Schöne Bescherung – OT: Christmas Vacation (1989) (WS12)

Ich sehe „Schöne Bescherung“ jedes Jahr und bespreche den Film danach auf meinem Blog. Du möchtest die komplette Dosis Griswolds? Du findest alle Besprechungen hier!

Auch wenn heute nur das Ende einer normalen Arbeitswoche war, und ich noch vier Tage vor mir habe, so hat es sich doch schon sehr nach Abschied angefühlt. Vermutlich war ich auch zum letzten Mal in diesem Jahr im Büro. Wehmütig? Vielleicht ein wenig. Nachdem ich den Film letztes Jahr eher spät gesehen habe, stand die Sichtung von „Schöne Bescherung“ dieses Jahr bereits heute auf dem Programm. Ob das für Weihnachtsstimmung gesorgt hat, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🎄🎅

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

A Masterpiece of Comic Timing

Um es kurz zu machen: Nein, so richtig Weihnachtsstimmung ist bei mir nicht aufgekommen. Das liegt aber weniger am Film, als an den äußeren Umständen. Macht aber auch nichts, denn ich konnte „Schöne Bescherung“ dennoch wertschätzen. Es gibt keinen zweiten Film, den ich bereits so häufig gesehen habe. Entsprechend kenne ich Timing, Dialoge und Inszenierung. All das spielt wahrlich großartig zusammen. Auch wenn der Film in großen Teilen sehr albern ist und auf Slapstick setzt, so sind es jedoch gerade die satirischen Elemente, die ihn über Standardkomödien herausheben. Hinzu kommt die schöne Weihnachtsatmosphäre und das Herz, das ihm in vielen Szenen innewohnt (z.B. der Dialog zwischen Clark und seinem Vater gegen Ende).

Die Kinder haben sich köstlich amüsiert und lautstark gelacht, was auch mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Der Anfang ist somit getan und die Weihnachtszeit kommt. Ganz egal, ob die zugehörige Stimmung da ist oder nicht. Am Wochenende werden wir schon einmal den Baum aufstellen. Der Rest wird sich schon ergeben. Und wie sagte Clarks Vater? Zur Not gibt es noch den Freund Whisky. 🥃

Fazit

Nachdem wir letztes Jahr mit „Kevin: Allein zu Haus“ samt Nachfolger ein großes Weihnachtsfilmprogramm hatten, gibt es dieses Jahr nur das Pflichtprogramm. Aber ich lasse mir für den kommenden Filmabend noch etwas einfallen. Bis dahin erwarte ich natürlich, dass auch ihr alle bei den Griswolds vorbeischaut, denn ohne kann es ja schließlich nicht Weihnachten werden: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Nachts im Museum 2 – OT: Night at the Museum: Battle of the Smithsonian (2009) (WS1)

Heute war ein eher müder Tag. Ich bin sehr spät ins Bett gekommen und viel zu früh aufgewacht. Morgens habe ich gleich gewerkelt (die Adventsbeleuchtung steht) und war danach eine Runde laufen. Nachmittags habe ich mit dem Zappelinchen für die Französisch-Schulaufgabe gelernt und dann war der Tag auch schon vorbei. Da gestern der Filmabend ausgefallen ist, stand heute „Nachts im Museum 2“ auf dem Programm, den ich zuletzt vor acht Jahren gesehen habe… 🛩

Nachts im Museum 2 (2009) | © 20th Century Fox

Nachts im Museum 2 (2009) | © 20th Century Fox

Ein netter Ausflug nach Washington, D.C.

An meine erste Sichtung von „Nachts im Museum 2“ kann ich mich nicht mehr sonderlich gut erinnern. Einzig Amy Adams als Amelia Earhart ist mir im Kopf geblieben und tatsächlich hat sie auch dieses Mal die Show gestohlen. Sehr erfrischend und tatsächlich eine schöne Chemie mit Ben Stiller. Hank Azaria sehe ich auch stets gerne, doch hier war sein Bösewicht schon beinahe zu überzogen dargestellt. Ansonsten lebt der Film nach wie vor von seiner Prämisse, Ausstellungsstücke lebendig werden zu lassen. In diesem zweiten Teil ist alles noch größer, bunter und lauter. Eine typische Fortsetzung eben.

Im Vergleich zum ersten Teil fand ich die Geschichte ein wenig zu gehetzt und ja, auch die Masse an Effekten wirkte auf mich eher ermüdend. Dabei ist der Film in nahezu jeder Szene unterhaltsam und funktioniert auch nach wie vor gut. Eben ein Kinder-Blockbuster und mehr sollte man auch nicht hinein interpretieren. Schön fand ich es, eine Jim-Henson-Figur (neben Darth Vader) zu sehen, da ich damals selbst die Jim-Henson-Ausstellung im Smithsonian-Museum besuchen konnte.

Fazit

Alles in allem war „Nachts im Museum 2“ genau der richtige Film für solch einen müden Tag. Ohne Sichtung in Gesellschaft wäre ich bestimmt eingeschlafen, doch das Lachen der Kids hat mir Energie gegeben. Einfach nette Unterhaltung, die eine Spur zu groß und effektlastig geworden ist: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Nachts im Museum – OT: Night at the Museum (2006) (WS1)

Aus der vergangenen Woche hätte man locker drei machen können. Somit war ich froh, als ich bei einem entspannten Filmabend auf das Sofa sinken konnte. Die Wahl fiel dieses Mal auf „Nachts im Museum“, den ich zuletzt 2009 noch ohne Kinder gesehen habe. Er war mir noch lebhafter in Erinnerung als die damalige Bewertung vermuten lassen würde. Wie er den Kids und mir heute gefallen hat? Lest selbst… 🤠🐒

Nachts im Museum (2006) | © 20th Century Fox

Nachts im Museum (2006) | © 20th Century Fox

Ein großer Spaß für die ganze Familie

Die Prämisse, dass die Exponate eines Museums nachts lebendig werden, ist so simpel wie hanebüchen. Dennoch funktioniert der Film erstaunlich gut. Am meisten ist mir von der ersten Sichtung tatsächlich die Atmosphäre des nächtlichen American Museum of Natural History im Kopf geblieben. Auch heute mochte ich diese. Allerdings bietet der Film kaum Verschnaufpause, da Regisseur Shawn Levy (zuletzt mit „Free Guy“ im Kino) stets in die Vollen geht. Eine slapstickhafte Actionszene jagt die nächste und Ben Stiller kann als überforderter Nachtwächter gekonnt aufspielen.

Die Kinder hatten insgesamt viel Spaß mit dem Film, gerade in der zweiten Hälfte. Dem Zwergofant war der Spannungsaufbau zu Beginn beinahe ein wenig zu intensiv, weil dieser sehr auf Atmosphäre und den Überraschungseffekt setzt. Als dann klar war, was der Clou ist, konnte auch er die wilden Abenteuer „Nachts im Museum“ genießen. Mich hat der Film wieder an meinen eigenen Besuch des American Museum of Natural History erinnert, auch wenn dieser bereits 13 Jahre zurückliegt.

Fazit

Für heute war „Nachts im Museum“ genau der richtige Film. Ich hatte mehr Spaß als bei meiner damaligen Sichtung, was vermutlich an der Gesellschaft lag. Nun sind alle schon heiß auf die Fortsetzung, an die ich mich selbst kaum noch erinnern kann. Für diesen Teil gibt es: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Zwei sind nicht zu bremsen – OT: Pari e dispari (1978)

Der Monat ist schon halb vorbei und dies ist der erste Filmabend. Unfassbar. Sollte es etwa doch noch knapp werden mit den angepeilten 100 Filmen im Jahr? Die Wahl für meinen 83. Film ist auf „Zwei sind nicht zu bremsen“ gefallen. Frau bullion musste heute arbeiten und somit haben die Kinder und ich nach über einem Jahr seit „Zwei wie Pech und Schwefel“ endlich einen weiteren Spencer/Hill-Film gesehen… 🎲🎰

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Ich habe Vanille, Schokolade, Zitrone, leckere Erdbeere und Mokka!“

In meinen Erinnerungen habe ich „Zwei sind nicht zu bremsen“ immer wieder mit „Zwei bärenstarke Typen“ durcheinander geworfen. Beide Filme habe ich in meiner Kindheit auch unzählige Male gesehen, so wie die meisten Werke des Prügelduos. Von diesem Film sind mir vor allem Bud Spencer als LKW-Fahrer, die transportierten Delfine und das Jai-Alai-Match im Kopf geblieben. Und natürlich die oben zitierte Pistazieneisszene, welche überhaupt zu den einprägsamsten des gesamten, filmischen Kanons der beiden italienischen Schauspieler zählen dürfte. Immer noch herrlich!

„Mir sitzt heut‘ der Schalk im Nacken, drum setz‘ ich mal den ganzen Packen!“

Die Geschichte rund um die Glücksspielganoven ist auch hier natürlich eher ein Alibi für ausgefallene Actionszenen und wilde Prügeleien. Die Sprüche sind größtenteils immer noch großartig, an ein paar hat aber auch der Zahn der Zeit genagt. Kein Wunder, ist der Film und die Synchronarbeit doch ein Produkt ihrer Zeit. Die Produktion hat inzwischen immerhin schon 43 Jahre auf dem Buckel.

Fazit

Mit „Zwei sind nicht zu bremsen“ haben wir einen der letzten gemeinsamen Filme von Bud Spencer und Terence Hill gesehen. Danach gibt es noch ein paar Solowerke und vermutlich schließt sich das Zeitfenster für die Kids auch so langsam. Gerade das Zappelinchen war zu Beginn nicht sonderlich begeistert von der Filmwahl, hatte dann aber doch enorm viel Spaß damit, so wie wir anderen auch: 8/10 Punkte.  (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft – OT: Honey, We Shrunk Ourselves (1997)

Nachdem der gestrige Filmabend mit „Nightmare Before Christmas“ für die Kinder leider größtenteils ein Reinfall war, haben wir heute direkt einen weiteren Filmabend angeschlossen. Mit „Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft“ habe ich nichts dem Zufall überlassen, da bereits die beiden Vorgänger bestens bei den Kindern angekommen sind. Ob die Direct-to-Video-Fortsetzung überzeugen konnte? 🕷

Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft (1997) | © Walt Disney

Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft (1997) | © Walt Disney

Eine schöne Fortsetzung für den Heimkino-Markt

Zunächst einmal ist dem Zwergofanten das Bildformat aufgefallen. Warum denn da nun auf den Seiten schwarze Balken sind? Diese Frage konnte ich recht schnell klären und nach ein paar Minuten ist diese Tatsache nicht mehr groß ins Gewicht gefallen. Schon witzig, dass das 4:3-Format heute beinahe ausgestorben ist. Davon abgesehen merkt man dem Film das geringere Budget an und die riesenhaften Sets von „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ mussten in vielen Szenen Greenscreen-Szenen weichen. Es gab aber auch ein paar gebaute Handlungsorte, was gleich viel wertiger wirkt. Selbst die günstig getricksten Szenen wurden mit viel Kreativität umgesetzt, so dass meine Sympathie für den Film deutlich überwiegt.

Die Geschichte ist erneut nicht sonderlich innovativ, doch fand ich sie etwas gelungener als von „Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“. Vermutlich weil ich geschrumpfte Menschen in einer gigantischen Welt spannender finde, als Babys die wie Godzilla durch Städte wüten. Hervorzuheben ist noch, dass Rick Moranis in „Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft“ seinen letzten Auftritt hatte, bevor er sich aus dem Schauspielgeschäft zurückzog. Für das Reboot steht er wieder als Wayne Szalinski in der IMDb. Würde ich mir anschauen. Ansonsten gibt es noch eine junge Mila Kunis (Jackie aus „That ’70s Show“) zu bewundern.

Fazit

Die Kinder waren von „Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft“ begeistert und ich tatsächlich auch. Für ein Direct-to-Video-Sequel hätte man sich nicht mehr wünschen dürfen. Nun ist auch diese Reihe abgeschlossen und ich werde sie in guter Erinnerung behalten. Herrlich altmodische Unterhaltung: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Modern Family – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 11)

In der folgenden Besprechung verarbeite ich beinahe ein Jahr Serienkonsum. Das bedeutet auch elf Staffeln der Serie „Modern Family“, welche mir in dieser Zeit wirklich ans Herz gewachsen ist. Für mich geht damit eine Ära zu Ende, denn die Serie zählt zu den letzten großen Comedy-Formaten, welche mich über solch einen langen Zeitraum begleitet haben. Quasi Familie eben… 👨‍👩‍👧‍👧

Modern Family | © ABC

Modern Family | © ABC

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Review: Free Guy (2021)

Thank god it’s friday! Das Wochenende ist wirklich bitter nötig. Die Woche war lang und anstrengend. Auch heute hat sich der Arbeitstag in die Länge gezogen und ich bin recht spät aufs Sofa gekommen. Da schien „Free Guy“ die richtige Wahl zu sein, zumal der Film parallel noch im Kino läuft und erst seit ein paar Tagen auf Disney+ verfügbar ist. Verrückte Welt, was wiederum auch zum Film passt… 😎

Free Guy (2021) | © Walt Disney

Free Guy (2021) | © Walt Disney

Herrlich bunte Meta-Action mit Witz

Der Trailer (siehe unten) hat schon einen ganz guten Eindruck vom Film vermittelt. Ich jedoch war mir nicht sicher, ob sich die Prämisse wirklich über knapp zwei Stunden tragen würde. Auch der Look des Trailers schien mir teils seltsam, was sich jedoch erst im Film aufgelöst hat. Letztendlich zieht die Geschichte ihren Humor auch genau aus den Realfilmsequenzen, die nur auf Bildschirmen in Videospielgrafik gezeigt werden. Ein recht geschickter Kniff, der letztendlich auch inhaltlich mehr Freiheiten erlaubt. Die Sonnenbrille als Blick hinter die Kulissen weckt natürlich Erinnerungen an John Carpenters „Sie leben“, was sich als Idee auch gut in die Videospielwelt einfügt.

Am meisten hat mich wohl überrascht, wie viel „Free Guy“ in der realen Welt spielt. Im Vergleich zu Free City wirkten diese Szenen eher wie kurze Pausen von der atemlosen Action der Videospielwelt. Zumindest bis Taika Waititi (Regisseur von u.a. „Jojo Rabbit“) als völlig überzeichneter Bösewicht auftritt. Herrlich! Doch der eigentliche Star des Films ist natürlich Ryan Reynolds, der seinen selbstironischen Charme auch hier komplett auszuspielen weiß. Es macht einfach unfassbar viel Spaß, Blue Shirt Guy bei seinem Erkenntnisgewinn zu beobachten. Gegen Ende wird die Handlung dann allerdings sehr vorhersehbar und kitschig, was ich ein wenig schade fand.

Fazit

Ich hatte wirklich viel Spaß mit dem Film. Letztendlich wird mir „Free Guy“, wie auch die Open-World-Spiele, die Pate standen, nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Für die knapp zwei Stunden Laufzeit war er aber sehr unterhaltsam. Viel länger kann ich mich mit dem Genre auch nicht beschäftigen: 7/10 Punkte.

Hindafing – Die komplette Serie (Staffel 1 & 2)

Nachdem ich schon einiges über die Serie gelesen hatte, habe ich sie letztendlich nicht im BR Fernsehen gesehen, sondern auf Netflix. Verrückt! Die Rede ist von „Hindafing“, einer Politsatire, die wirklich dahin geht, wo es schmerzt. Norddeutsche Zuschauer*innen schmerzt vermutlich auch der Dialekt, doch für mich hat die Serie dadurch noch einmal deutlich gewonnen. Herrlich! 🥩👮‍♂️

Hindafing | © BR Fernsehen

Hindafing | © BR Fernsehen

Was für eine unfassbare Serie. Produziert vom Bayerischen Rundfunk. Unfassbar. Habe ich das schon erwähnt? Und das meine ich in jeder Hinsicht positiv. Ein wahres Kleinod an Unterhaltung. Beißende Satire? Groteske? Oder doch nur eine die Realität abbildende Heimatserie? Lest am besten selbst:

Staffel 1: Willkommen in Hindafing

Man hat ja viele Vergleiche gelesen: Das deutsche bzw. bayerische „Breaking Bad“ oder „Fargo“. Und ja, ich kann die Assoziationen nachvollziehen. Doch ist „Hindafing“ noch einmal etwas eigenes. Eben gefühlt ganz nah dran am kommunalpolitischen Klüngel kleiner bis mittelgroßer Städtchen. Sicher überzogen dargestellt, doch im Grunde vermutlich näher an der Wahrheit dran, als man glauben möchte. Vielleicht minus Gefriertruhen, Crystal Meth und Explosionen, doch die Vetternwirtschaft von Politik, Wirtschaft, Vereinen und Saufkumpanen – diese findet, in abgeschwächter Form, tatsächlich statt. Hier am Land. Und bestimmt nicht nur da. Dabei ist „Hindafing“ keine zarte Satire, sondern geht ziemlich polternd, laut und plakativ vor. Doch das macht auch den Charme aus. Zusammen mit dem bayerischen Dialekt, der viele norddeutsche Zuschauer wohl hart auf die Probe stellen dürfte. Erwähnen sollte ich noch den fantastischen Maximilian Brückner, der hier wirklich aufspielt als würde es kein Morgen geben, was bei seiner Figur Alfons Zischl auch an der Tagesordnung ist. Definitiv eine Empfehlung: 9/10 (8.5) Punkte.

Staffel 2: Alfons Zischl in der Landespolitik

In der zweiten Staffel geht es für Zischl von Hindafing in den bayerischen Landtag. Ein steiler Aufstieg, der etliche weitere Katastrophen für den frischgebackenen Abgeordneten mit sich bringt. Es ist unfassbar wie viel in diesen sechs Episoden steckt: Ein versehentliches Attentat, Krebs samt Chemotherapie als Ablenkung von einer Affäre, Reichsbürger in der Bundeswehr, Waffen-Deals mit dem Vatikan, zu Wurst verarbeitete Ukrainer. Des is a Wahnsinn! Also wirklich. Teils hatte ich das Gefühl, als hätten es die drei Autoren nun übertrieben, aber irgendwie hat die Serie trotz der überzogenen Entwicklung weiterhin funktioniert. Die erste Staffel war bestimmt ausgewogener, doch die zweite hätte ein gutes Sprungbrett sein können, um Alfons Zischls Entwicklung hin zum Bundespolitiker zu zeigen. Dazu wird es jedoch vermutlich nicht kommen, da der bayerische Rundfunkrat wohl Beschwerde gegen die Serie eingelegt hat. War wohl doch zu nah dran, an der Wahrheit? 9/10 (8.5) Punkte.

Fazit

Mensch, was war denn das? Solch eine wunderbar böse, absurd komische und hinterhältige kleine Serie. Zudem noch stilsicher inszeniert und wunderbar gespielt. Wenn ihr deutsche Serien immer noch abschreibt, solltet ihr unbedingt einmal in „Hindafing“ reinschauen. Gegebenenfalls unter der Zuhilfenahme von Untertiteln. Es lohnt sich: 9/10 (8.5) Punkte.

Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby – OT: Honey, I Blew Up the Kid (1992)

Was habe ich mich diese Woche schon auf den Filmabend am Freitag gefreut. Meine Erkältung hatte mich am Dienstag so zerlegt, dass ich nicht einmal aus dem Home Office hatte arbeiten konnte. Nach einem Tag Pause habe ich mich dann wieder an die Arbeit gemacht, denn die letzten zwei Tage war ein Strategie-Offsite angesetzt, das ich keinesfalls missen wollte. Auch wenn dieses wirklich anstrengend war, geht es mir inzwischen deutlich besser. Zudem ist ja Freitag und damit Filmabend angesagt, bei dem wir „Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“ ausgewählt haben… 👶

Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby (1992) | © Walt Disney

Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby (1992) | © Walt Disney

Eine typisch-untypische Fortsetzung

Der erste Teil „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ konnte mich vergangene Woche wirklich begeistern. An den zweiten Teil hatte ich nur noch wenige Erinnerungen. Allerdings wusste ich, dass mir dieser nicht so gut gefallen hat. Schon alleine, weil ich es spannender finde, in der Welt der Riesen Abenteuer zu erleben als wie „Godzilla“ durch Las Vegas zu stampfen. Dabei muss ich zugeben, dass ich die Prämisse für eine 90er-Jahre-Fortsetzung beinahe schon innovativ finde, denn es werden nicht einfach noch einmal Figuren geschrumpft, was wohl das naheliegendste  Szenario gewesen wäre. Somit besitzt „Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“ einen anderen Look und auch eine andere Dynamik als der Vorgänger.

Wie bereits im ersten Teil, habe ich auch in der Fortsetzung vor allem über die fantastischen Effekte gestaunt. Es ist schon bemerkenswert, wie viel durch False-Perspective-Einstellungen herausgeholt werden konnte. In diesen Momenten wirkt „Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“ auch überhaupt nicht veraltet, was abermals zeigt, dass das klassische Effektkino einfach deutlich besser altert als viele frühe oder auch nur ein paar Jahre zurückliegende CGI-Effekte. Die Rahmenhandlung fand ich dieses Mal deutlich schwächer, auch wenn es eine junge Keri Russell (u.a. bekannt aus der TV-Serie „Felicity“) zu sehen gibt.

Fazit

Insgesamt hatte ich auch mit „“Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“ viel Spaß. Aufgrund der anstrengenden Woche war ich vermutlich auch nicht der aufmerksamste Zuschauer. Insofern vermutlich genau der richtige Film für diesen Abend. Die Kinder hatten ihren Spaß und nun steht noch das Finale der Reihe aus, das ich selbst noch nicht gesehen habe: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Palm Springs (2020)

Der heutige Samstag ist wie im Flug vergangen: Gegen Mittag war ich eine Runde laufen, danach habe ich Rasen gemäht und im Garten gewerkelt. Abends noch ein paar Flammkuchen gemacht und dann hat auch schon „Palm Springs“ gerufen, den ich schon länger sehen wollte. Inzwischen übrigens auf Prime Video verfügbar… 🌴

Palm Springs (2020) | © LEONINE

Palm Springs (2020) | © LEONINE

Let’s do the time loop again!

Eigentlich kann ich mich nun selbst in eine Zeitschleife begeben und noch einmal wiederholen, was ich damals in meiner Besprechung von „The Map of Tiny Perfect Things“ geschrieben habe:

Auch wenn das Genre inzwischen schon ziemlich ausgelutscht ist, so liebe ich es doch. Vielleicht auch, weil ich ich bis heute darauf warte, dass mit „Replay: Das zweite Spiel“ die beste Zeitschleifen-Geschichte verfilmt wird. Der Roman hatte Harold Ramis damals zu „Und täglich grüßt das Murmeltier“ inspiriert und steht somit auch indirekt Pate für „The Map of Tiny Perfect Things“. Natürlich wird auch in diesem Film das Original offen angesprochen. Ebenso wie „Edge of Tomorrow“. Autor Lev Grossman ist sich somit bewusst, dass seine Geschichte keine originelle Prämisse bietet, doch das was er daraus macht, ist durchaus erfrischend. Somit ist „The Map of Tiny Perfect Things“ für den romantischen Film das, was „Happy Deathday“ für den Horrorfilm war.

Auch in „Palm Springs“ wird vorausgesetzt, dass der Zuschauer das Prinzip der Zeitschleife bereits kennt. Es wird kein großer Hehl darum gemacht und lediglich wenn die weibliche Hauptfigur (gespielt von Cristin Milioti, der Mutter aus „How I Met Your Mother“) die Zeitschleife betritt, wird dieser Aspekt kurz angerissen. Im Grunde ist „Palm Springs“ eine absurde Komödie und eine Romanze, was nur deshalb so gut funktioniert, weil Cristin Milioti und Andy Samberg (Jake Peralta aus „Brooklyn Nine-Nine“) eine wunderbare Chemie zusammen besitzen. Mit J.K. Simmons (Fletcher aus „Whiplash“) gibt es zudem einen weiteren Schauspieler, der den Cast perfekt ergänzt und für so manch absurden Moment sorgt.

Wird das nicht langsam langweilig mit den immer gleichen Zeitschleife-Filmen? Für mich tatsächlich nicht. Ich mochte auch die neuen Aspekte, die „Palm Springs“ zum Genre bringt. Besonders schön fand ich übrigens die Mid-Credit-Szene, welche eine ganze Reihe an Möglichkeiten aufmacht. Herrlich! Zudem glaube ich, dass die immer gleiche(?) Prämisse noch nicht ausgereizt ist. Wenn ich konsequenter wäre, hätte ich an meiner Romanidee schon weitergeschrieben. Aber dafür müsste ich wohl selbst in einer Zeitschleife stecken…

Fazit

Auch wenn „Palm Springs“ nichts wirklich Neues erzählt, so mochte ich den lockerleichten bis absurd komischen Ansatz doch sehr gerne. Auch der RomCom-Aspekt hat mir sehr gut gefallen. Für 90 Minuten nahezu die perfekte Unterhaltung, an die ich mich morgen bestimmt noch gut erinnern kann: 8/10 Punkte.