Avatar: The Way of Water (2022)

Heute war es endlich soweit! Nachdem wir vor ca. sechs Wochen „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ geschaut haben, stand heute endlich der Kinobesuch von „Avatar: The Way of Water“ auf dem Programm. Die Kinokarten hatte ich schon letzte Woche gekauft, da alle Vorstellungen tatsächlich ausverkauft sind. Für die Kids hieß es zum ersten Mal IMAX und die Patin des Zwergofanten hat sich auch noch spontan angeschlossen. Was also hatte der zweite Ausflug nach Pandora zu bieten? 🌊

Avatar: The Way of Water (2022) | © 20th Century Studios

Avatar: The Way of Water (2022) | © 20th Century Studios

Die 13 Jahre des Wartens haben sich gelohnt

Habe ich schon den Erfolg von „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ nicht so ganz begriffen, scheint sich dieser mit „Avatar: The Way of Water“ zu wiederholen. Der nahezu ausverkaufte IMAX-Saal war bevölkert von jeder Altersgruppe und jedem Geschlecht. Gruppen von Senior*innen haben sich auf den Rolltreppen zum IMAX-Kino über Pandora unterhalten, Kindern war die Vorfreude ins Gesicht gemalt und Teenager*innen haben sich zum Date in der Nachmittagsvorstellung eigefunden. Ein kompletter Schnitt durch alle Bevölkerungsschichten. Komplett verrückt und doch war dies beim ersten Teil ja auch nicht anders. Die Vermutungen, dass nach 13 Jahren das Interesse an James Camerons Franchise abgeflaut sei, wirken uninformiert. So voll habe ich das Kino schon lange nicht mehr erlebt. Und ja, nach der Sichtung des Films wundert es mich erneut, wie solch ein Genre-Mix nahezu jeden ins Kino zieht.

Inhaltlich ist „Avatar: The Way of Water“ eine konsequente Weitererzählung der Geschehnisse des Vorgängers. Auch auf Pandora sind 13 Jahre vergangen und wir erleben Jake und Neytiri als Eltern von vier Kindern, die nach der Rückkehr der Himmelsmenschen zu einem Inselvolk fliehen. Dort lernen sie die Artenvielfalt der Unterwasserwelt kennen und müssen am Ende gegen einen alten Gegner kämpfen. Ihr seht schon: Die Geschichte ist erneut nicht besonders umfangreich, doch es ist die Art und Weise, wie James Cameron sie erzählt, die auch diese Fortsetzung unglaublich immersiv und mitreißend macht. Die 193 Minuten Laufzeit vergehen wie im Flug und ich hätte durchaus noch mehr Zeit auf Pandora verbringen können. Es gibt schöne und ruhige Szenen, emotionale Höhepunkte, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben, und wirklich harte(!) Actionsequenzen:

„Papa, hast du gesehen, wie dem [Tulkun-Jäger] der Arm von dem Seil abgerissen wurde? Und dann sind beide weggeflogen! Das hat man genau gesehen!“

– Der Zwergofant nach der Kinovorstellung

Technisch beeindruckend und anstrengend (HFR)

Neben den inhaltlichen Qualitäten, die durchaus vorhanden sind (nicht auf die Hater hören), steht natürlich die audiovisuelle Präsentation im Fokus. Es war schon eine Wucht, „Avatar: The Way of Water“ auf der riesengroßen IMAX-Leinwand in 3D zu sehen. Der Film sieht unfassbar gut aus. CGI ist als solches nicht mehr auszumachen und Pandora wirkt wie ein lebendiges Ökosystem. Die Na’vi agieren teils menschlicher als die menschlichen Darsteller und jede noch so kleine Emotion kommt unmittelbar durch. Es wäre perfekt, wäre da nicht die hohe Framerate (HFR) gewesen. Diese hatte mir damals bereits den Kinobesuch von „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ verdorben, denn der Film sah aus wie eine Seifenoper. Ich kann das nicht verstehen: Jahrelang hat man versucht, den Filmlook zu kopieren und selbst Dokumentationen filmisch aussehen zu lassen – und dann plötzlich dieser Trend. Glücklicherweise setzt Cameron nicht in jeder Szene auf HFR und bei so mancher Totale sieht es auch ganz gut bzw. nur wie in einem flüssigen Videospiel aus. Leider werden die 48 fps (frames per second) jedoch auch in mancher Naheinstellung verwendet und da greift dann doch wieder der Seifenoper-Effekt. Weit nicht so schlimm wie damals bei „Der Hobbit“, doch ich hätte den Film insgesamt lieber in 3D mit 24 fps gesehen. Als Kinofilm eben.

Fazit

Mir hat „Avatar: The Way of Water“ ziemlich genau das gegeben, was ich erwartet hatte. Es ist ein bombastisches Kinoerlebnis, das man auch im Kino sehen sollte. Einzig HFR hat mich gestört, doch das sieht bestimmt nicht jede(r) Zuschauer*in so kritisch. Inhaltlich mag ich die Welt von Pandora und auch die Sully-Großfamilie ist mir ans Herz gewachsen. Immer haarscharf am Ethnokitsch vorbei, dennoch mit sinnvoller Botschaft und einem fantastischen Look. Den Kinobesuch zur Fortsetzung haben wir heute schon geplant, auch wenn die Kinder den Vorgänger gelungener fanden. James Cameron hat es immer noch drauf: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

17 Gedanken zu “Avatar: The Way of Water (2022)

  1. Na sehr schön. Hat also allen gefallen. Das ist doch die Hauptsache 😁👍 wie gesagt, mir war das Ganze einfach viiiiiiel zu lang. Hat die Story in meinen Augen nicht getragen… und leider hat man an sehr vielen Figuren auch gemerkt, dass die für später noch mal wichtig werden, aber jetzt kaum was zu tun hatten.

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    • Für mich war es tatsächlich eher ein audiovisuelles Erlebnis. Im Gegensatz zu dir hatte ich den Vorteil, dass ich komplett in der Welt versunken bin und auch alle (neuen) Figuren wirklich mochte. Verstehe aber gut, was du meinst. Wenn der Funke nicht überspringt, hat die Handlung wenig zu bieten.

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  3. Wusste gar nicht, dass HFR nach der „Hobbit“-Trilogie überhaupt wieder zum Einsatz gekommen ist. Vermutlich wird Meister Cameron für jede weitere „Avatar“-Fortsetzung die Auflösung verdoppeln, d.h. nach Teil 2 (48 fps) kommen dann Teil 3 in 96 fps, Teil 4 in 192 fps, Teil 5 in 384 fps usw. 😉

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    • Gab noch ein paar weitere Filme nach dem Hobbit. Cameron hat HFR in „Avatar 2“ nicht in jedes Szene eingesetzt, sondern selektiv. Das funktioniert zwar besser, ist mir aber immer noch zu viel. HFR und ich werden einfach keine Freunde mehr. Vielleicht wieder bei 384 fps. 😉

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  7. Ich habe Avatar 2 jetzt endlich auch sehen können; Anders als noch im Foyer-Aushang zu lesen lief der Film ohne 15 Minuten Pause durch. Und das war gut so, denn das Ding ist viel zu lang. In den gut drei Stunden bietet Cameron oft, sehr oft, Szenen an, die viel von der Welt, ihrem Wasser und den Bewohnern zeigen. Ohne dass es für die Story eine Bewandtnis hat. Diese überhaupt ist wirklich dünn und wenig kreativ: Die bösen Menschen sind wieder da, diesmal aber gleich alle als Na‘vi unterwegs. Was den Anteil an menschlichen Figuren auf der Leinwand locker auf unter 10% drückte.

    Und da liegt schon ein Problem des Films. Ich kam mir vor, als würde ich einem extrem polierten Grafikspektakel auf einer Videokonsole zusehen. Das HFR sorgte auch bei mir für Schwankungen in der Wahrnehmung, es wirkte einfach nicht rund, mehr wie aus dem perfekten CGI-Fluss rausgerissen. Emotional hat mich der Altmeister diesmal nicht gekriegt, nicht mal durch den Tod einer der Figuren.

    Das Finale hatte viel von Titanic, der letzte Kampf gegen den Bösen unterwältigte mich eher und der Ausblick auf Teil 3 (der mit Überschreiten der 2 Milliarden Dollar-Einspielgrenze wohl sicher ist) gab mir wenig – außer vielleicht der Erkenntnis, dass Cameron dieselbe Geschichte wohl noch ein weiteres Mal erzählen wird.

    Fazit: Optisch eine Pracht, absolute Referenz, ein Grund, nochmal ins Kino zu gehen. Ein Vorführmodell dessen, was aktuell technisch mit CGI und 3D machbar ist. Nimmt man das alles weg, bleibt wenig übrig. Sehr wenig. So wenig, dass ich den Film weder als Blu-ray brauche noch zwingend erneut sehen muss.

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    • Ich bin da, wenig überraschend, tatsächlich auf der anderen Seite. Mich hat der Film auch emotional voll gepackt, selbst wenn die Geschichte eher überschaubar ist. Die Schauwerte tragen natürlich ihren Teil dazu bei (wobei ich auf HFR gut und gerne hätte verzichten können). Ich mag die Welt und freue mich auf die Wiederholungssichtung. Kann dann ja berichten, ob die Schauwerte auch zu Hause noch wirken. 😉

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