Spider-Man 3 (2007) (WS1)

Nach einem Samstag, den ich nahezu komplett draußen verbracht habe, ging es abends dann doch noch auf das Sofa und wir haben uns natürlich „Spider-Man 3“ angesehen. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern habe ich das Finale von Sam Raimis Trilogie bisher nur einmal gesehen und das war vor ziemlich genau 16 Jahren im Kino. Ob und wie sich meine positive Einschätzung von damals geändert hat? 🕷

Spider-Man 3 (2007) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man 3 (2007) | © Sony Pictures Entertainment

Ein überladenes Finale für den ersten Spider-Man

„Spider-Man 3“ ist in der allgemeinen Wahrnehmung klar der schwächste Teil der ersten Trilogie. Soweit konnte ich schon damals mitgehen. Viele empfinden ihn als Totalausfall, doch das ist maßlos übertrieben. Bei der heutigen Sichtung sind mir die Schwächen stärker aufgefallen als damals im Kino, doch schlecht fand ich ihn auch heute nicht. Obwohl das Drehbuch mit drei Gegenspielern komplett überfrachtet ist, versteht es Raimi doch, diese abwechslungsreich und mehr oder minder geschickt in den Film einzubauen und miteinander zu verknüpfen. Dabei schafft er es leider nicht Sandman und Venom wirklich viel Tiefe angedeihen zu lassen und der zweite Green Goblin ist auch als Bösewicht eher schwach und alleine das Drama um Harry und Peter sticht als interessant heraus.

Die Action ist deutlich übertriebener als in den beiden Vorgängern und erinnert fast schon an die Marvel-Filme des MCU. Dennoch ist viel Herz und Beziehungsdrama vorhanden, das zwar oft recht cheesy daherkommt, aber doch Raum für Figuren und ihre Entwicklung lässt. Emo-Peter-Parker ist dann auch so übertrieben, dass Sam Raimi und Co. das gar nicht wirklich ernst gemeint haben können. Herrlich! So irgendwie. Durch all das ist „Spider-Man 3“ kein sonderlich runder Film, aber doch ein unterhaltsamer. Nach den überragenden ersten beiden Teilen definitiv ein Rückschritt, aber weit nicht so schlecht, wie der Film oft gemacht wird.

Fazit

Uns allen hat „Spider-Man 3“ ziemlich gut gefallen. Der Zwergofant hat jedoch betont, dass er den ersten Teil am besten fand, auch wenn er allen drei Teilen acht Punkte gegeben hat. Somit wurde er auch direkt mit dem Dilemma der Punktewertung konfrontiert und ich als Vater könnte nicht stolzer sein. Nun bin ich ich sehr gespannt, wie die „The Amazing Spider-Man“-Filme ankommen, bevor dann die große Zusammenkunft in „Spider-Man: No Way Home“ stattfindet. Doch ich greife vor. Hierfür gibt es: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Spider-Man 2 – Extended Version (2004) (WS1)

Nach einem herrlich sonnigen Tag, an dem ich viel kränkelnd herumlag und ansonsten nur ein wenig Wäsche gemacht habe, stand mir abends der Sinn nach einem Film. Um dem Samstag zumindest etwas Positives abzugewinnen. Also habe ich „Spider-Man 2“ eingelegt, den ich als besten Teil der Reihe in Erinnerung hatte. Ob der Film den vergangenen Vorschusslorbeeren gerecht werden konnte? 🕷🐙

Spider-Man 2 (2004) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man 2 (2004) | © Sony Pictures Entertainment

Bis heute einer der besten Superheldenfilme

Gesehen habe ich erneut die „Spider-Man 2.1“-Schnittfassung, welche ein paar Handlungserweiterungen und ausführlichere Actionszenen bietet. Ist kein Muss, aber lohnt sich durchaus, zumal die Blu-ray beide Schnittfassungen bietet. Davon abgesehen hat mich „Spider-Man 2“ erneut auf ganzer Linie überzeugt. Er setzt den bereits großartigen ersten Teil gekonnt fort, setzt sich ausführlicher mit seinen Figuren und ihrer Motivation auseinander und bietet mit Doctor Octopus bzw. Doc Ock einen der besten Comic-Bösewichte überhaupt. Hinzu kommt Sam Raimis fantastische Inszenierung, die oft sehr an seine früheren Horrorfilme erinnert, und dabei doch glänzend den Sprung ins Blockbusterkino schafft.

Im Vergleich zu heutigen Superheldenfilmen ist mir speziell die realistische Physik aufgefallen. Die Einschläge sind tatsächlich wuchtig und schmerzhaft und sowohl Spider-Man als auch Doc Ock besitzen sichtlich eine Masse, gegen die sie ankämpfen müssen. Kein Vergleich zum reinen CGI-Gewitter der jüngsten MCU-Filme. A propos CGI: Dieses ist im Vergleich zum Vorgänger, sieht man von den Helikoptern der letzten Einstellung ab, wunderbar gealtert. Neben der großartigen Inszenierung konnte mich „Spider-Man 2“ auch inhaltlich begeistern: Peters bewusste Entscheidung für die Verantwortung, die er trägt, dazu passend Mary Janes Entscheidung für Peter Parker. Auch die Zerrissenheit von Doc Ock und die herrliche Comedy von J. Jonah Jameson (großartig gespielt von J. K. Simmons, bekannt für „Whiplash“). All das macht diesen Mittelteil der ersten „Spider-Man“-Trilogie auch zum besten.

Fazit

Kaum zu glauben, dass meine letzte Sichtung von „Spider-Man 2“ bereits 16 Jahre zurücklag. Auch wenn der dritte Teil von vielen nicht gemocht wird, so freue ich mich doch schon auf die Sichtung. Es ist der einzige Teil, den ich bisher nur einmal gesehen habe. An diese famose Fortsetzung wird er so oder so nicht herankommen. Für mich der nahezu perfekte Superheldenfilm. Macht immer wieder Spaß: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Spider-Man (2002)

Eine unfassbar anstrengende Woche geht zu Ende. Wir sind auch recht spät auf das Sofa gekommen und niemand konnte sich so recht für einen Film entscheiden. Letztendlich habe ich den ersten „Spider-Man“ ins Rennen gebracht, worauf sich tatsächlich alle einigen konnten. Besonders der Zwergofant war heiß auf den Film, auch wenn er nicht verstanden hat, warum das nicht der bekannte Marvel-Spider-Man war. Er hat noch so viel zu lernen. 🕷🕸

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Die Blaupause für den modernen Superheldenfilm

Ich kann mich noch ziemlich genau an meinen Kinobesuch vor 21(!) Jahren erinnern. Sam Raimis „Spider-Man“ wirkte damals unfassbar modern und war für mich der erste große Superheldenfilm sowie die erste gelungene Comicverfilmung, wobei ich als Kind nie wirklich in die Marvel-Comics eingestiegen bin. Was Filme anging, kannte ich natürlich Tim Burtons „Batman“ und Richard Donners „Superman“, doch konnten mich beide nicht wirklich abholen. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft jedoch hat es geschafft, mich nachhaltig zu begeistern, was auch an Sam Raimis eindeutiger Handschrift lag, in der so manches Mal der Horror aufblitzt. Speziell auch seine Entscheidung, die Netze direkt aus Peters Handgelenken kommen zu lassen, finde ich bis heute perfekt und viel glaubwürdiger als die technischen Nachrüstungen der Folgefilme. Quasi Bodyhorror im Superheldenfilm.

Wie funktioniert der erste „Spider-Man“ heute? Natürlich haben die visuellen Effekte Federn gelassen. Jedoch nicht so viele, wie ich befürchtet hatte. Es gibt nur wenige Einstellungen, die wirklich grenzwertig sind. Da sehen in Echtzeit gerenderte Videospiele inzwischen besser aus. Der Großteil funktioniert jedoch noch super, was auch an Raimis extrem dynamischer Kamera und der gewitzten Montage liegt. Inhaltlich bekommen wir eine prototypische Origin-Geschichte präsentiert, die ich immer noch sehr mag. Der Film besitzt so viele ikonische Szenen (siehe das Bildzitat oben), dass es eine wahre Freude ist. Dabei versteckt Raimi die Comic-Herkunft nie und setzt bewusst auf knallige Farben und Plastiklook.

Fazit

Mir hat „Spider-Man“ heute auch wieder sehr gut gefallen. Ja, er ist etwas in die Jahre gekommen und die Darsteller*innen sind alle zu alt für ihre Rollen, doch von solchen Details abgesehen, ist Raimi damit die Blaupause für den modernen Superheldenfilm gelungen. Ich bin mir sicher, dass es ohne diesen Erfolg nie einen „Iron Man“ und damit auch nicht das MCU gegeben hätte. Ein großer Spaß, der im Detail auch ziemlich düster und hart daherkommt, was die Kinder teils etwas verschreckt hat. Nach wie vor sehr sehenswert: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Terminator: Dark Fate (2019)

Nachdem ich vor ein paar Wochen erst „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ im Kino sehen durfte, hat sich „Terminator: Dark Fate“ auf meiner Watchlist ganz nach oben katapultiert. Der jüngste Teil der Reihe war mir bisher noch entgangen und spätestens jetzt hatte ich richtig Lust auf den Film, zumal er auch direkt an James Camerons 1991er Action-Klassiker ansetzen soll. Was also hat die späte Fortsetzung zu bieten und war sie wirklich nötig? 🤖

Terminator: Dark Fate (2019) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Terminator: Dark Fate (2019) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Trotz Kanon leider einer der schwächsten Teile

Ich mochte einiges an „Terminator: Dark Fate“ und ebenso viel leider auch nicht. Mackenzie Davis (die ich seit „Halt and Catch Fire“ liebe) als Grace ist für mich das Glanzlicht des Films. Gerade auch im Zusammenspiel mit Linda Hamilton, die als Sarah Connor zurückkehrt. Das weibliche Führungstrio wäre perfekt gewesen, hätte Natalia Reyes als Dani mehr Ausstrahlung besessen. Leider jedoch bleibt ihre Figur sehr blass und gerade beim Blick in die Zukunft habe ich ihr die Rolle als Anführerin des Widerstands nicht abgenommen. Dennoch mochte ich das erste Drittel des Films sehr gerne, auch wenn es im Prinzip nur eine Variation bereits bekannter Themen war.

John Connors Ableben in einer glaubwürdigen De-Aging-Szene fand ich dagegen einen recht antiklimaktischen Start, was mich direkt an „Alien 3“ erinnert hat, der bekanntermaßen ebenfalls alle Errungenschaften des Vorgängers auf Null setzt. So richtig schlecht fand ich dann die Einführung des T-800, der sich zwar benimmt wie Arnies gute Version aus dem zweiten Teil, jedoch eigentlich die Maschine ist, die John Connor getötet hat. Äh ja, danke liebe Drehbuchautoren. Das macht wirklich viel Sinn.  Da hätte ich es noch besser gefunden, wenn sie noch eine gute Version aus der Zukunft eingeschleust hätten o.ä. Das war einfach nur dämlich. Der Gegenspieler dagegen gleicht technisch der Version aus „Terminator: Genysis“, was ich sehr enttäuschend fand. Hinzu kommt unironisch inszenierter Waffenkult und völlig übertriebene Actionszenen. Somit reiht sich „Terminator: Dark Fate“ auf meiner aktuellen Rangliste leider ziemlich weit hinten ein:

  1. „Terminator 2: Judgment Day“ (1991)
  2. „The Terminator“ (1984)
  3. „Terminator Salvation“ (2009)
  4. „Terminator 3: Rise of the Machines“ (2003)
  5. „Terminator: Dark Fate“ (2019)
  6. „Terminator: Genysis“ (2015)

Fazit

Auch wenn mich vieles an „Terminator: Dark Fate“ gestört hat, so hat er mich doch auch gut unterhalten. Mackenzie Davis muss ich noch einmal positiv hervorheben und auch Linda Hamilton macht eine gute Figur. Letztendlich ist es jedoch eine 08/15-Fortsetzung, wie die Nicht-Kanon-Teile davor auch. Was hätte man da heute mit echter AI-Bedrohung machen können? Eine ganz neue Art von Film. Somit bleibt nur ein weiteres Remake/Reboot der Reihe, das man sich durchaus anschauen kann, aber nicht gesehen haben muss. Schade drum: 6/10 Punkte.

We Can Be Heroes (2020)

Schon vor ein paar Monaten meinte der Zwergofant, dass er einen tollen Trailer zu einem Superheldenfilm gesehen hätte. Damals habe ich noch versucht, ihm den Film auszureden. Heute jedoch waren wir beide alleine zu Hause und nach einem kompletten Tag draußen, stand uns der Sinn nach einem Filmabend. Somit haben wir dann doch noch „We Can Be Heroes“ gesehen. Ein Film, wie ich noch keinen zweiten gesehen habe. 🦸‍♀️

We Can Be Heroes (2020) | © Netflix

We Can Be Heroes (2020) | © Netflix

Was ist nur aus Robert Rodriguez geworden?

Robert Rodriguez war einer der prägenden Regisseure meiner Jugend: „El Mariachi“, „Desperado“ und „From Dusk Till Dawn“ waren die Kultfilme meiner filmischen Erweckungsphase. Schon Anfang der 2000er hat Rodriguez die Kinderfilmreihe „Spy Kids“ gedreht, von der ich jedoch nie einen Teil gesehen habe. Danach war es, „Sin City“ einmal ausgenommen, lange still den Filmemacher, doch mit „Alita: Battle Angel“ kam er 2019 zurück und wusste mich zu begeistern. Zuletzt fiel er mir durch die Inszenierung einiger Episoden von „The Book of Boba Fett“ eher negativ auf. Wer hätte gedacht, dass er es ausgerechnet mit dem Kindersuperheldenfilm „We Can Be Heroes“ auf meinen Fernseher zurück schafft?

Der Film ist ein in kunterbunte Kulissen und mit übermäßig CGI angereicherter Superheldenfilm, dem ein Drehbuch zugrunde liegt, das auch ein Kind hätte schreiben können. Man merkt nichts von Robert Rodriguez‘ alter Handschrift und nur die Auftritte von Stars wie Pedro Pascal („The Mandalorian“ oder „Prospect“) und Christian Slater („True Romance“) lassen seinen Einfluss erkennen. Davon abgesehen mochte ich die Botschaft der Geschichte sowie die völlig abgedrehten Superkräfte. Das ist wie gemacht für Kinder, doch verliert sich am Ende alles in einer abstrusen Geschichte, der billigen Inszenierung und fehlendem Herz. Nicht ganz so schmerzhaft, wie nach dem Trailer befürchtet, doch bestenfalls mittelmäßige Unterhaltung.

Fazit

Leider konnte „We Can Be Heroes“ weder mich, noch den Zwergofanten überzeugen. Wir hatten durchaus Spaß mit dem Film, doch ist alles viel zu übertrieben, bunt und nervig inszeniert. Ich vermute, dass der Zwergofant beim nächsten Filmabend wieder mich nach einem Filmtipp fragen wird. So ein Pech aber auch. Dennoch möchte ich die Sichtung nicht missen, denn nun habe auch ich endlich einen der berüchtigten Kinderfilme von Robert Rodriguez gesehen: 4/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion im Theater; Zwergofant: 6/10 Punkte.)

Mein großer Freund Joe – OT: Mighty Joe Young (1998)

Letzte Woche haben wir angefangen, zusammen mit den Kindern die Serie „Cobra Kai“ zu schauen. Seitdem ist unser Filmkonsum massiv eingebrochen. Da sich die Ferien und auch mein Urlaub ihrem Ende neigen, habe ich mit „Mein großer Freund Joe“ einen abschließenden Filmabend angeregt. Vereinzelte Serienepisoden kann man schließlich auch unter der Woche schauen. Wie der Film so ankam, könnt ihr in der folgenden Besprechung lesen… 🦍

Mein großer Freund Joe (1998) | © Walt Disney

Mein großer Freund Joe (1998) | © Walt Disney

Ein verschollener Filme aus dem Disney-Katalog

Warum ausgerechnet „Mein großer Freund Joe“? Während meines Zivildienstes hatte ich häufiger Spätschicht, sprich ich habe bis 22 Uhr gearbeitet, war dann meist noch für ein bis zwei Bier unterwegs und habe mir danach im Nachtprogramm noch einen Film angeschaut. Während dieser Zeit habe ich auch „Mein großer Freund Joe“ zum ersten und einzigen Mal gesehen. Er hat mir damals ausgezeichnet gefallen und ich war stets auf der Suche nach einer DVD bzw. Blu-ray. Gab es aber nicht. Inzwischen hat Disney+ den Film im Programm und da die Kinder nun alt genug sind, wollte ich mein damaliges Erlebnis mit ihnen teilen. Vorausschicken sollte ich noch, dass meine Erinnerungen an den Film nicht mehr die besten waren: Den Anfang hatte ich als ziemlich hart und verstörend im Kopf, während ich den Mittelteil rund um die Beziehung zwischen Joe und seinen menschlichen Bezugspersonen als wirklich herzergreifend und schön erzählt in Erinnerung behalten habe. Details wusste ich jedoch nicht mehr.

Bei der heutigen Sichtung wussten hauptsächlich die Spezialeffekte zu gefallen, die größtenteils noch auf praktische Effekte setzen und dadurch umso beeindruckender wirken. Joe wirkt wirklich lebensecht und man nimmt seiner Figur die enorme Präsenz, die er an den Tag legt, durchaus ab. Die Geschichte ist dagegen eher seicht und das Remake des 1949er Films „Panik um King Kong“ ist auch inhaltlich in die Jahre gekommen. Speziell die Beziehung des 20 Jahre älteren Bill Paxton zu Charlize Theron wirkt aus heutiger Sicht etwas befremdlich. Die Action-Szenen sind in ihrer Härte auch seltsam fehl am Platz in solch einer scheinbaren Familienproduktion. Da passt vieles nicht zusammen und doch hat mich „Mein großer Freund Joe“ auch heute wieder unterhalten. Jedoch fand ich ihn nicht mehr so magisch wie damals, bei der ersten Sichtung. Vielleicht waren es letztendlich doch die zwei Bier in der Kneipe nach der Zivi-Spätschicht?

Fazit

Es war schön „Mein großer Freund Joe“ einmal wieder einen Besuch abstatten zu können. Ich mochte das Abenteuergefühl und Joe als tricktechnisch beeindruckende Figur. Die Kinder waren sichtlich mitgenommen von der durchaus nicht zimperlichen Geschichte. Alles in allem ein fast schon nostalgisches 90er-Jahre-Abenteuer, das man bestimmt nicht sehen muss, welches aber zu unrecht nahezu komplett untergegangen ist: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Terminator 2: Tag der Abrechnung – OT: Terminator 2: Judgment Day – Kinofassung (1991) (WS1)

In letzter Zeit zieht es mich erstaunlicherweise immer dann ins Kino, wenn ein Klassiker wiederaufgeführt wird. Zuletzt war das bei „Der Pate“ der Fall. Diese Woche stand „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ auf dem Programm. Wobei es eher der Hartnäckigkeit eines gewissen Herren zuzuschreiben ist, dass ich mich aufgerafft habe. Zum Glück, denn so haben wir in netter Runde über Filme philosophiert und mussten am Ende des Films gemeinsam gegen den Schlaf kämpfen. Wenn alte Menschen ins Kino gehen… 🤖

Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991) | © Studiocanal

Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991) | © Studiocanal

Einer der stilprägenden Blockbuster der 1990er

Meine letzte Sichtung von „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ liegt bereits unfassbare 15 Jahre zurück. Das ist für mich kaum vorstellbar, habe ich den Film in meiner Jugend doch so häufig gesehen, dass ich mich noch an die meisten Details und Sprüche erinnern kann. Auch hätte ich gerne den ersten Teil „Der Terminator“ im Vorfeld aufgefrischt, der mir zuletzt sogar besser gefallen hatte, als die bombastischere Fortsetzung. Aber das hat nicht sein sollen. Wenn ich schon beim Vorgeplänkel bin, dann sollte ich zudem erwähnen, dass ich zum ersten Mal seit den Ausstrahlungen im Free-TV die Kinofassung gesehen habe und nicht die erweiterte Special Edition. Dennoch habe ich inhaltlich nichts vermisst. Es war auch erstmals die von James Cameron überarbeitete Fassung, in der Filmfehler ausgebessert wurden, welche aber an manchen Stellen unter sichtbarer DNR (Digital Noise Reduction) zu leiden hat.

Inhaltlich speist sich die Genialität von „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ aus dem Bruch mit der Erwartungshaltung der Zuschauer*innen: Die Auflösung, dass der von Arnold Schwarzenegger gespielte T-800 plötzlich in die Beschützerrolle schlüpft und der unscheinbarere Robert Patrick als T-1000 die zurückgeschickte Tötungsmaschine mit ganz neuen Fähigkeiten portraitiert, dürfte 1991 für offene Münder gesorgt haben. Doch auch bei der wiederholten Sichtung funktioniert der Spannungsaufbau exzellent und das folgende Zusammenspiel zwischen Arnold Schwarzenegger und Edward Furlong macht einen Großteil des Charmes aus. Inhaltlich baut der Film einen enormen Druck auf und das Tempo ist stets am Anschlag. Einzig das Finale wirkt etwas ausgewalzt, was vermutlich auch meiner Müdigkeit nach einem langen Tag zuzuschreiben ist. Von ein paar Dialogen abgesehen, die man heute definitiv anders schreiben würde, wirkt der Film so frisch, als wäre er erst gestern gedreht worden. Aber ich blicke natürlich auch durch die rosarote Nostalgiebrille.

Ein Meilenstein des Effektkinos

Was zweifellos exzellent gealtert ist, sind die Actionszenen und ihre Inszenierung. Obwohl „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ ein Meilenstein in Sachen CGI war, möchte ich jedoch speziell die praktischen Effekte bzw. die Kombination beider Technologien hervorheben, welche den Film auch nach 32 Jahren noch unglaublich beeindruckend wirken lassen. Ich denke hier z.B. an die Szenen im Sanatorium, in der nahezu übergangslos vom flüssigen Metall, dargestellt in CGI, zu einem durch Kugeln deformierten T-1000 umgeschnitten wird. In Kombination wirkt beides sehr realistisch und besitzt eine Haptik, die viele Blockbuster heute vermissen lassen. Ähnlich ging es mir mit den Verfolgungsszenen zwischen Motorrad und Truck. Man spürt einfach, dass hier tatsächlich gefahren wird und sich die Wucht der Karambolagen auf Stuntleute und Schauspieler*innen auswirkt. Bombastisch. Auch heute noch.

Fazit

Es war definitiv ein Erlebnis, „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ im Kino sehen zu können. Allerdings weniger aufgrund des Kinobesuchs an sich, als aufgrund des gemeinschaftlichen Erlebnisses und der dadurch entstandenen Gespräche im Vorfeld und im Nachgang. Auch habe ich wieder einmal festgestellt, dass ich langsam zu alt bin, um mich unter der Woche bis Mitternacht herumzutreiben. Das Erlebnis war es dennoch wert: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

Karate Kid IV: Die nächste Generation – OT: The Next Karate Kid (1994)

Eine turbulente Woche geht zu Ende. In vielerlei Hinsicht. Für den Rest der Familie bedeutet das den Beginn der Osterferien. Ich dagegen habe nur ein paar vereinzelte Tage frei. Zum Start der Ferien stand natürlich ein Filmabend auf dem Programm und es gab „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ zu sehen. Große Hoffnungen hatte ich nicht. Vielleicht wurde ich deshalb fast schon positiv überrascht?  🥋

Karate Kid IV: Die nächste Generation (1994) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid IV: Die nächste Generation (1994) | © Sony Pictures Entertainment

Überraschenderweise ziemlich gelungen

Es war schön, Mr. Miyagi wiederzusehen. Da habe ich mich sofort zu Hause gefühlt. Am meisten hat mich wohl die Verlagerung des Schauplatzes von Los Angeles nach Bosten aus dem „Karate Kid“-Gefühl gerissen. Fast hätte ich es lieber gesehen, wenn Mr. Myagi seine neue Schülerin Julie nach Kalifornien eingeladen hätte. Aber dafür hätte dann ja der etwas dämliche Schulplot gestrichen werden müssen. Ihr seht schon: „The Next Karate Kid“, so der Originaltitel, ist eine wilde Mischung. Auch qualitativ bietet er so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann.

Positiv fand ich die Beziehung zwischen Mr. Miyagi und Julie (toll gespielt von einer jungen Hillary Swank). Das hat richtig Spaß gemacht und wirkte auch frischer als seine Beziehung zu Daniel in „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ (die ich dennoch mochte). Speziell das Zappelinchen war von Julie richtig begeistert. Der gesamte Subplot im Kloster war toll anzusehen und hat für so manchen Schmunzler gesorgt. Überhaupt nicht funktioniert haben für mich jedoch die Bösewichte: Michael Ironside nimmt fast schon seine Rolle aus „Starship Troopers“ vorweg und bildet an der Highschool Elitekämpfer aus? Das war wirklich seltsam. Dafür gibt es einen jungen Walton Goggins (bekannt aus „The Shield“ oder „Sons of Anarchy“) zu sehen.

Fazit

Ich mochte auch die späte Fortsetzung bzw. das softe Reboot „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ recht gerne. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander stehen abermals auf der Habenseite. Der gesamte Konflikt mit der Elitetruppe der Schule ist dagegen reichlich dämlich. Kann man sich ruhig anschauen: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Karate Kid III: Die letzte Entscheidung – OT: The Karate Kid Part III (1989)

Irgendwie fühle ich mich heute ausgelaugt. Ob es am seltsamen Wetter liegt? War mein Lauf zu anstrengend? Die gesamte letzte Woche zu fordernd? Oder die Steuererklärung, die ich heute endlich angegangen bin? Abends hat es gerade noch für einen Film gereicht und „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ schien mir eine gute Wahl zu sein. Der erste Film der Reihe, den das Zappelinchen mit angeschaut hat, nachdem sie bei den ersten beiden Teilen leider mit Corona flach lag. 🥋

Karate Kid III: Die letzte Entscheidung (1989) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid III: Die letzte Entscheidung (1989) | © Sony Pictures Entertainment

Die zu erwartende Fortsetzung des ersten Teils

Rückblickend muss ich sagen, dass „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ eine doch eher außergewöhnliche Fortsetzung war. Natürlich hat er die Geschichte fortgeführt, doch letztendlich war das Setting ungewöhnlich und auch die Atmosphäre hat sich komplett anders angefühlt. „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ dagegen wirkt wie die naheliegendste Fortsetzung, die man sich hätte einfallen lassen können: Es wird quasi noch einmal die gleiche Geschichte wie in „Karate Kid“ erzählt, nur ohne den Charme und die Tiefe, die das Original zu bieten hatte. Dafür gibt es nun comichaft überzeichnete Bösewichte und absurde Klettereinlagen.

Objektiv betrachtet ist „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ kein guter Film. Die Geschichte ist zu vorhersehbar und mit albernen Figuren angereichert. Dennoch mochte ich den Film. Speziell der Aufbau von Mr. Miyagis Bonsai-Geschäft hat mir gefallen. Auch das absurde Klettern fand ich witzig und selbst Bösewicht Terry Silver hatte etwas. Insgesamt fast schon zu viel Trash für meinen Geschmack, doch das Herz noch am richtigen Fleck. Ich mag nach wie vor diese 80er-Jahre-Welt, auch wenn ich die Filmreihe erst viel zu spät für mich entdeckt habe.

Fazit

Ich hatte viel Spaß mit „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ und den Kindern ging es auch so. Selbst das Zappelinchen konnte dem Film trotz fehlender Kenntnis der beiden Vorgänger einiges abgewinnen. Nun fehlt nur noch der vierte Teil und dann werde ich irgendwann auch die Serie „Cobra Kai“ angehen. Hat trotz Schwächen viel Spaß gemacht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa – OT: The Karate Kid Part II (1986)

Die Situation ist unverändert: Das Zappelinchen hat weiterhin Corona, die Symptome sind weiterhin sehr mild. Der Rest der Familie ist bisher glücklicherweise verschont geblieben. Glück im Unglück! Wir waren heute viel draußen: Ich bin einen Halbmarathon gelaufen und die anderen waren im Garten. Abends hat sich das Zappelinchen wieder in ihr Zimmer verzogen und einen Film auf dem Tablet geschaut. Für den Zwergofanten und mich gab es „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“, nachdem uns der erste Teil am Vorabend so gut gefallen hatte. 🥋🏯

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa (1986) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa (1986) | © Sony Pictures Entertainment

Eine typische Fortsetzung der 1980er Jahre

Der Film beginnt mit einem Zusammenschnitt der Ereignisse des ersten Teils. Das fand ich ungewöhnlich und habe ich so noch nicht bewusst bei Filmen erlebt. Weiterhin setzt „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ nahtlos nach dem Finale des ersten Teils an, was ich einen netten Kniff fand. Nach diesem Prolog geht es für Mr. Miyagi und Daniel recht schnell nach Okinawa, wo sich der Karatelehrer mit seiner Vergangenheit konfrontiert sieht. Die Geschichte wirkt recht konstruiert und der Film kann sich nicht so recht zwischen ernsthafter Bedrohung und Jugendabenteuer mit Liebesgeschichte entscheiden. Dennoch besitzt der Film und seine Darsteller*innen so viel Charme, dass ich über so manche Ungereimtheit gerne hinweggesehen habe.

Der Zwergofant war wieder komplett drin in der Geschichte. Allerdings hätte er gerne mehr Kämpfe gesehen. Nicht nur den übermäßig brutalen Endkampf. Ein weiterer, völlig berechtigter Kritikpunkt von ihm war, dass man das kleine Mädchen im Sturm die Glocke schlagen ließ und dann einfach draußen gelassen hat. Wo er recht hat, hat er recht! Wer macht denn bitteschön so etwas? Der exotische Schauplatz bietet einiges an Schauwerten, auch wenn man nicht viel daraus gemacht hat. Letztendlich sind es die bekannten Figuren, die den Film tragen und selbst der hanebüchene Grundkonflikt ist in der Welt des Films irgendwie noch glaubwürdig.

Fazit

Wie zu erwarten, ist die Fortsetzung schwächer als der erste Film. Dem Zwergofant wurde das auch schmerzhaft bewusst und er hat darum gebeten, seine vergebenen Punkte für „Karate Kid“ zu erhöhen. Ich mochte auch diesen zweiten Teil. Speziell die nahtlose Anknüpfung zu Beginn des Films sowie die gemeinsame Reise von Meister und Schüler. War sicher nicht nötig, doch ist es eine schöne Erweiterung der Welt: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: leider krank in ihrem Zimmer; Zwergofant: 7/10 Punkte.)