Upgrade (2018)

Was für eine Woche. Geprägt von hoher Arbeitslast, Schulbesichtigungen, Auto mit Totalschaden und einem damit verbundenen spontanen Autokauf… meine Energie ist sowas von am Ende. Einiges hat sich glücklicherweise heute geklärt und somit bin ich nur noch müde aufs Sofa gefallen. Mit „Upgrade“ ist dann auch ein Film in den Player gewandert, den ich schon lange sehen wollte. Also ab damit… 🧔🤖

Upgrade (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

Upgrade (2018) | © Universal Pictures Germany GmbH

Cyberpunk meets Rache-Action

Ich springe direkt in meine Kritik: In seinen besten Momenten habe ich den Film geliebt, in seinen schlechtesten war ich entweder gelangweilt oder habe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ich liebe die Zukunftsvision und die Cyberpunk-Atmosphäre, die in ein paar Szenen durchscheint. Erinnerungen an längst vergangene „Shadowrun“-Spielrunden oder auch „Alita: Battle Angel“ wurden in diesen geweckt. Leider jedoch vermengt seine Höhepunkte mit einer 08/15-Rache-Geschichte, die am Ende noch einen Ausflug Richtung HAL 9000 oder „Ex Machina“ macht, dabei aber viel zu oberflächlich und plump in der Umsetzung bleibt.

Vermutlich hätte mir der Film besser gefallen, wenn er nur mehr von der Welt gezeigt und sich nicht nur im Kreis gedreht hätte. Rachegeschichten dieser Art habe ich schon viel zu häufig gesehen. Der Twist mit STEM war ja ganz nett, aber auch hier hätte man weit mehr aus der Idee machen können. Letztendlich verpufft zu viel Potenzial, was den zu Beginn durchaus beeindruckenden Action-Sequenzen geopfert wird.

Fazit

Alles in allem ist „Upgrade“ ein unterhaltsamer Sci-Fi-Actioner, der zu wenig aus seiner Idee und seiner Welt macht. Immerhin wagt er den Vorstoß Richtung Cyberpunk, was ohnehin ein gnadenlos vernachlässigtes Genre ist. Insgesamt leider nur 6/10 Punkte.

Die Miami Cops – OT: Poliziotti dell’ottava strada (1985)

Nach einem freien Abend samt Kinobesuch, haben wir die Kids heute zurückerwartet. Letztendlich ist nur der Zwergofant zurückgekehrt, während das Zappelinchen ihren Kurzurlaub spontan um eine Nacht verlängert hat. Dafür durfte sich der Junior das Abendprogramm aussuchen und die Wahl ist natürlich auf einen Spencer/Hill-Film gefallen. Nachdem wir es zunächst mit „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ versucht hatten, der ihm dann doch zu ernsthaft war, ist mit „Die Miami Cops“ einer der letzten Filme des Prügelduos in den Player gewandert… 👮‍♂️🚔🔫

Die Miami Cops (1985) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Die Miami Cops (1985) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Sein Oberstübchen ist schlecht möbliert.“

Schon während des Intros ist uns aufgefallen, dass der Ton des Films beständig zwischen Mono und Mehrkanal hin- und herwechselt. Sehr nervig. Auch die Bildqualität schwankt, wenngleich ich doch überrascht war, wie viel man aus der wohl nicht optimalen Kopie herausgeholt hat. Auch von den technischen Einschränkungen einmal abgesehen, ist „Die Miami Cops“ zweifellos einer der schwächsten Filme des Duos. Ich konnte mich selbst nur noch an wenige Szenen erinnern und man merkt deutlich, dass die beiden Haudegen doch schon ziemlich in die Jahre gekommen sind. Dabei wurde der Film auch nur zwei Jahre später produziert als der wesentlich gelungenere „Zwei bärenstarke Typen“. Konkret zeichnet sich dies durch weniger Schlägereien und mehr Feuergefechte aus, was ich sehr schade fand.

„Wir sind halbausgebildete Sanitöter.“

Im direkten Vergleich zu „Zwei außer Rand und Band“, dem anderen Cop-Film des Prügelduos, stinkt dieser erneute Aufguss der Thematik dann so richtig ab. Weder die verwirrende Geschichte, die einfallslose Inszenierung, noch die mangelnde Spielfreude oder die nervige musikalische Untermalung können auch nur im geringsten mit dem großen Hit aus dem Jahr 1977 mithalten. Der Zwergofant war dennoch begeistert und speziell die letzte große Schießerei/Prügelei hatte es ihm angetan.

Fazit

Leider reicht „Die Miami Cops“ nicht mehr an die Hochphase von Bud Spencer und Terence Hill heran. Dennoch hatte ich durchaus Spaß mit dem Film und muss auch zugeben, dass ich schon vor der Sichtung ziemlich müde war. Die bessere Besprechung hätte wohl ohnehin der Zwergofant schreiben können. Von mir gibt es 5/10 Punkte.

Zwei außer Rand und Band – OT: I due superpiedi quasi piatti (1977)

Hoch die Fäuste, Wochenende! So hieß es heute zumindest bei uns, denn Frau bullion war einmal wieder strawanzen, was den Kindern und mir einen Filmabend beschert hat. Nachdem sich die Kids auf keinen ihrer Favoriten einigen konnten, sind beide letztendlich einen Kompromiss eingegangen und haben sich für einen Spencer/Hill-Film entschieden. Mit „Zwei außer Rand und Band“ ist somit einer der großen Klassiker meiner Jugend in den Player gewandert… 👮‍♂️🚔👊👊

Zwei außer Rand und Band (1977) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Zwei außer Rand und Band (1977) | © 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

„Achtung, jetzt kommt der doppelte Hufschlag!“

Nachdem wir zuletzt „Das Krokodil und sein Nilpferd“ gesehen hatten, springen wir mit „Zwei außer Rand und Band“ noch einmal zwei Jahre zurück. Weiter in die Spencer/Hill-Historie wird es vorerst wohl nicht gehen, denn die FSK-16-Freigaben der älteren Werke schrecken mich doch ein wenig ab. Zwar habe ich damals in dem Alter meiner Kinder auch schon „Die rechte un die linke Hand des Teufels“ oder „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ gesehen, doch mag es gut sein, dass die TV-Fassungen damals geschnitten waren. Selbst in „Zwei außer Rand und Band“ gibt es wieder etliche Kraftausdrücke zu hören und eine Leiche zu sehen. Aber alles noch in einem vertretbaren Rahmen.

„Für jeden Flegel einen Kegel.“

Mir war speziell die legendäre Anfangsszene in Erinnerung samt Demolierung der Autos. Herrlich! Dazu die die großartige Musik von Guido & Maurizio De Angelis, welche mich in den nächsten Tagen wohl als Ohrwurm verfolgen wird. Auch die restliche Geschichte ist temporeich und wirklich witzig. Quasi eine italienische Variante von „Police Academy“ mit dem beliebten Prügelduo. Überhaupt sind die Schlägereien wieder völlig überzogen und eine artistische Meisterleistung. Gerade die finale Prügelei in der Bowling-Halle hat einige Kunststücke zu bieten.

Fazit

Vermutlich gehört „Zwei außer Rand und Band“ zu den von mir am häufigsten gesehenen Filmen des Duos. Aber so genau kann ich das nicht mehr sagen, denn in einem gewissen Alter habe ich jede Ausstrahlung ihrer Filme mitgenommen. Und diese waren quasi an der Tagesordnung. Auch heute noch hatten meine Kinder und ich extrem viel Spaß mit dem Film: 8/10 Punkte.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – OT: Star Wars: The Rise of Skywalker (2019)

Aktualisierung: Ich habe „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ am 22. Oktober 2022 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Vermutlich war es schon kein gutes Zeichen, dass ich in Vorbereitung auf die gestrige Sichtung von „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ keinerlei Lust verspürt hatte, die beiden Vorgänger noch einmal zu sehen. Vor dem Kinobesuch waren wir noch essen und vielleicht war es auch ein schlechtes Zeichen, dass wir über eine Stunde auf unsere Pizza warten mussten. Als wir dann im dunklen Kinosaal saßen, war ich dennoch voller Vorfreude. Immerhin ist es „Star Wars“ im Kino. Allerdings dürfte das für mich wohl auch das letzte Mal (zumindest mit Vorfreude) gewesen sein…

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) | © Walt Disney

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) | © Walt Disney

Disney fehlt die Vision für „Star Wars“

Um zu verstehen, warum „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ eine ziemliche Enttäuschung war, müssen wir ein paar Filme zurückgehen: J. J. Abrams hat mit „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ einen soften Reboot gestartet, der von Nostalgie durchtränkt war und im Prinzip die Handlung von „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ nacherzählt. Das war zwar nicht sonderlich innovativ, aber schien mir wie eine durchdachte Rückkehr zum Franchise, das seit jeher mit großen Erwartungen verknüpft ist. Mit „Star Wars: Die letzten Jedi“ hat Rian Johnson alles umgekrempelt, was Abrams zuvor aufgebaut hatte. Das mag innovativer wirken, zeugt letztendlich aber nur von fehlender Vision seitens Disney. Somit möchte ich keinem der beiden Regisseure die Schuld in die Schuhe schieben, denn jeder hat wohl sein „Star Wars“ umgesetzt. Nun also der dritte Teil, in dem J. J. Abrams versucht zu retten, was zu retten ist. Er rudert teils zurück, greift dennoch Elemente des Vorgängers auf und geht am Ende ganz auf Nummer sicher, in dem er ein Quasi-Remake von „Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ inszeniert. In Kombination wirkt das alles so konfus und harmlos, dass es einfach nur noch traurig ist.

In den letzten Tagen habe ich im Zuge meiner Sichtungen von „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ viel über Disney diskutiert. Man kann über die Flut von Superheldenfilmen denken, was man will, jedoch ist unbestreitbar, wie erfolgreich und konsistent Disney und Marvel dieses Franchise in den letzten 10 Jahren aufgebaut haben. Mit Kevin Feige ist hier jemand im Hintergrund, der die Fäden in der Hand hält und der eine Vision hat. Bei „Star Wars“ scheint Disney bzw. Kathleen Kennedy die nötige Vision zu fehlen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass solch eine völlig inkonsistent erzählte Trilogie wie diese hier dabei herauskommt. Dabei ist weder Abrams‘ noch Johnsons Ansatz richtig oder falsch, nur in Kombination mag der Spagat einfach nicht zünden. Die erste halbe Stunde von „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ ist eine einzige Hatz von Ort zu Ort, in der Abrams versucht Elemente des Vorgängers umzuinterpretieren. Das Pacing ist schrecklich und selbst als es danach ruhiger wird, wissen nur einzelne Versatzstücke zu überzeugen.

Eine harmlose Enttäuschung auf ganzer Linie

Dabei hat „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ durchaus einiges auf der Habenseite: Die Figuren sind endlich wieder zusammen unterwegs und interagieren miteinander. Die Schauwerte sind bombastisch und die Schauplätze spannend. Auch wenn die Ruine des Todessterns wieder pure Nostalgie ist, so bietet sie doch ein gelungenes Setting. Warum dennoch kein „Star Wars“-Gefühl bei mir aufkam? Vielleicht weil gerade im letzten Drittel alles so vorhersehbar war. Da ist wieder der Imperator, da gibt es wieder eine sich im Aufbau befindliche Bedrohung, die in der Lage ist Planeten zu zerstören, da werden wieder Lichtblitze geschossen. Puh. Im Grunde kombiniert „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ all die negativen Aspekte seiner beiden Vorgänger und versucht einen Film daraus zu machen, der bei allen ankommt. Das ist durchaus unterhaltsam und nett anzusehen, aber eben auch komplett uninteressant und harmlos. Damit ist „Star Wars“ endgültig in der Mittelmäßigkeit angekommen.

Fazit

Das war es nun also, das große Finale der Skywalker-Saga. Ziemlich enttäuschend, oder? Wie oben beschrieben zeigt sich in den drei Filmen die fehlende Vision Disneys für dieses mächtige Franchise. Da wird zu viel gewollt und zu wenig erreicht. Ich wurde größtenteils unterhalten, aber von der Magie, die „Star Wars“ früher ausgemacht hat, ist nichts mehr zu spüren. Schade drum: 5/10 Punkte.

Avengers: Endgame (2019)

Aktualisierung: Ich habe „Avengers: Endgame“ am 19. Oktober 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Nachdem der Hype schon lange vorbei ist, bin auch ich endlich dazu gekommen, das große, vorübergehende Finale des Marvel Cinematic Universe (MCU) anzuschauen. Erstaunlicherweise habe ich es bis zur heutigen Sichtung ohne Spoiler geschafft, was fast schon an ein Wunder grenzt. Ob mich „Avengers: Endgame“ demnach zu überraschen wusste, lest ihr in der folgenden Besprechung (Spoiler sind zu erwarten).

Avengers: Endgame (2019) | © Walt Disney

Avengers: Endgame (2019) | © Walt Disney

Avengers: Back to Days of Future Past

Natürlich habe ich mir nach dem Finale von „Avengers: Infinity War“ keine Illusionen gemacht, dass die Hälfte unserer Helden (und der restlichen Bevölkerung unseres Universums) einfach tot bleibt. Auch wenn der Time Stone, wie von mir vermutet, nicht zum Einsatz kommt, so ist Zeitreise doch eines der großen Themen des Films. Damit erinnert „Avengers: Endgame“ ein wenig an ein anderes großes Superhelden-Franchise, das mit „X-Men: Days of Future Past“ eine ganz ähnliche Prämisse auffährt. Da wir hier jedoch im MCU sind, macht dieser Aspekt jedoch nur einen Teil der Geschichte aus: Weiterhin gibt es etliche Charakterszenen und am Ende eine bombastische Schlacht, die wahrlich ihresgleichen sucht. Wem zudem die unzähligen Enden in „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ zu viel waren, der dürfte in diesem Film einen Zusammenbruch erleiden. Ja, „Avengers: Endgame“ ist genau der bombastische Blockbuster, den man als Finale dieser Filmreihe erwarten durfte.

Ein wahrlich episches Finale!

Erneut war ich erstaunt bis begeistert, wie gut die Russo-Brüder die unzähligen Fäden zusammengeführt haben. Dabei ist kein Aspekt wirklich überraschend. Insofern geht es weniger darum, was passiert als wie und warum es passiert. Dies ist mir seit jeher eine sympathischere Herangehensweise an eine Geschichte. Spoiler hätten mir den Filmgenuss also nicht verdorben. Auch wenn die übergreifende Handlung nur wenige Überraschungen enthält, so haben mich doch viele kleine Momente glücklich gemacht: Sei es unter anderem die Begegnung zwischen Tony und seinem Vater oder ein Einblick in die Vergangenheit von Thanos und seinen beiden Töchtern. Das hat die Welt und ihre Figuren für mich reicher gemacht. Das Ableben von Tony Stark, Natasha Romanoff und irgendwie auch Steve Rogers war für mich erwartbar und auch konsequent. Nein, das MCU ist hier weder schockierend, noch sonderlich mutig, aber es nimmt sich Zeit seine Figuren zu Ende zu erzählen. Das mochte ich sehr.

Neben seinen inhaltlichen Stärken ist „Avengers: Endgame“ ein audiovisueller Hochgenuss. Damit meine ich nicht nur die schön übersichtlich inszenierten Actionszenen, sondern auch gerade die ruhigen Momente. Ich mag die Ästhetik der Marvel-Filme, die sich tatsächlich von anderen Blockbustern abhebt. Eine absolut runde Sache, die einen gewissen Endpunkt setzt, ohne sich jedoch die Zukunft zu verbauen. Sehr beeindruckend gelöst. Ich bin gespannt, wie es nun mit dem MCU weitergehen wird.

Fazit

Auch wenn das viele Filmfreunde anders sehen, so muss ich doch den Hut vor Disney für das ziehen, was sie in den letzten 11 Jahren mit dem MCU auf die Beine gestellt haben. „Avengers: Endgame“ ist zusammen mit seinem Vorgänger zweifellos der vorübergehende Höhepunkt der Saga. Der Film hat mich mehr gepackt, als ich es für möglich gehalten hätte: 9/10 Punkte.

Avengers: Infinity War (2018) (WS1)

Aktualisierung: Ich habe „Avengers: Infinity War“ am 21. September 2024 zum dritten Mal gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Was für ein Tag! So langsam bin ich komplett im Urlaubsmodus angekommen. Ich habe beinahe den ganzen Tag auf meiner neuen Gitarre gespielt, dazwischen viel zu viel gegessen und ein wenig Sport getrieben. Bevor es nun auf das große Finale zugeht, habe ich abends noch einmal „Avengers: Infinity War“ in den Player geschoben, was eine gute Auffrischung der Ereignisse war. Nun freue ich mich schon sehr auf die Auflösung der Geschichte…

Avengers: Infinity War (2018) | © Walt Disney

Avengers: Infinity War (2018) | © Walt Disney

Erneut ein bombastisches Vergnügen! 🦸‍♂️🦸‍♀️

Auch wenn meine erste Sichtung von „Avengers: Infinity War“ erst knapp ein Jahr zurückliegt, so hatte ich doch einiges schon wieder vergessen. Das mag einerseits an dem Overkill an Marvel-Filmen liegen, andererseits ist dieser erste Teil des großen Finales aber auch unfassbar vollgepackt mit Schauplätzen, Figuren und Action-Szenen. Daneben vollbringen die Russo-Brüder das Kunststück, dass kein Charakter zu kurz kommt und Thanos als Bösewicht wirklich zu glänzen weiß. Die zweieinhalb Stunden vergehen wie im Flug und ich habe mich an den bombastischen Bildern kaum satt sehen können. Für mich definitiv einer der stärksten Beiträge im Marvel Cinematic Universe (MCU).

Über meine letzten drei Sichtungen von MCU-Filmen, nämlich „Ant-Man and the Wasp“, „Captain Marvel“ und diesen hier, habe ich mir noch einmal Gedanken darüber gemacht, warum gerade dieses Franchise so gut funktioniert. Speziell wenn man sich die schwierige Geschichte der Superheldenfilme anschaut (hier übrigens mit der „Superhero Unit“ ein Podcast-Tipp). Es war eine langsame Entwicklung, die sich nicht von heute auf morgen ausgezahlt hat. Disney hat mit Kevin Feige vermutlich einfach den richtigen Mann am Start, der hier die Fäden in der Hand hält. Davon abgesehen sind die Filme extrem gut umgesetzt, auch wenn die Handlung mit den Schauwerten meist nicht mithalten kann. Ich möchte an dieser Stelle auch gar keine große Diskussion aufmachen, doch bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass das MCU in vielerlei Hinsicht wirklich bedeutsam für unsere heutige Filmlandschaft ist – und zwar sowohl was negative als auch was positive Aspekte angeht.

Fazit

„Avengers: Infinity War“ ist ein Monster von einem Film, der in seinen besten Momenten leichtfüßig und doch extrem dramatisch wirkt. Dieses Mal hat mich auch das Ende mehr mitgenommen und ich bin emotional voll dabei, wenn es endlich ins große Endgame geht. Dazu hoffentlich schon morgen mehr: 8/10 Punkte.

Captain Marvel (2019)

Aktualisierung: Ich habe „Captain Marvel“ am 12. Oktober 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Der zweite Weihnachtsfeiertag liegt hinter uns: Wir haben im erweiterten Familienkreis bei uns gebruncht und einen Großteil des Tages zusammen verbracht. Das war so harmonisch und entspannt, dass wir am Abend noch locker Energie für einen Film hatten. Um mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) weiterzukommen, ist die Wahl auf „Captain Marvel“ gefallen, was bedeutet, dass das große Finale kurz bevorsteht. Aufregende Zeiten! 🦸‍♀️

Captain Marvel (2019) | © Walt Disney

Captain Marvel (2019) | © Walt Disney

Zurück in die 90er (und in die Zukunft des MCUs)

Die meisten Besprechungen, die ich am Rande über „Captain Marvel“ mitbekommen hatte, waren eher negativ. Insofern bin ich ohne große Erwartungen in den Film gegangen. Gleich zu Beginn hat mich das intergalaktische Setting positiv überrascht, das ich spätestens seit „Guardians of the Galaxy“ bevorzuge. Doch auch nach der Ankunft auf der Erde konnte mich Carol Danvers für sich einnehmen. Sicher, die Geschichte ist, wie bei den meisten Marvel-Filmen, ziemlich belanglos bis hanebüchen. Macht aber nichts, denn die beinahe schon Buddy-Movie-Dynamik zwischen Danvers und Nick Fury ist ziemlich fabelhaft. Zudem mochte ich, dass die 90er-Jahre-Retro-Welle, bis auf ein paar Ausnahmen, nicht totgeritten wird. Da hätte man noch viel mehr aufgesetzten Unfug treiben können.

Dann zur wohl wichtigsten USP des Films: Das MCU hat mit „Captain Marvel“ endlich eine weibliche Superheldin! Und ja, das ist toll. Auch ich habe mich im letzten Drittel empowered gefühlt. Einfach weil die Macht und Stärke von Carol Danvers so mitreißend inszeniert wurde und man die Figur und ihre Motivation in den ersten zwei Dritteln ausreichend gut kennengelernt hat. Das mochte ich sehr. Davon abgesehen hat mich vor allem der scheinbare Bösewicht Talos überzeugt, der mit die besten Szenen abbekommt.

Fazit

Ich hatte wirklich viel Spaß mit „Captain Marvel“, auch wenn es im Grunde nur ein Mix aus Nick-Fury-Prequel und Set-up für „Avengers: Endgame“ ist. Die Stärken liegen bei den Figuren und der Dynamik zwischen ihnen. Für mich ein weiterer gelungener, wenn auch nicht perfekter, Beitrag im MCU: 7/10 Punkte.

Ant-Man and the Wasp (2018)

Aktualisierung: Ich habe „Ant-Man and the Wasp“ am 28. September 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Das letzte Adventswochenende liegt so gut wie hinter uns. Eine wunderbare Gelegenheit also, auch am Sonntagabend einen Film zu schauen. Da ich mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) ein wenig zurückhänge, habe ich „Ant-Man and the Wasp“ in den Player geschoben. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es zwischen den Jahren sogar noch bis zu „Avengers: Endgame“? 😅

Ant-Man and the Wasp (2018) | © Walt Disney

Ant-Man and the Wasp (2018) | © Walt Disney

Eine gelungene Fortsetzung von „Ant-Man“

Der erste „Ant-Man“ gehört zu meinen Favoriten der zweiten Phase des MCU. Große Vorfreude auf den zweiten Teil wollte sich dennoch nicht einstellen. So geht es mir aber immer, wenn ich einmal wieder aus dem Marvel-Kosmos draußen bin. Dennoch hat sich bereits in den ersten paar Minuten wieder dieses heimelige Gefühl eingestellt, einfach nur gut unterhalten zu werden. Und ja, das schaffen die Superhelden-Filme von Disney doch immer wieder. Speziell was die Inszenierung und die VFX angeht, ist „Ant-Man and the Wasp“ abermals wirklich beeindruckend (das Budget wird entsprechend hoch gewesen sein). Die Schrumpf- bzw. Vergrößerungseffekte sehen großartig aus und auch die virtuelle Verjüngung von Schauspielern (in diesem Fall von Michelle Pfeiffer und Michael Douglas) kratzt immer mehr an der Perfektion. Billig wirkende Effekte à la „Black Panther“ bleiben glücklicherweise aus.

Inhaltlich dagegen ist „Ant-Man and the Wasp“ ein zweischneidiges Schwert: Einerseits gibt es viele schöne Charaktermomente und witzige Sitcom-Szenen, andererseits ist die Geschichte völlig hanebüchen und wirkt unfassbar konstruiert. Dies schadet dem Unterhaltungswert zwar kaum, doch so richtig begeistern konnte mich Peyton Reeds Fortsetzung deshalb auch nicht. Wirklich schade. Die erste After-Credit-Szene hat mich dagegen emotional fast stärker mitgenommen als das Finale von „Avengers: Infinity War“. Vermutlich war hier der Überraschungseffekt einfach größer.

Fazit

Auch wenn der Film nur sehr gut zu unterhalten weiß, ist „Ant-Man and the Wasp“ für mich doch eine gelungene Rückkehr ins MCU. Länger im Gedächtnis bleiben wird mir dieses Abenteuer wohl aber nicht. Macht aber nichts, denn der nächste Film dieser Art steht quasi schon in den Startlöchern: 7/10 Punkte.

Solo: A Star Wars Story (2018)

Aktualisierung: Ich habe „Solo: A Star Wars Story“ am 5. Januar 2025 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Ich fühle mich so alt. Alt und müde. Nach einer feuchtfröhlichen Weihnachtsfeier in der Nacht von Freitag auf Samstag, war ich heute ziemlich gerädert. Dennoch wollte das Tagesprogramm mit dem Kauf des Christbaums und dem Chorauftritt der Kinder am Weihnachtsmarkt durchgezogen werden. Ob es demnach die beste Idee war, mit „Solo: A Star Wars Story“ abends noch einen Film einzulegen?

Solo: A Star Wars Story (2018) | © Walt Disney

Solo: A Star Wars Story (2018) | © Walt Disney

Eine unnötige, aber unterhaltsame Vorgeschichte

Nachdem ich erst letztes Wochenende wirklich begeistert von „Rogue One: A Star Wars Story“ war, hatte ich durchaus die Hoffnung, dass mir auch der zweite Einzelfilm des Franchises gefallen würde. Die Idee, sich einer der beliebtesten Figuren des „Star Wars“-Universums zu nähern, ist zwar nachvollziehbar und doch auch der große Schwachpunkt des Films. Das fängt schon einmal damit an, dass Alden Ehrenreich einfach kein Harrison Ford ist. Damit meine ich noch nicht einmal die fehlende äußere Ähnlichkeit, sondern eher den Charme und das Charisma. Keine Fehlbesetzung, aber doch eine, welche der Figur nicht gerecht wird. Mit Donald Glover als Lando Calrissian hat Disney dagegen den perfekten Schauspieler für die Rolle gecastet. Gerade im Zusammenspiel fällt Ehrenreich leider doppelt ab. Wirklich schade.

Abgesehen von den Schauspielern, weiß die Handlung durchaus zu überzeugen. Ich mochte die abenteuerlichen Schauplätze sowie das Gangster- bzw. Schmuggler-Setting. Das passt zu den Figuren und hat wirklich Spaß gemacht. Der von Paul Bettany gespielte Bösewicht ist dagegen ziemlich fad und die Dialogszenen mit ihm und Emilia Clarkes Figur Qi’ra ziehen sich ziemlich in die Länge. Mit 20 Minuten weniger Laufzeit und mehr Fokus auf den Abenteueraspekt wäre „Solo: A Star Wars Story“ ein deutlich mitreißenderer Film geworden. Vielleicht war ich auch einfach nur zu müde.

Fazit

Was soll ich sagen? Ich liebe das „Star Wars“-Universum und freue mich immer darüber, neue Einblicke zu bekommen. Warum diese stets mit bekannten Figuren verknüpft sein müssen? Das weiß wohl nur Disneys Finanzabteilung. Erschwert wird dieser Ansatz dadurch, dass der Hauptdarsteller die großen Fußstapfen Harrison Fords nicht zu füllen vermag. Wenn man von alldem jedoch absieht, bekommt man mit „Solo: A Star Wars Story“ eine durchaus unterhaltsames Sci-Fi-Gangster-Abenteuer zu sehen: 7/10 Punkte.

Rogue One: A Star Wars Story (2016)

Aktualisierung: Ich habe „Rogue One: A Star Wars Story“ am 2. Oktober 2024 erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Nachdem ich bereits den ganzen Tag mit meiner Filmsammlung beschäftigt war, wollte am Abend natürlich auch eine Blu-ray eingelegt werden. Die Wahl ist mir nicht leicht gefallen, doch letztendlich habe ich mit „Rogue One: A Star Wars Story“ zu einem Film gegriffen, der schon viel zu lange ungesehen im Regal stand. Ob er meine Liebe zu „Star Wars“ erneut zu entfachen wusste?

Rogue One: A Star Wars Story (2016) | © Walt Disney

Rogue One: A Star Wars Story (2016) | © Walt Disney

Der bisher beste „Star Wars“-Film von Disney

Noch vor ein paar Jahren wäre das undenkbar gewesen: Es wird ein neuer „Star Wars“-Film veröffentlicht, ich verpasse ihn im Kino und selbst die Blu-ray steht seit Jahren ungesehen im Regal. Früher hätte ich mir die Finger danach geleckt. Doch heute? Es ist nichts Besonderes mehr. Spätestens seit dem teils ziemlich vermurksten „Star Wars: The Last Jedi“ ist mir die Lust endgültig vergangen. Somit hat es lange gedauert, bis ich mich an „Rogue One: A Star Wars Story“ herangewagt habe. Auch war ich skeptisch, ob denn die Details rund um die Beschaffung der Pläne des Todessterns unbedingt erzählt hätten werden müssen. Wie so oft bei Prequel-Filmen. Vielleicht hat mich der Film auch aufgrund meiner gedämpften Erwartungen so begeistert – aber ja, er hat mich ziemlich umgehauen! ❤

Zunächst einmal bin ich extrem vom Look des Films angetan. Er kombiniert wunderbar die Kostüme, Sets, ja selbst Bedienelemente und Computerbildschirme der Original-Trilogie mit modernen CGI-Effekten. Dabei hält er sich, bis auf zwei prominent platzierte CGI-Figuren (für mich nicht so störend wie oft behauptet), ziemlich zurück, was ich sehr zu schätzen wusste. Auch Handlung und Charaktere konnten mich überzeugen. Nein, nötig war es nicht, diese Geschichte zu erzählen, aber sie läuft ziemlich genauso ab, wie man es sich jahrelang vorgestellt hat: Ein bunt zusammengewürfelter Haufen Rebellen setzt alles aufs Spiel, um an die Pläne des Todessterns zu kommen. Danach wird niemand mehr von ihnen hören, doch der Plan ist aufgegangen. Die Geschichte fügt sich nahtlos vor „Star Wars: A New Hope“ ein und ich hätte nun unglaubliche Lust darauf, direkt mit diesem Film weiterzumachen. Ein größeres Lob kann ich „Rogue One: A Star Wars Story“ gar nicht aussprechen.

Fazit

Disney sollte sich viel mehr darauf konzentrieren, kleine Nebengeschichten in diesem unfassbar großen Universum zu erzählen. Weg von Skywalker, Solo und Co. Auch wenn die Verbindung zu der Original-Trilogie hier gegeben ist, so wird doch das große Potenzial neuer Geschichten erkennbar. Für mich zweifelsfrei der bisher beste unter den neuen „Star Wars“-Filmen: 8/10 Punkte.