The Crown – Staffel 5

In den letzten Wochen habe ich mich einer Serie zugewandt, die zuletzt von aktuellen Ereignissen eingeholt wurde. Die Rede ist von „The Crown – Staffel 5“, welche vom Tod Elizabeth II. begleitet wurde. Auch wenn ich mich nicht sonderlich für die britische Monarchie interessiere, so haben mir die ersten vier Staffeln doch ausgezeichnet gefallen. Extrem hochwertig produziert und auf den Punkt geschrieben. Konnte die fünfte Staffel diesen positiven Eindruck wiederholen? 👑

The Crown – Staffel 5 | © Netflix

The Crown – Staffel 5 | © Netflix

Neue Besetzung und altbekannte Themen

Wie bereits beim Wechsel von der zweiten auf die dritte Staffel, stand auch im fünften Jahr eine komplette Neubesetzung der Figuren an. Da meine Sichtung der bisherigen Serie schon über ein Jahr zurückliegt, war die Neubesetzung für mich kein so gewöhnungsbedürftiger Schritt, wie  beim ersten Mal als ich die Serie ohne Unterbrechung geschaut habe. Sowohl Imelda Staunton (bekannt als Dolores Umbridge aus „Harry Potter und der Orden des Phoenix“) als auch Jonathan Pryce (bekannt als High Sparrow aus der sechsten Staffel von „Game of Thrones“) sind wirklich toll als Elizabeth II. und Prinz Philip. Ungewöhnlich fand ich zunächst die Besetzung von Dominic West (bekannt als Jimmy McNulty aus „The Wire“) als Prinz Charles, doch passt auch er perfekt auf diese Rolle bzw. ich mag seine Interpretation davon. Abgerundet wird der Cast durch Elizabeth Debicki als Diana, welche mir zum ersten Mal in „TENET“ aufgefallen war.

Inhaltlich sollte ich diese Phase der Geschichte eigentlich recht gut kennen, denn die Serie deckt nun die Jahre 1991 bis 1997 ab. Allerdings habe ich mich nie wirklich für das britische Königshaus interessiert, so dass die meisten Ereignisse tatsächlich neu für mich waren. Im Zentrum steht vor allem die Beziehung bzw. Trennung von Prinzessin Diana und Prinz Charles, was ich teils ganz interessant fand, aber eben auch sehr viel Raum in der Serie einnimmt. Noch besser haben mir die begleitenden Episoden bzw. Handlungselemente gefallen. Speziell die Episode „Mou Mou“, in der Dodi Al-Fayed eingefürt wird, fand ich klasse. Wie ein abgeschlossener, kleiner Film im Rahmen dieser Serie. Auch den erzählerischen Bogen, in dessen Zentrum die Staatsyacht Britannia steht, fand ich elegant, wenn auch wenig subtil. Überhaupt ist die gesamte Staffel sehr stilsicher erzählt und nimmt sich auch Zeit für Nebenfiguren.

Fazit

„The Crown“ hat nach dem Tod Elizabeth II. viel schlechte Presse bekommen. Dabei sollte jedem klar sein, dass dies eine stark fiktionalisierte Version der Geschichte ist. Wenn man die Serie als solche sieht, dann kann man viel Spaß mit ihr haben. Starke Schauspieler*innen, extrem hochwertig produziert und mit gewissen Wiedererkennungseffekten. Da bleibt mir nur noch, mich auf die finale Staffel zu freuen: 9/10 (8.8) Punkte.

Jurassic World: Neue Abenteuer – OT: Jurassic World: Camp Cretaceous – Staffel 5

Es heißt Abschied nehmen von der ersten Serie, die ich komplett zusammen mit meinen Kindern geschaut habe. Natürlich geht es um „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5“ und damit den Abschluss der Dino-Serie zum bekannten Franchise. Ich kann schon einmal verraten, dass der Abwärtstrend, der in der vierten Staffel begonnen hat, leider fortgeführt wird. 🦖🤖

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5 | © Netflix

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5 | © Netflix

Ein durchwachsenes und doch schönes Finale

Wir befinden uns weiterhin auf der Insel mit den bösen Robotern und erinnern uns daran, dass Kenjis Vater plötzlich aufgetaucht ist. Er ist das Mastermind hinter all dem Technik-Schnick-Schnack und will, wie wir bald erfahren, ferngesteuerte Dinosaurier erschaffen. Ja, richtig gelesen. Dinos, die sich mit einem Videospiel-Controller steuern lassen. Das war dann auch das Handlungselement, das bei mir für Augenrollen gesorgt hat. Ich mochte ja schon die Roboter aus der vierten Staffel nicht, doch hier ging die Serie dann noch einen Schritt zu weit in die falsche Richtung. Zumindest für mich.

Auf der Habenseite steht weiterhin die Dynamik zwischen den Kindern bzw. Jugendlichen. Speziell dass Yaz und Sammy ein Paar werden fand ich toll. Für meine Kinder war das auch das Normalste der Welt und ich finde es schön, dass solche Handlungsstränge inzwischen beinahe schon beiläufig erzählt werden (übrigens: boykottiert die WM in Katar, spätestens jetzt). Besonders gelungen fand ich auch die letzte Episode, wenn wir einen Blick auf die liebgewonnenen Charaktere nach einem Zeitsprung von ein paar Jahren werfen. Das hat sich wirklich nach einem runden Abschluss angefühlt und so manches Ärgernis der Staffel in den Hintergrund rücken lassen. Insgesamt für mich dennoch die schwächste der fünf Staffeln:

  1. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 3“ (8.1 Punkte)
  2. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 2“ (7.9 Punkte)
  3. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 1“ (7.5 Punkte)
  4. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4“ (7.3 Punkte)
  5. „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 5“ (6.7 Punkte)

Fazit

Vermutlich ist es gut, dass die Serie nun ihr Ende findet, auch wenn meine Kinder das anders sehen. Insgesamt war sie für mich eine positive Überraschung, da ich mir davor kein kindgerechtes Jurassic-World-Setting hätte vorstellen können. Aber die Serie hat funktioniert, was vor allem an den tollen Figuren liegt. Ein schöner Abschluss zu einer durchaus sehenswerten Serie: 7/10 (6.7) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

This Is Us – Season 5

Nach dem tiefen Eintauchen in „The Expanse“ stehen ein paar Serien auf dem Programm, die ich jährlich verfolge. Das kommt nicht mehr häufig vor, doch sind es Shows, die mir inzwischen wirklich viel bedeuten. Den Anfang macht „This Is Us – Season 5“ und das bedeutet, dass seit Sichtung der vierten Staffel nur fünf Monate vergangen sind. Dies hat den Wiedereinstieg deutlich vereinfacht… 🥰

This Is Us – Season 5 | © NBC

This Is Us – Season 5 | © NBC

Corona ist in der Serienwelt angekommen

Die fünfte Staffel von „This Is Us“ ist die erste Serie, welche die Corona-Pandemie in ihre Serienwelt einbaut. Zumindest die erste, die ich gesehen habe. Das wirkt zugleich höchst aktuell, befremdlich normal und doch seltsam, denn bisher boten Geschichten in Film- und Serienform stets die altbekannte Nähe. Nun ist die Pandemie also auch im fiktiven Erzählen angekommen. Dieses Element wird nicht aufdringlich, aber doch stets präsent in die Handlung eingewoben. Das hat mir gut gefallen. Auch davon abgesehen präsentiert sich „This Is Us“ sehr aktuell und nah dran am soziopolitischen Geschehen und thematisiert unter anderem den Mord an George Floyd. Keines dieser Themen drängt jedoch die Handlung rund um die Großfamilie Pearson in den Hintergrund. Somit stehen weiterhin die persönlichen Geschichten und Konflikte im Familienkreis im  Fokus. Insgesamt ist den Autor*innen damit eine gute Mischung gelungen, welche die Serie über andere Werke dieses Genres hinaushebt.

Inhaltlich bewegt sich „This Is Us“ auch im fünften Jahr auf bekannten Pfaden und entwickelt sich dennoch kontinuierlich weiter. Nur bei Randalls Handlungsstrang rund um seine Geburtsmutter hatte ich den Eindruck der Redundanz. Das Thema wäre für mich eigentlich durch gewesen. Dennoch funktioniert auch dieser Erzählbogen und war am Ende schön emotional inszeniert. Seine Konfrontation bzw. Diskussion mit Kevin fand ich dagegen inhaltlich spannender, weil dieser Aspekt in der Vergangenheit noch nicht so prominent in den Fokus gestellt wurde. Die Hochzeitsfeier am Ende samt erzählerischem Kniff hat mich dann doch wieder überrascht. Ich kann noch nicht genau sagen, wie ich diese Entwicklung finden soll, freue mich aber nun umso mehr auf die Auflösung in der finalen sechsten Staffel.

Fazit

Auch wenn ich die fünfte Staffel von „This Is Us“ nicht ganz so herausragend fand, wie noch das vierte Jahr,  so habe ich die 16 Episoden doch sehr genossen. Die Serie tut mir in vielerlei Hinsicht einfach gut, selbst wenn das gehäufte Drama teils ein wenig übertrieben scheint. Wie es die Autor*innen letztendlich umsetzen, funktioniert für mich nach wie vor großartig: 9/10 (9.3) Punkte.

Sons of Anarchy – Season 5

Nachdem ich mir für die vierte Staffel ein wenig mehr Zeit gelassen hatte, habe ich „Sons of Anarchy – Season 5“ wieder im Rekordtempo verschlungen. Wozu so eine Erkältung doch gut sein kann. Am Sofa sitzen, zu müde für einen Film, doch ein Besuch in Charming ist immer drin. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum sich die Serie in ihrem fünften Jahr teils wie ein Fiebertraum anfühlt…

Sons of Anarchy – Season 5 | © Twentieth Century Fox

Sons of Anarchy – Season 5 | © Twentieth Century Fox

Hopeless in Charming

Was für eine Tortur. Wurde schon in den vorhergehenden Staffeln nicht gerade zimperlich mit den Charakteren umgesprungen, treiben es die Autoren rund um Kurt Sutter im fünften Jahr auf die Spitze. Mit dem Machtwechsel innerhalb von SAMCRO prasselt es nun von allen Seiten auf Jax ein. Er kann größtenteils nur noch reagieren und spielt Feuerwehr. Dabei bleibt viel von ihm auf der Strecke und er handelt plötzlich so, wie man es zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Dabei ist es weniger die Macht, die ihn korrumpiert, als sein Verantwortungsgefühl und die sich überschlagenden Ereignisse. Dieses Spannungsfeld ist das zentrale Element der Staffel – und es macht sie auch so gut und mitreißend. Selbst wenn es manchmal hart war, die jüngsten Entwicklungen zu verdauen, so waren sie doch so eng mit den zentralen Figuren – und dem seit der ersten Staffel schwelenden Konflikt – verwoben, dass man als Zuschauer gar nicht umhin kommt, als emotional komplett involviert zu sein.

Die Serie wird, so zumindest mein Eindruck, brutaler und kompromissloser. Sobald ein Hoffnungsschimmer am Horizont auftaucht, wird dieser durch plötzlich einsetzende, neue Entwicklungen wieder zunichte gemacht. Und es gibt Todesfälle zu beklagen, die nicht nur die Sons ziemlich aus der Bahn werfen. Auch ein paar Neuzugänge gibt es zu vermelden: So betritt Jimmy Smits, den ich in „The West Wing“ zu schätzen gelernt habe, als neuer Spieler das Feld und Harold Perrineau, u.a. bekannt aus „Lost“, ist als großer Gegenspieler zu sehen. Den besten Auftritt hat jedoch Walton Goggins („The Shield“ und „The Hateful Eight“), bei dem man auch wirklich zweimal hinschauen muss. Herrlich!

Fazit

Auch wenn das Staffelfinale in diesem Jahr nicht mit einem großen Knall endet, so befindet sich jedoch alles in der Schwebe: Jax hat sich immer mehr in eine Richtung entwickelt, die er in den ersten Staffeln noch unbedingt vermeiden wollte. Nun ist er einmal mehr alleine verantwortlich für seine Familie und muss die richtigen Entscheidungen treffen. Das wird nicht einfach werden und ich blicke jetzt schon mit einem bangen Blick auf die verbleibenden zwei Staffeln. Ob eine weitere Steigerung drin ist? Das fünfte Jahr war für mich bisher das stärkste: 10/10 (9.5) Punkte.

Boardwalk Empire – Season 5

Es ist vorbei. Unglaublich. Die letzten Episoden von „Boardwalk Empire – Season 5“  liegen hinter mir. Was für ein Abschied. Was für ein Finale. Der Claim der fünften Staffel trifft den Nagel auf den Kopf: No one goes quietly. Die abschließenden acht Episoden der HBO-Serie wirken in vielerlei Hinsicht anders als die vorherigen, doch gerade deshalb sind sie so beeindruckend. Der Kreis schließt sich. Kleinere Spoiler sind zu erwarten.

Boardwalk Empire – Season 5 | © Warner Home Video

Boardwalk Empire – Season 5 | © Warner Home Video

Wie wurde Enoch Thompson zu Nucky?

Egal ob wir uns diese Frage gestellt haben oder nicht, die letzte Staffel von „Boardwalk Empire“ gibt uns die Antwort. Aus den Fragmenten, die wir aus den vorangegangenen vier Staffeln kennen, haben wir schon ein recht gutes Bild der Ereignisse: Enoch wächst in armen Verhältnissen auf, sein Vater trinkt, das Verhältnis zu seinem Bruder ist angespannt. Irgendwann wird er Sheriff, seine Frau verliert das Kind und stirbt. Dann lernt er Gillian Darmody kennen und das Schicksal nimmt seinen Lauf. In der fünften Staffel bekommen wir genau diese Eckpfeiler durch Rückblenden erzählt. Dabei ist es wirklich erstaunlich, wie gut die beiden jungen Schauspieler den erwachsenen Nucky bzw. Steve Buscemi nachahmen. Auch wenn es nicht unbedingt nötig war, Nuckys langsames und doch bewusstes Abrutschen in den moralischen Verfall zu zeigen, so ist diese Darstellung gerade in der Kombination zu den Geschehnissen des Jahres 1931 wahrlich meisterhaft gelungen.

Auch in der Gegenwart der Serie entspinnt sich die Handlung packend weiter: Mit Lucky Luciano und Meyer Lansky sind die jungen Wilden endlich an der Macht und leben das auch deutlich aus. In Chicago erleben wir auch die Hochphase Al Capones, die speziell für Nelson Van Alden so einige Überraschungen bereithält. Auch Chalky White wird von der Vergangenheit eingeholt und muss sich seinen vergangenen Träumen stellen. Bleibt noch Nucky, der – immer mehr in die Ecke gedrängt – den Ausstieg bzw. neue Geschäftsmöglichkeiten sucht. Am Ende scheint er mit seiner Taktik auch erfolgreich gewesen zu sein. Doch seht selbst…

Warum faszinieren uns Gangster?

Wenn man sich mit Gangstern in Film und Fernsehen beschäftigt, dann steht diese Frage oft an erster Stelle. Gleich darauf folgt die These, dass Gangster glorifiziert würden und man ihnen deshalb verfällt. Auch wenn ich das nicht komplett verneinen möchte, so glaube ich jedoch, dass mehr dahintersteckt. Auch in „Boardwalk Empire“ gibt es kein Happy End für Nucky und Co. Nein, jeder – vom Emporkömmling bis zum großen Gangsterboss – findet ein unrühmliches Ende. Es bleibt nichts. Nur die Geschichten. Und sind diese es wert erzählt zu werden? Ich finde ja, denn im Mittelpunkt steht stets die Frage nach der Moral. Mit welcher Entscheidung kann ich leben? Wann ist die Grenze überschritten und wie weit kann ich diese schieben? Wie geht es den Menschen im Umfeld der großen Gangster? Gerade das serielle Erzählen ist hier ein Zugewinn, der „Boardwalk Empire“ viele zusätzliche Perspektiven ermöglicht. In meinen Augen steht die Serie dem großen anderen Gangster-Drama „The Sopranos“ in nichts nach, war popkulturell aber leider nie so relevant.

Mit der fünften Staffel hat die Serie ihr perfektes Ende gefunden und ich bin immer noch schwer beeindruckt, wie gut letztendlich alles zusammengepasst hat. Einzig ein wenig mehr Luft (also vielleicht ein, zwei Episoden) hätte dem Finale gut getan. Eine wirklich schwache Staffel hatte die Serie aber so oder so nicht zu bieten:

  1. „Boardwalk Empire – Season 2“ (9.8 Punkte)
  2. „Boardwalk Empire – Season 1“ (9.7 Punkte)
  3. „Boardwalk Empire – Season 5“ (9.5 Punkte)
  4. „Boardwalk Empire – Season 4“ (9.4 Punkte)
  5. „Boardwalk Empire – Season 3“ (9.3 Punkte)

Fazit

Wie ihr bereits den Besprechungen der letzten Staffeln entnehmen konntet, ist „Boardwalk Empire“ für mich eine wahre Ausnahme-Serie. Leider hat man ihr nie den Stellenwert eines „The Sopranos“ (auf einem Level) oder auch „Breaking Bad“ (in meinen Augen deutlich schwächer) zugesprochen. Wer den Gangsterfilm (speziell von Martin Scorsese oder Brian De Palma) mag, der wird diese Serie lieben. Für mich eine der großen, epischen Erzählungen in diesem Genre: 10/10 (9.5) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

New Girl – Season 5

Es gibt Serien, die schaut man jedes Jahr, wenn die neue Staffel veröffentlicht wird. Ganz ohne Hype und große Erwartungen. Dazu gehört mit „New Girl – Season 5“ auch eine Serie, die in ihrem ersten Jahr noch aufregend war, doch inzwischen niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Ob das am Überangebot neuer Serien, der  sinkenden Qualität oder unserer kurzen Aufmerksamkeitsspanne liegt?

New Girl - Season 5

Gratwanderung zwischen lustig und belanglos

Was soll ich sagen? Ich hatte auch dieses Jahr wieder sehr viel Spaß mit dieser verrückten WG. Ähnlich wie im inzwischen ebenso verachteten, ehemaligen Comedy-Erfolg „The Big Bang Theory“ entwickeln sich die Charaktere hier langsam weiter und gehen nach und nach feste Beziehungen ein. Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist bestimmt, dass Schmidt endlich Cece heiratet. Jess selbst mäandert ein wenig durch diese Staffel, was wohl auch an der längeren Auszeit aufgrund von Zoey Deschanels Schwangerschaft liegt. Der Ersatz in Form von Megan Fox als Gaststar ist ein wenig uninspiriert, stört aber auch nicht. Am meisten Spaß macht die Serie ohnehin, wenn unsere Hauptfiguren in der Bar abstruse Gespräche führen oder in ebensolche Situationen geraten.

Fazit

„New Girl“ ist nach wie vor eine wunderbare Comedy, die mir auch im fünften Jahr viel Spaß gemacht hat. Gerade wenn man abends spät auf die Couch kommt und noch etwas zum Abschalten (im übertragenen Sinne) benötigt. Inzwischen ist bekannt, dass die verkürzte siebte Staffel auch die letzte sein wird. Das scheint mir auch ein guter Punkt, um auszusteigen. Bis dahin bleibe ich aber gerne dabei: 7/10 (7.4) Punkte.

Mad Men – Season 5

Auch wenn es inzwischen viele hochwertige Serien gibt, die einem den Feierabend versüßen, so finden sich unter diesen doch ein paar ganz besondere Exemplare. Dazu gehört zweifellos auch Matthew Weiners Serie über die Werbetreibenden der Madison Avenue in den 1960er Jahren. Nachdem ich 2011 ganz begeistert über die vierte Staffel berichtete, sollte es fünf Jahre dauern bis es „Mad Men – Season 5“ auf meinen Programmplan geschafft hat. Inzwischen sind glücklicherweise auch alle restlichen Staffeln auf Blu-ray erschienen, so dass einer Komplettsichtung bis zum großen Finale nun nichts mehr im Wege steht…

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Durch die lange Zeit seit Sichtung der vierten Staffel ist mir der Einstieg nicht leicht gefallen, weshalb ich zunächst noch einmal die Ereignisse des Vorjahres wiederholte. Und was soll ich sagen? Ich war erneut entzückt von der Qualität, mit der Matthew Weiner und Co. die 13 Episoden geschrieben und inszeniert haben. Ganz großes Kino. Danach war ich gewappnet für das fünfte Jahr mit den „Mad Men“ und voller Vorfreude. Die Handlung setzt, mit ein wenig zeitlichem Abstand, direkt nach den bekannten Ereignissen ein. Wir befinden uns mit Megan und Don Draper in der neuen Wohnung (wir haben somit ihre Hochzeit verpasst) und wohnen sogleich der Feier zu Dons 40. Geburtstag bei. Alleine diese eröffnende Doppelfolge ist pures Vergnügen, was Austattung, Inszenierung und Spannungen zwischen den Charakteren angeht.

Danach geht die Staffel sehenswert weiter, wobei ich das Gefühl nicht losgeworden bin, dass die Qualität des vierten Jahres nicht ganz erreicht wurde. Spätestens ab Mitte der Staffel nimmt die Handlung in vielen Belangen jedoch enorm an Fahrt auf, was zu schockierenden Wendungen führt, dich ich so von der Serie nicht erwartet hätte – oder eben doch, was man klar als Qualitätsmerkmal sehen sollte. Ich denke hier speziell an die Handlungsstränge rund um Joan und Jaguar sowie natürlich Lane Pryce, welche in ihrer Bitterkeit kaum zu überbieten sind. Davon abgesehen fand ich die berufliche Beziehung zwischen Peggy und Don abermals am stärksten, speziell die Kündigung Peggys hat mich wirklich mitgenommen, hat sie mich doch stark an meinen eigenen Abschied aus der Agenturwelt erinnert.

Ich könnte nun noch viel schreiben, über den Werdegang von Pete Campbell oder andere Nebenfiguren. Dies würde ihnen aber nicht gerecht werden, da es sich nie so anfühlt, als wären sie in dieser großartigen Serie nur Nebenfiguren. Selbst wenn Don der Star ist und es ein paar Charaktere gibt, auf denen ein größerer Fokus liegt, so zaubern die Autoren immer wieder beeindruckende kleine und große Geschichten aus dem Hut, die sich den anderen Figuren widmen – und die dadurch eben nicht weniger bedeutend sind. „Mad Men“ ist eine Ensemble-Serie und funktioniert als solche auch beeindruckend gut.

In meinen Augen ist die fünfte Staffel tatsächlich minimal schwächer als die Staffel des Vorjahres, doch das ist wahrlich Kritik auf sehr hohem Niveau. Ich bin nun wieder so richtig drin in der schillernden Werbewelt der 60er Jahre und freue mich extrem, dass ich sogleich mit der sechsten und siebten Staffel weitermachen kann. Eine Empfehlung brauche ich wohl kaum noch aussprechen, denn wer erst einmal Gefallen an diesem faszinierenden Zeitportrait gefunden hat, der kommt davon so schnell nicht mehr los: 10/10 (9.5) Punkte.

Shameless (US) – Season 5

Nachdem ich es lange sechs Monate ohne die Gallaghers aushalten musste, hatte meine Familie Mitleid und mir „Shameless – Season 5“ zum Geburtstag geschenkt. Welch ein Glück! Endlich wieder mit Frank um die Häuser ziehen und die restlichen Gallaghers dabei begleiten, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen – oder es wieder einmal so richtig zu vermasseln…

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Nach der großartigen vierten Staffel waren die Erwartungen natürlich extrem hoch, speziell da an deren Ende ein fieser Cliffhanger stand. Dessen Auflösung ist leider auch der Tiefpunkt der Staffel, zumal dieser gesamte Handlungsstrang unglaublich an den Haaren herbeigezogen wirkt. Da hätte ich es besser gefunden, das Schicksal von Jimmy wäre einfach ungewiss geblieben. So bleibt jedoch ein schaler Beigeschmack zurück, der weder Fionas Charakter gerecht wird, noch ihre Beziehung zu Jimmy in irgendeiner Form würdigt. Letztendlich hätte auch jeder andere (Ex-)Lover ein Grund für die Komplikationen in ihrer jungen Ehe sein können. Immerhin bleibt auch dieser schwächere Abschnitt der Staffel als unterhaltsam und gut gespielt in Erinnerung.

Was die anderen Handlungsstränge angeht, so bietet das fünfte Jahr mit den Gallaghers erneut allerlei Verrücktheiten: Seien es Franks Craft-Beer-Experiment, Debbies verzweifelte Versuche endlich Sex zu haben, Carls kurze Laufbahn als Drogenkurier, Lips Beziehung zu einer Professorin oder die dramatische Entwicklung Ians. All das und noch viel mehr ist abermals unglaublich unterhaltsam, weiß zu überraschen und oftmals auch zu schockieren. Selbst die etwas aus dem üblichen Rahmen fallende Liebesgeschichte zwischen Frank und einer krebskranken Ärztin konnte mich überzeugen, da sie unser verantwortungsbewusstes Familienoberhaupt erstmals verletzlich zeichnet. Damit hätte ich zu diesem Zeitpunkt fast nicht mehr gerechnet. Insofern eine schöne Entwicklung.

Insgesamt gesehen ist die US-Version von „Shameless“ in ihrem fünften Jahr ein wenig schwächer und auch das Finale nicht ganz so episch, wie das der vorangegangenen Staffel. Das alles ist jedoch Jammern auf extrem hohen Niveau, denn ich wurde über die zwölf Episoden hinweg wieder ganz famos unterhalten und kann es kaum noch erwarten ins nächste Jahr mit den Gallaghers zu starten: 9/10 (9.0) Punkte.

Parenthood – Season 5

Unglaubliche dreieinhalb Jahre hat es gedauert, bis ich eine meiner erklärten Lieblingsserien weiterschauen konnte. Doch seit ein paar Wochen befindet sich die komplette Serie (ganz klassisch auf DVD) in meinem Besitz und tatsächlich konnte ich es nicht erwarten, endlich „Parenthood – Season 5“ anzugehen – und ja, es war war wirklich wie nach Hause kommen. Ich hatte die Bravermans vermisst und weiß jetzt schon, dass der Abschied nach der finalen Staffel schwer werden wird. Doch nun erst einmal zum turbulenten fünften Jahr…

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Die Serie hatte über ihre gesamte Laufzeit mit der drohenden Absetzung zu kämpfen. Somit gab es nur zwei Staffeln mit komplett 22 Episoden – zu diesen gehört auch die fünfte Staffel. Vielleicht liegt es auch an den vielen Episoden, dass die Staffel teils ein wenig vollgestopft und so manche Charakterentwicklung zu sprunghaft wirkt. Speziell der Handlungsstrang um Julias und Joels Trennung hat durchaus öfter an meinen Nerven gezehrt. Nicht weil dieser schlecht geschrieben wäre, sondern weil noch so viel nebenbei passiert, dass ich das Gefühl hatte, den Charakteren wird zuwenig Freiraum gegeben, um ihre Entscheidungen für den Zuschauer nachvollziehbar zu begründen. Ist das einigermaßen verständlich?

Abseits von diesem Kritikpunkt habe ich mich jedoch maßlos gefreut, dass ich so lange an dieser Staffel hatte. Hach. Die Serie ist einfach wunderbar in ihrer Emotionalität. Ich musste mehrmals ein Tränchen verdrücken, habe gelacht, mich mit den Bravermans gefreut und mit ihnen gelitten. Die Mischung aus Drama und Komödie funktioniert dabei wieder außergewöhnlich gut und der Übergang ist meist subtil. Es ist ein idealisiertes Familienleben, das jedoch nicht ohne Probleme und Schwierigkeiten charakterisiert wird. Vermutlich erkennt man als Familienmensch etliche Szenen wieder, würde sich wünschen, dass es in der eigenen Familie auch so wäre und ist doch froh, die dramatischen Entwicklungen nicht mitmachen zu müssen.

Nach meiner Sichtung dieser vorletzten Staffel fällt es mir schwer, meine liebsten Handlungsstränge zu benennen. Die meisten Geschichten haben mir wirklich sehr gut gefallen. So auch der Wahlkampf von Kristina um das Amt des Bürgermeisters von Berkeley. Oder die Gründung des Luncheonette-Labels samt Verstrickungen rund um egozentrische Musiker und das Zusammenspiel zwischen Crosby und Adam. Auch sehr schön fand ich, dass Zeek und Millie einen bedeutsamen Handlungsstrang spendiert bekommen haben, dessen Ende äußerst emotional für alle Beteiligten ist. Ein sehr rundes Ende, das auch als Serienfinale gut funktioniert hätte. Am schwächsten fand ich dagegen, wie schon erwähnt, die Entwicklungen von Julia und Joel sowie Amber und Ryan. Aber das ist jammern auf extrem hohem Niveau.

Für mich ist „Parenthood“ nach wie vor eine fantastische Serie, die das Thema Familie wunderbar warmherzig und doch realistisch erzählt. Die tollen Schauspieler (unter anderem Lauren Graham und Peter Krause) tragen ihren Teil dazu bei, dass man einfach nicht anders kann als sich bei den Bravermans wohl zu fühlen. Nun gibt es nur noch 13 Episoden und mich graust es jetzt schon vor dem Abschied. Eine wirklich herausragende Serie der „Friday Night Lights“-Macher: 9/10 (9.0) Punkte.

Game of Thrones – Season 5

Kaum eine zweite Serie ist derzeit so populär, wie die Adaption von George R. R. Martins Fantasy-Epos. Wenn man, wie ich, auf die Veröffentlichung für das Heimkino wartet, dann hängt man dem Hype meist um ein gutes Jahr hinterher. So weiß ich momentan auch nicht wie „Game of Thrones – Season 5“ von den Fans aufgenommen wurde. Ich selbst war sehr gespannt auf die Umsetzung, da die Vorlage „A Dance with Dragons“ viele tolle Momente bietet und gleichzeitig den bisherigen Schlusspunkt der Romanreihe bildet. Ob die HBO-Adaption auch im fünften Jahr mithalten kann?

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Puh, es passiert wieder ganz schön viel in nur 10 Episoden, speziell da in der vierten Staffel nicht alle Handlungsstränge aus „A Feast for Crows“ verarbeitet wurden und nun ein Jahr weitergerutscht sind. Die Handlung der Vorlage wurde abermals deutlich gerafft, was ich aber nicht als großen Nachteil empfinde. Durch die Konzentration auf weniger Figuren wirkt die Geschichte stringenter und fokussierter. Andererseits lässt sie dadurch auch ein wenig die komplexe Epik vermissen, die der Roman so wunderbar von den Geschehnissen in dieser fremden Welt zeichnet. Auch wenn ich mich an vieles nur noch bruchstückhaft erinnern konnte, so ließen sich einige Lücken in der Erzählung doch durch die Kenntnis der Vorlage auffüllen. Die Unterschiede sind mir teils deutlich aufgefallen. Zudem treten Charaktere, die im Buch eine eigene Erzählperspektive hatten, hier nur als Nebenfiguren auf. Manches fand ich im Buch gelungener, doch die Adaption hat mich in diesem Jahr tatsächlich mehr mitgerissen.

Während die Geschichte zu Beginn eher bedächtig voranschreitet, was ich ganz famos fand, nimmt die Handlung über die letzten drei Episoden enorm an Fahrt auf. Auch wenn die schockierenden Szenen nicht so geballt kommen wie beim Red Wedding der dritten Staffel, so ist das fünfte Jahr der Serie an vielen perfiden Einzelszenen nicht zu überbieten. Speziell in der zweiten Hälfte der Staffel kommt man selbst mit Kenntnis der Vorlage oft nicht aus der Schockstarre heraus, zumal es auch Todesfälle gibt, die so nicht im Buch vorkommen. Am Ende der finalen Episode saß ich fast schon gelähmt auf dem Sofa und konnte einfach nicht glauben, dass es das gewesen sein soll. Gerade war ich so richtig von dieser Welt und ihren unzähligen Geschichten gefesselt – und nun wieder ein Jahr warten? Ich kann nur wieder die zukünftigen Zuschauer beneiden, die nach Abschluss der Serie eine Komplettsichtung vornehmen können.

Die imposanteste Szene war wohl tatsächlich der Kampf in der Arena in der Episode „The Dance of Dragons“. Ich liebe ja ohnehin Drachen im Film und was hier im wahrsten Sinne des Wortes abgefeuert wird, ist einfach ein großes Vergnügen. Doch auch neben den aufwendig inszenierten Kampfszenen, wie sie zum Beispiel auch „Hardhome“ oder „Mother’s Mercy“ zu bieten hat, überzeugen vor allem die kleineren Dialogszenen und hinterhältigen Attacken, mit denen uns die Autoren stets aufs Neue überraschen. Am meisten Platz nehmen die Schauplätze Castle Black und Meereen ein, was jedoch nicht bedeutet, dass in King’s Landung, Dorne und Winterfell weniger für die Handlung Relevantes passiert.

Auch wenn ich es nicht gedacht hätte, so hat mich die fünfte Staffel von „Game of Thrones“ bisher am meisten beeindruckt – vielleicht auch, weil sich die Serie langsam aber sicher immer weiter von der Vorlage entfernt. Nach diesen zehn großartigen Episoden kann ich nun gar nicht fassen, dass ich nun wieder ein Jahr auf die Fortsetzung warten muss, zumal das ganze Netz wieder explodieren wird. Und dieses Mal kann ich mangels Vorlage auch gespoilert werden. Es wird ein hartes Jahr. Vielleicht sollte ich mich einfach einschließen und noch einmal die ersten fünf Staffeln sehen, denn darauf hätte ich tatsächlich große Lust. Ein großes Kompliment für eine großartige Serie: 10/10 (9.7) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie