Veep – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 7)

Nach meinen letzten beiden Comedy-Marathons mit „Parks and Recreation“ und „Seinfeld“ habe ich das Beste aus beiden Welten genommen und direkt mit der Polit-Comedy „Veep“ mit Julia-Louis Dreyfus in der Hauptrolle weitergemacht. Vor neun Jahren hatte ich die ersten viereinhalb Staffeln schon einmal gesehen und dann, aus mir nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, damit aufgehört. Dieses Mal bin ich jedoch dran geblieben und warum das eine famose Entscheidung war, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung. 🇺🇸

Veep | © HBO

Veep | © HBO

Mit knapp zweieinhalb Monaten bin ich sehr schnell durch diese Serie gerannt. Selina Meyer und ihr Team sind mir dabei durchaus ans Herz gewachsen, auch wenn sie, gerade im späteren Verlauf der Serie, doch recht verachtenswert agieren. Aber das macht auch den Reiz der Serie aus. Wenn ihr also eine düstere und zynische Polit-Comedy sehen wollt (und damit quasi das Gegenstück zu „Parks & Recreation“), die zudem teils irrwitzig komisch ist, dann lest am besten direkt weiter:

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Brügge sehen… und sterben? – OT: In Bruges (2008) (WS1)

Nachdem ich heute die letzten der gut 500 Fotos unseres Urlaubs bearbeitet habe, die danach auch noch mit der Familie am großen Fernseher angeschaut werden wollten, waren wir erst gegen 21 Uhr bereit für den Filmabend. Allerdings ohne Kinder, denn es stand „Brügge sehen… und sterben?“ auf dem Programm. Ich war gespannt, ob mir der Film nach dem Besuch der belgischen Stadt (siehe Foto unten) noch besser gefallen würde, als bei der ersten Sichtung vor 14 Jahren… ⛪

Brügge sehen... und sterben? (2008) | © LEONINE

Brügge sehen… und sterben? (2008) | © LEONINE

Ein surreal-brutaler Tourismusfilm für Brügge

Ich weiß noch genau, wie mich „In Bruges“ damals für die belgische Stadt eingenommen hatte. Sie ist ein vielzitierter Charakter im Film und ich fand die fast schon märchenhafte Atmosphäre extrem spannend. Eigentlich hätten wir Brügge bereits bei unserem letztjährigen Niederlande-Urlaub besuchen wollen, doch dann hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieses Jahr war es aber endlich soweit und die Erinnerungen an unseren Besuch vor zwei Wochen sind noch sehr präsent. Der perfekte Zeitpunkt also, Brügge auch filmisch noch einmal zu bereisen. Übrigens sitze ich gerade mit einem Leffe Triple vor meinem Rechner, um zu später Stunde diese Besprechung zu schreiben. Urlaub kann auch zu Hause toll sein.

Es ist wirklich faszinierend, wie gut Martin McDonagh (bekannt auch für „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) die Sehenswürdigkeiten von Brügge in seinem Film einfängt. Teils laufen die Figuren exakt die Wege nach, die auch wir bei unserem Besuch genommen hatten. Die örtlichen Verknüpfungen erscheinen logisch und man bekommt wirklich ein gutes Gefühl für die Stadt. Natürlich sind viel weniger Touristen vor Ort. Kein Wunder, es war ja noch die Zeit vor diesem Film, der den Tourismus in Brügge noch einmal ordentlich angekurbelt hat. Neben der Stadt als Charakter, überzeugt „In Bruges“ weiterhin durch seine emotionale, extrem brutale und surreale Gangstergeschichte, die so ganz anders wirkt als man es von Quentin Tarantino, Guy Ritchie und Co. kennt. Das macht den Film wirklich zu etwas Besonderem in seinem Genre. Ich freue mich jetzt schon darauf, wieder zurückzukehren und bin mir sicher weder das filmische noch das reale Brügge zum letzten Mal besucht zu haben:

Fazit

Heute kann ich „Brügge sehen… und sterben?“ tatsächlich nicht objektiv beurteilen, denn schon alleine der persönliche Bezug macht den Film für mich noch gelungener. Doch auch davon abgesehen ist die Geschichte packend und extrem atmosphärisch. Die Figuren sind interessant und die moralischen Fragestellungen zwar plakativ, aber fein und mit Humor ausgearbeitet. Ich kann mich nur wiederholen und „In Bruges“ allen Filmfreund*innen ans Herz legen: 9/10 Punkte.

Die Piratenbraut – OT: Cutthroat Island (1995) (WS1)

Nach unserem Urlaub an der Nordsee habe ich nun wieder Lust auf Filme, die am Meer spielen. Da STUDIOCANAL den Film erst kürzlich in einer aufwändig restaurierten 4K-Fassung (siehe Foto unten) veröffentlich hat, war dies der perfekte Anlass, um mit den Kindern erneut den Abenteuern von „Die Piratenbraut“ beizuwohnen. Da meine letzte Sichtung schon 16 Jahre(!) zurückliegt, wurde es auch höchste Zeit dafür. 🏴‍☠️

Die Piratenbraut (1995) | © STUDIOCANAL

Die Piratenbraut (1995) | © STUDIOCANAL

Ein Piratenabenteuer, das seiner Zeit voraus war

Für mich gehört „Cutthroat Island“, so der weniger plakative Originaltitel, wohl zu meinen meistgesehenen Filmen. Damals habe ich schon jede TV-Ausstrahlung mitgenommen, dann die Kinowelt-DVD etliche Male gesehen, nur das Blu-ray-Mediabook (siehe Foto unten) stand ewig ungesehen im Regal. Nach der heutigen Sichtung kann ich das umso weniger verstehen, denn der Film ist einfach großartige Unterhaltung. Er hat quasi schon alles vorweggenommen, was „Fluch der Karibik“ nur acht Jahre später zu einem riesen Erfolg machen sollte: Ein bombastischer Score, Schlachten auf hoher See, ein mythischer Schatz, ein sympathisches Schlitzohr, das jeden hintergeht, eine Liebesgeschichte, die aus dem Abenteuer geboren wird, ein fieser Piratenkapitän als Gegenspieler, eine mit all dem verstrickte Familiengeschichte usw. Nur die Fantasy-Elemente fehlen. Ansonsten besitzt Renny Harlins Film all das, was die Saga um Captain Jack Sparrow so erfolgreich werden ließ. Teils nimmt er ganze Action-Sequenzen vorweg. Er war seiner Zeit eindeutig voraus, was wirklich schade ist.

Auf der Habenseite steht weiterhin eine moderne, weibliche Protagonistin, die keine Gefangenen macht. Eine solche Figur würde man vielleicht heute, immerhin 28 Jahre später, erwarten und würde ihr dann vermutlich den Wokeness-Stempel aufdrücken. Geena Davis liebe ich in dieser Rolle, doch auch Matthew Modine und Frank Langella (zuletzt in „The Americans“ gesehen) sind fantastisch. Der Film galt jahrelang als der teuerste Flop der Filmgeschichte und das hohe Budget sieht man ihm in jeder Szene an: Alleine die Ausstattung, die Set-Pieces und die Inszenierung der Action-Szenen sind großartig. Renny Harlin beweist wirklich ein Händchen für Timing und Pacing. Fantastisch anzusehen und der Film wirkt nicht so, als hätte er schon 28 Jahre auf dem Buckel. Dem zuträglich ist bestimmt auch die fantastische 4K-Restaurierung, die ein wenig ins Grünliche (der berühmte Teal-Look) abrutscht, aber unfassbare Details und einen frischen Look bietet. Fans des Films kann ich die neue STUDIOCANAL-UHD-Blu-ray  im Steelbook nur empfehlen:

Fazit

„Die Piratenbraut“ hat uns bestens unterhalten. Besonders ich war begeistert. Viel fehlt nicht zum Lieblingsfilm und auch die Kinder waren sehr angetan. Es ist für mich nach wie vor unfassbar, dass dieser Film, gerade im Vergleich zum Erfolg von „Fluch der Karibik“ mit vier Fortsetzungen, so floppen konnte. Marketing? Zeitgeist? Vermutlich beides. Solltet ihr Lust auf Piratenabenteuer und den Film bisher gemieden haben, dann sei er euch hiermit dringend ans Herz gelegt: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Elemental (2023)

Nach „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ im Februar, war heute endlich einmal wieder die ganze Familie im Kino. Wir haben uns sehr auf „Elemental“ gefreut, vor dem noch der schöne Kurzfilm „Carl’s Date“ lief. Das Kinopublikum war leider schrecklich. Es hat das Konzept Vorfilm nicht verstanden, dauernd liefen erwachsene(!) Menschen durch den Saal, Meinungen wurden geäußert, Kinder haben alle 5 Minuten gefragt, wann der Film denn zu Ende sei usw. Glücklicherweise war der Film so stark, dass er es mir leicht gemacht hat, den Rest auszublenden. Mehr in der Besprechung… 🔥❤💧

Elemental (2023) | © Walt Disney

Elemental (2023) | © Walt Disney

Eine unfassbar schöne Fantasy-Romanze

„Elemental“ ist wohl kolossal gefloppt. Schlagzeilen, die Pixars kreatives Ende heraufbeschwören, liest man überall. Der Film sei enttäuschend, nur eine „Romeo & Julia“-Variante und würde Fantasy-Figuren wie in „Alles steht Kopf“ oder „Soul“ reaktivieren. Da frage ich mich schon, was für ein Film hier gesehen wurde. Und ob der offensichtlichste Grund für den Flop bewusst ignoriert wird: Disneys unfähige Veröffentlichungspolitik. Selbst ich hatte mir überlegt, ob sich ein Kinobesuch denn lohnt, wenn der Film ohnehin ein paar Wochen später auf Disney+ läuft. Zumal man sich dann auch das dämliche Kinopublikum sparen würde. Damit graben sie sich doch selbst das Wasser ab. So ging es doch allen Pixar-Filmen, die nach Corona veröffentlicht wurden. Ja, selbst die ach so tollen Realfilm-Remakes floppen an der Kasse. Kein Wunder! Eine Schande, dass nun auch ein fantastischer Film wie „Elemental“ darunter zu leiden hat und vermutlich falsche Schlüsse aus dem Flop gezogen werden.

Doch nun endlich zu „Elemental“: Ja, es wird eine „Romeo & Julia“-Variante erzählt. Sehr oberflächlich betrachtet. Der wahre Kern ist allerdings eine wunderschöne Einwanderergeschichte, die autobiographisch geprägt ist, da Regisseur Peter Sohns Eltern selbst Einwanderer waren. Obwohl es sich um einen Animationsfilm handelt, fühlt sich dieser Teil der Geschichte sehr authentisch an. Überhaupt sind die Elemente, die diese Welt bevölkern, keine abstrakten Wesen, wie z.B. die Seelen in „Soul“, sondern extrem haptische Figuren in einer sich sehr real anfühlenden Welt. Die Liebesgeschichte zwischen der jungen Feuerfrau Ember und dem Wassermann Wade ist absolut herzergreifend und zuckersüß. Es gibt auch keine Bösewichte, sondern nur den Konflikt zwischen Liebe, Elternhaus, Tradition und Selbstverwirklichung. Am Ende des Films sind mir sogar ein paar Tränen gekommen. Einfach nur schön. Wie übrigens auch der fantastische audiovisuelle Eindruck, den „Elemental“ hinterlassen hat. Ganz anders als das Kino, das am Ende unter einer zentimeterdicken Schicht aus Popcorn und Nachos begraben war. Vielleicht ist es auch diese Art von Publikum, die tatsächlich am Film interessierte Zuschauer*innen abhält, ins Kino zu gehen. Auch wenn ich mich nun wie ein alter Mann anhöre: Das hat es vor 20 Jahren noch nicht gegegben.

Fazit

Ich hatte mich auf „Elemental“ gefreut, aber hatte auch keine großen Erwartungen an den Film. Somit wurde ich extrem positiv überrascht und finde es umso trauriger, dass er gefloppt ist. Gerade weil es einmal wieder eine originelle Geschichte mit neuen Figuren war. Ich hoffe sehr, dass Pixar in Zukunft dennoch weitere davon produzieren darf. Diese hier hat mir ausgesprochen gut gefallen: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Seinfeld – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 9) (WS1)

Wenn ich meine Lieblingsserien aufzähle, zumindest aus dem Comedy-Bereich, dann befindet sich garantiert „Seinfeld“ auf dieser Liste. Neben „Friends“ hat wohl keine andere Serie meinen Humor so stark geprägt. Im Mai 2022 habe ich wieder einmal begonnen, die Serie zu schauen. Immerhin lag meine letzte Komplettsichtung schon 14 Jahre zurück. Dieses Mal habe ich übrigens nicht zur wunderschönen DVD-Edition gegriffen, sondern die HD-Ausstrahlung auf Netflix geschaut, die dort leider nur im beschnittenen 16:9-Format vorliegt. Die Bildqualität war dafür sehr gut. 📺

Seinfeld | © NBC

Seinfeld | © NBC

Da ich die Serie komplett alleine (also meist nachts nach 23 Uhr) geschaut habe, hat sich die Sichtung weit über ein Jahr gezogen. Wenn ich Bekannten davon erzähle, dass ich einmal wieder „Seinfeld“ schaue, dann ist es übrigens auch heute noch so, dass ich meist in verwirrte Gesichter blicke. Schon verblüffend, wie sehr die Serie hierzulande untergegangen ist. Insofern mache ich mit meiner Besprechung einfach einmal wieder Werbung für die „Show about nothing“:

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Parks and Recreation – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 7)

Nach „The Americans“ habe ich nun auch das zweite Seriengroßprojekt abgeschlossen und der inhaltliche Unterschied könnte nicht größer sein: „Parks and Recreation“ stammt, wie auch „The Office“, „Brooklyn Nine-Nine“ oder „The Good Place“, aus der Feder von Michael Schur. Es ist auch nicht meine erste Sichtung und ich habe die ersten fünf Staffeln damals bereits kurz nach der Ausstrahlung gesehen. Nun jedoch endlich erstmals die komplette Geschichte rund um Leslie Knope und Co. 🏛️

Parks and Recreation | © NBC

Parks and Recreation | © NBC

Ein wenig über vier Monate habe ich für die Sichtung der sieben Staffeln von „Parks and Recreation“ gebraucht und ich kann schon einmal vorausschicken, dass ich die Serie so sehr vermissen werde, wie schon lange keine mehr. Die Figuren sind mir unfassbar ans Herz gewachsen und das Geld für die Blu-ray-Komplettbox (siehe Foto unten) war eine der besten Investitionen im Film- und Serienbereich der letzten Jahre. Schon alleine aufgrund der unfassbar witzigen Extras. Doch nun ab nach Pawnee:

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The Americans – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 6)

Meine letzte Serienbesprechung (zu „Brooklyn Nine-Nine“) liegt schon eine halbe Ewigkeit zurück. Dabei ist es nicht so, dass ich in den letzten vier Monaten nichts gesehen hätte. Es waren allerdings zwei Großprojekte. Das erste habe ich nun abgeschlossen: „The Americans“ erstreckt sich über sechs Staffeln und diese nehmen uns mit auf die Reise in eine düstere Parallelwelt. In dem Spionage-Thriller begleiten wir eine ungewöhnliche Familie und ich war positiv überrascht, wie gut die Serie ihr von Anfang an hohes Niveau zu halten vermag. 🕵️

The Americans | © Walt Disney

The Americans | © Walt Disney

„The Americans“ ist vor allem durch die beiden Hauptdarsteller*innen Keri Russell (bekannt aus „Felicity“) und Matthew Rhys (bekannt aus „Brothers & Sisters“) auf meinem Radar aufgetaucht. Ich hatte sogar einmal die DVD-Box der ersten Staffel im Regal stehen. Jedoch habe ich die Serie erst mit dem Komplett-Release auf Disney+ gesehen. Warum das eine exzellente Entscheidung war, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung der einzelnen Staffeln:

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Spider-Man 2 – Extended Version (2004) (WS1)

Nach einem herrlich sonnigen Tag, an dem ich viel kränkelnd herumlag und ansonsten nur ein wenig Wäsche gemacht habe, stand mir abends der Sinn nach einem Film. Um dem Samstag zumindest etwas Positives abzugewinnen. Also habe ich „Spider-Man 2“ eingelegt, den ich als besten Teil der Reihe in Erinnerung hatte. Ob der Film den vergangenen Vorschusslorbeeren gerecht werden konnte? 🕷🐙

Spider-Man 2 (2004) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man 2 (2004) | © Sony Pictures Entertainment

Bis heute einer der besten Superheldenfilme

Gesehen habe ich erneut die „Spider-Man 2.1“-Schnittfassung, welche ein paar Handlungserweiterungen und ausführlichere Actionszenen bietet. Ist kein Muss, aber lohnt sich durchaus, zumal die Blu-ray beide Schnittfassungen bietet. Davon abgesehen hat mich „Spider-Man 2“ erneut auf ganzer Linie überzeugt. Er setzt den bereits großartigen ersten Teil gekonnt fort, setzt sich ausführlicher mit seinen Figuren und ihrer Motivation auseinander und bietet mit Doctor Octopus bzw. Doc Ock einen der besten Comic-Bösewichte überhaupt. Hinzu kommt Sam Raimis fantastische Inszenierung, die oft sehr an seine früheren Horrorfilme erinnert, und dabei doch glänzend den Sprung ins Blockbusterkino schafft.

Im Vergleich zu heutigen Superheldenfilmen ist mir speziell die realistische Physik aufgefallen. Die Einschläge sind tatsächlich wuchtig und schmerzhaft und sowohl Spider-Man als auch Doc Ock besitzen sichtlich eine Masse, gegen die sie ankämpfen müssen. Kein Vergleich zum reinen CGI-Gewitter der jüngsten MCU-Filme. A propos CGI: Dieses ist im Vergleich zum Vorgänger, sieht man von den Helikoptern der letzten Einstellung ab, wunderbar gealtert. Neben der großartigen Inszenierung konnte mich „Spider-Man 2“ auch inhaltlich begeistern: Peters bewusste Entscheidung für die Verantwortung, die er trägt, dazu passend Mary Janes Entscheidung für Peter Parker. Auch die Zerrissenheit von Doc Ock und die herrliche Comedy von J. Jonah Jameson (großartig gespielt von J. K. Simmons, bekannt für „Whiplash“). All das macht diesen Mittelteil der ersten „Spider-Man“-Trilogie auch zum besten.

Fazit

Kaum zu glauben, dass meine letzte Sichtung von „Spider-Man 2“ bereits 16 Jahre zurücklag. Auch wenn der dritte Teil von vielen nicht gemocht wird, so freue ich mich doch schon auf die Sichtung. Es ist der einzige Teil, den ich bisher nur einmal gesehen habe. An diese famose Fortsetzung wird er so oder so nicht herankommen. Für mich der nahezu perfekte Superheldenfilm. Macht immer wieder Spaß: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Spider-Man (2002)

Eine unfassbar anstrengende Woche geht zu Ende. Wir sind auch recht spät auf das Sofa gekommen und niemand konnte sich so recht für einen Film entscheiden. Letztendlich habe ich den ersten „Spider-Man“ ins Rennen gebracht, worauf sich tatsächlich alle einigen konnten. Besonders der Zwergofant war heiß auf den Film, auch wenn er nicht verstanden hat, warum das nicht der bekannte Marvel-Spider-Man war. Er hat noch so viel zu lernen. 🕷🕸

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Die Blaupause für den modernen Superheldenfilm

Ich kann mich noch ziemlich genau an meinen Kinobesuch vor 21(!) Jahren erinnern. Sam Raimis „Spider-Man“ wirkte damals unfassbar modern und war für mich der erste große Superheldenfilm sowie die erste gelungene Comicverfilmung, wobei ich als Kind nie wirklich in die Marvel-Comics eingestiegen bin. Was Filme anging, kannte ich natürlich Tim Burtons „Batman“ und Richard Donners „Superman“, doch konnten mich beide nicht wirklich abholen. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft jedoch hat es geschafft, mich nachhaltig zu begeistern, was auch an Sam Raimis eindeutiger Handschrift lag, in der so manches Mal der Horror aufblitzt. Speziell auch seine Entscheidung, die Netze direkt aus Peters Handgelenken kommen zu lassen, finde ich bis heute perfekt und viel glaubwürdiger als die technischen Nachrüstungen der Folgefilme. Quasi Bodyhorror im Superheldenfilm.

Wie funktioniert der erste „Spider-Man“ heute? Natürlich haben die visuellen Effekte Federn gelassen. Jedoch nicht so viele, wie ich befürchtet hatte. Es gibt nur wenige Einstellungen, die wirklich grenzwertig sind. Da sehen in Echtzeit gerenderte Videospiele inzwischen besser aus. Der Großteil funktioniert jedoch noch super, was auch an Raimis extrem dynamischer Kamera und der gewitzten Montage liegt. Inhaltlich bekommen wir eine prototypische Origin-Geschichte präsentiert, die ich immer noch sehr mag. Der Film besitzt so viele ikonische Szenen (siehe das Bildzitat oben), dass es eine wahre Freude ist. Dabei versteckt Raimi die Comic-Herkunft nie und setzt bewusst auf knallige Farben und Plastiklook.

Fazit

Mir hat „Spider-Man“ heute auch wieder sehr gut gefallen. Ja, er ist etwas in die Jahre gekommen und die Darsteller*innen sind alle zu alt für ihre Rollen, doch von solchen Details abgesehen, ist Raimi damit die Blaupause für den modernen Superheldenfilm gelungen. Ich bin mir sicher, dass es ohne diesen Erfolg nie einen „Iron Man“ und damit auch nicht das MCU gegeben hätte. Ein großer Spaß, der im Detail auch ziemlich düster und hart daherkommt, was die Kinder teils etwas verschreckt hat. Nach wie vor sehr sehenswert: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Findet Dorie – OT: Finding Dory (2016)

Nach dem Kurzfilm „Piper“ stand natürlich der zugehörige Langfilm „Findet Dorie“ auf dem Programm. Der Zwergofant hat sich diesen heute explizit gewünscht, nachdem das Zappelinchen in der Vergangenheit dafür nur wenig Interesse gezeigt hatte. Auch ich habe mich schon lange darauf gefreut, gehört „Findet Nemo“ doch zu meinen Favoriten des Animationsstudios. Was also hat die späte Fortsetzung zu bieten? 🐟🐙

Findet Dorie (2016) | © Walt Disney

Findet Dorie (2016) | © Walt Disney

Eine überraschend gelungene Fortsetzung

Spätestens seit Pixar-Neustarts nahezu unmittelbar auf Disney+ verwertet werden, hat die Popularität des Animationsstudios ein wenig gelitten. Vor ein paar Jahren noch war jeder Film ein Hit, doch dann kamen die ersten Fortsetzungen und Filme wie „Lightyear“ ließen Fans schon ‚Ausverkauf!‘ schreien. Für mich hat sich ein qualitativer Abfall noch nicht so richtig bemerkbar gemacht, auch wenn ich so manche Fortsetzung, wie z.B. „Die Monster Uni“, nicht mehr ganz so stark fand wie das Original. Somit war ich durchaus gespannt, was Andrew Stanton, ebenfalls Regisseur des Vorgängers, aus der Weiterführung des Unterwasserabenteuers gemacht hat.

Nach der Sichtung muss ich sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass mich der Film emotional so stark packt. Dories Figur bekommt noch einmal deutlich mehr Tiefe und die Wandlung vom Sidekick zur Heldin funktioniert erstaunlich gut. Beim Wiedersehen mit ihren Eltern hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. Davon abgesehen bietet „Findet Dorie“, wie bereits der erste Teil, eine ausführliche Unterwasserreise mit frischen Schauplätzen und tollen, neuen Figuren. Speziell Oktopus Hank hat mir ausgezeichnet gefallen und ist beeindruckend animiert. Überhaupt sieht der Film unfassbar gut aus und lohnt sich schon alleine aufgrund seines überwältigenden audiovisuellen Eindrucks. Umso schöner, dass er auch inhaltlich zu überzeugen weiß.

Fazit

Für mich ist „Findet Dorie“ neben „Toy Story 3“ und „Die Unglaublichen 2“ die bisher wohl gelungenste Fortsetzung eines Pixar-Films. Ich bin gerne wieder in diese bunte (und manchmal auch triste) Unterwasserwelt abgetaucht. Das 3D war famos und ich bin froh, dass dem Film noch eine entsprechende Veröffentlichung zuteil wurde. Kann ich Fans des Vorgängers nur empfehlen: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einem Geburtstag; Zwergofant: 8/10 Punkte.)