Die erste Arbeitswoche im neuen Jahr ist äußerst turbulent an mir vorbeigezogen. Abends wollte ich nur noch aufs Sofa und einen Film schauen. Mit „Black Panther“ haben wir uns nach „Thor: Ragnarok“ für den nächsten Film aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) entschieden…

Black Panther (2018) | © Walt Disney
Ganz anders und doch die typische Formel
Nach dem Film habe ich noch spontan eine Eisbar in der Nachbarschaft besucht, weshalb ich meine Gedanken zum Film noch ein wenig sammeln konnte. Ob sie nun klarer sind als davor, sei einmal dahingestellt. Der große Hype, den „Black Panther“ erfahren hat, ist in meinen Augen tatsächlich gerechtfertigt. Es ist bemerkenswert, hier einen schwarzen Superhelden zu sehen. Und nicht nur einen Superhelden, nein, die gezeigte Welt wirkt wie die Antithese des typischen Hollywood-Films: Der gesamte Cast ist schwarz, die Themen ebenso und der Sidekick? Der ist weiß. Natürlich besteht die Gefahr, dass man den Film nur darauf reduziert. Wie man es auch dreht und wendet, man kann diese Besonderheit nicht ignorieren und „Black Panther“ wirkt dadurch zeitgemäßer und einfach besonders.
In der ersten Hälfte erinnert „Black Panther“ beinahe an einen „James Bond“-Film: Es gibt eine ausführliche Erklärung der Sonderausstattung, eine Mission in einem Nachtclub und eine Actionsequenz im Auto. Selbst der Bösewicht Ulysses Klaue (toll gespielt von Andy Serkis) wirkt in seiner Übertriebenheit wie der typische Schurke. In der zweiten Hälfte kippt der Film jedoch und die Themen werden einerseits ernster und relevanter, die Action dagegen auch austauschbarer. Eine Art „Game of Thrones“ im Marvel-Universum. Das macht alles Sinn, war letztendlich aber wieder generischer, als es der Einstieg in diese Welt hätte vermuten lassen. Es kämpft ein goldener Black Panther gegen einen silbernen. Wie in „Iron Man“ oder „The Incredible Hulk“. Typisch Marvel eben. Action um der Action willen.
Fazit
Ich mochte Wakanda sehr. Auch die Charaktere und die Geschichte hatten es mir angetan. Ich verstehe die Bedeutung des Films und möchte ihn dafür würdigen. Leider jedoch ist der Rest zu generisch und geht in recht eintöniger Action und einem schon etliche Male gesehenem Finale unter. Insgesamt eben doch nur erwartbar gute Marvel-Unterhaltung: 7/10 Punkte.
Es ist bemerkenswert, hier einen schwarzen Superhelden zu sehen.
Gab’s in Blade schon 20 Jahre vorher 🙂
Bei Black Panther frage ich mich ja immer, wie die Resonanz wäre, wenn der Cast weiß statt schwarz wäre. Vermutlich nicht besonders groß, sprich: Die Leute würdigen die Tatsache eines primär schwarzen Ensembles mehr als den eigentlichen Film, der nicht besonders gut ist.
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Völlig richtig! „Blade“ gab es auch schon. War damals durchaus ein Phänomen, wenn aber auch nie so Mainstream wir die heutigen Marvel-Filme. Und in diesem Kontext ist es eben etwas Besonderes. Es ist zudem ja nicht nur der Held schwarz, sondern alle wichtigen Figuren sowie das Setting an sich auch, sprich der Film würde mit einem weißen Cast gar nicht funktionieren. Davon abgesehen ist die Formel sicher zu generisch als dass der Film wirklich Eindruck hinterlassen könnte.
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sowie das Setting an sich auch, sprich der Film würde mit einem weißen Cast gar nicht funktionieren
In Afrika gibt es auch weiße Menschen 🙂
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Ich meine auch eher die Stämme, dir Traditionen usw. Das wäre eine ganz andere Geschichte gewesen.
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Gut, dass finde ich ohnehin eher zwiespältig, einerseits hochmoderne Gesellschaft, die technisch quasi bereits im 22. Jahrhundert lebt, aber dann ihre Pausenhof-Balgereien noch so ausficht wie am Ende der Götterdämmerung, während man mit Speere auf Nashörnern reitet.
Da schaue ich selbst zumindest lieber Ant-Man & the Wasp.
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Ja, das war auch in meinen Augen einer der Schwachpunkte im World-Building und hat gewirkt, wie nicht wirklich zu Ende gedacht.
„Ant-Man & the Wasp“ folgt demnächst auch noch… 🙂
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Ich fand den Film an sich nur mittelmäßig, weil zum einen die Gegnerseite (mal wieder) recht simpel konstruiert war, wenngleich ich den Herausforderer des Black Panther spannender charakterisiert fand, denn zum anderen war ausgerechnet die Hauptfigur die belangloseste und langweiligste Figur des ganzen Ensemble, aus dem insbesondere die Damen noch einmal gesondert erwähnt werden müssen. Denn die können durchweg überzeugen. Immerhin.
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Ja, da hat sich der Film ein wenig wie zweigeteilt angefühlt, wobei ich auch Andy Serkis als überzogenen Gangster recht amüsant fand. Black Panther selbst hat für mich auch sehr gut funktioniert und ich habe ihm seine Zerrissenheit in Bezug auf seine neue Rolle doch abgenommen. Die Frauenfiguren, speziell die Schwester und die Anführerin der Kämpferinnen, fand ich auch klasse.
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Ich hätte tatsächlich stellenweise lieber Killmonger als Black Panther gesehen. Der war schon ne coole Socke. 😉
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Ja, der war schon „cooler“ dargestellt, aber er hätte als Black Panther dennoch nicht wirklich funktioniert, das er nur wieder eine sprücheklopfender Marvel-Held gewesen wäre – und kein König. Das hat für mich so schon gut gepasst.
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Wir alle brauchen doch unsere sprücheklopfenden Marvelhelden… ;D
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Du meinst noch einen neben Iron Man, allen Guardians of the Galaxy, Spider-Man, Thor und und und? 😉
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Genau. 😀
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Wir sehen den Film also sehr ähnlich. Interessantes Setting, fortschrittliche Vision aber eben doch wieder nur die gleichen Muster.
https://www.kino.vieraugen.com/kino/black-panther/
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Yep, den haben wir wirklich sehr ähnlich wahrgenommen. Muss was dran sein… 😉
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Aber für deine Verhältnisse hast du ihn etwas streng bewertet. 😉
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Finde ich eigentlich gar nicht. Die meisten Marvel-Filme laufen bei mir mit 7 oder 8 Punkten durch. Da hat er sich ganz gut eingefunden.
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Oh. Hatte im Kopf, dass du meistens 8 von 10 Punkten gibst, wenn ich 7 vergebe. Aber die meisten MCU-Filme haben 7 von mir bekommen.
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Bei mir hält es sich ziemlich die Waage. Die meisten haben auch 7 Punkte bekommen, nur „Guardians of the Galaxy“ und ein paar Ausgewählte die 8 Punkte.
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