Nach 9 Jahren verlässt eines der Comedy-Schwergewichte die US-Serienbühne. Als ich vor ca. 6 Jahren die ersten zaghaften Versuche unternahm, mich in dem kleinen Büro in Scranton heimisch zu fühlen, hätte ich es nie für möglich gehalten, dass „The Office (US) – Season 9“ einmal so gemischte Gefühle bei mir hervorrufen würde. Abschied ist mir eben schon immer schwer gefallen…
Zunächst einmal möchte ich meine Emotionen aufgrund des Serienfinales ausblenden und konkret etwas zur 9. Staffel schreiben. Diese war qualitativ höchst heterogen, d.h. teils haben mich einzelne Episoden unglaublich genervt und teils lag ich vor Lachen fast am Boden – letzteres kam jedoch leider viel seltener vor. Am schlimmsten fand ich wohl, wie man mit bereits etablierten Charakteren umgegangen ist: Besonders Andy Bernard (Ed Helms) hat man auf Kosten seiner Sympathie zu einer hassenswerten Witzfigur verkommen lassen. Wirklich schade. Generell lässt sich festhalten, dass die Geschichten immer abgedrehter und die Figuren zu einer Karikaturen ihrer selbst wurden.
Als es in der Beziehung zwischen Pam und Jim zu bröckeln beginnt, hatte ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Glücklicherweise hat man noch die Kurve gekriegt und Pam keine – wie anfangs zu befürchten war – Beziehung zum Tonmann der fiktiven Dokumentation angedichtet, sondern dieses Ereignis genutzt, um das Finale vorzubereiten. Gegen Ende der hat die Serie auch fast wieder zu alter Größe zurückgefunden und ich habe die finalen drei Doppelepisoden sehr genossen. Ein rundum gelungener Abschluss nach drei holprigen Jahren. Insgesamt würde ich die qualitative Einordung der einzelnen Staffeln wohl wie folgt vornehmen:
- „The Office (US) – Season 3“
- „The Office (US) – Season 1 & 2“
- „The Office (US) – Season 4“
- „The Office (US) – Season 5“
- „The Office (US) – Season 6“
- „The Office (US) – Season 7“
- „The Office (US) – Season 9“
- „The Office (US) – Season 8“
Aufgrund des wirklich gelungenen Finales blicke ich letztendlich doch sehr wehmütig auf meine 6 Jahre mit der US-Version von „The Office“ zurück. Die ersten drei Staffeln hatten mich nahezu perfekt unterhalten, danach folgten drei immer noch sehr gute Jahre und erst gegen Ende hat die Qualität deutlich nachgelassen. Dennoch gab es immer wieder Episoden, die mich zum lachen brachten. Besonders wenn man sich tagtäglich in der Geschäftswelt bewegt, lassen sich durchaus einige Parallelen ziehen.
Über die Jahre sind mir die Serie und ihre Charaktere wirklich ans Herz gewachsen. Das famose Finale wertet die ansich eher schwache 9. Staffel letztendlich so auf, dass ich die Serie im kommenden Jahr doch vermissen werde. Na, vielen Dank auch! Ein echter Höhepunkt zum Abschluss – ‚That’s what she said!‘ –, der es mir tatsächlich schwer macht, Abschied von diesem kleinen Büro in Scranton zu nehmen: 7/10 (7.0) Punkte.
Fand das Finale ja etwas lasch, da wäre mir die vorletzte Folge – für mich die gelungenste im 9. Jahr – als Abschied fast lieber gewesen. Die war bis auf Andys Casting-Ausflug eigentlich perfekt.
Bezüglich Andy würde ich ja behaupten wollen, dass er schon immer eine Witzfigur war, mit dem die Serie noch nie viel anzufangen wusste. Zuerst als Dwight-Stand-in dann zu dessem Nebenbuhler verkommen, war sein „Umgang“ wohl primär Helms‘ Engagement in „Hangover 3“ geschuldet.
Grundsätzlich könnte man rekapitulierend natürlich sagen, dass man die Serie auch schon nach dem 8. Jahr dahinführen hätte können, wo sie nun gelandet ist. Fehlen wird sie mir nicht, nett waren die Jahre mit ihr allerdings dennoch.
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Es geschehen noch Zeichen und Wunder… 😉
Die vorletzte Folge hat mir auch sehr gut gefallen, doch fand ich es schön, dass man sich noch einmal richtig Zeit genommen, alle Charaktere auf ihren Weg zu schicken. Auch der Auftritt von Steve Carell war fantastisch, da er ungezwungen war und emotional doch einiges für die Charaktere und Zuschauer bewirkt hat.
Ja, Andy war schon immer eine Witzfigur, doch eine sympathische. Seine Entwicklung zum Arschloch-Chef fand ich einfach unglaubwürdig und schlecht geschrieben. Kaum hatte Dwight die Rolle des Regional Managers übernommen, ging es auch mit der Serie wieder aufwärts. Das hätte schon viel früher geschehen müssen.
Das Ende war sicher überfällig, doch hat es das Finale geschafft, mir all die fantastischen Momente der starken Jahre wieder ins Gedächtnis zu rufen. Insofern war es für mich doch ein härterer Abschied, als zuvor gedacht…
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Ach ja, der Spruch von Michael Scott hat dann wohl auch bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen. In den Reviews las ich, dass bis auf Toby alle Figuren ein Happy End bekamen. Da dein Eindruck noch frischer ist: was war denn mit Toby? Der schreibt doch an seinem großen Krimi-Roman, meine ich mich zu erinnern.
Vielleicht ziehe ich demnächst doch nochmal mein T-Shirt von Dwight K. Schrute mit dem Slogan „INFORMATION IS POWER“, das ich mir seinerzeit bei NBC bestellt hatte und wegen einer damals nicht funktionierenden Paypal-Anbindung nie bezahlen musste. Wenn mal das Wetter mitspielen würde.
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Ja, der Spruch hat einfach gepasst, wie die Faust aufs Auge. Typisch Michael Scott eben. Genau die richtige Dosis, ohne aufgesetzt zu wirken. Good times…
Von Toby wusste man tatsächlich nur, dass er in NYC in einer überfüllten WG an einem neuen Roman schreibt. An mehr kann ich mich auch nicht mehr erinnern.
Nun hätte ich theoretisch tatsächlich Lust noch einmal die gesamte Serie (bzw. die ersten sechs Staffeln) zu schauen. Werde ich natürlich nicht, doch die ganzen Rückblenden auf seelige Pam & Jim-Kennenlernzeiten haben mich fast wehmütig gemacht. Insofern: Ziel erreicht, Finale!
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