Willow (1988) (WS1)

Nach einem durchwachsenen und verregneten Samstag, habe ich mich sehr auf den Filmabend gefreut. In den Blu-ray-Player ist „Willow“ gewandert, den ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Gutes Timing, denn Ende des Monats startet auf Disney+ auch die Serienfortsetzung. Auf diese freue ich mich, nach der erneuten Sichtung des Films, nun umso mehr. 🧙‍♂️🧙‍♀️

Willow (1988) | © Walt Disney

Willow (1988) | © Walt Disney

Immer noch einer meiner liebsten Fantasy-Filme

„Willow“ merkt man die Handschrift von George Lucas in nahezu jeder Szene an. Der Film wirkt so, als hätte er „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ mit „Der Herr der Ringe“ gekreuzt. Kein Wunder also, dass „Willow“ vor Erscheinen von Peter Jacksons Adaption einer der wenigen hochwertig produzierten Fantasy-Filme war. Das humorvolle Abenteuerflair bringt er dagegen aus „Star Wars“ mit. Speziell die Kabbeleien zwischen Madmartigan und Sorsha erinnern stark an Han Solo und Prinzessin Leia. Aus heutiger Sicht mag das alles ein wenig angestaubt und naiv wirken, doch für mich macht genau das den Charme von „Willow“ aus.

Getragen wird die Geschichte von Warwick Davis, der hier wohl die Rolle seines Lebens spielt. Zumindest für mich wird der Schauspieler stets mit dem Nelwyn-Magier verbunden sein, auch wenn er in unzähligen, deutlich bekannteren Filmen aufgetreten ist. Obwohl der Film damals durchaus erfolgreich war, kam es nie zu einer Fortsetzung. Zumindest nicht in Form eines Films. Dafür hat George Lucas zusammen mit Chris Claremont eine Buchtrilogie verfasst, deren ersten Teil „Schattenmond“ ich zumindest bis zur Hälfte gelesen habe, welche leider schrecklich ist. Eine Kuriosität, die heute glücklicherweise wohl nicht mehr als Kanon betrachtet wird. Umso gespannter bzw. hoffnungsvoller bin ich, was die Serienfortsetzung angeht, deren Trailer wahrlich unterhaltsam aussieht:

Fazit

Was soll ich sagen? Ich habe jede Sekunde von „Willow“ genossen und den Kindern ging es ebenso. Der Zwergofant hat sich häufiger gefürchtet, doch mindestens genauso oft ansteckend gelacht. Ich hatte ganz vergessen, wie humorvoll der Film doch ist. Wenn ihr ein Faible für handgemachte Effekte und simples Storytelling mit fantastischen Figuren habt, dann stattet den Nelwyns unbedingt einmal (wieder) einen Besuch ab: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Kill List (2011)

Ich habe einen Lauf. Schon der dritte Film in Folge. Vielleicht versuche ich dadurch zu kompensieren, dass ich momentan nicht laufen kann? Nachdem ich mich vor zwei Tagen getraut habe, „The Empty Man“ zu schauen, bin ich heute mit „Kill List“ einen weiteren Film angegangen, vor dem ich einen gehörigen Respekt hatte. Weil er extrem gewalttätig sein und mit einem düsteren und schockierenden Ende aufwarten soll. Was ist also dran an seinem Ruf? Spoiler sind zu erwarten. 🔥

Kill List (2020) | © Senator Home Entertainment (Vertrieb LEONINE)

Kill List (2020) | © Senator Home Entertainment (Vertrieb LEONINE)

Interessant und doch nicht mein Ding

Die ersten 30 Minuten gestalten sich als häusliches Drama. Ein Elternehepaar bekommt Besuch, es kommt zum Streit. Die Atmosphäre ist unangenehm und die Inszenierung extrem bedrückend. „Kill List“ wirkt hier eher wie ein Arthouse-Drama, das jedoch irgendwie neben der Spur ist. Nicht uninteressant, aber auch irritierend. Im weiteren Verlauf erfährt man, dass es sich bei dem Vater und dem männlichen Teil des Besuchs um zwei glücklose Auftragskiller handelt. Kurz darauf bekommen sie einen neuen Job und wir Zuschauer*innen begleiten sie dabei, wie sie diesen ausführen. Die Atmosphäre wird hier immer dichter und die Gewaltspirale schraubt sich ins Unangenehme. Gerade im Kontrast zur unaufgeregt inszenierten ersten Hälfte recht schockierend. Doch das war erst der Anfang. Es folgen weitere Spoiler.

Im letzten Drittel dreht der Film dann endgültig ab und wir befinden uns in einem Horror-Setting, das die beiden Killer einem mörderischen Kult gegenüberstellt. Es kommt zum drastisch inszenierten Kampf ums Überleben und am Ende eskaliert die Gewalt der Ehefrau und dem Sohn gegenüber. Durchaus intensiv und schockierend umgesetzt, doch so richtig gefühlt habe ich all das nicht. Da war mir das häusliche Drama sowie die seltsame Freundschaft zwischen den Killern näher. Selbst wenn man das Finale als Bild für die häusliche Gewalt liest, so war es für mich doch eher plump und auf den reinen Schockmoment ausgelegt. Kein einfach zu konsumierender Film, doch am Ende hat sich der langsame Aufbau für mich nicht so recht ausgezahlt.

Fazit

Man findet „Kill List“ auf vielen Kultfilmlisten. Er ist zweifellos interessant und bietet einen deprimierenden Blick auf ein paar verlorene Figuren. Dabei springt er so drastisch zwischen den Genres, dass man als Zuschauer*in zweifellos überrascht wird. Für mich passt das alles dennoch nicht so ganz zusammen und wirkt teils eher effekthascherisch als durchdacht. Seltsam, bei solch einem spröde inszenierten Film. Hat für mich leider nur bedingt funktioniert: 6/10 Punkte.

TENET (2020)

Die Kinder weilen bei der Oma und nach einem Tag auf den Beinen, stand mir abends der Sinn nach einem Film. Da wir schon früh aufs Sofa gekommen sind, bin ich endlich „TENET“ angegangen, der mich aufgrund seiner Komplexität gepaart mit 150 Minuten Laufzeit stets ein wenig abgeschreckt hat bzw. habe ich mich nie fit und ausgeruht genug für den Film gefühlt. Schon verrückt. Doch gestern war es endlich soweit. ⌚

TENET (2020) | © Warner Bros (Universal Pictures)

TENET (2020) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Eine brachiale Wucht von einem Film

Zu Beginn von „TENET“ werden wir Zuschauer*innen direkt in eine extrem immersive Action-Szene geworfen, gefilmt im glasklaren IMAX-Format. Da wurden direkt Erinnerungen an „The Dark Knight“ wach und Christopher Nolans Stärke, Action in dieser unverwechselbar knackigen Wucht zu inszenieren. Großartig! Inhaltlich wissen wir an dieser Stelle noch nicht viel, doch schon bald wird dem Protagonisten und uns Zuschauer*innen das Mysterium rund um invertierte Objekte erklärt. Schon hier hatte ich Probleme, das Konzept zu greifen und viele Fragen im Kopf: Müssen die Waffen auch invertiert sein? Was ist mit dem Ziel? Wie merkt man das bei anderen Objekten, wenn diese keine besondere Eigenbewegung, wie z.B. eine Kugel, haben? Jedoch sind diese Fragen schnell in den Hintergrund gerückt, denn für die nächste Stunde sollte ich einen an moderne „James Bond“-Filme erinnernden Agenten-Thriller sehen, der das Zeitreise-Element kaum offensichtlich in seine Handlung integriert. Bis auf die Einbruchsszene in Oslo, deren Twist mir bereits beim ersten Durchgang aufgefallen ist. Der dieser Szene innewohnende Determinismus wurde dann letztendlich auch so aufgelöst, wie ich es erwartet hatte.

Richtig abgefahren wird „TENET“ in der letzten Stunde, wenn Nolan die bisher nur spärlich eingesetzten Techniken auf elf dreht. Hier musste ich schon genau aufpassen, um den Regeln des Films noch folgen zu können. Gar nicht so sehr, was die darüber liegende Handlung angeht, sondern eher die Details einzelner Action-Szenen. Das alles ist dennoch sehr unterhaltsam und einfach bombastisch umgesetzt. Fast hätte ich mir hier mehr Ruhe gewünscht. Doch so ging es mir ja bereits mit „Inception“, der aber näher an seinen Figuren dran war. In „TENET“ war mir das gesamte Setting zu sehr auf James Bond angelegt. Speziell Kenneth Branaghs Andrei Sator war ein beinahe schon comichaft überzeichneter Bösewicht mit niederster Motivation. Auch die typischen Bilder à la die Yacht im azurblauen Wasser usw. hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Da hätte ich eine(n) Wissenschaftler*in als Gegenspieler*in passender gefunden. Inszenatorisch ist all das wunderbar anzuschauen, die Schauspieler*innen sind fantastisch in ihren Rollen und doch fehlt mir, neben dem Kniff, ein wenig die Tiefe. Vielleicht muss ich aber auch meine Entropie noch umkehren und zu einer weiteren Sichtung aufbrechen, denn fasziniert hat mich „TENET“ allemal.

Fazit

Ob „TENET“ tatsächlich der richtige Film für die Rettung des Kinos war? Schwer zu beurteilen. Er bringt auf jeden Fall die nötige Wucht mit. Für mich war er teils schon zu actionbetont und doch habe ich den Kniff und dessen realistisch anmutende Inszenierung sehr gemocht. Für mich aufgrund diverser Aspekte nicht das große Meisterwerk und doch bin ich wieder erstaunt, wie gekonnt Nolan seine High-Concept-Themen im Blockbuster-Kino durchzieht. Definitiv sehenswert: 8/10 Punkte.

The Empty Man (2020)

Wie es die Tradition verlangt, stand an Halloween natürlich ein Horrorfilm auf dem Programm. Tatsächlich bin ich aber erst sehr spät vor den Fernseher gekommen, da alle Kinder der Nachbarschaft auf den Beinen waren und von Haus zu Haus gezogen sind. Auch ich habe mich ins Getümmel gestürzt und eifrig Süßigkeiten verteilt. Gegen 20 Uhr war der Spuk dann vorbei und die Wahl für den Film des Halloween-Abends ist auf „The Empty Man“ gefallen, der als Geheimtipp unter Genrefreunden kursiert. 🎃

The Empty Man (2020) | © 20th Century Studios

The Empty Man (2020) | © 20th Century Studios

Ein ungewöhnlich intensiver Genre-Mix

Wenn ihr das illustrierende Szenenbild oben anschaut, könnte man meinen, es bei „The Empty Man“ mit einem Monsterfilm zu tun zu haben. Der gut 20-minütige, sehr atmosphärische Prolog führt uns Zuschauer*innen in eine noch ungewisse Richtung. Danach biegt der Film Richtung Teenie-Schocker ab, der an den Genre-Klassiker „Candyman“ erinnert. Ihr wisst schon: Vor einem Spiegel fünfmal Candyman sprechen und Tony Todds gnadenloser Killer macht Jagd auf euch. Oder das Videoband aus „The Ring“ anschauen und warten bis das Telefon klingelt. Hier ist es nach der Dämmerung auf einer Brücke in eine leere Flasche pusten. Funktioniert genauso. Gepaart wird all das mit einer Detektivgeschichte und kosmischem Horror, der durch einen undurchsichtigen Kult heraufbeschworen wird. Alles klar soweit?

Sehr stringent mag „The Empty Man“ wirklich nicht wirken, doch all die Versatzstücke passen wunderbar zusammen. Regisseur David Prior inszeniert seinen Horror-Thriller so dicht, dass die Atmosphäre teils zum Schneiden ist. Er setzt wenig auf Jump-Scares und doch war ich in den meisten Szenen extrem angespannt. Dies liegt auch am Spiel von James Badge Dale, der die Hauptfigur großartig lakonisch verkörpert. Mit der Auflösung am Ende hätte ich nicht gerechnet und sie wirkt wie ein, zugegebenermaßen ein wenig kalkulierter, Schlag in die Magengrube. Die Reise dorthin ist allerdings so atmosphärisch, unterhaltsam und stimmig, dass ich über ein paar Ungereimtheiten in Inszenierung und Storytelling gerne hinwegsehe.

Fazit

„The Empty Man“ beschreitet ungewöhnliche Pfade und ich kann den Film allen, zumindest ein wenig am Horrorkino interessierten Zuschauer*innen, nur ans Herz legen. Definitiv kein Film, der sich leicht in eine Schublade stecken lässt. Der Horror ist zudem nicht sonderlich plakativ, sondern schleichend. Sprich, ich als alter Angsthase habe mich auch wirklich gefürchtet. Sehr sehenswert: 8/10 Punkte.

E.T. – Der Außerirdische – OT: E.T. the Extra-Terrestrial (1982)

Halloween steht vor der Tür. Da die Kinder noch zu jung für Horrorfilme sind, wollte ich zumindest einen thematisch passenden Film einlegen. „E.T. – Der Außerirdische“ steht schon länger auf der Liste der Filme meiner Jugend, die ich meinen Kindern zeigen möchte. Somit war das heute der perfekte Abend dafür. Auch meine letzte Sichtung liegt schon viel zu lange zurück und ich habe mich auf ein Wiedersehen mit dem freundlichen Außerirdischen gefreut. 👽

E.T. – Der Außerirdische (1982) | © Universal Pictures Germany GmbH

E.T. – Der Außerirdische (1982) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein zeitloser Blockbuster für die ganze Familie

Zuletzt habe ich die Special Edition des Films aus dem Jahr 2002 gesehen, welche teils einen digitalen E.T. und diverse Szenenerweiterungen enthält. Heute ist diese Fassung wieder komplett in der Versenkung verschwunden und auf Blu-ray und Co. gibt es endlich wieder die restaurierte Kinofassung zu sehen. Man sieht den Effekten heute zwar an, dass sie inzwischen 40 Jahre auf dem Buckel haben und das ist auch den Kindern aufgefallen, doch dieser Charme ist einfach durch kein CGI der Welt wettzumachen. Die Hauptfigur des Films wirkt immer noch so frisch, wie am ersten Tag. Einfach großartig, was das Team rund um Carlo Rambaldi hier geschaffen hat. Durch seine analoge Haptik wirkt E.T. wie ein echter Charakter, was sich speziell in der Interaktion mit den Kinderdarsteller*innen zeigt. Schon alleine aus filmhistorischer Sicht bemerkenswert anzuschauen.

Am meisten begeistert hat mich jedoch abermals Steven Spielbergs Gespür für Familiendynamiken und auch dafür, eine Geschichte aus den Augen von Kindern zu erzählen. Alleine die Szene, in der Elliot seinem außerirdischen Freund Spielzeuge, Lebensmittel usw. erklärt, wirkt unglaublich authentisch. Auch die Dynamik zwischen den Geschwistern ist großartig und von allen drei Darsteller*innen fantastisch gespielt. Kein Wunder, dass Drew Barrymore danach zum tragischen Kinderstar wurde. Aus heutiger Sicht ist natürlich das 80er-Jahre-Setting absolut stilprägend. Ohne „E.T. – Der Außerirdische“ hätte es „Stranger Things“ in dieser Form wohl nicht gegeben. Weiterhin ist die emotionale Bandbreite beeindruckend und Spielberg wechselt gekonnt von gruseligem Spannungskino zu albernstem Slapstick, weiter zu ernstem Familiendrama, dann zu epischem Heldenabenteuer und wiederum zu todtraurigen Abschiedsszenen. Dabei bleibt die Geschichte wunderbar einfach und nachvollziehbar und die Tiefe ergibt sich alleine aus Aufbau und Charaktermomenten. Es klingt abgedroschen, doch solche Blockbuster gibt es heut einfach nicht mehr.

Diesen Film habe ich heute sogar mit dem passenden T-Shirt gefeiert:

Fazit

Ich hatte schon beinahe befürchtet, dass „E.T. – Der Außerirdische“ für die Kinder nicht mehr so gut funktioniert, wie damals für mich. Jedoch sind sie ziemlich mitgegangen und haben jede Emotion gefühlt, wenn auch wohl nicht so stark wie ich. Für mich ist Steven Spielbergs Sci-Fi-Abenteuer aber auch einfach ein Herzensfilm. Einer der großen Klassiker, die meinen persönlichen Filmkosmos definiert haben: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – OT: Star Wars: The Rise of Skywalker (2019) (WS1)

Nach einer verrückten und intensiven Woche war gestern die Hälfte der Familie krank. Somit hat sich unser Filmabend auf heute verschoben. Gesehen haben wir natürlich „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ und damit den Abschluss der Skywalker-Saga. Ich hatte keine guten Erinnerungen an den Film, war ich damals nach dem Kinobesuch doch maßlos enttäuscht. Wie es mir nach der Wiederholungssichtung geht, lest ihr in der folgenden Besprechung… ⚔

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) | © Walt Disney

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) | © Walt Disney

Ich habe meinen Frieden mit dem Film gemacht

Nanu, hat „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ auch im Kino schon so begonnen? Ich hätte schwören können, dass wir mit Rey auf Pasaana starten und den auferstandenen Imperator erst im letzten Filmdrittel zu Gesicht bekommen. Überhaupt konnte ich mich an viele Details nicht mehr erinnern und wurde heute deutlich besser unterhalten, als ich dies nach der letzten Sichtung für möglich gehalten hätte. Ich mochte die Schauplätze, das Geplänkel der Figuren untereinander und auch Teile der Action. Wenn „Der Aufstieg Skywalkers“ ein alleinstehender Film gewesen wäre, so würde ich ihn sogar als wirklich gelungen bezeichnen. Allerdings folgt er auf „Star Wars: Die letzten Jedi“ und muss deshalb eineinhalb Filme in knapp 150 Minuten unterbringen. Heute bin ich sicherer denn je, dass die Sequel-Trilogie vermutlich recht gut geworden wäre, hätte Disney komplett J. J. Abrams das Steuer überlassen. Nicht innovativ oder überraschend, aber zumindest schlüssig und konsistent.

Bei der heutigen Sichtung hatte ich auch keine so großen Probleme mehr mit dem plötzlich auftauchenden Imperator. Elegant ist das natürlich nicht und der Opening Crawl ist sogar recht lächerlich. Die Tatsache, dass Palpatine zurückkehrt, hätte man dies im zweiten Teil bereits entsprechend vorbereitet, und seine Beziehung zu Rey hat für mich allerdings ziemlich gut funktioniert. Richtig positiv überrascht war ich von Kylo Rens bzw. Bens Entwicklung, die für mich auch deutlich mehr Sinn gemacht hat, als bei der Erstsichtung. Albern dagegen fand ich immer noch die riesige Flotte an Sternenzerstören und wie diese entstanden sein soll. Aber ich will nicht zu sehr meckern. Ebenso möchte ich nicht nachträglich auf Ryan Johnsons „Die letzten Jedi“ herumhacken, denn auch dieser ist für sich genommen ein guter Film. Die mangelnde Kohärenz kann man einzig und alleine Disney vorwerfen. Schade um die Trilogie als Ganzes und speziell als Abschluss der Skywalker-Saga.

Fazit

Ich hätte nach er katastrophalen Erstsichtung nie gedacht, dass ich beim zweiten Mal so viel Spaß mit „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ haben würde. Es gab sogar ein paar Gänsehautmomente. Verrückt. Somit habe ich nun wohl endlich meinen Frieden mit der Sequel-Trilogie gemacht. Wohlwissend, dass keiner der drei Filme perfekt ist. Ich bin froh, ihm noch eine Chance gegeben zu haben. Die Kinder waren ohnehin beide begeistert: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Star Wars: Die letzten Jedi – OT: Star Wars: The Last Jedi (2017) (WS1)

Eine weitere Woche geht zu Ende. Für mich war sie ziemlich durchwachsen. Was liegt also näher, als mit „Star Wars: Die letzten Jedi“ auch einen durchwachsenen Film in den Player zu schieben? Doch natürlich wäre die Fortsetzung von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ heute ohnehin auf dem Plan gestanden. Wie mir der viel gescholtene Film bei meiner zweiten Sichtung gefallen hat? 😬

Star Wars: Die letzten Jedi (2017) | © Walt Disney

Star Wars: Die letzten Jedi (2017) | © Walt Disney

Viel Licht und weniger Schatten als erwartet

Nach meiner ersten Sichtung vor gut 4 Jahren im Kino war ich, wie die meisten „Star Wars“-Fans, ziemlich enttäuscht von Rian Johnsons Fortsetzung. Der Regisseur ist seinen eigenen Weg gegangen und hat vieles ignoriert, was J. J. Abrams aufgebaut hatte. Einer der Hauptpunkte, die mich damals massiv gestört hatten, war das Herausschreiben des Obersten Anführers Snoke. Bei der heutigen Sichtung muss ich allerdings zugeben, dass dies ein recht geschickter Schachzug war. Ziemlich gut aufgebaut, überraschend und wichtig für die Charakterentwicklung Kyle Rens. Hinzu kommen die Machtgespräche zwischen ihm und Rey, welche doch eine spannende Idee sind und der Beziehung beider Figuren zugute kommen.

Auch gut gefallen hat mir die Dynamik zwischen Leia und Vizeadmiral Holdo, welche ich bei der ersten Sichtung ein wenig daneben fand. Aber ja, es war richtig, Heißsporn Poe Dameron in die Schranken zu weisen und einen kühleren Kopf zu bewahren. Das können Frauen einfach besser als Männer. Besonders wenn sie zuvor im Weltall schockgefrostet wurden. Tja, es ist eben doch nicht alles perfekt an „Die letzten Jedi“. Neben Leias seltsamer Schwebesequenz gibt es noch etliche andere Szenen, die einfach unpassend wirken. Sei es aufgrund ihres Humors oder weil sie untypisch für ihre Figuren wirken. Dennoch empfand ich ich diese weit nicht mehr so störend, wie bei der ersten Sichtung. Die Grundaussage, dass die Macht nicht auf eine (fanatische) Religion begrenzt ist, sondern ein Teil der natürlichen Welt, fand ich sogar richtig stark. Zumindest für meinen Wissensstand des „Star Wars“-Kanons.

Fazit

Auch heute noch halte ich „Das Erwachen der Macht“ für den runderen Film. „Die letzten Jedi“ ist aber auf jeden Fall der spannendere. Johnson hat mehr gewagt und sich dabei einige Feinde gemacht. Mit ein wenig Abstand betrachtet, hätte er das Franchise in interessantere Bahnen lenken können. Schade, dass es danach mit „Der Aufstieg Skywalkers“ wieder zwei Schritte zurück ging. Doch wer weiß? Vielleicht werde ich auch diesen Teil demnächst gnädiger betrachten: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022)

Heute war ein komplett verregneter Tag, weshalb wir uns am späteren Nachmittag recht spontan zu einem Kinobesuch aufgemacht haben. Zum ersten Mal seit einem guten halben Jahr. Gesehen haben wir zufälligerweise die Fortsetzung des Films, den wir beim letzten Kinobesuch geschaut haben und zwar „Die Schule der magischen Tiere 2″. Wie uns der erneute Besuch der Wintersteinschule  gefallen hat? 🦊🐧

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022) | © LEONINE

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022) | © LEONINE

Wohlfühlkino für die ganze Familie

Da die Sichtung von „Die Schule der magischen Tiere“ noch nicht allzu lange her ist, habe ich mich sogleich heimisch gefühlt. Besonders deshalb, weil die Stadt Bamberg, welche ganz bei mir in der Nähe ist und deren Drehorte wir vor zwei Jahren besucht haben, die Kulisse für die Außenszenen abseits der Schule bildet. Das fand ich, wie immer wenn ich Drehorte kenne, großartig. Doch auch abseits davon konnte mich „Die Schule der magischen Tiere 2“ ausgezeichnet unterhalten. Also für einen typisch deutschen Kinderfilm mit sprechenden Tieren, Teenie-Romanzen und Gesang.

Man merkt der Geschichte und ihren Figuren an, dass mit der Vorlage von Margit Auer durchaus Substanz im Hintergrund ist. Die Welt und ihre Regeln wirkt durchdacht und ich mochte die Charaktere, auch wenn diese natürlich weiterhin extrem klischeehaft sind und agieren. Nein, große Überraschungen gibt es auch in Fortsetzung nicht, dafür wurden die Gesangsnummern natürlicher in die Handlung integriert. Das funktioniert alles schon recht gut und auch die Kinder hatten Spaß mit dem Film. Ob man ihn unbedingt im Kino sehen muss, ist dagegen fraglich. Schaden kann es aber auch nicht.

Fazit

Ich muss gestehen, dass mir „Die Schule der magischen Tiere 2“ besser gefallen hat, als er vermutlich sollte. Es war toll, einmal wieder im Kino gewesen zu sein und die strahlenden Augen der Kinder zu sehen. Der nächste Kinobesuch ist schon vorgeplant. Dann aber etwas Größeres. Das hier war rundum sympathisches Familienkino: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Star Wars: Das Erwachen der Macht – OT: Star Wars: The Force Awakens (2015) (WS2)

Nach einer fordernden Woche und vor dem langen Wochenende stand uns der Sinn nach einem Filmabend. Von Piratenabenteuern haben wir uns einmal wieder den Sternen zugewandt und nach eineinhalb Monaten Pause „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in den Player geschoben. Genau an dem Tag, als sich der Zwergofant nach monatelangem Sparen endlich den (kleinen) LEGO Millennium Falke gekauft hat. Zufall? Ich denke nicht. 🚀

Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015) | © Walt Disney

Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015) | © Walt Disney

Einstieg ins letzte Kapitel der Skywalker-Saga

Inzwischen ist dies meine dritte Sichtung von „Das Erwachen der Macht“. Damals im Kino war ich ziemlich begeistert und auch beim zweiten Mal konnte mich die Fortsetzung aus der Feder J. J. Abrams‘ und Lawrence Kasdans überzeugen. Allerdings kenne ich inzwischen auch „Die letzten Jedi“ und „Der Aufstieg Skywalkers“ und weiß demnach um die fahrlässig zusammengeschusterte Gesamtgeschichte der jüngsten Skywalker-Trilogie. Aber darum soll es heute noch nicht gehen. Die lang erwartete „Episode VII“ hat mich auch heute wieder wirklich gut unterhalten, auch wenn die Geschichte nur ein Quasi-Remake von „Eine neue Hoffnung“ ist. Da sind Kasdan und Abrams für Disney eben auf Nummer sicher gegangen. Wer kann es ihnen verdenken?

Dafür gibt es, neben den alten Held*innen, etliche neue Figuren, die ich wirklich liebgewonnen habe. Allen voran natürlich Rey und Finn. Doch auch Poe Dameron macht in „Das Erwachen der Macht“ noch eine gute Figur. Hinzu kommt ein ziemlich spannender Bösewicht in Form von Kylo Ren, der einiges an Potenzial besitzt. So rund und glatt die Geschichte verläuft, so bombastisch sie inszeniert ist und so plump mancher Fanservice eingebaut wurde, so großartig hätte sich die gesamte Saga entwickeln können. Auch wenn ich die schwachen Fortsetzungen bereits kenne, so konnten sie keinen Schatten auf den ersten Teil ihrer Trilogie werfen. Der Film fühlt sich tatsächlich an, wie nach Hause kommen. Vielleicht nicht im besten, aber doch im vertrautesten Sinne.

Fazit

Mit etwas Abstand habe ich inzwischen vermutlich den realistischsten Blick auf „Das Erwachen der Macht“ seit ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. An der Wertung ändert dies nichts und doch fühlt es sich so an, als hätte ich wirklich meinen Frieden mit dem Film gemacht. Auch die Kinder waren zufrieden, selbst wenn sie ihn schwächer bewertet haben als die Original-Trilogie oder auch Teile der Prequels. Ich wünschte mir, dass ich die Fortsetzungen inzwischen auch gnädiger sehen kann. Das werden jedoch erst die kommenden Wochen zeigen. Diesen Teil mag ich, trotz seiner Schwächen, nach wie vor sehr gerne: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache – OT: Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales (2017) (WS1)

Die zweite Schulwoche ist zu Ende, die ersten Elternabende wurden besucht und so langsam habe ich das Gefühl, dass sich wieder etwas Normalität einstellen könnte. Zum Wochenabschluss gab es natürlich einen Filmabend und wir haben uns mit „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ den letzten Teil der übernatürlichen Piratenfilmreihe angeschaut. Wie er uns gefallen hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… ☠

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (2017) | © Walt Disney

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (2017) | © Walt Disney

Ein unnötiger und recht unterhaltsamer Abschluss

Meine letzte Sichtung von „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ liegt inzwischen schon wieder über vier Jahre zurück. Verrückt. Kommt mir noch gar nicht so lange vor. Bei der heutigen Sichtung wollte der Funke nicht so recht überspringen. Alles hat sich zu sehr nach am Reißbrett entworfen angefühlt. Da fühlte sich selbst der ohnehin schon generische vierte Teil frischer an. Vielleicht gerade weil man krampfhaft versucht hat, an Gore Verbinskis Trilogie anzuschließen? Jedoch hat der Charme gefehlt. Das CGI war viel zu viel und in etlichen Szenen hat „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ ausgesehen, wie jeder x-beliebige Blockbuster der 2010er Jahre.

Trotz der Beliebigkeit macht der Film Spaß und ja, auch der Fanservice wirkt. Das Finale, als sich Elizabeth und Will wieder in den Armen liegen. Hach, schon irgendwie schön. Auch wenn die wunderbare Tragik des dritten Teils dadurch gemindert wird. Insgesamt ein wirklich unnötiger Film, der nur wenig Neues zu den Figuren beitragen kann und mir somit auch nicht sonderlich im Gedächtnis bleiben wird. Der Film gehört halt irgendwie dazu. Ich bin schon gespannt, wann Disney auf die Idee kommen wird und doch noch einen sechsten Teil bzw. eine Serie auf Disney+ in dieser Piratenwelt nachschiebt. Zuzutrauen wäre es ihnen. Für mich leider der schwächste Teil der Reihe:

  1. „Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2“ (9 Punkte)
  2. „Fluch der Karibik“ (9 Punkte)
  3. „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ (8 Punkte)
  4. „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ (7 Punkte)
  5. „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ (6 Punkte)

Fazit

Habe ich den Film bei der letzten Sichtung noch wohlwollender wahrgenommen, so haben sich seine Schwächen dieses Mal stärker in den Vordergrund gespielt. Auch die Kids waren nicht mehr so begeistert und somit ist es auch gut, dass wir uns bei den nächsten Filmabenden wieder anderen Welten zuwenden. Nett, mehr nicht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)