His Dark Materials – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 3)

Nach der fantastischen „The Last of Us“-Adaption war es gar nicht so einfach, diese Lücke zu füllen. Glücklicherweise hatte ich mit „His Dark Materials“ noch eine komplette Serie im Regal, die auf einer meiner liebsten Buchreihen basiert und die ich schon lange sehen wollte. Die Erwartungen waren entsprechend hoch und ich habe mich mit viel Vorfreude in die Parallelwelten gestürzt. 🧭

His Dark Materials | © BBC One & HBO

His Dark Materials | © BBC One & HBO

„His Dark Materials“ ist ein Koproduktion zwischen BBC One und HBO und damit scheinen sich die richtigen Partner gefunden zu haben. Jedes Buch der Vorlage wird in einer Staffel mit 7 bis 8 Episoden erzählt, was ein passender Umfang ist. Gerne hätte ich mich noch länger in dieser Welt aufgehalten, doch lest selbst:

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Avatar: Der Herr der Elemente – OT: Avatar: The Last Airbender – Staffel 1 (2024)

Nach der ersten Staffel von „Percy Jackson: Die Serie“ haben wir uns auf die Suche nach einer neuen Familienserie gemacht. Da kam es gerade gelegen, dass die Netflix-Adaption von „Avatar: Der Herr der Elemente“ plötzlich in aller Munde war. Die Zeichentrickserie war mir durchaus ein Begriff und da auch der Rest der Familie mitgezogen hat, sind wir in die Welt der Luftnomaden, Wasserstämme, des Erdkönigreichs und der Feuernation eingetaucht. 🍃🌊🪨🔥

Avatar: Der Herr der Elemente – Staffel 1 | © Netflix

Avatar: Der Herr der Elemente – Staffel 1 | © Netflix

Man merkt die Mythologie hinter der Serie

Seit ich mich mit der Realserie beschäftigte, habe ich ein paar Artikel bzw. Besprechungen zu „Avatar: Der Herr der Elemente“ gelesen. Nahezu alle sind sich darin einig, dass die Zeichentrickfassung überlegen ist, man sich die Adaption aber durchaus anschauen kann. Ich habe nun den Vorteil, das Original nicht zu kennen. Außer ein paar Ausschnitten kenne ich nur die Netflix-Welt der Serie. Von der ersten Episode war ich wirklich begeistert und ich habe sofort einen Zugang zu den Figuren und der Mythologie der Welt gefunden. Hier merkt man eine inhaltliche Basis, die sich sofort auf die Zuschauenden überträgt. Auch die Kinder waren begeistert und wir haben uns nach dem Piloten darauf gefreut, tiefer in die Welt des Avatars einzusteigen. Rückblickend betrachtet kann ich sagen, dass dass der Pilot für mich auch die stärkste Episode war. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich den Rest schlecht fand.

Über den Verlauf der Staffel lernen wir viele neue Schauplätze und Figuren kennen. Strukturell wirkt das etwas wie Abenteuer-der-Woche, doch fand ich dies charmanter umgesetzt als z.B. bei „Percy Jackson: Die Serie“. Auch fand ich die Welt von „Avatar: Der Herr der Elemente“ audiovisuell schön ausgearbeitet und war teils beeindruckt ob der Bildgewalt. Dabei funktioniert nicht jede Einstellung und manchmal spring einen der Greenscreen förmlich an. Das macht aber nichts, denn ich mochte die Figuren, speziell Aangs Begleiter:innen Katara und Sokka. Hier hätte ich mir noch mehr kleinere zwischenmenschliche Momente gewünscht und dafür weniger große Schlachten. Mit Zuko gibt es noch einen spannenden Gegenspieler, der ausreichend Komplexität mit sich bringt. Insgesamt nicht perfekt, doch für mich, der die Vorlage nicht kennt, eine runde und sehenswerte Geschichte.

Fazit

Über die acht Episoden hatten wir wirklich viel Spaß mit „Avatar: Der Herr der Elemente“. Eingefleischte Fans des animierten Originals würden uns vermutlich erst dieses nahelegen, doch die Kids waren sich ausnahmsweise einmal einig, dass sie auf jeden Fall bei der Realserie bleiben wollen. Nun gut. Dagegen will ich mich einmal nicht wehren. Auch mir hat das Fantasy-Abenteuer viel Freude bereitet: 8/10 (7.7) Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Captain America: The First Avenger (2011) (WS1)

Nachdem wir heute den ganzen Tag unterwegs waren (u.a. im Deutschen Museum Nürnberg), habe ich mich nach dem Reinfall gestern wieder auf einen gelungenen Filmabend gefreut. Mit „Captain America: The First Avenger“ sind wir nun auch fast schon durch mit der ersten Phase des MCU. Mir hatte der Film bereits bei der ersten Sichtung gefallen und heute war ich regelrecht begeistert. 🗽

Captain America: The First Avenger (2011) | © Walt Disney

Captain America: The First Avenger (2011) | © Walt Disney

Ein retrofuturistisches Kriegsabenteuer

Nachdem ich mir zuletzt einmal wieder Kritiken der ersten MCU-Phase durchgelesen habe, musste ich mich doch sehr wundern, dass „Captain America: The First Avenger“ häufig am unteren Ende der Skala zu finden ist. Ich musste heute für mich feststellen, dass es neben „Iron Man“ wohl meine liebste Origin-Geschichte ist. Mit Joe Johnston hatte Marvel auch einen Regisseur gefunden, der aus der klassischen Schule eines George Lucas und Steven Spielberg kommt und dabei bereits viel Erfahrung in Sachen Effektkino sammeln konnte (u.a. „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“, „Jumanji“ oder „Jurassic Park III“). Auch bei historischen Stoffen, wie „October Sky“, ist Johnston kein unbeschriebenes Blatt und so kommen hier einige Disziplinen zusammen, die einfach perfekt harmonieren. Ich erwähnte es bereits in meiner ersten Besprechung: „Captain America: The First Avenger“ erinnert stark an die „Indiana Jones“-Reihe oder den Retrofuturismus-Klassiker „Sky Captain and the World of Tomorrow“.

Im Gegensatz zur ersten Sichtung hat bei mir heute jedoch auch der emotionale Kern gezündet, sprich vor allem die Beziehung zu Bucky und speziell auch Peggy Carter (Hayley Atwell ist in dieser Rolle aber auch zum Verlieben). Die Bezüge zum restlichen MCU sind durchaus vorhanden und fügen sich wunderbar in diese Welt ein. Insgesamt mag ich den Look des Films, seine Figuren und das oftmals gemächliche Tempo. Die vielen Actionszenen sind zwar im Kriegssetting verortet, jedoch erinnern sie mich eher an oben genannte Abenteuerfilme, denn an Krieg. Wir befinden uns hier quasi schon in einem Marvel-Paralleluniversum zu unserer Welt und das ist gut so.

Fazit

Sowohl ich als auch die Kinder mochten „Captain America: The First Avenger“ wirklich sehr gerne. Das hätte ich so nicht erwartet. Nun sind wir alle heiß auf die erste große Zusammenkunft der Superheld:innen, welche wir hoffentlich noch in den nächsten Tagen schauen werden. Steve Rogers erster Auftritt wird von mir davor aber noch um einen Punkt aufgewertet: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Dune: Part Two (2024)

Gut zweieinhalb Jahre nach meinem Kinobesuch von „Dune: Part One“ hat es mich heute erneut auf den Wüstenplaneten verschlagen. Dieses Mal in leicht veränderter Besetzung, doch das Deluxe-Kino ist geblieben. Wie in meiner kürzlich erschienenen Besprechung der Wiederholungssichtung von „Dune: Part One“ geschrieben, war ich schon lange nicht mehr so heiß auf einen Kinobesuch. Ist „Dune: Part Two“ nun also tatsächlich der Sci-Fi-Meilenstein und übertrifft seinen Vorgänger um Längen? 🪱

Dune: Part Two (2024) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Dune: Part Two (2024) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ein Film wie gemacht für die große Leinwand

Zunächst einmal muss ich festhalten, dass „Dune: Part Two“ nicht mehr in 3D im Kino lief. Das fand selbst ich als 3D-Fan nicht schlimm, denn bereits der erste Teil hat von 3D nicht wirklich profitiert. Kein Vergleich zu z.B. der fantastischen, nachträglichen 3D-Konvertierung von „Titanic“ oder anderen speziell darauf ausgelegten Filmen, wie „Avatar: The Way of Water“. Denis Villeneuves Film beeindruckt durch die Bildsprache an sich. Lange und ruhige Einstellungen des Wüstenplaneten prägen den Film, jedoch kommt in den richtigen Momenten eine unfassbare Dynamik ins Spiel, der man sich nur schwer entziehen kann. Teils hatte ich das Gefühl beim Ritt auf Shai-Hulud selbst den peitschenden Sand im Gesicht zu spüren. Auch Hans Zimmers Score trägt viel zur brachialen Wucht bei, die „Dune: Part Two“ innewohnt. Dabei fand ich es faszinierend, dass der Film trotz seiner Naturgewalten und geerdeten Used-Future-Ausstattung emotional eher distanziert bleibt. Zumindest war das mein Eindruck.

Da ich parallel zum Kinobesuch des ersten Teils Frank Herberts Roman gelesen hatte, wusste ich was inhaltlich auf mich zukommt. In der Vorlage fand ich die zweite Hälfte deutlich schwächer, da die Handlung gefühlt nur in den Sietches der Fremen spielt und viel, was das (falsche) Prophetentum angeht, eher in inneren Dialogen verhandelt wird. Diesen Teil fand ich in Villeneuves Adaption viel klarer und plakativer abgebildet und für mich damit auch deutlich unterhaltsamer. Den tieferen Einblick in die Welt der Harkonnen fand ich ebenso spannend. Dabei muss ich jedoch sagen, dass ihre auf elf gedrehte Ästhetik des absoluten Bösen, im Vergleich zum realistisch anmutenden Stils des restlichen Films, beinahe schon comichaft wirkt. Dennoch sehr beeindruckend und auch eindrücklich. Speziell Austin Butler als Feyd-Rautha, dem der Sadismus aus jeder Pore zu tropfen scheint, ist großartig. Überhaupt konnten mich alle Schauspieler:innen ausnahmslos überzeugen und haben Frank Herberts Figuren Leben eingehaucht.

Das lange Warten auf den dritten Teil von „Dune“

Leser:innen der Vorlage wissen, dass der Roman ziemlich im luftleeren Raum endet. Der heilige Krieg hat begonnen und damit scheinen sich die Schreckensvisionen von Paul Muad’dib erfüllt zu haben. Dementsprechend wirkt auch das Finale von „Dune: Part Two“ so, als hätte man gerade den Mittelteil einer Trilogie gesehen. Denis Villeneuve hat wohl schon bestätigt, dass er Frank Herberts Romanfortsetzung „Dune Messiah“ als Abschluss seiner Filmreihe adaptieren möchte. Weiterhin plant Warner eine Prequel-Serie rund um den Orden der Bene Gesserit. Steht uns also das Dune-Cinematic-Universe ins Haus? Ich freue mich über einen dritten Teil, jedoch wird das ein langes Warten werden, denn vor 2027 werden wir diesen wohl nicht in den Kinos erblicken. Danach sollen die Bücher zu esoterisch und abgedreht werden, weshalb Denis Villeneuve von einer Adaption absieht. Gut so. Ob Warner jedoch davon ablassen kann, solange das Spice noch fließt? Es bleibt spannend. Für „Dune: Part Two“ ins Kino zu gehen, kann ich an dieser Stelle auf jeden Fall empfehlen:

Fazit

Für mich ist „Dune: Part Two“ nicht besser oder schlechter als „Dune: Part One“, sondern die konsequente Fortführung der Geschichte. Ich war im Kino teils schon überfordert ob der Wucht der Bilder und des Scores. Deshalb freue ich mich jetzt schon auf die Sichtung im Heimkino. Auch bin ich nun neugierig, nach vielen Jahren einmal wieder die David-Lynch-Adaption zu sehen. Meine Faszination für den Wüstenplaneten ist wieder frisch entfacht. Lasst es euch genauso mitreißen und geht ins Kino. Es lohnt sich: 9/10 Punkte.

Dune – OT: Dune: Part One (2021) (WS1)

Die Kinder sind heute für einen Chorauftritt ausgeflogen, den sich Frau bullion und ich erst am Samstag anschauen werden. Folglich waren wir bereit für einen Filmabend ohne Kinder. Bevor es für mich übernächste Woche in den Nachfolger geht, wollte ich mich noch einmal „Dune“ zuwenden. Denis Villeneuves Sci-Fi-Epos hatte mir vor drei Jahren im Kino ausgesprochen gut gefallen und ich hatte auch nicht die Befürchtung, dass sich dies inzwischen geändert hat. 🪱

DUNE (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

DUNE (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Beim zweiten Mal fast noch beeindruckender

Seit meiner ersten Sichtung von „Dune“ hat sich eine Tatsache geändert: Ich habe inzwischen die Vorlage von Frank Herbert komplett gelesen. Das Buch war sehr interessant, doch fand ich den ersten Teil der Geschichte deutlich gelungener. Deshalb bin ich auch sehr gespannt auf die filmische Fortsetzung von Denis Villeneuve. Erste Kritiken überschlagen sich regelrecht und der Film soll noch besser sein als dieser erste Teil. Das macht mich mehr als nur neugierig und ich freue mich schon sehr auf den Kinobesuch in zwei Wochen. Was das Lesen des Buches auch noch bewirkt hat: Ich hatte im Kopf, dass „Dune: Part One“ deutlich weiter in der Handlung voranschreitet als der Film dies tatsächlich tut. Da habe ich wohl in Gedanken schon das Buch weitergesponnen. Schon interessant, dass ich dieses letztendlich noch präsenter im Kopf hatte, als Denis Villeneuves beeindruckende Adaption.

Audiovisuell ist „Dune“ eine Hochgenuss. Man könnte sich jedes Bild einrahmen und an die Wand hängen. Denis Villeneuves Stil ist unverkennbar und trotz fantastischer Elemente, erzähl der Regisseur seinen „Dune“ doch eher realistisch. Hinzu kommen fast schon religiös anmutende Bilder, die durch einen choralen Score unterlegt werden. Diese Mischung ist äußerst faszinierend und prägt Arrakis und die angebundenen Welten. Inhaltlich passt die Inszenierung zu der sich anbahnenden Erlösergeschichte bzw. dem heiligen Krieg der daraus entstehen wird. Ein wirklich rundes Paket, das in seiner bedeutungsschwangeren Perfektion manchmal fast schon zu schwer wiegt. Als Kontrast sollte ich nun wirklich noch einmal David Lynchs Adaption „Dune: Der Wüstenplanet“ sehen, der sich ebenfalls in meiner Sammlung befindet:

Fazit

Falls „Dune: Part Two“ wirklich so gut wird, wie man vielerorts lesen kann, dann ist Denis Villeneuve mit seinem Zweiteiler ein Sci-Fi-Meilenstein gelungen. Nicht immer leichte Kost, doch in jeder Hinsicht imposant. Kritikpunkte habe ich kaum: Teils fehlt mir der emotionale Zugang und der Film wirkt manchmal zu bedeutungsschwanger. Das kratzt aber nicht viel am extrem positiven Gesamteindruck: 9/10 Punkte.

Percy Jackson: Die Serie – OT: Percy Jackson and the Olympians – Staffel 1

Auf der Suche nach einer neuen Serie, die wir mit der gesamten Familie schauen können, sind wir letztendlich bei „Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1“ gelandet. Mein Vorwissen zur Geschichte ziehe ich aus den beiden Filmadaptionen „Percy Jackson: Diebe im Olymp“ und „Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen“, die ich vor ein paar Jahren gesehen habe. Das Zappelinchen hat dagegen den ersten Band der Buchreihe als Schullektüre gelesen. Somit waren wir alle auf die Serienadaption gespannt. 🏛️

Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1 | © Walt Disney

Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1 | © Walt Disney

Ein schön inszeniertes Jugendabenteuer in Serie

Ich muss gestehen, mich kaum noch an die Verfilmung erinnern zu können. Nur ein paar Szenen (z.B. der Anfang im Camp oder Medusa) sind mir noch im Kopf und ich weiß, dass ich den Film recht unterhaltsam fand. Die Disney-Adaption in Serienform kann sich viel mehr Zeit für die Geschichte nehmen und verjüngt unsere Held*innen auch deutlich bzw. orientiert sich damit eher an der Vorlage. Ich mochte den Einstieg in die Geschichte wieder sehr gerne. Überhaupt fand ich die erste Hälfte der Staffel deutlich gelungener und auch bedeutsamer für die Gesamtgeschichte. Die Reise unserer Held*innen an sich war seltsam unausgewogen, was das Pacing angeht. Hier hat mich die Serie in ihren schwächsten Momenten an die „Willow“-Serie erinnert. Doch ganz so schlimm war es am Ende doch nicht.

Die Schauspieler*innen machen ihre Sache allesamt gut und auch die Schauplätze sehen durchaus beeindruckend aus. Die Handlung fand dagegen eher verwirrend (wer hat nun was gestohlen und warum?) und auch seltsam nichtssagend. Hier kam dann auch wieder das Pacing-Problem zum Tragen, denn obwohl jede Episode an einem anderen Schauplatz spielt, so bleiben Höhepunkte oder Rhythmuswechsel aus. Ich kann das nur schwer beschreiben, doch wenn ihr die Serie gesehen habt, wisst ihr vielleicht was ich meine. Das alles ist nicht dramatisch, denn „Percy Jackson: Die Serie“ ist über ihre gesamte Laufzeit unterhaltsam und schön anzusehen.

Fazit

Wir hatten viel Spaß mit „Percy Jackson: Die Serie“ und freuen uns, dass sie fortgesetzt werden soll. Ich bin gespannt, ob sich das seltsame Pacing dann auflöst oder es einfach Teil der Serie ist. Vielleicht lag es auch am langen Zeitraum von knapp  zwei Monaten, den wir für die Sichtung gebraucht haben. Die Kinder waren insgesamt etwas begeisterter als ich: 7/10 (7.4) Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Review: The Last of Us – Staffel 1

Nach dem gegen Ende eher durchwachsenen Serienerlebnis mit „Manifest“, stand mir der Sinn nach qualitativ hochwertigerer Unterhaltung. Für mich stand dafür immer HBO, was Serien wie „The Wire“ oder „Game of Thrones“ zweifelsfrei bewiesen haben. Somit bin ich spät auf den Hype rund um „The Last of Us – Staffel 1“ aufgesprungen. Dabei muss ich vorausschicken, dass ich die Spiele nie gespielt habe, doch ein ganz gutes Verständnis von der gezeigten Welt und der grober Rahmenhandlung hatte. 🍄

The Last of Us – Staffel 1 | © HBO

The Last of Us – Staffel 1 | © HBO

Postapokalyptisches Storytelling par excellence

Bereits die erste Episode „When You’re Lost in the Darkness“ ist ein unglaublicher Ritt in die Dunkelheit. Wir erleben den Ausbruch der Pandemie und den schicksalshaften Auslöser, warum aus der männlichen Hauptfigur Joel der verbitterte Mann wurde, der er nach einem Zeitsprung von 20 Jahren ist. Wir treffen in einer Quarantänezone wieder auf ihn, wo er letztendlich die jugendliche Ellie kennenlernt. Dieses ungleiche Duo macht sich fortan auf den Weg durch die zerstörten USA, um einem MacGuffin-artigem Ziel hinterherzureisen bzw. um einfach nur zu überleben. Joel und Ellies Geschichte ist dabei gespickt mit Begegnungen, von denen die Infizierten, ganz im Gegensatz zu z.B. „The Walking Dead“, nur einen extrem kleinen Teil ausmachen. Im Fokus stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen und wie Menschen jeden Alters ganz unterschiedlich vor dem Hintergrund der Apokalypse agieren. Das ist extrem spannend und emotional erzählt, selbst wenn „The Last of Us“ nur bereits bekannte Versatzstücke postapokalyptischer Erzählung aufgreift.

Die erste Episode, die mich dann komplett umgehauen hat, war „Long, Long Time“. In dieser wird eine unwahrscheinliche Liebesgeschichte in Spielfilmlänge erzählt, welche mir noch Tage nach der Sichtung nachgehangen hat. Ein Meisterwerk der Erzählkunst. Nick Offerman (bekannt als Ron Swanson aus „Parks and Recreation“) spielt unfassbar herzergreifend. Konnte es danach noch besser werden? Vielleicht nicht besser, doch auch „Endure and Survive“ hat mich komplett mitgerissen. Das Finale war ein solcher Schlag in die Magengrube, dass ich mich nur schwer davon erholen konnte. Mit „When We Are in Need“ erleben wir kurz vor dem Finale eine Ellie-zentrierte Episode, welche einfach nur eine emotionale Tour-de-Force ist. Apropos Ellie: Bella Ramsey (bekannt aus „Game of Thrones“) ist absolut fantastisch, gerade im Zusammenspiel mit Pedro Pascal (bekannt aus „Narcos“ oder „The Mandalorian“). Ihre Beziehung trägt die Serie, selbst wenn ihre gemeinsame Zeit auf dem Bildschirm eher begrenzt ist. Fantastische Figuren, die wahrlich perfekt ausgearbeitet sind.

Die beste aller Videospielverfilmungen

Das ist vermutlich eine gewagte Aussage für jemanden, der die Vorlage nicht kennt. Allerdings würde die Serie auch perfekt funktionieren, wenn es das Videospiel nicht gäbe und wir hier eine komplett eigenständige Geschichte erzählt bekommen würden. Dabei gibt es durchaus ein paar Sequenzen, die videospielartig wirken bzw. die man ohne die Vorlage vermutlich anders umgesetzt hätte. Ich denke hier z.B. an das Auftauchen des Bloaters, der dann doch eher wie ein weiterer Gegnertyp in einem Videospiel wirkt. Nicht störend, aber doch auffällig. Handlungstechnisch steht die Serie auf jeden Fall für sich bzw. ist „The Last of Us“ als Spiel so gut erzählt, dass es auch in einem anderen Medium perfekt funktioniert. Einzig was ich vom Finale „Look for the Light“ halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Es wird, neben den großen Actionszenen und dem verstörenden Twist, einiges zwischen den Zeilen erzählt. Welche Motivation nun eher egoistisch und welche selbstlos getrieben ist, mag einfach erscheinen, doch steckt  einiges mehr an Komplexität dahinter, als sich auf den ersten Blick erschließen mag. Gerade was die Beziehung zwischen Joel und Ellie angeht, wird das noch spannend werden. Die Wartezeit auf die zweite Staffel wird hart.

Fazit

Wie ihr vermutlich schon rausgelesen habt, hat mich „The Last of Us“ begeistert, wie schon lange keine Serie mehr. Die Investition in die Ultra-HD-Blu-ray-Box hat sich definitiv gelohnt, schon alleine aufgrund der sehenswerten Extras. Die letzten zwei Wochen haben sich angefühlt, als hätte ich fast jeden Abend einen kurzen Film gesehen. So intensiv war die Immersion für mich. Für mich eine der besten, wenn nicht sogar die beste, unter den aktuell laufenden Dramaserien: 10/10 (9.6) Punkte.

Die Goonies – OT: The Goonies (1985) (WS2)

Nachdem sich meine freien Tagen momentan nur wenig ereignisreich gestalten, ist der gemeinsame Filmabend zumindest eine Konstante. Nachdem wir mit „Titanic“ bereits einen echten Klassiker geschaut haben, stand mit „Die Goonies“ nun einer meiner persönlichen Lieblingsfilme auf dem Programm. Zuletzt hatte ich ihn 2009 gesehen und ich habe mich sehr auf die erste gemeinsame Sichtung mit den Kids gefreut. ☠

Die Goonies (1985) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Die Goonies (1985) | © Warner Bros (Universal Pictures)

„Indiana Jones“ für Kinder in Perfektion

Meinen Kinder hatte ich bereits bei der Sichtung von „Abenteuer ʻOhana“ von „Die Goonies“ erzählt. Dieser Film nimmt sich quasi die Grundprämisse und verlagert die Handlung nach Hawaii. Das mochte ich recht gerne, zumal auch Ke Huy Quan (Data in „Die Goonies“) einen Gastauftritt hat. Doch die Rahmenhandlung ist gar nicht so wichtig. Es geht um das Abenteuergefühl und diese unbeschwerte Zeit der Kindheit, in die einen „Die Goonies“ wunderbar zurückzuversetzen weiß. Bei der heutigen Sichtung ist mir speziell die Tatsache aufgefallen, dass sich der Film anfühlt, als würde er bereits das x-te Abenteuer der Goonies erzählen. Vielleicht sogar das letzte? Es gibt etliche Anspielungen auf bereits vergangene Abenteuer und mit dem drohenden Umzug weht sogar ein wenig Abschied und Wehmut durch Astoria (übrigens wurde hier auch „Kindergarten Cop“ gedreht).

Die Abenteuergeschichte ist nach wie vor großartig inszeniert. Ich mag sehr, dass Richard Donner auch vor Tod und gruseligen Entdeckungen nicht zurückschreckt. Der Schlüssel zur kindgerechten Erzählung liegt eher am Umgang der Charaktere damit. Überhaupt ist es die Dynamik zwischen den Kindern, die den Film trägt. Aus heutiger Sicht ist es schon beinahe unfassbar, dass hier nie eine Fortsetzung kam. Heute hätte man „Die Goonies“ ausgeschlachtet, als gäbe es kein Morgen mehr. Auch wenn ich gerne noch ein paar Abenteuer der Jugendbande gesehen hätte, so bin ich doch auch froh, dass der Film genau in seiner Zeit entstanden ist und für sich alleine steht. Wer weiß, ob Sean Astin sonst Samweis Gamdschie geworden wäre oder Josh Brolin die Karriere gehabt hätte, auf die er heute zurückblicken kann?

Fazit

Ich liebe „Die Goonies“ auch heute noch. Die Kids waren auch gut unterhalten und  gerade beim Zwergofanten haben sich konstante Anspannung und erlösende Lachen teils im Sekundentakt abgewechselt. Mal sehen, ob ich sie demnächst noch für „Stand by Me“ gewinnen kann? Vielleicht muss ich aber auch einmal eine Pause einlegen und ihnen modernere Filme zugestehen. Meine Kinder gehen schon durch eine harte Schule filmischer Bildung. Unsere Bewertungen für „Die Goonies“: 10/10 Punkte.(Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant:  8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023)

Da sich Frau bullion und das Zappelinchen heute außer Haus rumtreiben, haben der Zwergofant und ich mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ einen entspannten Filmnachmittag veranstaltet. Der jüngste Turtles-Film stand ohnehin auf meiner Liste und dies schien mir die perfekte Gelegenheit, um ein wenig Zeit mit den vier ungewöhnlichen Teenagern zu verbringen… 🐢

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Kann man Schildkröten melken?

Nachdem wir erst letztes Jahr die Michael-Bay-Adaptionen gesehen haben, und immer noch mit der 2012er Nickelodeon-Serie beschäftigt sind, war es für uns wie nach Hause zu kommen. Dabei hatte uns der Look des Trailers erst ein wenig irritiert. Klar, nach „Spider-Man: A New Universe“ ist diese Art von Comic-Look recht angesagt, doch „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ geht noch zwei Schritte weiter und häufig wirken einzelne Bilder wie grobe Skizzen. Allerdings wie Skizzen, die unglaublich viel Dynamik und Charakter besitzen. Nach den ersten paar Minuten war ich komplett drin in diesem Stil und er könnte nicht besser zu diesem frischen Ansatz der Turtles passen. Denn auch was die Figuren angeht, beschreitet Jeff Rowes Adaption neue Wege, indem er das Teenagertum der vier Schildkröten herausstellt. Auch Splinters Charakter ist ein anderer und April, wie bereits in der oben erwähnten Serienadaption, ebenfalls eine Teenagerin.

Das alles funktioniert wunderbar und ich hatte unfassbar viel Spaß mit dieser Neuinterpretation der Figuren. Einzig die Geschichte wirkt so, als wäre sie schon unzählige Male erzählt worden. Mal wieder geht es um das Ooze und eine Armee von Mutanten. Alles alte Bekannte, was schon wieder schön war. Wenn sich Superfly in bester Kaiju-Manier durch New York City kämpft, dann hat sich bei mir fast schon ein Ermüdungseffekt eingestellt. Dafür war das Finale so übertrieben positiv, dass ich auf dem Sofa einen dicken Seufzer ausgestoßen habe: Die Turtles sind endlich angekommen und werden akzeptiert. Zu schön, um wahr zu sein. Stil und Figuren schlagen die Geschichte somit um Längen und doch passt das alles wunderbar zusammen. Die in der Mid-Credit-Szene angedeutete Fortsetzung darf von uns aus gerne kommen!

Fazit

Sowohl der Zwergofant als auch ich hatten sehr viel Spaß mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“. So viel gelacht haben wir bisher bei kaum einer Turtles-Adaption. Nach den beiden 90er-Jahre-Filmen wohl meine bisher liebste Adaption (von den Serien einmal abgesehen). Ein großer Spaß und stilistisch wirklich eine Wucht. Gerne mehr davon: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion außer Haus; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Ahsoka – Staffel 1

Pünktlich zur Ankündigung der zweiten Staffel, sind der Zwergofant und ich mit „Ahsoka – Staffel 1“ fertig geworden. Unsere Sichtung hat sich über einen recht langen Zeitraum gezogen, weil wir selten Zeit finden nur zu zweit vor dem Fernseher zu sitzen bzw. unsere gemeinsame Zeit anders nutzen. Dennoch war diese erste gemeinsame „Star Wars“-Serie ein großes Ereignis für uns. 🚀

Ahsoka – Staffel 1 | © Walt Disney

Ahsoka – Staffel 1 | © Walt Disney

Selbst ohne Vorwissen sehr unterhaltsam

Da ich die Vorgängerserie „Star Wars Rebels“ nie gesehen habe, fehlte mir entsprechendes Vorwissen. Dem Zwergofanten dagegen sind die Figuren durchaus bekannt, auch wenn er nicht jede Episode der Animationsserie gesehen hat. Er konnte mir deshalb gut mit Erklärungen aushelfen und ich war dann auch recht schnell in dieser Welt angekommen. Ahsoka hatte ja bereits in der zweiten Staffel von „The Mandalorian“ einen Auftritt, sprich ein grobes Gefühl für die Figur hat sich bei mir schon eingestellt. Dennoch richtet sich „Ahsoka“ vermutlich vor allem an Fans der animierten Serien, was nicht heißt, dass Neueinsteiger*innen, wie ich es bin, nicht auch Spaß mit der Geschichte haben können. Das liegt vor allem an den gut ausgearbeiteten Figuren sowie den sehr bildgewaltigen Schauplätzen. Das Universum hat sich, nicht überall, aber doch schon in großen Teilen, wie „Star Wars“ angefühlt.

Wie schlägt sich „Ahsoka“ im Vergleich zu den anderen „Star Wars“-Serien? Für mich reiht sie sich im Mittelfeld ein. Irgendwo zwischen der ersten und der dritten Staffel von „The Mandalorian“. Für Fans von „Star Wars Rebels“ oder „Star Wars: The Clone Wars“ dürfte die Serie für noch mehr emotionalen Eindruck sorgen. Insgesamt mache ich, für mich, aber die Beobachtung, dass die Marke „Star Wars“ durch die Flut an Content etwas abgewertet wird. Noch nicht ganz so schlimm, wie bei Marvel, wo ich inzwischen komplett draußen bin, doch die Tendenz ist leider da. Dennoch werde ich versuchen, hier vorerst am Ball zu bleiben. Disney wird aber vorsichtig sein müssen, es nicht zu übertreiben. Ich hätte lieber alle paar Jahre einen richtigen Film, als dutzende Serien bzw. deren Film-Spin-offs.

Fazit

„Ahsoka“ hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn die Geschichte sehr im luftleeren Raum endet. Ohne die angekündigte zweite Staffel, wäre das Finale wirklich unbefriedigend gewesen. Da werden der Zwergofant und ich doch dranbleiben. Für Fans und solche, die es werden wollen: 8/10 (7.5) Punkte. (Zappelinchen: wollte nicht mitschauen; Zwergofant: 8/10 Punkte.)