Spider-Man (2002)

Eine unfassbar anstrengende Woche geht zu Ende. Wir sind auch recht spät auf das Sofa gekommen und niemand konnte sich so recht für einen Film entscheiden. Letztendlich habe ich den ersten „Spider-Man“ ins Rennen gebracht, worauf sich tatsächlich alle einigen konnten. Besonders der Zwergofant war heiß auf den Film, auch wenn er nicht verstanden hat, warum das nicht der bekannte Marvel-Spider-Man war. Er hat noch so viel zu lernen. 🕷🕸

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Die Blaupause für den modernen Superheldenfilm

Ich kann mich noch ziemlich genau an meinen Kinobesuch vor 21(!) Jahren erinnern. Sam Raimis „Spider-Man“ wirkte damals unfassbar modern und war für mich der erste große Superheldenfilm sowie die erste gelungene Comicverfilmung, wobei ich als Kind nie wirklich in die Marvel-Comics eingestiegen bin. Was Filme anging, kannte ich natürlich Tim Burtons „Batman“ und Richard Donners „Superman“, doch konnten mich beide nicht wirklich abholen. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft jedoch hat es geschafft, mich nachhaltig zu begeistern, was auch an Sam Raimis eindeutiger Handschrift lag, in der so manches Mal der Horror aufblitzt. Speziell auch seine Entscheidung, die Netze direkt aus Peters Handgelenken kommen zu lassen, finde ich bis heute perfekt und viel glaubwürdiger als die technischen Nachrüstungen der Folgefilme. Quasi Bodyhorror im Superheldenfilm.

Wie funktioniert der erste „Spider-Man“ heute? Natürlich haben die visuellen Effekte Federn gelassen. Jedoch nicht so viele, wie ich befürchtet hatte. Es gibt nur wenige Einstellungen, die wirklich grenzwertig sind. Da sehen in Echtzeit gerenderte Videospiele inzwischen besser aus. Der Großteil funktioniert jedoch noch super, was auch an Raimis extrem dynamischer Kamera und der gewitzten Montage liegt. Inhaltlich bekommen wir eine prototypische Origin-Geschichte präsentiert, die ich immer noch sehr mag. Der Film besitzt so viele ikonische Szenen (siehe das Bildzitat oben), dass es eine wahre Freude ist. Dabei versteckt Raimi die Comic-Herkunft nie und setzt bewusst auf knallige Farben und Plastiklook.

Fazit

Mir hat „Spider-Man“ heute auch wieder sehr gut gefallen. Ja, er ist etwas in die Jahre gekommen und die Darsteller*innen sind alle zu alt für ihre Rollen, doch von solchen Details abgesehen, ist Raimi damit die Blaupause für den modernen Superheldenfilm gelungen. Ich bin mir sicher, dass es ohne diesen Erfolg nie einen „Iron Man“ und damit auch nicht das MCU gegeben hätte. Ein großer Spaß, der im Detail auch ziemlich düster und hart daherkommt, was die Kinder teils etwas verschreckt hat. Nach wie vor sehr sehenswert: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

8 Gedanken zu “Spider-Man (2002)

  1. Ich habe den Film bisher dreimal angesehen und er konnte mich bei keiner der drei Sichtungen überzeugen, auch nicht bei der ersten im Kino vor 21 Jahren als ich erst 21 und in filmischer Hinsicht noch völlig anspruchslos war. Auf mich wirkt die ganze Story recht abgedroschen, auch wenn es damals nur sehr wenige Superheldenfilme gab. Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass ich Spider-Man aus diversen Zeichentrickserien meiner Kindheit kannte. Aus meiner Sicht einer der überhypten Filme aller Zeiten. Die beiden Fortsetzungen fand ich etwas besser aber insgesamt auch bestenfalls mittelmäßig. Die Welt hat Stand jetzt schon mehr als genug Spider-Man-Filme. Von daher habe ich mir nach Sam Raimis Trilogie alle weiteren auch erspart.

    Ich bevorzuge „Italian Spiderman“ 😉

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    • Schade, dass dir der Film nichts gegeben hat. Ich mag die Raimi-Filme immer noch mehr als alle danach kommenden. Für mich der Start des immer noch anhaltenden Superhelden-Booms. Speziell den zweiten Teil liebe ich. Freue mich schon auf die kommende Sichtung.

      Den „Italien Spiderman“ spare ich mir lieber. 😅

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  2. Ich find den auch noch sehr gut, und den zweiten sogar noch besser. Schade, dass der dritte dann doch ziemlich abgefallen ist…
    Und ich kann dir bei den Netzen nur zustimmen. Ich fand die Idee auch immer besser als die Originalidee mit den Gadgets am Handgelenk. Seine „Haftkraft“ geht ja schließlich auch von seinem Körper aus.

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