Nachdem ich mit „Schitt’s Creek“ eine komplette Comedy-Serie beendet habe, bin ich zu einer alten Bekannten zurückgekehrt: Mit der finalen Staffel von „Brooklyn Nine-Nine“ endet somit eine Reise, die dich bereits 2021 begonnen habe. Eigentlich sogar noch davor, denn die erste Staffel und das zweite Jahr der Serie hatte ich mir damals sogar auf DVD gekauft und bereits 2015 und 2017 zum ersten Mal gesehen. 👮♀️👮♂️

Brooklyn Nine-Nine | © NBC
Die folgenden Staffelbesprechungen sind somit über die letzten zwei Jahre entstanden; jeweils direkt im Anschluss an die Sichtung. Ihr könnt mich im folgenden Artikel also auf eine Zeitreise durch „Brooklyn Nine-Nine“ begleiten:
Staffel 1: Welcome to the Nine-Nine!
Meine erste Sichtung der ersten Staffel von „Brooklyn Nine-Nine“ liegt tatsächlich schon gut sechs Jahre zurück. Kaum zu glauben, denn mir ist die Serie immer noch als eine der letzten großen Comedy-Neuerscheinungen im Kopf. Demnach konnte ich auch bei der Wiederholungssichtung keine großen Alterserscheinungen feststellen. Tatsächlich hat mir die aktuelle Sichtung noch mehr Freude bereitet als beim ersten Durchgang. Auch wenn die ersten Episoden noch stark auf Jake Peralta (sehr überdreht gespielt von Andy Samberg, zuletzt gesehen in „Palm Springs“) ausgerichtet ist, gewinnt die Serie mit zunehmender Vertrautheit des Ensembles. Speziell Captain Holt (Andre Braugher, bekannt aus „Men of a Certain Age“) ist eine meiner liebsten Figuren. Noch nicht perfekt, aber schon viel Comedy-Gold dabei: 9/10 (8.5) Punkte.
Staffel 2: Eine eingespielte Truppe
Die Stärken der ersten Staffel werden im zweiten Jahr weiter ausgebaut. Konkret die Eigenheiten der einzelnen Figuren. Wir blicken immer tiefer in ihr Privatleben, wodurch sie an Tiefe und Komplexität gewinnen. Auch die Beziehungen der Charaktere untereinander wird stärker und findet immer häufiger abseits des Polizeireviers statt. Insgesamt nach wie vor beste Unterhaltung und ein wenig geschliffener als noch die erste Staffel. Hat mir sehr gut gefallen, wenngleich ich die Episoden aus dem Vorjahr vermutlich einen Tick besser fand. Zumindest wenn ich meiner eigenen Bewertung glauben mag. Im Vergleich zur Erstsichtung vor vier Jahren hat die Staffel noch einmal zugelegt: 8/10 (8.4) Punkte.
Staffel 3: Neue Fälle für das Nine-Nine
Die dritte Staffel ist die erste, die ich bisher noch nicht gesehen hatte. Somit waren die Fälle für mich komplett neu. Die ersten Episoden greifen das Finale des Vorjahres auf: Captain Holt hat das Nine-Nine verlassen und The Vulture ist der neue Captain. Natürlich bleibt diese Veränderung nicht lange bestehen und der Status quo wird, wie es sich für eine Comedy-Serie gehört, recht schnell wieder hergestellt. Meine Lieblingsepisoden der dritten Staffel waren „Halloween III“ und „Yippie Kayak“, welche nicht nur unfassbar witzig, sondern auch auch kunstvoll aufgebaut waren. Noch mehr als in den Jahren zuvor, geht es in das Privatleben der Figuren, was der Serie stets gut tut. Den finalen Handlungsbogen rund um eine Verschwörung im FBI habe ich dagegen als fast zu handlungsgetrieben für diese Art von Comedy erachtet. Dennoch ein schöner Abschluss dieser wirklich lustigen Staffel: 9/10 (8.6) Punkte.
Staffel 4: Das Nine-Nine wird immer besser
Die vierte Staffel konnte sich in meinen Augen noch einmal steigern. Unglaublich, aber wahr. Meine Lieblingsepisoden waren „Halloween IV“ (wie jede Staffel), „Mr. Santiago“, „Skyfire Cycle“ und die Doppelfolge „The Fugitive“. Selbst der übergreifende Handlungsstrang der letzten Episoden hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autor*innen schaffen es inzwischen sehr gut, Kriminalfälle mit dem völlig absurden und überzogenem Humor der Serie zu kombinieren, ohne dass die Handlung komplett an Glaubwürdigkeit verliert. Vielleicht habe ich mich inzwischen aber auch nur zu gut an das wilde Treiben gewöhnt. So kann es von mir aus sehr gerne weitergehen: 9/10 (8.7) Punkte.
Staffel 5: Ich liebe das Nine-Nine!
Es gibt nicht viele Comedy-Serien, die in ihrem fünften Jahr noch eine Schippe drauflegen. Den Autor*innen von „Brooklyn Nine-Nine“ gelingt dieses Kunststück jedoch wunderbar. Meine Favoriten in dieser Staffel waren „HalloVeen“, „99“, „Safe House“, „Bachelor/ette Party“ sowie der schön emotionale Handlungsbogen rund um Jake und Amys Hochzeit. Jede Figur gewinnt noch einmal dazu und überhaupt gibt es keine Ausfälle in dieser Staffel. Höchstens ein paar Episoden, die nur unterhaltsam sind. Bei den meisten musste ich jedoch viel Lachen und habe mich über die absurden Einfälle und Running Gags gefreut. Was werde ich diese Serie in ein paar Wochen vermissen: 9/10 (8.9) Punkte.
Staffel 6: Auch im sechsten Jahr unfassbar witzig
Das Überraschendste an der sechsten Staffel war, dass sie so plötzlich vorbei ist: Im Gegensatz zu den vorhergehenden Staffeln hat sie nur 18 Episoden, was ich als Warnung hätte sehen sollen, denn in verbleibenden Staffeln sollte es noch weniger werden. Davon abgesehen, bietet auch das sechste Jahr beste Unterhaltung auf sehr hohem Niveau. Also nicht was den Inhalt angeht, der schrammt schon manchmal an der Gürtellinie entlang, sondern Spritzigkeit, Performances usw. Meine Lieblingsfolgen waren „A Tale of Two Bandits“ (die Doug-Judy-Episode) und „Cinco de Mayo“ (die Heist-Episode). Haben das andere Comedy-Serien eigentlich schon einmal so konsequent gemacht? Themen bzw. Personen einmal pro Staffel zu wiederholen? Also abgesehen von Feiertagsepisoden. Wirklich schwach fand ich keine Folge und somit endet die Staffel gewohnt stark: 9/10 (8.9) Punkte.
Staffel 7: Ein Abschied auf Raten
Die siebte Staffel bietet nur noch 13 Episoden! Das ist ja quasi nur noch eine halbe Staffel. Vielleicht gelingt es der Serie deshalb, das hohe Niveau selbst im siebten Jahr noch zu halten. Das schaffen wahrlich nicht viele Comedy-Serien und hat mich sehr begeistert. Meine Lieblingsepisoden in dieser Staffel waren „Admiral Peralta“ und das schöne Staffelfinale „Lights Out“. Nun bleibt nur noch die achte Staffel, deren Veröffentlichung bei uns noch auf sich warten lässt. Für mich bedeutet das eine Pause, ihr könnt jedoch sogleich weiterlesen. Für das siebte Jahr gibt es: 9/10 (8.8) Punkte.
Staffel 8: Endlich wieder zurück!
Wie sehr habe ich darauf gewartet, dass „Brooklyn Nine-Nine“ endlich zurückkehrt. Mit der letzten Staffel und damit auch nur 10 Episoden. Viel zu wenig und dennoch war ich hoch erfreut und habe das Zelebrationsfeuerwerk so richtig genossen, das alle Beteiligten hier abfeuern. Die Kritiken waren dagegen ziemlich verhalten, denn es hat die Zuschauer*innen (vermutlich größtenteils Zuschauer) wohl gestört, dass die Serie plötzlich woke wird und auch Themen wie Polizeigewalt aufgreift. Für mich war das ein positiver Aspekt und die Autor*innen gehen gekonnt damit um. Viel wichtiger ist jedoch, dass sie es schaffen alle großen Höhepunkte bzw. Tropes noch einmal in diese finale Staffel zu packen: Die Bottle-Episode „The Lake House“, die Pontiac-Bandit-Folge „PB & J“, der Boyle-zentrische Whodunit „Game of Boyles“ und natürlich der große Heist im einstündigen Finale „The Last Day“ – das alles zeigt viel Liebe für die Figuren und ihre Fans. Ein großartiges Finale: 9/10 (9.2) Punkte.
Fazit
Mit „Brooklyn Nine-Nine“ habe ich eine der letzten großen Comedy-Serien abgeschlossen, die mich über einen langen Zeitraum begleitet hat. Viele von diesen bleiben nicht mehr. Somit heißt es nun also abwarten, wieder persönliche Lieblinge hervorkramen oder auf eure Tipps hören, die ihr gerne in die Kommentare schreiben könnt. Dann fällt der Abschied von der Crew des Nine-Nine vielleicht nicht ganz so schwer: 9/10 (8.8) Punkte.
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Ja, tolle Serie, muss die letzte Staffel auch noch gucken.
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Dann viel Spaß damit! Ist ein wirklich schöner Abschluss der Serie.
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So eine tolle Serie! Habe sie über die Jahre immerhin zweimal komplett geschaut und das mache ich nicht bei vielen Serien. Die letzte Staffel war auch toll, kann die negativen Kritiken nicht nachvollziehen, auch da haben sie einen tollen Dreh gefunden, wie sie das Thema Polizeigewalt aufgreifen können.
Fun Fact: Die Wertungen mache ich immer beim ersten Schauen, Wiederholugen lassen ich einfach durchlaufen. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich Staffel 3 nur 6 Punkte gegeben – kann ich nicht mehr ganz nachvollziehen.
Und so etwas kann man sich immer wieder anschauen: https://youtu.be/oArYmPhiqUg
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Oh, zweimal komplett. Das muss schon etwas heißen. Ich habe nur die ersten zwei Staffeln doppelt gesehen, kann mir aber vorstellen, auch noch einmal reinzuschauen. Fand es auch gut, dass und wie sie das Thema Polizeigewalt aufgegriffen haben.
Wegen des veränderten Eindrucks von Zweitsichtungen bewerte ich immer neu. Manchmal hängt es ja auch an der Tagesverfassung (wobei das mehr auf Filme zutrifft).
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Ich weiß noch, dass ich John C. McGinley in seiner Rolle in der letzten Staffel richtig schlecht fand, dabei habe ich ihn als Dr. Cox in Scrubs noch vergöttert. Dafür waren die abschließenden Folgen allesamt toll und das ist ja mittlerweile auch eine beeindruckende Leistung, eine so lang laufende Show auf einem Höhepunkt enden zu lassen.
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Ach stimmt, John C. McGinley habe ich ganz vergessen. Ich fand seine Figur fast schon zu überzeichnet böse/dumm, aber dennoch hatte ich Spaß mit ihr. Die letzten Episoden waren dann wirklich ein Highlight nach dem anderen.
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Gerade eben habe ich auch die letzte Folge von Staffel 8 gesehen, und musste doch die ein oder andere Träne verdrücken. Um dann gleichzeitig laut zu lachen.
Ich fand die abschließende Staffel auch mehr als gelungen, obwohl (oder vielleicht deshalb) ich auch viel negatives gelesen habe.
Ich kann dir zu 100% zustimmen, dass die Serie immer besser und besser wurde. Die meisten fangen ja doch nach ein paar Staffeln an zu schwächeln, was hier zum Glück nicht der Fall war. Für mich eine ziemlich perfekte Serie.
Und auch wenn eigentlich noch viel zu viel neues / anderes geschaut werden müsste, werde ich doch früher oder später sicher nochmal zu B99 greifen.
In diesem Sinne: Nine-Nine!
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Das habe wir sehr ähnlich wahrgenommen. Kann mir auch gut vorstellen, dass ich noch einmal in die Serie reinschaue. Gerade habe ich noch zwei längere Comedy-Serien vor mir, doch danach ist wieder Platz in meinem Programm. Nine-Nine!
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