Shadow in the Cloud (2020)

Nach einem recht ereignislosen und leider auch verregneten Tag, hatte ich abends noch Lust auf einen Film. Da habe ich mich daran erinnert, dass „Shadow in the Cloud“, den ich ohnehin sehen wollte, auf Prime Video läuft. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde kam mir die knackige Laufzeit von gerade einmal 83 Minuten auch recht. Ob der Genre-Mix den Erwartungen gerecht werden konnte? 🛩👹

Shadow in the Cloud (2020) | © Capelight (Alive)

Shadow in the Cloud (2020) | © Capelight (Alive)

Gute Grundidee, leider nichts draus gemacht

Ich mag es ja, wenn Genres miteinander verknüpft werden. Völlig egal, ob Gangsterfilm und Vampir-Splatter in „From Dusk Till Dawn“ oder Kriegs- und Zombiefilm in „Operation: Overlord“. Nun also Kriegs- und Monsterfilm. Die Entstehungsgeschichte von „Shadow in the Cloud“ war turbulent und aufgrund eines #MeToo-Skandals gab es etliche Überarbeitungen des Drehbuchs. Viele Bälle also in der Luft. Leider dann doch zu viele. Dabei startet der Film recht vielversprechend und ich mochte die Begrenzung auf nur einen winzigen Schauplatz und das konsequente Dranbleiben an der Hauptfigur, gespielt von Chloë Grace Moretz (u.a. bekannt aus „Let Me In“). Die Atmosphäre war hier schön dicht und der Film hätte sich in jede Richtung entwickeln können. Dann jedoch der erste große Fehler: Das Monster (ein Gremlin) wird bereits viel zu früh in ganzer Pracht gezeigt. Nichts von „Der weiße Hai“ gelernt?

Je länger der Film voranschreitet, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass „Shadow in the Cloud“ nur existiert, weil die Macher irgendwie Zugang zu einer alten B-17 hatten. Und das Drehbuch dann halt irgendwie um diesen Fakt herum geschrieben wurde. Man sieht keine totalen Außenaufnahmen (nicht einmal beim Absturz) und auch sonst ist das Flugzeug-Set der einzige Handlungsort. Versteht mich nicht falsch, das hätte gut funktionieren können, doch leider wird nichts daraus gemacht. Das Drehbuch ist zudem größtenteils wirklich schwach und der Gremlin? Was sollte der eigentlich? „Shadow in the Cloud“ inszeniert ihn weder als bedrohliches oder gar gruseliges Monster, noch als mögliches Hirngespinst. Er ist irgendwie einfach da. Und dann der Ellen-Ripley-Gedächtnismoment am Ende. Ich weiß ja nicht. Das sah für mich alles nach erzwungenem Female-Empowerment-Motiv aus, ohne dass dieses jedoch in der Figur oder der Handlung spürbar gewesen wäre. Dazu passt auch der Abspann, der mindestens ebenso aufgesetzt wirkt. Wirklich schade.

Fazit

Ich mochte die erste Hälfte des Films recht gerne. Auch die effiziente Art der Inszenierung und die Atmosphäre. Es stört mich auch nicht, dass man versucht hat, das wohl geringe Budget zu übertünchen. Nur leider hat man es anscheinend einzig und allein auf eine seltsam egale CGI-Figur geschmissen und dafür an Autoren gespart. Ich hätte den Film sehr gerne gemocht, so ist er bestenfalls durchschnittlich: 5/10 Punkte.

Soul (2020)

Eigentlich war ich heute Abend unglaublich platt, als wir vom Schwimmen zurückgekommen sind. Dann jedoch haben die Kinder den drängenden Wunsch nach einem Filmabend geäußert und aus irgendeinem Grund haben wir Eltern diesem nachgegeben. Dafür habe ich mich mit Pixars „Soul“ für einen Film entschieden, den ich selbst schon lange sehen wollte. Ob er auch bei den Kindern ankam, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 🎹🎶🎷

Soul (2020) | © Walt Disney

Soul (2020) | © Walt Disney

Ein Film mit unfassbar viel Seele und Herz

Man hat über „Soul“ ja schon einiges gehört. Der Film ist ja bereits mit einigen Vorschusslorbeeren gestartet. Also auf Disney+, denn Kino war ja leider nicht. Auch die meisten Besprechungen danach waren sehr positiv, doch unter diesen fanden sich auch einige Stimmen, die meinten Pixar hätte hiermit einen reinen Kunstfilm für Erwachsene abgeliefert. Kinder würden sich langweilen oder keinen Zugang finden. Insofern war ich durchaus gespannt, mit was für einen Art von Film ich letztendlich rechnen könnte. Zu Pixar gehört es ja, dass die meisten Filme (z.B. „Coco“) von allen Altersklassen geliebt werden können. Bis zu einem gewissen Punkt war ich mir bei „Soul“ da selbst nicht so sicher…

Meine Sorgen sollten allerdings unbegründet sein: Die Handlung auf der Erde ist ziemlich realistisch inszeniert. Zwar besitzen alle Charaktere, inklusive Joe Gardener (übrigens die erste afroamerikanische Hauptfigur in einem Pixar-Film), eher einen Cartoon-Look, doch Schauplätze und Kamera könnten auch einem Realfilm entspringen. Ganz anders sieht es dann im Davorseits aus, welches eher abstrakt dargestellt ist. Hier habe ich mir auch für einen kurzen Moment gedacht, dass diese Abstraktionsebene, sowohl inhaltlich als auch visuell, vielleicht zu viel für die Kinder sein könnte. Dann jedoch springt der Film in eine herrliche Body-Switch-Komödie, welche teils zum Brüllen komisch ist und doch unfassbar viel Herz besitzt. Spätestens hier hatte „Soul“ uns alle für sich gewonnen. Das Finale ist dazu noch so herzerwärmend, dass mir fast eine Träne über die Wange gekullert ist. Seufz. Einfach schön.

Fazit

Für mich reiht sich „Soul“ zweifellos in die ganz großen Pixar-Werke ein. Inhaltlich ist der Film wunderbar ideenreich und unterhaltsam. Hinzu kommen die technischen Aspekt, die einfach nur beeindruckend sind. Ein voller Erfolg und das für die gesamte Familie. Pixar hat es einfach immer noch drauf: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

John Wick: Kapitel 3 – OT: John Wick: Chapter 3 – Parabellum (2019)

Nachdem sich unsere Kinder eine weitere Nacht außer Haus erschlichen haben, konnten wir Erwachsenen uns heute ungestört „John Wick: Kapitel 3“ anschauen. Zudem habe ich nachmittags bereits das interessante Making-of zum zweiten Teil gesehen, was mich die Stunt-Arbeit noch einmal mehr wertschätzen lässt. Kann der dritte Teil noch einmal einen draufsetzen? ⚔

John Wick: Kapitel 3 (2019) | © Concorde

John Wick: Kapitel 3 (2019) | © Concorde

Ein weiteres Kapitel voll beeindruckender Action

Da ich die drei Teile von „John Wick“ an drei aufeinanderfolgenden Tagen gesehen habe, kommt es mir tatsächlich so vor, als hätte ich eine TV-Serie gesehen. Inklusive sich auflösenden Cliffhangern. Der dritten Teil schließt nahtlos an den Vorgänger an und steigert dessen Produktionswerte noch einmal. „John Wick: Kapitel 3“ sieht demnach noch polierter und beeindruckender aus, als seine beiden Vorgänger. Gerade die Lichtgestaltung hinterlässt Eindruck und ist definitiv eine Signatur der Filmreihe. Auch die Action wird noch einmal aufgedreht und John Wick darf via Motorrad oder auf dem Rücken eines Pferdes um sein Leben kämpfen. Wahrlich extrem beeindruckend inszeniert.

Nach dem Auftakt in New York City geht es nach Casablanca, wo John Wick auf eine alte Bekannte (gespielt von Halle Berry) trifft. Diese kämpft im Zusammenschluss mit zweit Hunden, was eine weitere Meisterleistung an Kampfchoreographie darstellt. Inhaltlich macht „John Wick: Kapitel 3“ dagegen von Minute zu Minute weniger Sinn, denn trotz der Welt mit all ihren Regeln und Konsequenzen wirkt alles unfassbar beliebig und die Dialoge sind teils schmerzhaft profan. Wie toll wäre es gewesen, hier noch ein knackiges Skript zu haben, das mit ein paar Onelinern glänzt oder zumindest handlungstechnisch Sinn ergibt? Star bleibt somit weiterhin die Action und die ist nach wie vor extrem imposant. Bis zum letzten Schlusskampf.

Fazit

Ja, auch „John Wick: Kapitel 3“ ist ein großes Vergnügen. Ich habe jede einzelne Kampfszene genossen und wurde ihnen auch nicht überdrüssig. Schade nur, dass das Drehbuch da nicht auch nur annähernd mithalten kann. Selbst wenn es nicht um die Geschichte geht, ein wenig mehr Sorgfalt wäre schön gewesen. So bleibt am Ende ein weiteres Kapitel mit extrem beeindruckender Action: 7/10 Punkte.

John Wick: Kapitel 2 – OT: John Wick: Chapter 2 (2017)

Gestern Abend hatten wir unverhofft sturmfrei, weshalb ich Essen beim Inder geholt habe und wir danach mit vollen Bäuchen „John Wick: Kapitel 2“ anschauen konnten. Ganz ungestört von den Kids und ihren Wünschen nach einem Filmabend. Auch mal schön. Wie sich das zweite Kapitel des Überraschungserfolgs schlägt, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 🔫🔪

John Wick: Kapitel 2 (2017) | © Concorde

John Wick: Kapitel 2 (2017) | © Concorde

Mehr Action, mehr Welt, mehr Schwachsinn

Was für ein Overkill! Im wahrsten Sinne des Wortes. War die Action bereits im ersten Teil das dominante Element, so geht „John Wick: Kapitel 2“ noch einmal deutlich weiter. So weit sogar, dass ich die Tötungsorgie beinahe schon ein wenig ermüdend fand. Gerade auch weil ich die Schauplätze in Rom und dem Museum nicht so auf den Punkt inszeniert fand, wie noch den Nachtclub im Vorgänger. In der Fortsetzung konnten mich eher die intimeren One-on-One-Kämpfe überzeugen, bei denen die handgemachten Stunts erneut sehr beeindruckend waren. Wirklich großartig. Auch das Spiegellabyrinth im Finale war ganz großes Kino. Ausstattung und Inszenierung haben mich mehrfach staunen lassen. Wirklich extrem cool!

Die Erweiterung der Welt rund um das Continental und den Orden der Killer hat mir gut gefallen. Wenngleich hier stets an der Grenze zwischen interessantem World Building und hanebüchenen Story-Elementen entlang geschrammt wird. Wenn ich nur daran denke, wie sich John Wick und Cassian unauffällig im U-Bahnhof beschossen haben oder dass plötzlich jeder zweite Einwohner New York Citys ein Killer ist? Naja, da darf man einfach nicht länger darüber nachdenken. Was die Handlung angeht, wird einfach immer wieder klar, dass hier ein eigentlich abgeschlossener erster Teil fortgesetzt wurde, mit dessen riesigem Erfolg wohl niemand gerechnet hatte. Dafür funktioniert der Film erstaunlich gut und die Action ist nach wie vor imposant.

Fazit

Mir hat „John Wick: Kapitel 2“ viel Spaß gemacht, wenngleich er auch mehr Schwächen offenbart als der erste Teil. Ich finde es dennoch beeindruckend, dass man hier ein neues Franchise ohne Vorlage geschaffen hat, was heutzutage wahrlich eine Ausnahme darstellt. Schon alleine deshalb muss ich den Machern Tribut zollen und auf das gespannt, was noch kommt: 7/10 Punkte.

John Wick (2014) (WS1)

Nachdem heute Nachmittag ein Termin geplatzt ist, haben wir das gute Wetter spontan genutzt und sind noch zum Walderlebniszentrum gefahren. Von dort aus sind wir noch zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen und nun habe ich über 21.000 Schritte auf der Uhr und bin recht platt. Dennoch wollte ich heute einen Film schauen und habe deshalb „John Wick“ in den Player gelegt, dessen Fortsetzungen bereits viel zu lange ungesehen im Regal stehen… 🐶

John Wick (2014) | © STUDIOCANAL

John Wick (2014) | © STUDIOCANAL

Ein beeindruckender Action-Reißer

Kaum zu glauben, dass meine erste Sichtung von „John Wick“ bereits sechs Jahre zurückliegt. Wie bereits damals ist mir vor allem die Comichaftigkeit der Geschichte und auch der Inszenierung aufgefallen. Mich hätte es überhaupt nicht gewundert, wenn hier ein Kultcomic der frühen 2000er Jahre adaptiert worden wäre. Die Bilder und die gezeigte Gewalt wirken unglaublich stilisiert und die titelgebende Figur ist so archetypisch anzusehen, dass man so viel Originalität in einem aktuellen Film kaum vermuten würde. Ja, auch wenn sich „John Wick“ letztendlich auch nur aus bekannten Versatzstücken zusammensetzt. Dennoch ist die gezeigte Welt samt ihrer Regeln sehr auf den Punkt geschrieben. Ohne Firlefanz. Wie eben Mr. Wick selbst.

Im Gegensatz zur ersten Sichtung empfand ich den von Keanu Reeves unfassbar stoisch gespielten Helden bzw. Antihelden gar nicht so unverwundbar, wie ich ihn in Erinnerung hatte. „John Wick“ somit ist durchaus spannend, selbst wenn der Ausgang des Films nicht überrascht. Es ist ja letztendlich auch der Weg zum Ziel, der spannend ist und wow, dieser ist wahrlich sehenswert! Ein Action-Feuerwerk jagt das nächste, wobei die Inszenierung wunderbar klassisch ist und die unterschiedlichen Kampstile in aller Ausführlichkeit zelebriert werden. Dabei ist der Film, wie oben erwähnt, stets so comichaft, dass man sich für die Freude an der Gewalt nicht schlecht fühlen muss. Außer natürlich als der Hund getötet wurde. Das war ganz schön fies.

Fazit

Mir hat „John Wick“ beim zweiten Mal noch mehr Spaß gemacht als bei meiner ersten Sichtung. Nun bin ich umso gespannter, wie die simple Geschichte in den kommenden beiden Teilen fortgesetzt wird. Ich erwarte mehr World Building und noch übertriebenere Action. Leider steigt auch die Laufzeit der Filme, was mich immer ein wenig skeptisch macht. Der erste „John Wick“ ist für das, was er ist, allerdings ziemlich perfekt: 8/10 Punkte.

Der Schatzplanet – OT: Treasure Planet (2002) (WS1)

Nachdem wir die letzten Tage nicht zum Filme schauen gekommen sind, haben sich die Kinder gestern besonders auf einen Filmabend gefreut. Mir war nach wohliger und somit bekannter Unterhaltung, weshalb ich „Der Schatzplanet“ eingelegt habe. Größtenteils für mich, doch war ich mir sicher, dass er auch den Kindern gefallen würde. Einzig das Zappelinchen war von Anfang an etwas skeptisch… 🏴‍☠️

Der Schatzplanet (2002) | © Walt Disney

Der Schatzplanet (2002) | © Walt Disney

Ein wunderbar modernes Animationsabenteuer

Ich habe bereits in meiner letzten Besprechung dargelegt, warum „Der Schatzplanet“ ein besonderer Film ist: Einer der letzten klassisch animierten Disney-Filme, welcher jedoch durch die moderne CGI-Technik noch einmal dazu gewinnt. Alleine audiovisuell ist „Der Schatzplanet“ ein wahres Vergnügen, doch auch inhaltlich haben die bekannten Disney-Regisseure Ron Clements und John Musker alle Register gezogen, um Robert Louis Stevenson „Die Schatzinsel“ innovativ und ideenreich zu adaptieren. Das futuristische Steampunk-Setting birgt unfassbar tolle Ideen (z.B.  die Schwerkraftgeneratoren), welche auch fast alle handlungstreibend in die Geschichte eingewoben werden. Da merkt man einfach die Liebe für das Detail.

Meine Lieblingsszene ist immer noch diese Montage, welche die Beziehung zwischen Jim Hawkins und John Silver auf den Punkt bringt und durch John Rzezniks „I’m Still Here“ großartig untermalt ist:

Überhaupt ist des die Ambivalenz der Beziehung zwischen Jim und der Vaterfigur John Silber der emotionale Kern von „Der Schatzplanet“. Unfassbar, wie gut die Animator*innen die Details im Verhalten der Figuren eingefangen haben. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum „Der Schatzplanet“ nicht mit anderen Disney-Klassikern in einem Atemzug genannt wird. Gerade mit solchen, die sich auch auf literarische Vorbilder stützen (z.B. „Arielle, die Meerjungfrau“).

Fazit

Inzwischen habe ich „Der Schatzplanet“ zum dritten Mal gesehen und war so begeistert wie nie zuvor. Mir sind unzählige Details aufgefallen und die Emotionalität der Geschichte packt mich immer wieder. Auch der Zwergofant war begeistert, was dem Erlebnis zuträglich war. Ich kann euch den Film nur aus tiefstem Herzen empfehlen: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Greenland (2020)

Nach einem entspannten Urlaubstag mit einem Lauf, einem Friseurbesuch, ein wenig Radfahren und Schwimmen, habe ich mich abends sehr auf einen Film gefreut. Der Regen war somit ganz willkommen, musste ich doch kein schlechtes Gewissen haben, mich drinnen vor den Fernseher zu setzen und „Greenland“ anzuschauen. Den Film hatte ich schon länger im Blick und mich sehr auf die Sichtung gefreut… ☄

Greenland (2020) © | Tobis (im Vertrieb von LEONINE)

Greenland (2020) © | Tobis (im Vertrieb von LEONINE)

Ein extrem packender Katastrophenfilm

Tatsächlich ist „Greenland“ nur auf meinem Radar gelandet, weil mich die Prämisse sehr an das Buch „The End of the World Running Club“ samt Fortsetzung erinnert hat. Im Grunde geht es um einen Kometen, welcher der Erde zu nahe kommt und die Folgen des drohenden Einschlags. Das hat man schon unzählige Male gesehen und doch konnte ich „Greenland“ einige neue Aspekte abgewinnen. Die Struktur des Films hat mich ein wenig an den Tsunami-Thriller „The Impossible“ erinnert, samt des Fokus auf die Familie, deren gewaltvolle Zerschlagung und Wiedervereinigung. Sehr emotional und wirklich mitreißend erzählt.

Wie realistisch der Umgang mit der drohenden Katastrophe ist, lässt sich natürlich schwer einschätzen, doch fand ich das Setting und die Bedrohungen, zumindest in der Welt des Films, stets nachvollziehbar. Überhaupt kein Vergleich zu „2012“ oder ähnlich gelagerten Filmen. Mit Gerard Butler und Morena Baccarin ist „Greenland“ absolut passend besetzt. Beiden habe ich ihre Rolle voll und ganz abgekauft. Zudem mochte ich es sehr, dass der Film kein Effektspektakel ist, sondern sich auf das Drama innerhalb der Familie konzentriert. Das ist alles zwar recht vorhersehbar, doch auch sehr befriedigend in seiner Ausführung. Selbst das cheesy Finale.

Fazit

Wer gerne Katastrophenfilme sieht und etwas dick aufgetragenem Familiendrama etwas abgewinnen kann, der ist bei „Greenland“ goldrichtig. Packende und unterhaltsame zwei Stunden sind garantiert: 8/10 Punkte.

Dinosaurier – OT: Dinosaur (2000)

Nach eine vollgestopften ersten Urlaubswochenende hat es zum Abschluss geregnet, so dass wir uns nach drinnen verzogen haben. Natürlich wurde sofort der Wunsch nach einem Filmabend laut. Kein Wunder, liegt der letzte mit „Die Unglaublichen 2“ doch bereits zwei Wochen zurück. Da es in der vorhergehenden Nacht sehr spät wurde, habe ich mich für einen kurzen Film entschieden und somit wanderte Disneys „Dinosaurier“ in den Player… 🦕🦖

Dinosaurier (2000) | © Walt Disney

Dinosaurier (2000) | © Walt Disney

Ein Experimentalfilm aus dem Hause Disney?

„Dinosaurier“ gehört zu den Disney-Filmen, über die heute kaum noch gesprochen wird. Kein Klassiker, sondern ein Exot. Auch ich hätte vermutlich keine große Erinnerungen an ihn, wäre er nicht einer der wenigen Filme gewesen, die ich damals als Video-CD besessen und somit alleine aufgrund des Mediums immer wieder gesehen habe. Inzwischen steht „Dinosaurier“ natürlich als Blu-ray im Regal und es war an der Zeit, dem Film einmal wieder einen Besuch abzustatten. Von damals war mir vor allem noch die unglaubliche Technik und der Fotorealismus im Kopf. Aus heutiger Sicht mag das lächerlich wirken, doch es war schon beeindruckend, was die Disney-Expert*innen aus der Kombination von Realfilmhintergründen mit CGI-Dinos gezaubert haben. Inzwischen wirkt die Technik in vielen Einstellungen recht angestaubt und das gesamte Bild seltsam weichgezeichnet. Für technisch Interessierte aber immer noch ein imposantes Erlebnis und eine Reise zurück zur Umbruchzeit durch CGI.

Inhaltlich ist „Dinosaurier“ weit weniger innovativ und man bekommt quasi eine Mischung aus „The Jungle Book“ und „In einem Land vor unserer Zeit“ präsentiert. Ich mag die Geschichte dennoch und es ist für mich nach wie vor eine Freude, die unzähligen Dinosaurier im Bild zu sehen. Gerade auch in den Szenen, die tatsächlich einen dokumentarischen Touch besitzen und die Dialoge in den Hintergrund treten. Letztendlich bestimmt nicht die durchdachteste Disney-Geschichte, aber teils überraschend hart und blutig sowie mitreißend und emotional erzählt.

Fazit

Mir hat dieser Sonderling unter den Disney-Filmen wieder viel Spaß gemacht. Die Kinder waren weniger begeistert, aber zumindest sehr involviert, da so manche Szene doch stark an der Spannungsschraube dreht. Reinschauen lohnt sich schon alleine für Filminteressierte: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Jungle Cruise (2021)

Gestern war es soweit und nach fast eineinhalb Jahren ging es für Frau bullion und mich zum ersten Mal wieder ins Kino. „Dune“ lief leider noch nicht und meine persönliche Wahl wäre auf „The Suicide Squad“ gefallen, doch letztendlich haben wir uns auf „Jungle Cruise“ geeinigt, der zumindest gute Popcorn-Unterhaltung zu versprechen schien… 🛶

Jungle Cruise (2021) | © Walt Disney

Jungle Cruise (2021) | © Walt Disney

Malen nach Zahlen auf dem Amazonas

Zunächst ein paar Worte zum Kinoerlebnis selbst: Wie ihr im letzten Jahr vielleicht rausgelesen habt, gehöre ich eher zur vorsichtigen Fraktion, was Corona angeht. Sprich noch keine Reisen oder größere Menschenansammlungen. Essen gehen und danach ins Kino war schon ein großer Schritt, obwohl wir beide bereits kompletten Impfschutz haben. Das Kino selbst war, bis auf die Abstandsplätze, ziemlich voll und niemand hat Maske getragen. Bis auf uns beide. So richtig entspannt hat sich das alles nicht angefühlt und wenn wir im Vorfeld geahnt hätte, was mit „Jungle Cruise“ auf uns zukommt, wären wir lieber noch etwas trinken gegangen. So leer war das Kino bei Filmstart leider nicht:

Zunächst einmal zu den positiven Eigenschaften des Films: Emily Blunt (u.a. „A Quiet Place“) und Dwayne Johnson (u.a. „Jumanji: Willkommen im Dschungel“) harmonieren wirklich gut zusammen. Ein sympathisches Duo, das in den besten Momenten eine schöne Screwball-Dynamik entwickelt. Auch mochte ich teils die Atmosphäre im Dschungel und auf dem Fluss. Zumindest wenn nicht alles komplett CGI war. „Jungle Cruise“ hat mich leider komplett verloren als die Konquistadoren als CGI-Monster aufgetaucht sind, die frappierend an die Geisterpiraten aus der „Pirates of the Caribbean“-Reihe erinnern. Nur ohne jeglichen Charakter zu besitzen. Auch waren viele Actionszenen viel zu dunkel und hektisch geschnitten. Warum nicht im lichtdurchfluteten Dschungel? Die Geschichte passt zudem auf ein halbes Blatt Papier, was nicht weiter schlimm wäre, könnten die Schauplätze und Actionszenen überzeugen. Aber das hat man alles schon so viel besser gesehen. Als hätte man eine künstliche Intelligenz einen Film auf Basis der Vergnügungsparkattraktion schreiben lassen. Es wäre genau dieser Film dabei herausgekommen. Ganz unterhaltsam, glatt gebügelt und ohne irgendein Alleinstellungsmerkmal.

Fazit

Auch wenn ich voller Vorfreude war, einmal wieder ins Kino zu gehen, so war das Erlebnis am Ende doch eher unbefriedigend. Und leider liegt das größtenteils am Film selbst. „Jungle Cruise“ ist 08/15-Disney-Unterhaltung, für die man wahrlich nicht ins Kino gemusst hätte. Schade drum: 5/10 Punkte.

Die Unglaublichen 2 – OT: Incredibles 2 (2018)

Nach einem verregneten Sonntagvormittag, an dem ich nur kurz laufen war, habe ich spontan einen Filmnachmittag einberufen. Die Kinder waren natürlich begeistert und speziell der Zwergofant konnte es kaum erwarten, endlich „Die Unglaublichen 2“  zu sehen. Also haben wir nach dem schönen Kurzfilm „Bao“ zum zweiten Mal die Familie Parr bzw. Incredible besucht…  🦸‍♀️🦸‍♂️

Die Unglaublichen 2 (2018) | © Walt Disney

Die Unglaublichen 2 (2018) | © Walt Disney

Ein sehr modernes Superheldenabenteuer

Vom ersten „Die Unglaublichen“ war ich nun schon zweimal ziemlich begeistert. Als ich von der späten Fortsetzung hörte, war ich erfreut aber auch ein wenig skeptisch. War ein Sequel wirklich nötig? Kritiken oder Besprechungen habe ich bisher kaum gelesen, nur vereinzelte Stimmen mitbekommen, die sich mal mehr, mal weniger enthusiastisch äußerten. Gut so, denn somit konnte ich unbefangen an „Die Unglaublichen 2“ herangehen. Der Film eröffnet mit einer Actionsequenz, welche direkt an den ersten Teil anschließt. Hier wird noch einmal auf das Verbot der Superheld*innen eingegangen und ein bombastischer Grund dafür inszeniert. Recht geschickt und in der Umsetzung enorm unterhaltsam. Danach wird es erst einmal ruhiger und die Figuren platzieren sich auf dem Spielfeld für die nächsten zwei Stunden.

Familie Parr wir geteilt, sprich Elastigirl rückt in den Fokus und wird zum Postergirl der (noch illegalen) Superheldenbewegung. Mr. Incredible kümmert sich solange um die Familie, was so seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Diese Aufteilung wird nun anscheinend von ein paar Kritikern Internet-Boys als feministische Kampfansage gesehen, was einfach nur lachhaft ist. Tatsächlich funktioniert jeder Aspekt der Geschichte wunderbar und spielt vor allem mit den anderen Bestandteilen gekonnt zusammen. Ja, das ist ein wenig vorhersehbar, doch bekommt jede Figur etwas zu tun und bis zum großen Finale gibt es viele wunderbar witzige Momente. Nicht nur inhaltlich wirkt „Die Unglaublichen 2“ modernisiert, sondern auch technisch. Der 60er-Jahre-Stil wurde beibehalten, doch hat sich in der Qualität des Renderings einfach unglaublich viel getan in den letzten 14 Jahren. Ein Augenschmaus in jeder Hinsicht.

Fazit

Auch wenn ich es nicht erwartet hätte, so hat mir „Die Unglaublichen 2“ doch ebenso gut gefallen, wie der Vorgänger. Den Kids ging es übrigens ebenso. Für mich neben „Toy Story 3“ die wohl bisher beste Fortsetzung aus dem Hause Pixar: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)