Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte – OT: The Chronicles of Narnia: The Voyage of the Dawn Treader (2010) (WS1)

Nanu, nach der gestrigen Sichtung von „School of Rock“ ein weiterer Filmabend? Tatsächlich ja, denn die Kids waren heute viel auf sich gestellt und durchaus brav. Die Frau musste arbeiten und ich war laufen und habe mich um die Wäsche der letzten Woche gekümmert. Da war einiges zusammengekommen. Danach war es auch schon Abend und zur Freude der Kinder stand „Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ auf dem Programm. 🌊🦁

Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (2010) | © Walt Disney

Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (2010) | © Walt Disney

Ein schöner Abschluss der Fantasy-Reihe

Die letzte Sichtung des Films liegt schon knapp 12 Jahre zurück. Ist das nicht unglaublich? Tatsächlich kommt es mir nicht halb so lange vor. Ziemlich verrückt. Ehrlich gesagt konnte ich mich zu Beginn an nicht mehr viel erinnern. Nur noch, dass ich damals ziemlich enttäuscht war. Auch weil ich für die ungeschnittene Fassung zur teuren 3D-Blu-ray greifen musste, aber noch lange keine Abspielmöglichkeit haben sollte. Heute sieht das inzwischen anders aus und ich war froh, den Film in 3D sehen zu können. Tatsächlich hat er viel filmischer gewirkt als ich ihn in Erinnerung hatte. Doch wie sieht es inhaltlich aus?

Nachdem mich die letzte Sichtung von „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ eher enttäuscht hat, weil hier zu viel Fokus auf ausgewalzte Kampfszenen gesetzt wurde, kam mir die kleinere Geschichte im dritten Teil gerade recht. Ein schöner Abenteuerfilm mit verschiedenen Schauplätzen, einer überschaubaren Menge an Figuren und etlichen Schauwerten. Zudem bietet „Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ einen schönen Abschluss der Reihe, da es auch für die verbleibenden zwei Hauptfiguren der letzte Besuch in Narnia war. Sicher nicht perfekt, doch hat mir der Film heute deutlich besser gefallen als der Vorgänger und als ich ihn bei der ersten Sichtung wahrgenommen hatte.

Fazit

Nun habe ich die Narnia-Reihe doch noch einmal komplett gesehen, bevor Netflix mit seiner Serienadaption um die Ecke kommt. Für mich wird es immer eine nette Fantasy-Trilogie bleiben, ohne jedoch ganz vorne mitzuspielen. „Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ bietet herrliche Abenteuerunterhaltung, die größtenteils sehr kindgerecht ist und einfach nur Spaß macht: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

The Many Saints of Newark (2021)

Ein unspektakulärer Samstag liegt hinter mir. Ich war mittags eine Runde laufen und habe mich ansonsten um die Wäsche gekümmert, die über die Woche liegengeblieben ist. Abends hatte ich einmal wieder Lust auf einen Erwachsenenfilm, sprich die Kinder haben sich in ihr Zimmer verkrümelt und ich habe „The Many Saints of Newark“ in den Player geschoben. Die Vorgeschichte von „The Sopranos“ mag anscheinend niemand. Umso gespannter war ich, wie sie mir gefällt. 🐷

The Many Saints of Newark (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

The Many Saints of Newark (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Mehr als nur die Vorgeschichte von Tony Soprano

Die Kritiken, die ich überflogen habe, waren alle vernichtend. Man hätte es hier ja überhaupt nicht mit Tony Sopranos Vorgeschichte zu tun. Was sollen denn die Rassenunruhen in diesem Film? Und überhaupt sei „The Many Saints of Newark“ eine große Enttäuschung. Vermutlich hätte auch ich, ohne die Informationen im Vorfeld, eine hundertprozentige Vorgeschichte von Tony Soprano erwartet. So allerdings wusste ich bereits was mich erwartet und konnte mich entsprechend darauf einstellen. Der Film hat für mich wunderbar funktioniert, auch wenn ich gewisse Kritikpunkte durchaus nachvollziehen kann.

Zunächst einmal wirkt es befremdlich, dass wir als Voice-over-Erzähler Christopher Moltisanti aus dem Jenseits zu hören bekommen. Dann die Rassenunruhen und der Aufstieg des schwarzen Gangsters Harold McBrayer. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und hätte ein ganz eigenes Gangster-Portrait werden können. Die Hauptfigur ist zudem nicht Tony Sorprano, sondern Dickie Moltisanti, der in der Serie bereits verstorben ist und nur in Gesprächen erwähnt wird. Eine weitere seltsame Entscheidung. Ist David Chase, das Mastermind hinter „The Sopranos“, nun senil geworden oder gehört er etwa auch dieser seltsamen Woke-Bewegung an, der Disney mit „Strange World“ verfallen ist, und muss unbedingt einen auf Black Lives Matter machen? Wie konnte es nur soweit kommen?

David Chase bricht gekonnt mit den Erwartungen

Die Geschichte spielt im Newark der 1960er Jahre. Wie sollte es auch anders sein? Tony Sorpano ist an diesem Ort und in dieser Zeit aufgewachsen. Die Rassenunruhen waren Teil der Geschichte von Newark. Auch fand ich es geschickt gelöst mit Dickie Moltisanti Tonys Mentor, den wir in der Serie nie kennenlernen, als Hauptfigur zu etablieren. Wir erleben die Ereignisse als Beobachter. Ebenso wie der junge Tony Soprano, der sich wundert, was hinter den verschlossenen Türen besprochen wird. All diese Einflüsse werden ihn später einmal prägen. Natürlich gibt es dennoch viele bekannte Figuren: Tonys Mutter, Junior Soprano, Paulie und Silvio. Wir kehren an etablierte Schauplätze zurück und das vertraute Gefühl ist wieder da. Dann natürlich Tony Soprano selbst, der von James Gandolfinis Sohn Michael Gandolfini gespielt wird und wirklich eins zu eins aussieht, wie eine junge Version seines Vaters. All das ist kein Fanservice. David Chase erzählt eine neue Geschichte. Sie mag unspektakulär wirken und am Thema vorbei, was sie nicht ist, doch letztendlich sehen wir genau, warum aus dem ungelenken Jungen letztendlich der neurotische Gangsterboss wurde, den wir alle kennen und lieben (und vielleicht auch hassen). Durch seine Umwelt und seinen Umgang. Es hätte gar nicht anders kommen können.

Fazit

Ist „The Many Saints of Newark“ ein perfekter Film? Wohl nicht. Ist es der Film, nach dem Fans der Serie jahrelang gelechzt haben? Mit Sicherheit nicht. Erzählt David Chase eine packende Geschichte und lässt uns einen Blick in die Jugend und die Einflüsse von Tony Soprano werfen? Aber garantiert. Die zwei Stunden sind wie im Flug vergangen und ich hätte danach gerne die nächste Episode eingelegt. Leider wird das wohl nichts und ist vermutlich auch gar nicht nötig: 8/10 Punkte.

Jumanji: Willkommen im Dschungel – OT: Jumanji: Welcome to the Jungle (2017) (WS1)

Der vorletzte Urlaubstag ist vorbei und er war noch einmal richtig vollgestopft: Ich war laufen, habe den Weihnachtsbaum abgebaut, die Außenbeleuchtung abmontiert und war Spielleiter im ersten Rollenspiel der Kinder. Abends wollte ich noch unbedingt einen Filmabend veranstalten; zum Abschluss der Ferien. Da den Kids kürzlich der 1995er „Jumanji“ so gut gefallen hat, wanderte direkt „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ in den Player. 🐍💎

Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017) | © Sony Pictures Home Entertainment

Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017) | © Sony Pictures Home Entertainment

Erneut ein extrem unterhaltsames Reboot

Meine letzte Sichtung von „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ liegt ziemlich genau zwei Jahre zurück. Damals hatte ich schon vermutet, mit den Kindern einmal wieder das Original sehen zu wollen. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass wir danach auch das Reboot wieder angehen würden. Die Kinder haben es sich aber gewünscht und auch ich hatte wieder Lust darauf. Tatsächlich hat mir der Film bei der zweiten Sichtung noch einmal besser gefallen. Trotz Synchro. Wer hätte das gedacht? Vermutlich liegt es an der Begeisterung der Kinder, die teils wirklich gejohlt haben vor Freude. Sei es die Teenie-Romanze oder der Videospiel-Aspekt. Ist eben näher an der Zielgruppe dran, auch wenn sowohl das Zappelinchen sowie der Zwergofant das Original sehr mochten.

Bei meiner damaligen Besprechung bin ich mit der Tatsache, dass es sich hierbei um ein Reboot handelt, härter ins Gericht gegangen. Dieses Mal hat es mich nicht sonderlich gestört bzw. war ich eher angetan, wie viel Mühe man sich gegeben hat einerseits neue Elemente zu etablieren und andererseits dem Original Tribut zu zollen. Letztendlich macht „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ einfach extrem viel Spaß. Der Twist auf das Original ist durchaus innovativ und führt das Franchise erfolgreich ins Heute, selbst wenn die Actionsequenzen teils selbst an ein Videospiel erinnern.

Fazit

Für mich war „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ der perfekte Film zum Urlaubsende. Eskapismus ist manchmal eben doch wichtig. Auch die Kinder waren begeistert. Speziell das Zappelinchen hat sich richtig in den Film verliebt. Ich freue mich nun bereits auf den kommenden Filmabend am Ende der ersten Arbeitswoche des Jahres. Dann geht es zurück nach Jumanji8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

True Romance (1993)

In den letzten zwei Wochen musste ich wieder häufiger an Hans Zimmers Score zu „True Romance“ denken. Vor 20 bis 25 Jahren war dieser mein ständiger Begleiter. Bis heute halte ich ihn für einen der unterschätztesten Scores des Komponisten. Nach einem ruhigen Urlaubstag nach den Weihnachtsfeiertagen, habe mich also für Tony Scotts Umsetzung dieses Tarantino-Skripts entschieden. Eine sehr gute Wahl. 💑

True Romance (1993) | © Warner Bros.

True Romance (1993) | © Warner Bros.

„…all I could think was: You’re so cool!“

Es war damals in der Phase meines filmischen Erwachens. Ich muss um die 16 bis 18 Jahre alt gewesen sein und Filme wie „Pulp Fiction“, „Reservoir Dogs“, „From Dusk Till Dawn“, „Killing Zoe“ oder eben auch „True Romance“ liefen im Freundeskreis rauf und runter. Neben „Pulp Fiction“ war es auch dieser Genremix aus Gangsterfilm und Romanze, den ich damals am häufigsten gesehen habe. Tarantinos Handschrift war im Drehbuch, der Besetzung und dem Soundtrack deutlich erkennbar, doch Tony Scotts Straight-Forward-Regie hat den Mix für mich perfekt gemacht. Nach einer geschnittenen VHS-Aufnahme folgten später die ungeschnittene UK-VHS-Ausgabe, darauf die DVD mit nur deutscher Tonspur, dann endlich die DVD mit beiden Sprachfassungen. Die UK-Blu-ray stand nun schon ewig im Regal und da ich die schöne Sammleredition von Arrow verpasst habe, musste eben der alte Transfer herhalten.

Ich bin heute abermals erstaunt, wie gut das Pacing in „True Romance“ doch ist. Der Film nimmt sich einerseits viel Zeit für seine Figuren und doch hetzt man mit ihnen ins Chaos. Hier merkt man, dass mit Tarantino und Scott wirklich fähige Filmemacher die Zügel in der Hand hielten. Ebenso fantastisch sind die Schauspieler*innen: Christian Slater und Patricia Arquette besitzen zusammen so viel Chemie, dass es eine wahre Freude ist. Doch was wäre „True Romance“ ohne Gary Oldman, Dennis Hopper, Christopher Walken, James Gandolfini (bekannt als Tony Soprano aus „The Sopranos“), Brad Pitt und weiteren Schauspielgrößen? Es ist eine wahre Freude. Die dargestellte Gewalt, für die der Film hierzulande jahrelang nur geschnitten zu sehen war, ist schmerzhaft anzusehen und doch nicht selbstzweckhaft. Alleine die Szene zwischen Arquette und Gandolfini, die beinahe schon körperlich schmerzt, in der beide Schauspieler*innen zu Höchstform auflaufen und aus der sich Alabama letztendlich selbst und ohne männliche Hilfe befreien kann, ist unfassbar in vielerlei Hinsicht. Das sitzt auch heute noch.

„Did I do my part okay?“

Ist „True Romance“ auch heute noch so gut anschaubar, wie vor nun beinahe schon 30 Jahren? Ja und nein. Der Film enthält Szenen (z.B. Dennis Hoppers Monolog), die selbst ein Quentin Tarantino heute nicht mehr so schreiben würde. Zudem ist es ein rein männlich geprägter Film, selbst wenn Alabama durchaus eine starke Frauenfigur ist. Kann man heute also noch Spaß mit „True Romance“ (oder anderen Filmen aus dieser Zeit) haben? Ich finde ja. Es ist allerdings wichtig, sich der Weiterentwicklung unserer Welt und Werte gewahr zu sein und Filme wie diesen in seiner zeithistorischen Epoche einzuordnen. Ich würde heute nicht mehr alle Dialoge mitsprechen wollen, doch viele Zitate sind mir noch im Kopf, wie damals vor 30 Jahren. Speziell Alabamas Abschlussmonolog ist hängen geblieben:

„Amid the chaos of that day, when all I could hear was the thunder of gunshots, and all I could smell was the violence in the air, I look back and am amazed that my thoughts were so clear and true, that three words went through my mind endlessly, repeating themselves like a broken record: you’re so cool, you’re so cool, you’re so cool. And sometimes Clarence asks me what I would have done if he had died, if that bullet had been two inches more to the left. To this, I always smile, as if I’m not going to satisfy him with a response. But I always do. I tell him of how I would want to die, but that the anguish and the want of death would fade like the stars at dawn, and that things would be much as they are now. Perhaps. Except maybe I wouldn’t have named our son Elvis.“

– Alabama Worley (gespielt von Patricia Arquette) in „True Romance“

Fazit

„True Romance“ ist auch heute noch ein absolut packender Mix aus Gangsterfilm und Romanze. Das Drehbuch ist geschliffen, die Inszenierung mitreißend und der Score ein Traum. Auch wenn gewisse Elemente veraltet sind, so ist Tony Scotts Umsetzung des Tarantino-Drehbuchs, mit der nötigen Reflektion betrachtet, immer noch beste Unterhaltung: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

Uncharted (2022)

Heute war ein voller Tag: Weihnachtsbaum gekauft und aufgestellt, eine Runde durch den Schnee laufen und vorgezogener Adventskaffee mit der Oma. Abends noch zum Sport in den Keller und danach einen Ofenkäse reingezogen. Somit ging es erst spät aufs Sofa, doch ich wollte heute einen Film schauen und habe mich für „Uncharted“ entschieden. Schien mir seichter Eskapismus zu sein, was er letztendlich auch war. 🪂

Uncharted (2022) | © Sony Pictures Home Entertainment

Uncharted (2022) | © Sony Pictures Home Entertainment

Zum ersten Mal eine Ultra HD Blu-ray eingelegt

Zunächst einmal muss ich kurz auf die technischen Aspekte eingehen. Zwar besitze ich schon länger einen Ultra-HD-Blu-ray-Player und etliche Filme in diesem Format, doch bisher hat sich noch keine Sichtung ergeben. Im Stream sieht HDR zudem immer etwas totkomprimiert aus, so dass ich durchaus gespannt auf das volle Erlebnis war. Zunächst musste ich die richtigen Einstellungen finden, doch nach etwas Herumprobieren, war es ein netter Bildeindruck mit kräftigeren Farben und etwas mehr Details. Ehrlich gesagt ist der Sprung, zumindest in diesem Fall, zur Standard-Blu-ray nicht allzu groß. Kein Vergleich zum Wechsel von DVD zu Blu-ray. Dennoch nett anzusehen.

Ein wirklich unterhaltsamer Abenteuerfilm

Der Film selbst startet ziemlich abschreckend: Das Cold Opening außerhalb des Flugzeugs sah sowas von nach künstlichen CGI aus, dass ich schon das Schlimmste befürchtete. Glücklicherweise wurde der Level an Effekten danach zurückgefahren und wir erleben ein ziemlich klassisches Abenteuer, das mich durchaus an die jüngste „Tomb Raider“-Verfilmung erinnert hat. Überhaupt ein guter Vergleich, denn auch dieser Film besitzt übertriebene CGI, welche er gar nicht nötig gehabt hätte. Bei „Tomb Raider“ kenne ich die Videospielvorlage, bei „Uncharted“ nicht. Dennoch fühlt sich beides recht ähnlich an. Speziell die Verlagerung von Abenteuer hin zu immer mehr Action. Das hätte ich gerne andersrum gehabt.

Gegen Ende dreht „Uncharted“ in Sachen CGI noch einmal ordentlich auf, was den Look und die Action unglaublich generisch wirken lässt. Trotz der an sich durchaus interessanten Schauplätze. Warum muss heute jeder Film so aussehen, wie jeder andere auch nur annähernd erfolgreiche Blockbuster? Wirklich schade, denn die klassischer inszenierten Abenteuerszenen machen wirklich viel Spaß. Auch die Dynamik zwischen Nathan Drake (Tom Holland) und Sully (Mark Wahlberg) ist toll. Da stört es auch kaum, dass die Bösewichtin viel zu comichaft wirkt.

Fazit

Alles in allem hat mich „Uncharted“ wirklich gut unterhalten. Es ist eben ein 08/15-Blockbuster, der auf einem erfolgreichen Videospiel basiert. Vermutlich wird mir der Film nicht sonderlich im Gedächtnis bleiben, doch für knapp 120 Minuten war er wunderbar seichter Eskapismus. Somit gibt es knappe 7/10 Punkte.

E.T. – Der Außerirdische – OT: E.T. the Extra-Terrestrial (1982)

Halloween steht vor der Tür. Da die Kinder noch zu jung für Horrorfilme sind, wollte ich zumindest einen thematisch passenden Film einlegen. „E.T. – Der Außerirdische“ steht schon länger auf der Liste der Filme meiner Jugend, die ich meinen Kindern zeigen möchte. Somit war das heute der perfekte Abend dafür. Auch meine letzte Sichtung liegt schon viel zu lange zurück und ich habe mich auf ein Wiedersehen mit dem freundlichen Außerirdischen gefreut. 👽

E.T. – Der Außerirdische (1982) | © Universal Pictures Germany GmbH

E.T. – Der Außerirdische (1982) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein zeitloser Blockbuster für die ganze Familie

Zuletzt habe ich die Special Edition des Films aus dem Jahr 2002 gesehen, welche teils einen digitalen E.T. und diverse Szenenerweiterungen enthält. Heute ist diese Fassung wieder komplett in der Versenkung verschwunden und auf Blu-ray und Co. gibt es endlich wieder die restaurierte Kinofassung zu sehen. Man sieht den Effekten heute zwar an, dass sie inzwischen 40 Jahre auf dem Buckel haben und das ist auch den Kindern aufgefallen, doch dieser Charme ist einfach durch kein CGI der Welt wettzumachen. Die Hauptfigur des Films wirkt immer noch so frisch, wie am ersten Tag. Einfach großartig, was das Team rund um Carlo Rambaldi hier geschaffen hat. Durch seine analoge Haptik wirkt E.T. wie ein echter Charakter, was sich speziell in der Interaktion mit den Kinderdarsteller*innen zeigt. Schon alleine aus filmhistorischer Sicht bemerkenswert anzuschauen.

Am meisten begeistert hat mich jedoch abermals Steven Spielbergs Gespür für Familiendynamiken und auch dafür, eine Geschichte aus den Augen von Kindern zu erzählen. Alleine die Szene, in der Elliot seinem außerirdischen Freund Spielzeuge, Lebensmittel usw. erklärt, wirkt unglaublich authentisch. Auch die Dynamik zwischen den Geschwistern ist großartig und von allen drei Darsteller*innen fantastisch gespielt. Kein Wunder, dass Drew Barrymore danach zum tragischen Kinderstar wurde. Aus heutiger Sicht ist natürlich das 80er-Jahre-Setting absolut stilprägend. Ohne „E.T. – Der Außerirdische“ hätte es „Stranger Things“ in dieser Form wohl nicht gegeben. Weiterhin ist die emotionale Bandbreite beeindruckend und Spielberg wechselt gekonnt von gruseligem Spannungskino zu albernstem Slapstick, weiter zu ernstem Familiendrama, dann zu epischem Heldenabenteuer und wiederum zu todtraurigen Abschiedsszenen. Dabei bleibt die Geschichte wunderbar einfach und nachvollziehbar und die Tiefe ergibt sich alleine aus Aufbau und Charaktermomenten. Es klingt abgedroschen, doch solche Blockbuster gibt es heut einfach nicht mehr.

Diesen Film habe ich heute sogar mit dem passenden T-Shirt gefeiert:

Fazit

Ich hatte schon beinahe befürchtet, dass „E.T. – Der Außerirdische“ für die Kinder nicht mehr so gut funktioniert, wie damals für mich. Jedoch sind sie ziemlich mitgegangen und haben jede Emotion gefühlt, wenn auch wohl nicht so stark wie ich. Für mich ist Steven Spielbergs Sci-Fi-Abenteuer aber auch einfach ein Herzensfilm. Einer der großen Klassiker, die meinen persönlichen Filmkosmos definiert haben: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Chaos im Netz – OT: Ralph Breaks the Internet (2018)

Eine abermals anstrengende Woche liegt hinter mir und ein volles Wochenende vor uns. Die Corona-Scares werden häufiger und überhaupt zerrt gefühlt alles an den Nerven. Zeit also für einen Filmabend: Nachdem wir letzte Woche „Ralph reichts“ gesehen haben, stand heute der Nachfolger „Chaos im Netz“ auf dem Programm. Meine erste Sichtung des Films und dementsprechend gespannt war ich… 💻👾

Chaos im Netz (2018) | © Walt Disney

Chaos im Netz (2018) | © Walt Disney

Ein kunterbuntes Internet-Abenteuer

Auch in der Welt von Randale-Ralph und Vanellope sind sechs Jahre seit dem letzten Abenteuer vergangen. Routine ist eingekehrt und würde nicht ein physikalisches Teil des Spiels „Sugar Rush“ kaputt gehen, wäre dort wohl immer noch alles so, wie wir es kennen. Der Defekt am Spieleautomaten ist allerdings der Auslöser dafür, dass sich Ralph und Vanellope ins Internet begeben und dort allerlei Abenteuer erleben. Dabei ist der Clou des Films, dass abstrakte Handlungen im Internet personifiziert und bildlich dargestellt werden. Hinzu kommen dutzende von bekannten Internet-Marken und, dank Disneys Kaufwut, auch Marvel-Helden, „Star Wars“-Figuren und natürlich eine ganze Meute an Disney-Prinzessinnen.

Wie bereits im ersten Teil, ist jedoch die Freundschaft zwischen Ralph und Vanellope der Kern des Films. Viele der großen Actionszenen hätte es für mich gar nicht so ausführlich gebraucht. Sehr unterhaltsam fand ich tatsächlich die Ansammlung an Disney-Held*innen und eben die Verbildlichung so mancher Internet-Funktion. Wirklich berührt hat mich aber tatsächlich wieder nur die Entwicklung der Beziehung der beiden Hauptfiguren. Wirklich schön und mir durchaus nahegehend. Hach.

Fazit

Insgesamt hat mir „Ralph reichts“ wohl etwas besser gefallen. Vermutlich weil die Geschichte kleiner war und die Action nicht ganz so übertrieben. Dennoch ist die Fortsetzung absolut gelungen und das Entdecken des Internets hat enorm viel Spaß gemacht. Am Ende hat mich der Film dann auch emotional voll erwischt, was ich so nicht erwartet hatte. Die Kinder sehen das übrigens ganz ähnlich: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant:  9/10 Punkte.)

Der Rausch – OT: Druk (2020)

Heute habe ich nicht viel gemacht, außer den letzten Halbmarathon des Jahres zu laufen und den Weihnachtsbaum aufzustellen. Die Lichter brennen schon, doch geschmückt wird er erst morgen. Abends hörten die Kinder noch CD und ich habe „Der Rausch“ in den Blu-ray-Player geschoben. Ein Film, dessen Prämisse mich neugierig gemacht hat und die guten Kritiken haben den Rest übernommen… 🍾🍺🥃

Der Rausch (2020) | © LEONINE

Der Rausch (2020) | © LEONINE

Eine Ode an das Leben (nicht an den Alkohol)

Ich habe im Vorfeld teils gelesen, dass Thomas Vinterbergs Film die Verharmlosung von Alkoholkonsum angelastet wird. Dem ist jedoch keineswegs so, aber das hätte man sich auch denken können. Spannend ist jedoch tatsächlich, dass nicht nur die Schattenseiten gezeigt werden. Auch wenn diese natürlich entsprechend Raum bekommen. Letztendlich ist der Alkohol bzw. der damit verbundene Selbstversuch der vier Lehrerfreunde nur ein Mittel zum Zweck, um endlich wieder am Leben teilzuhaben. Nicht von Routine und Alltagsproblemen an den Rand gedrängt zu werden und alles über sich ergehen zu lassen. Als passiver Zuschauer im eigenen Leben. Durch den Alkohol gewinnen unsere vier Freunde wieder Lebensfreude, was in teils absurd-komischen Szenen gipfelt. Doch nicht jeder ist dem kontrollierten Konsum gewachsen und so kommt es, wie es kommen muss…

Wenn man bedenkt, dass Thomas Vinterbergs Tochter während der Dreharbeiten ums Leben gekommen ist, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sich der Fokus des Films noch einmal verschoben hat. Eben darauf, das Leben zu nutzen. Präsent zu sein. Auch abseits vom Alkohol. Gerade die finalen Szenen, wenn die Schüler*innen ausgelassen ihren Abschluss feiern, müssen sehr schmerzhaft gewesen sein. So wohnt „Der Rausch“ auch eine bittersüße Tragik inne, welche uns einen Blick auf unser eigenes Leben werfen lässt: Leben wir es wirklich oder geht es uns wie Mads Mikkelsens Figur Martin und wir stehen nur an der Seitenlinie?

Fazit

Mir hat „Der Rausch“ sehr gut gefallen. Einzig die Entwicklung zum tragischen Höhepunkt des Films war mir zu vorhersehbar. Dazwischen liegen aber unzählige wunderbare Szenen, in welchen die famosen Schauspieler wunderbar spielfreudig auftrumpfen. Am Ende wird der Alkohol weder glorifiziert noch verteufelt. Es kommt eben, wie bei so vielem, auf die Dosis an: 8/10 Punkte.

Krabat (2008) (WS1)

Nach einer ziemlich anstrengenden und recht deprimierenden Woche, hängt mir die Booster-Impfung immer noch in den Knochen. Ich habe mich somit sehr auf einen entspannten Freitagsfilmabend gefreut. Leider hatte der Zwergofant diese Woche Fernsehverbot, so dass die Wahl mit „Krabat“ auf einen etwas erwachseneren Film gefallen ist. Das Zappelinchen war gespannt und ich auch… 🧙‍♂️💀

Krabat (2008) | © 20th Century Fox

Krabat (2008) | © 20th Century Fox

Ein düsteres Coming-of-Age-Märchen

Ich habe „Krabat“ zuletzt 2008 im Kino gesehen. Damals konnte mich die Verfilmung eines meiner liebsten Jugendbücher durchaus überzeugen. Dennoch war es nur ein guter Film, dem gegenüber ein herausragendes Buch steht. Auch heute mochte ich die Ausstattung, die Kostüme und die generelle Atmosphäre sehr. Gerade das winterliche Setting hatte es mir angetan. Die meisten Schauspieler*innen können ebenfalls überzeugen, doch wirkte die Montage auf mich teils zu gewollt und auf Hollywood getrimmt. Hinzu kommt, dass der Film viel ausformuliert, was im Buch, so zumindest meine Erinnerung, nur angedeutet wird.

Das Zappelinchen war sehr im Film drin. Gerade Elemente, wie explizit gezeigte und blutige Leichen waren schon viel für sie. Doch sie hat es gut weggesteckt und war von der Geschichte gefangen. Zuträglich war vermutlich, dass sie in der Schule bereits eine der intensivsten Szenen in Textform analysiert hatten. Ich bin mir sicher, dass für sie viele Filme mit FSK-12-Freigabe nun möglich wären. Aber ich freue mich auch, wenn demnächst der Zwergofant wieder mit dabei ist.

Fazit

Ich habe die Zeit mit „Krabat“ erneut genossen und hätte nun Lust, einmal wieder das Buch zu lesen. Das Zappelinchen war sehr angetan und ich freue mich jetzt schon darauf, wenn beide Kinder alt genug sind, um den Filmabend auf den nächsten Level zu bringen. Bis dahin genieße ich auch noch die jugendfreien Filme. Diese Zeit geht ohnehin viel zu schnell vorbei: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte.)

Zwei sind nicht zu bremsen – OT: Pari e dispari (1978)

Der Monat ist schon halb vorbei und dies ist der erste Filmabend. Unfassbar. Sollte es etwa doch noch knapp werden mit den angepeilten 100 Filmen im Jahr? Die Wahl für meinen 83. Film ist auf „Zwei sind nicht zu bremsen“ gefallen. Frau bullion musste heute arbeiten und somit haben die Kinder und ich nach über einem Jahr seit „Zwei wie Pech und Schwefel“ endlich einen weiteren Spencer/Hill-Film gesehen… 🎲🎰

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei sind nicht zu bremsen (1978) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Ich habe Vanille, Schokolade, Zitrone, leckere Erdbeere und Mokka!“

In meinen Erinnerungen habe ich „Zwei sind nicht zu bremsen“ immer wieder mit „Zwei bärenstarke Typen“ durcheinander geworfen. Beide Filme habe ich in meiner Kindheit auch unzählige Male gesehen, so wie die meisten Werke des Prügelduos. Von diesem Film sind mir vor allem Bud Spencer als LKW-Fahrer, die transportierten Delfine und das Jai-Alai-Match im Kopf geblieben. Und natürlich die oben zitierte Pistazieneisszene, welche überhaupt zu den einprägsamsten des gesamten, filmischen Kanons der beiden italienischen Schauspieler zählen dürfte. Immer noch herrlich!

„Mir sitzt heut‘ der Schalk im Nacken, drum setz‘ ich mal den ganzen Packen!“

Die Geschichte rund um die Glücksspielganoven ist auch hier natürlich eher ein Alibi für ausgefallene Actionszenen und wilde Prügeleien. Die Sprüche sind größtenteils immer noch großartig, an ein paar hat aber auch der Zahn der Zeit genagt. Kein Wunder, ist der Film und die Synchronarbeit doch ein Produkt ihrer Zeit. Die Produktion hat inzwischen immerhin schon 43 Jahre auf dem Buckel.

Fazit

Mit „Zwei sind nicht zu bremsen“ haben wir einen der letzten gemeinsamen Filme von Bud Spencer und Terence Hill gesehen. Danach gibt es noch ein paar Solowerke und vermutlich schließt sich das Zeitfenster für die Kids auch so langsam. Gerade das Zappelinchen war zu Beginn nicht sonderlich begeistert von der Filmwahl, hatte dann aber doch enorm viel Spaß damit, so wie wir anderen auch: 8/10 Punkte.  (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)