Immer wenn ich mit einem Sessellift fahre, stelle ich mir die Frage, was ich machen würde, wenn ich unterwegs aussteigen müsste. Geht euch doch auch so, oder? Schon seit einigen Jahren weiß ich um den Film „Frozen: Eiskalter Abgrund“, der genau diese Prämisse zum Thema macht. Da ich vergangenes Wochenende in Bad Tölz erst wieder Sessellift gefahren bin, war es endlich einmal Zeit für den Film…

Frozen: Eiskalter Abgrund (2010) | © Universum Film GmbH
Skiiiiifoarn or Die Tryin‘
Ja, „Frozen“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Disney-Film) ist einer dieser Filme, die mit einer wunderbar fokussierten Prämisse aufwarten, die sich in einem Satz zusammenfassen lässt: Drei Freunde werden auf einem Ski-Trip im Sessellift vergessen und müssen um ihr Überleben kämpfen. So einfach und doch so effektiv. Ich liebe Filme dieser Art, auch wenn die meisten ihr Versprechen meist nicht einlösen können. Auch Adam Greens „Frozen“ fängt stark an, doch schon bei der ersten dramatischen Szene musste ich aufgrund der unfreiwilligen Komik lachen. Glücklicherweise besinnt sich der Film danach wieder auf seine Stärken und lässt die Ausweglosigkeit der Situation auf uns Zuschauer wirken. Letztendlich ist der Verlauf der Handlung ziemlich bitter und uns wird kaum ein leichter Augenblick geschenkt.
Inszeniert ist „Frozen“ wirklich großartig. Man merkt, dass die Crew um Adam Green den kompletten Film on location gedreht hat, sprich es gibt echten Schnee, echte Wölfe und echte Berge. Das wirkt und hätte mit Greenscreen und CGI nicht halb so gut funktioniert. Leider können weder die Schauspieler noch das Drehbuch mit den formalen Aspekten mithalten. Die Figuren agieren unlogisch und begeben sich schnell in Klischees, was Dialoge und Aktionen angeht. Mit etwas mehr Fallhöhe – pardon the pun – und mehr Feinschliff, was das Drehbuch angeht, hätte hier ein wirklich intensiver, kleiner Reißer entstehen können. So wird das anvisierte Ziel, als „Der weiße Hai“ für Skifahrer etabliert zu werden, doch nicht ganz erreicht.
Fazit
Auch wenn mich „Frozen“ nicht wirklich begeistern konnte, so ist mir der Film doch sehr sympathisch. Zudem hat er mir gezeigt, wie ich nicht aus einer hängen gebliebenen Gondel aussteigen sollte. Wer weiß, wann mir das noch einmal helfen wird? Freunde von etwas abseitigeren Genre-Filmen sollten ruhig mal einen Blick riskieren, auch wenn einiges an Potenzial liegengelassen wird: 6/10 Punkte.
Hm, in der Tat eine sehr unschöne Vorstellung, in so einem Ding hängen zu bleiben. Solche „kleinen“ Was-wäre-wenn-Filme müsste ich auch Mal wieder mehr schauen, glaube ich.
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Yep, so Filme mag ich sehr. Selbst wenn sie nicht komplett überzeugen können, so ist die Idee doch schon faszinierend genug.
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Dachte als ich den Post-Titel im Feed las, dass das die Besprechung einer DTV-Fortsetzung zum Disney-Film wäre 😀 Wobei es die ja inzwischen gar nicht mehr gibt, die knallt das Studio ja alle kompromisslos ins Kino, nicht so wie noch vor 10-15 Jahren.
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Der war ja sogar noch vor dem ersten Disney, sonst hätten sie den Titel bestimmt verhindert. Zumindest gab es in beiden Filmen Wölfe… 😁
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Also, für mich war das „Open Water“ im Sessellift. Hatte durchaus seine spannenden Momente, was aber ganz einfach an der Ausgangslage des Films liegt, in die sich jeder bestens hineindenken kann. Letztlich sieht dem Ganzen aber auch den Low-Budget-Schnellschuss an 😊
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Yep, an „Open Water“ musste ich auch denken. Im Gegensatz dazu waren die audiovisuellen Aspekte aber deutlich stärker. Beide Filme haben auch aber sehr ähnlich angefühlt, das stimmt.
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Jepp, tolle Prämisse, interessante Ansätze, aber in der Ausführung leider weitgehend misslungen. Ich fürchte Adam Green ist einfach nix für mich. Sein Hatchet fand ich annähernd unerträglich.
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Den habe ich noch gar nicht gesehen. Bin aber auch irgendwie durch mit dem Slasher-Ding. Da greife ich lieber zurück auf „A Nightmare on Elm Street“ oder „Scream“, bevor ich mir etwas Neues antue.
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Naja „neu“, der ist auch schon wieder gut 13 Jahre alt… 😉
Aber ja, ich bin mit Slashern auch weitgehend durch.
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OMG! Jetzt fühle ich mich alt…
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Hey das Gefühl kenn ich… yay 😉
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Also ich fand den etwas besser als die meisten hier. Allerdings ist die Sichtung schon einige Jahre her. Manchmal lässt alleine die Tatsache, dass man sich an einen Film erinnert, diesen besser wirken.
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Also ich fand den schon gut, nur eben nicht herausragend. Die Prämisse ist aber nach wie vor klasse und ich bin froh ihn gesehen zu haben.
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