Da gibt es bei keinem Teil eine Ausnahme, der Finalkampf ist ja durchweg identisch aufgebaut durch alle Phase-2-Filme. Aber der Hintergrund der Szene ist doch ein weitaus prekärerer, wenn der Film aufdeckt, dass das, was man dachte, sei real, in Wirklich falsch war. Auch wenn man kritisieren kann, dass die Filme anschließend aus der Hydra-Aufdeckung nichts gemacht haben (scheinbar wanderte der Plot in die TV-Serie).
Grundsätzlich kann ich natürlich verstehen, dass man mehr Spaß bei Filmen hat, wo möglichst viele der Figuren auftreten, gegenüber den Solo-Abenteuern. Das hat eben Event-Charakter, aber in der Qualität der Handlung oder des innewohnenden Themas sind das doch merkliche Unterschiede imho.
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Klar ist in die Action-Szene am Flughafen kein Charakter wie in einen Kampf auf Leben und Tod reingegangen. Ich fand es sogar gut, dass es in ein paar Momenten so bewusst angesprochen wurde (eben genau Hawkeye und Black Widow sowie ein paar Spider-Man-Sprüche). Das hat die Sache für mich aber nicht weniger glaubwürdig, oder im Hinblick auf die Regeln des MCU, weniger bedeutsam gemacht. Beim darauf folgenden Kampf zwischen Iron Man und Captain America in der Hydra-Basis, empfand ich die Ernsthaftigkeit, mit der die beiden gekämpft haben, sogar deutlich stärker als bei vielen Konfrontationen mit echten Villains. Eben weil man die Motivation versteht und die Charaktere kennt – selbst wen klar ist, dass wohl keiner den anderen umbringt.
Ich würde auch nicht sagen, dass mir die Gruppenfilme per se besser gefallen als die Einzelabenteuer. Hier mochte ich die Zusammenkunft, doch speziell „Ant-Man“ oder auch der gestrige „Doctor Strange“ sind famose Einzelfilme. Aber ich steh auch irgendwie auf Origin-Geschichten… 😉
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Für mich einer der schwächsten Filme im MCU. Die Action ist zwar ganz gut, aber es fehlt dem Film einfach der Mut den Storyarc so radikal umzusetzen wie es die Comics gemacht haben.
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Wie war es denn in den Comics? Gerne mit Spoiler, werde sie wohl eh nie lesen… 😉
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Sagen wir so: [SPOILER]
Cap stirbt!
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Oha, na ok. Das passiert in Comics ja durchaus öfter mal. Da wollte man sich das millionenschwere Film-Franchise wohl nicht kaputt machen.
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Und gefühlt ist der ganze Konflikt etwas härter geführt als im Film. Buckys Geschichte gibt es zum Beispiel auch nicht im Comic.
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Interessant. Würde mich nun ja fast mal reizen, da reinzulesen… 😉
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Vor allem im Vergleich zum „Age Of Overkill“ war „Civil War“ wieder ein etwas besserer Film, wenngleich man hier inhaltlich mehr herausholen könnte.
http://www.kino.vieraugen.com/kino/the-first-avenger-civil-war/
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Na, immerhin konntest du ihm mehr abgewinnen, als dem direkten Vorgänger… 😉
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Bleibt nur noch zu klären: Welches Team bist du?
#TeamIronman
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Von der Prämisse her auch eher #TeamIronMan, von der Herangehensweise allerdings eher #TeamCap. Also genau richtig, um den Film in vollen Zügen zu genießen… 😉
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