The Good Place – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 4)

Die letzte Filmbesprechung liegt vier Wochen zurück, die letzte Serienbesprechung sogar sechs Wochen. Auf diesem Blog erscheinen nur noch Laufberichte. Es ist zum verzweifeln! Doch heute ist es soweit und ich kann von einer famosen Serie berichten, die mir Serien-Papst Inishmore ans Herz gelegt hatte: „The Good Place“ hat mich über vier Staffeln begleitet und stets erfreut. Was es sonst noch zu berichten gibt, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 👼😈

The Good Place | © NBC

The Good Place | © NBC

„The Good Place“ ist übrigens auch die erste Serie, die ich mir komplett digital gekauft habe. Auch weil es keine DVDs oder gar Blu-rays der gesamten Serie gibt. Mit 5 Euro pro Staffel war die Investition auch so, dass ich mir das eingehen habe lassen. Dennoch hätte mir eine schöne Box im Regal samt Bonusmaterial besser gefallen. Insgesamt muss ich aber sagen: Das waren die am besten angelegten 20 Euro seit langem!

Staffel 1: Welcome! Everything is fine.

Ach, was war es doch von Beginn an schön Kristen Bell (bekannt aus „Veronica Mars“) wieder in einer Rolle zu sehen, die wie für sie gemacht ist. Herrlich! Auch Ted Danson kann als ihr Gegenüber glänzen und spielt eine für ihn, zumindest zu Beginn, eher ungewöhnliche Rolle. Ergänzt werden die beiden durch einen wunderbar diversen Cast, was heute selbstverständlich sein sollte, doch leider immer noch zu wenig stattfindet. Deshalb habe ich mich umso mehr über William Jackson Harper, Jameela Jamil, Manny Jacinto und Tiya Sircar gefreut. Doch das nur am Rande, denn neben seinen famos aufgelegten Schauspielern lebt „The Good Place“ vor allem von seiner Prämisse, die durchaus ein wenig an „Upload“ erinnert (wobei diese Serie später kam). Wie wir zusammen mit Eleanor (Kristen Bell) in die paradiesisch anmutende Nachwelt eingeführt werden und welch ein Handlungskonstrukt sich daraus ergibt, ist wahrlich bemerkenswert. Unfassbar komisch und dennoch mit mehr Tiefe versehen als man zunächst vermuten würde. Eine Serie, die süchtig macht: 9/10 (8.7) Punkte.

Staffel 2: Welcome to the Good Place?

Nachdem am Ende der ersten Staffel alles auf links gedreht wurde, beginnt die zweite Staffel mit zwei furiosen Episoden, welche die gesamte erste Staffel noch einmal in alternativen Versionen (und auf Speed) erzählt. Einfach nur großartig! Nach dem furiosen Einstieg wird der Mittelteil der Staffel deutlich ruhiger und es folgen ein paar Bottle-Episoden, welche zwar auch witzig sind, doch nicht ganz so viel Esprit besitzen, wie der Rest der Staffel. Dafür nehmen die letzten fünf Episoden wieder ordentlich Fahrt auf und die Serie entwickelt sich in ganz neue Richtungen weiter. Das ist wohl auch das Bemerkenswerte an dieser Comedy-Serie: Im Gegensatz zu Genre-Kollegen gibt es nicht über 100 Episoden stets die gleiche Handlung in unendlich vielen Variationen, sondern eine tatsächliche Weiterentwicklung: 9/10 (9.1) Punkte.

Staffel 3: Welcome to an Alternative Life!

Die ersten drei Episoden der dritten Staffel haben sich für mich ein wenig nach den Flash-Sideways aus „Lost“ angefühlt. Überhaupt war die Verlegung der Handlung auf die Erde ein wenig seltsam. Im Sinne der großen Geschichte durchaus schlüssig, doch ich hatte das Gefühl die Handlung würde, gerade in der ersten Hälfte der Staffel, ein wenig auf der Stelle treten. Gegen Ende nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf und wir erleben völlig abstruse Schauplätze, die einen wunderbaren Kontrast zum doch eher biederen Setting der ersten Episoden dieser Staffel darstellen. Am Ende war ich dennoch froh, dass die vierte und finale Staffel wieder ein Good-Place-Setting verspricht, das vermutlich den einen oder anderen Twist bereithalten wird. Die Hinführung samt vertauschter Rollen zwischen Eleanor und Michael war schon einmal herrlich: 9/10 (8.7) Punkte.

Staffel 4: Goodbye Good Place!

Die ersten zwei Drittel der finalen Staffel haben sich teils ein wenig redundant, teils auch wie aufräumen angefühlt. Stets unterhaltsam, aber nicht so gelungen und innovativ wie große Teile der vorhergehenden Staffeln. Gegen Ende wartet die Serie noch einmal mit einigen Überraschungen auf. Ich habe die letzten vier Episoden wirklich geliebt. Inklusive des wirklich emotionalen Serienfinales. Hier zeigt sich abermals, dass „The Good Place“ weit mehr als nur eine weitere Sitcom ist. Wer hier nicht die eine oder andere Träne verdrückt, der hat ein Herz aus Stein. Wahrlich sehr gelungen und der perfekte Abschluss für diese tolle Serie: 9/10 (8.7)

Fazit

Wenn ich auf „The Good Place“ zurückblicke, hätte ich die Serie insgesamt noch viel besser bewerten müssen. Zwischendrin gab es jedoch immer wieder ein paar Episoden, die nur gut waren und nicht brillant, wie so viele andere. Die Serie bietet einen wirklich erfrischenden Blick auf das Leben und wartet zudem mit etlichen „Friends“-Referenzen auf. Was will man mehr? Hinzu kommen die wunderbaren Schauspieler und ein sehr sympathischer Humor. Das gibt von mir eine dicke Empfehlung: 9/10 (8.8) Punkte.

18 Gedanken zu “The Good Place – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 4)

  1. Freut mich, dass du für die investierten 20 Euro ebensoviel Spaß an der Show hattest wie ich. Schade, dass nur die erste Season eine deutsche Tonspur besitzt und es deshalb wohl auch nie eine Komplettbox in Deutschland geben wird, aber so läuft das halt in der schönen neuen digitalen Welt.

    Wobei ich den Papst-Titel in dem Fall eigentlich ablehnen muss, da haben donvanone und julial49 eher die Meriten verdient, weil sie im Gegensatz zu mir die Show direkt überschwänglich gelobt haben. Ich hatte damals mit dem finalen Twist der ersten Staffel zu knabbern (und bin da immer noch ein wenig am Hadern) und die Serie abgebrochen. Für 5 Euro pro Staffel hat es sich dann absolut gelohnt, weiterzugucken.

    Einfach weil „The Good Place“ aus der heutigen Serienlandschaft herrlich heraussticht mit seinem cleveren und teilweise absurden Setting, aus dem die Macher immer wieder tolle Geschichten herausgeholt haben. Mit Jason allerdings bin ich nie so richtig warm geworden, aber der Rest der Truppe ist mir ans Herz gewachsen. Und das Finale holt einen prima ab, was nicht jede TV-Show von sich behaupten kann.

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    • Soweit ich gesehen habe, gibt es aber auch in UK usw. keine Komplettbox, was ich doch recht schade finde.

      Da donvanone und juliaL49 dem Bloggen ja den Rücken gekehrt haben, fällt der Titel auch in diesem Fall dir zu. Akzeptiere es einfach. 😉

      Den Twist fandest du nicht gut? Ich fand ihn gar nicht so überraschend und durchaus spannend, was die weitere Handlung angeht.

      Bei deiner finalen Einschätzung bin ich dann wieder voll und ganz bei dir und finde auch, dass die Serie außergewöhnlicher ist als alle anderen Comedys der letzten Jahre. Hat mir wirklich exzellent gefallen. Und dann noch die Schauspieler. Einfach famos!

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