Auf den heutigen Filmabend habe ich mich schon seit Anfang der Woche gefreut. Das große Ziel nach den ersten fünf Arbeitstagen nach dem Sommerurlaub. Endlich entspannt durchschnaufen. Natürlich stand „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ auf dem Programm, nachdem uns zuletzt der erste Teil und der zweite Teil der Reihe zu begeistern wussten. Konnte das Finale der ursprünglichen Piraten-Trilogie auch für den erwarteten Entspannungseffekt sorgen? ☠

Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt (2007) | © Walt Disney
Ein bittersüßer Abschluss der Piraten-Trilogie
Heute habe ich „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ nach der ersten Sichtung im Kino sowie der Wiederholungssichtung 2011 bereits zum dritten Mal gesehen. Nach den ersten beiden Begegnungen war ich nicht so begeistert, wie von den ersten beiden Teilen. Heute jedoch konnte ich dem Abschluss der Trilogie mehr abgewinnen. Schon ab den ersten Minuten eröffnet sich uns Zuschauer*innen der unglaubliche Bombast, mit dem Gore Verbinski sein Abenteuer inszeniert hat: Viele gebaute Sets, handgemachte Explosionen und aufwändige Kostüme. Auch heute noch herrlich anzusehen. Auch die VFX haben nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Wenn ich alleine an den Endkampf im Strudel denke mit unzähligen CGI-Figuren im Regen, dann bin ich immer noch beeindruckt.
Die Geschichte ist deutlich düsterer als in den beiden Vorgängern. Zwar blitzt hier und da noch das bunte Piratenabenteuer rund um Captain Jack Sparrow auf, doch überwiegen die dramatischen und auch tragischen Elemente. Speziell das Finale der Liebesgeschichte zwischen Elizabeth Swan und Will Turner ist unerwartet bittersüß für einen Hollywood-Blockbuster dieser Größenordnung. Bei den letzten Sichtungen mochte ich diese Tragik nicht, doch heute hat sie mir gefallen. Es ist auch das Element, warum mir der dritte Teil bisher doch immer im Gedächtnis geblieben ist. Insgesamt bin ich ohnehin erstaunt, was die Drehbuchautoren aus der simplen Grundidee gestrickt haben. Eine eigene Welt mit ganz eigenen Regeln. Den Kindern waren die unzähligen Wendungen und Beziehungen der Figuren untereinander fast schon zu viel und ich musste während des Films einiges erklären. Dennoch hat sie die Düsternis erstaunlich wenig gestört. Das hatte ich nicht so erwartet. Aber das zeigt auch, dass „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ durchaus Humor besitzt, der eben nur gezielter eingesetzt wird. Ein Mix, der nicht immer rund wirkt, am Ende aber doch erstaunlich gut funktioniert. Damit definitiv einer der ungewöhnlichsten und interessantesten der großen Franchise-Filme.
Fazit
So gut wie heute hat mir „Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt“ bisher noch nie gefallen. Dennoch bleibt es für mich der schwächste Teil der originalen Trilogie. Die ausbleibenden Fortsetzungen sind für mich ohnehin nur nette Zugaben. Die Kinder freuen sich dennoch bereits darauf. Ein beeindruckend stimmungsvoller Abschluss der Kerngeschichte: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)
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Der dritte Film schwächelt tatsächlich aber ich mag ihn trotzdem.
„Teil 4“ hat einige gute Momente und man kann ihn schauen, muss man aber nicht.
Der Fünfte dagegen war wieder richtig cool. Der hat Spaß gemacht.
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Ja, sehe ich ähnlich. Kann man alle gut schauen. Gegen die Originaltrilogie kommen sie dennoch nicht an. Werde aber wieder meinen Spaß damit haben und die Kids bestimmt auch. 🙂
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Teil 5 hab ich inzwischen dreimal geschaut 🙂
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Ich erst einmal. Komme demnächst aber bestimmt nochmal an die Reihe. 😅
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Das klingt gut 🙂
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Ich habe mit „At World’s End“ zwar auch das eine oder andere Problem, weniger wegen der Düsternis sondern eher aus strukturellen Gründen, die Figurenentwicklung ist auch nicht immer ganz ideal, aber im Großen und Ganzen kann ich dem Finale der Verbinski-Trilogie immer noch sehr viel abgewinnen. Und, ich erwähnte es ja schon, der Score gehört zu meinen absoluten Favoriten, meiner Meinung nach immer noch die beste Arbeit, die Zimmer & Team abgeliefert haben. Besonders das Hoist-the-Colours-Thema liebe ich heiß und innig, so sehr, dass ich dazu eine überlange Besprechung geschrieben habe: https://hemator.wordpress.com/2017/04/22/hoist-the-colours/
Teil 5 finde ich dagegen mit weitem Abstand am schlechtesten und frustrierendsten. Da fehlt für mich die Handschrift des ursprünglichen Autorenduos Ted Elliot und Terry Rossio. Zwar versucht der fünfte Film immer, auf die Verbinski-Trilogie zurückzugreifen, tut das aber m.E. sehr schlecht und ändert konstant in den Vorgängern etablierte Dinge. Viel schwerer wiegt für mich allerdings, dass Johnny Depp jegliches Gespür für seine Figur verloren zu haben scheint und sich gefühlt die ganze Zeit selbst parodiert. Jack Sparrow in den anderen vier Filmen war vielleicht bizarr, schräg und verschroben, hatte aber immer einen wachen Verstand, einen Notfallplan und eine gute Improvisationsgabe – der klassische Trickster eben. Im fünften Film hingegen ist er einfach nur ein Trottel, der Charakter wird auf seine Manierismen reduziert.
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Ja, strukturell ist der Film auch etwas zu komplex erzählt, obwohl die eigentliche Geschichte ja eher simpel ist. Das habe ich gemerkt, als sich bei den Kindern viele Fragezeichen ergeben haben. Nicht nur die Inszenierung ist hier pompös, sondern auch die Erzählweise. Bei der Sichtung musste ich auch an deinen Kommentar zum Score denken und werde ihn in den nächsten Tagen bestimmt noch einmal durchhören. Dein Artikel dazu ist wahrlich imposant. Finde ich eh immer wieder, wenn du über Scores schreibst (z.B. auch die Howard-Shore-Mittelerde-Scores).
Teil 5 habe ich ähnlich wie Teil 4 in Erinnerung. Mir hat er eigentlich ganz gut gefallen, aber ich habe auch keine Details mehr im Kopf. Werde mal auf deine Punkte achten, wenn ich ihn demnächst wieder sehe. Für mich ist alles nach Teil 3 ohnehin nur noch optionales und eigentlich unnötiges Beiwerk, selbst wenn ich durchaus noch Spaß damit hatte.
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