Es ist passiert: Ich habe die beste Serienstaffel gesehen, seit ich dieses Blog betreibe. Und nein, ich habe nicht noch einmal „The Wire“ oder „The West Wing“ geschaut. Welcher Serie gebührt dann diese Ehre? Nachdem ich schon die erste Staffel großartig fand, hat mich „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 2“ voll und ganz überzeugt. In meinen Augen ist es nahezu die perfekte Serienstaffel. Warum das so ist, bringe ich euch in der folgenden Besprechung nahe…

The Marvelous Mrs. Maisel – Season 2 | © Amazon Prime Video
Ein Feuerwerk an spritzigen Dialogen
Schon seit „Gilmore Girls“ wissen wir, dass Amy Sherman-Palladino großartige Dialoge schreiben kann. Auch die erste Staffel von „The Marvelous Mrs. Maisel“ hat in dieser Hinsicht voll und ganz überzeugt – und ja, die Charaktere und ihre Dialoge sind es auch, welche das zweite Jahr der Serie so überragend machen. Sie sind noch schneller, noch pointierter und werden noch schmissiger vorgetragen. Dabei liegt der Fokus nicht mehr nur auf den beiden famosen Hauptfiguren Midge Maisel (Rachel Brosnahan) und Susie Myerson (Alex Borstein), sondern auch die Nebenfiguren bekommen deutlich mehr Zeit und Tiefe spendiert. Allen voran natürlich die Eltern, welche ganz famos von Marin Hinkle und Tony Shalhoub verkörpert werden.
Die Staffel startet mit einem Ausflug nach Paris, der nicht nur eben schnell in einer Episode abgehandelt wird, um Schauwerte zu schaffen, sondern der essenziell für die Beziehungen der Figuren (speziell von Rose und Abe Weissman) untereinander sowie ihre Charakterentwicklung und Motivation in der weiteren Staffel ist. Dieser äußerst unterhaltsame Auftakt wird im weiteren Verlauf noch durch die drei in den Catskills spielenden Urlaubsepisoden übertroffen, die in ihrem Mikrokosmos einfach nur herrlich absurd sind. Auch in der zweiten Hälfte der Staffel weiß die Serie durch kunterbunte Tour-Erlebnisse und TV-Auftritte unserer Comedienne zu überzeugen.
Eine wunderbare Ensemble-Serie
Wie bereits erwähnt, bekommen auch die Nebenfiguren mehr Platz eingeräumt, was vermutlich auch den zwei zusätzlichen Episoden zu verdanken ist. Gerade Miriams Vater Abe Weissman muss hier einiges durchmachen, das sein Weltbild gehörig durcheinander würfelt. Tony Shalhoub spielt die Figur so stoisch, dass es eine wahre Freude ist – zumindest bis er dann doch einmal explodiert. Wirklich großartig. Doch auch Joel, seine Eltern oder Neuzugang Benjamin (gespielt von Zachary Levi, bekannt aus der TV-Serie „Chuck“) bekommen alle genügend Screentime, um ihre Charaktere zu entwickeln. Hier hat das Autorenteam rund um Amy Sherman-Palladino wirklich eine gute Balance gefunden.
Neben den inhaltlichen Vorzügen, weiß die Serie vor allem durch ihren Look zu überzeugen. „The Marvelous Mrs. Maisel“ sieht einfach unfassbar gut aus! Etliche Cold-Openings starten mit an Musicals erinnernden Sequenzen, die wunderbar pompös inszeniert sind. Doch auch die restliche Ausstattung, Kostüme, Kamera- und Lichtarbeit sucht ihresgleichen. Ein Augen- und Ohrenschmaus, der in Kombination mit den inhaltlichen Aspekten wahrlich den Eindruck einer perfekten Serie hinterlässt.
Fazit
Die zweite Staffel von „The Marvelous Mrs. Maisel“ setzt für mich neue Maßstäbe, was serielles Erzählen angeht. Eine der wenigen Serien, an denen ich nichts aussetzen kann. Ich habe jede einzelne Szene genossen und mag einfach nicht glauben, dass ich Mrs. Maisel schon wieder verlassen muss. Bis zur nächsten Staffel vergeht bestimmt noch ein Jahr und ich vermisse sie jetzt schon. Ganz große Serienliebe: 10/10 (9.8) Punkte.
Prädikat: Lieblingsserie
More Abe? Count me in!
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So viel mehr Abe als in der ersten Staffel! Du wirst nicht enttäuscht sein. Er macht eine gar wundervolle Entwicklung durch und ist in manchen Szenen gar komischer als seine Tochter… 😉
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So na toll, jetzt schleiche ich seit Monaten um diese Serie herum und dank dir muss ich die jetzt wohl ganz dringend schauen…dabei warte ich doch noch sehnlichst, dass Shield und Flash endlich mal wieder bei Prime rein kommen und bis dahin wollte ich mir schön mit Mistresses die Zeit vertreiben. Das Leben ist hart… 😉
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Hehe, dann habe ich mein Ziel ja erreicht, meine Leser zum Schauen der Serie zu bewegen… 😉
Meinst du mit Shield „The Shield“ oder die Marvel-Serie? Die erste kann ich nur empfehlen, die zweite kenne ich (noch) nicht.
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Ich meine die Marvel-Serie. Fängt schwach an, aber wird dann mMn richtig gut.
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Die Serie reizt mich, weil Joss Whedon daran beteiligt war durchaus. Hatte damals mal den Piloten gesehen, die Show aber nie weiterverfolgt. Vielleicht schaue ich doch irgendwann mal rein.
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Neue Maßstäbe würde ich es nicht nennen, aber ich bin voll bei dir, dass es die beste Serienstaffel war, die 2018 hervorgebracht hat. Das Niveau der ersten Season wird absolut gehalten.
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Ach, doch für mich hat sie schon neue Maßstäbe gesetzt, was Erzählkunst abseits der bekannten Rollenklischees angeht. In Kombination mit den famosen Drehbüchern und der Inszenierung ist das schon ziemlich bahnbrechend.
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