Heute habe ich nicht viel gemacht, außer den letzten Halbmarathon des Jahres zu laufen und den Weihnachtsbaum aufzustellen. Die Lichter brennen schon, doch geschmückt wird er erst morgen. Abends hörten die Kinder noch CD und ich habe „Der Rausch“ in den Blu-ray-Player geschoben. Ein Film, dessen Prämisse mich neugierig gemacht hat und die guten Kritiken haben den Rest übernommen… 🍾🍺🥃

Der Rausch (2020) | © LEONINE
Eine Ode an das Leben (nicht an den Alkohol)
Ich habe im Vorfeld teils gelesen, dass Thomas Vinterbergs Film die Verharmlosung von Alkoholkonsum angelastet wird. Dem ist jedoch keineswegs so, aber das hätte man sich auch denken können. Spannend ist jedoch tatsächlich, dass nicht nur die Schattenseiten gezeigt werden. Auch wenn diese natürlich entsprechend Raum bekommen. Letztendlich ist der Alkohol bzw. der damit verbundene Selbstversuch der vier Lehrerfreunde nur ein Mittel zum Zweck, um endlich wieder am Leben teilzuhaben. Nicht von Routine und Alltagsproblemen an den Rand gedrängt zu werden und alles über sich ergehen zu lassen. Als passiver Zuschauer im eigenen Leben. Durch den Alkohol gewinnen unsere vier Freunde wieder Lebensfreude, was in teils absurd-komischen Szenen gipfelt. Doch nicht jeder ist dem kontrollierten Konsum gewachsen und so kommt es, wie es kommen muss…
Wenn man bedenkt, dass Thomas Vinterbergs Tochter während der Dreharbeiten ums Leben gekommen ist, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sich der Fokus des Films noch einmal verschoben hat. Eben darauf, das Leben zu nutzen. Präsent zu sein. Auch abseits vom Alkohol. Gerade die finalen Szenen, wenn die Schüler*innen ausgelassen ihren Abschluss feiern, müssen sehr schmerzhaft gewesen sein. So wohnt „Der Rausch“ auch eine bittersüße Tragik inne, welche uns einen Blick auf unser eigenes Leben werfen lässt: Leben wir es wirklich oder geht es uns wie Mads Mikkelsens Figur Martin und wir stehen nur an der Seitenlinie?
Fazit
Mir hat „Der Rausch“ sehr gut gefallen. Einzig die Entwicklung zum tragischen Höhepunkt des Films war mir zu vorhersehbar. Dazwischen liegen aber unzählige wunderbare Szenen, in welchen die famosen Schauspieler wunderbar spielfreudig auftrumpfen. Am Ende wird der Alkohol weder glorifiziert noch verteufelt. Es kommt eben, wie bei so vielem, auf die Dosis an: 8/10 Punkte.
Wunderbarer Film! Eine der größten Stärken fand ich, dass der Alkohol nicht nur verteufelt wird (wie es eigentlich erwartbar war), sondern durchaus versucht, auch die geselligen Seiten zu zeigen.
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Ja, die Balance fand ich auch gut. Der Alkohol war ja auch eher der Katalysator, um die vier aus ihrem Trott herauszuholen. Ein wirklich sehr schöner Film.
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Hand aufs Herz: wie viele Gläser Whiskey oder Bier hast du während der Sichtung konsumiert? 😉
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Während der Sichtung nichts, danach gab es tatsächlich noch Bier und Whisky. Und ich musste noch viel über den Film nachdenken. Das Alkoholmessgerät ist aber noch nicht bestellt. 😅
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Da hab ich den wohl zu Recht auf meine Liste für Januar gesetzt… 😉
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Ja, hast du. Ein wirklich guter und vielseitig, ähm, inspirierender Film… 😉
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Ich mach mir ein schönes Getränk dazu und dann passt das bestimmt! 😉
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Witzigerweise habe ich während des Films auf Alkohol verzichtet (aber danach getrunken). Denn mal Prost! 😉
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Ich trinke eigentlich nicht, während ich Filme/Serien schaue, aber wer weiß – vielleicht breche ich diese Regel mal für diesen Film. 😀
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Ich trinke nur bei seichteren Comedys (à la „Brooklyn Nine-Nine“) war. Aber dieser Film hier bietet sich evtl. schon dafür an… 😉
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