His Dark Materials – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 3)

Nach der fantastischen „The Last of Us“-Adaption war es gar nicht so einfach, diese Lücke zu füllen. Glücklicherweise hatte ich mit „His Dark Materials“ noch eine komplette Serie im Regal, die auf einer meiner liebsten Buchreihen basiert und die ich schon lange sehen wollte. Die Erwartungen waren entsprechend hoch und ich habe mich mit viel Vorfreude in die Parallelwelten gestürzt. 🧭

His Dark Materials | © BBC One & HBO

His Dark Materials | © BBC One & HBO

„His Dark Materials“ ist ein Koproduktion zwischen BBC One und HBO und damit scheinen sich die richtigen Partner gefunden zu haben. Jedes Buch der Vorlage wird in einer Staffel mit 7 bis 8 Episoden erzählt, was ein passender Umfang ist. Gerne hätte ich mich noch länger in dieser Welt aufgehalten, doch lest selbst:

Weiterlesen

Avatar: Der Herr der Elemente – OT: Avatar: The Last Airbender – Staffel 1 (2024)

Nach der ersten Staffel von „Percy Jackson: Die Serie“ haben wir uns auf die Suche nach einer neuen Familienserie gemacht. Da kam es gerade gelegen, dass die Netflix-Adaption von „Avatar: Der Herr der Elemente“ plötzlich in aller Munde war. Die Zeichentrickserie war mir durchaus ein Begriff und da auch der Rest der Familie mitgezogen hat, sind wir in die Welt der Luftnomaden, Wasserstämme, des Erdkönigreichs und der Feuernation eingetaucht. 🍃🌊🪨🔥

Avatar: Der Herr der Elemente – Staffel 1 | © Netflix

Avatar: Der Herr der Elemente – Staffel 1 | © Netflix

Man merkt die Mythologie hinter der Serie

Seit ich mich mit der Realserie beschäftigte, habe ich ein paar Artikel bzw. Besprechungen zu „Avatar: Der Herr der Elemente“ gelesen. Nahezu alle sind sich darin einig, dass die Zeichentrickfassung überlegen ist, man sich die Adaption aber durchaus anschauen kann. Ich habe nun den Vorteil, das Original nicht zu kennen. Außer ein paar Ausschnitten kenne ich nur die Netflix-Welt der Serie. Von der ersten Episode war ich wirklich begeistert und ich habe sofort einen Zugang zu den Figuren und der Mythologie der Welt gefunden. Hier merkt man eine inhaltliche Basis, die sich sofort auf die Zuschauenden überträgt. Auch die Kinder waren begeistert und wir haben uns nach dem Piloten darauf gefreut, tiefer in die Welt des Avatars einzusteigen. Rückblickend betrachtet kann ich sagen, dass dass der Pilot für mich auch die stärkste Episode war. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich den Rest schlecht fand.

Über den Verlauf der Staffel lernen wir viele neue Schauplätze und Figuren kennen. Strukturell wirkt das etwas wie Abenteuer-der-Woche, doch fand ich dies charmanter umgesetzt als z.B. bei „Percy Jackson: Die Serie“. Auch fand ich die Welt von „Avatar: Der Herr der Elemente“ audiovisuell schön ausgearbeitet und war teils beeindruckt ob der Bildgewalt. Dabei funktioniert nicht jede Einstellung und manchmal spring einen der Greenscreen förmlich an. Das macht aber nichts, denn ich mochte die Figuren, speziell Aangs Begleiter:innen Katara und Sokka. Hier hätte ich mir noch mehr kleinere zwischenmenschliche Momente gewünscht und dafür weniger große Schlachten. Mit Zuko gibt es noch einen spannenden Gegenspieler, der ausreichend Komplexität mit sich bringt. Insgesamt nicht perfekt, doch für mich, der die Vorlage nicht kennt, eine runde und sehenswerte Geschichte.

Fazit

Über die acht Episoden hatten wir wirklich viel Spaß mit „Avatar: Der Herr der Elemente“. Eingefleischte Fans des animierten Originals würden uns vermutlich erst dieses nahelegen, doch die Kids waren sich ausnahmsweise einmal einig, dass sie auf jeden Fall bei der Realserie bleiben wollen. Nun gut. Dagegen will ich mich einmal nicht wehren. Auch mir hat das Fantasy-Abenteuer viel Freude bereitet: 8/10 (7.7) Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Percy Jackson: Die Serie – OT: Percy Jackson and the Olympians – Staffel 1

Auf der Suche nach einer neuen Serie, die wir mit der gesamten Familie schauen können, sind wir letztendlich bei „Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1“ gelandet. Mein Vorwissen zur Geschichte ziehe ich aus den beiden Filmadaptionen „Percy Jackson: Diebe im Olymp“ und „Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen“, die ich vor ein paar Jahren gesehen habe. Das Zappelinchen hat dagegen den ersten Band der Buchreihe als Schullektüre gelesen. Somit waren wir alle auf die Serienadaption gespannt. 🏛️

Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1 | © Walt Disney

Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1 | © Walt Disney

Ein schön inszeniertes Jugendabenteuer in Serie

Ich muss gestehen, mich kaum noch an die Verfilmung erinnern zu können. Nur ein paar Szenen (z.B. der Anfang im Camp oder Medusa) sind mir noch im Kopf und ich weiß, dass ich den Film recht unterhaltsam fand. Die Disney-Adaption in Serienform kann sich viel mehr Zeit für die Geschichte nehmen und verjüngt unsere Held*innen auch deutlich bzw. orientiert sich damit eher an der Vorlage. Ich mochte den Einstieg in die Geschichte wieder sehr gerne. Überhaupt fand ich die erste Hälfte der Staffel deutlich gelungener und auch bedeutsamer für die Gesamtgeschichte. Die Reise unserer Held*innen an sich war seltsam unausgewogen, was das Pacing angeht. Hier hat mich die Serie in ihren schwächsten Momenten an die „Willow“-Serie erinnert. Doch ganz so schlimm war es am Ende doch nicht.

Die Schauspieler*innen machen ihre Sache allesamt gut und auch die Schauplätze sehen durchaus beeindruckend aus. Die Handlung fand dagegen eher verwirrend (wer hat nun was gestohlen und warum?) und auch seltsam nichtssagend. Hier kam dann auch wieder das Pacing-Problem zum Tragen, denn obwohl jede Episode an einem anderen Schauplatz spielt, so bleiben Höhepunkte oder Rhythmuswechsel aus. Ich kann das nur schwer beschreiben, doch wenn ihr die Serie gesehen habt, wisst ihr vielleicht was ich meine. Das alles ist nicht dramatisch, denn „Percy Jackson: Die Serie“ ist über ihre gesamte Laufzeit unterhaltsam und schön anzusehen.

Fazit

Wir hatten viel Spaß mit „Percy Jackson: Die Serie“ und freuen uns, dass sie fortgesetzt werden soll. Ich bin gespannt, ob sich das seltsame Pacing dann auflöst oder es einfach Teil der Serie ist. Vielleicht lag es auch am langen Zeitraum von knapp  zwei Monaten, den wir für die Sichtung gebraucht haben. Die Kinder waren insgesamt etwas begeisterter als ich: 7/10 (7.4) Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Review: The Last of Us – Staffel 1

Nach dem gegen Ende eher durchwachsenen Serienerlebnis mit „Manifest“, stand mir der Sinn nach qualitativ hochwertigerer Unterhaltung. Für mich stand dafür immer HBO, was Serien wie „The Wire“ oder „Game of Thrones“ zweifelsfrei bewiesen haben. Somit bin ich spät auf den Hype rund um „The Last of Us – Staffel 1“ aufgesprungen. Dabei muss ich vorausschicken, dass ich die Spiele nie gespielt habe, doch ein ganz gutes Verständnis von der gezeigten Welt und der grober Rahmenhandlung hatte. 🍄

The Last of Us – Staffel 1 | © HBO

The Last of Us – Staffel 1 | © HBO

Postapokalyptisches Storytelling par excellence

Bereits die erste Episode „When You’re Lost in the Darkness“ ist ein unglaublicher Ritt in die Dunkelheit. Wir erleben den Ausbruch der Pandemie und den schicksalshaften Auslöser, warum aus der männlichen Hauptfigur Joel der verbitterte Mann wurde, der er nach einem Zeitsprung von 20 Jahren ist. Wir treffen in einer Quarantänezone wieder auf ihn, wo er letztendlich die jugendliche Ellie kennenlernt. Dieses ungleiche Duo macht sich fortan auf den Weg durch die zerstörten USA, um einem MacGuffin-artigem Ziel hinterherzureisen bzw. um einfach nur zu überleben. Joel und Ellies Geschichte ist dabei gespickt mit Begegnungen, von denen die Infizierten, ganz im Gegensatz zu z.B. „The Walking Dead“, nur einen extrem kleinen Teil ausmachen. Im Fokus stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen und wie Menschen jeden Alters ganz unterschiedlich vor dem Hintergrund der Apokalypse agieren. Das ist extrem spannend und emotional erzählt, selbst wenn „The Last of Us“ nur bereits bekannte Versatzstücke postapokalyptischer Erzählung aufgreift.

Die erste Episode, die mich dann komplett umgehauen hat, war „Long, Long Time“. In dieser wird eine unwahrscheinliche Liebesgeschichte in Spielfilmlänge erzählt, welche mir noch Tage nach der Sichtung nachgehangen hat. Ein Meisterwerk der Erzählkunst. Nick Offerman (bekannt als Ron Swanson aus „Parks and Recreation“) spielt unfassbar herzergreifend. Konnte es danach noch besser werden? Vielleicht nicht besser, doch auch „Endure and Survive“ hat mich komplett mitgerissen. Das Finale war ein solcher Schlag in die Magengrube, dass ich mich nur schwer davon erholen konnte. Mit „When We Are in Need“ erleben wir kurz vor dem Finale eine Ellie-zentrierte Episode, welche einfach nur eine emotionale Tour-de-Force ist. Apropos Ellie: Bella Ramsey (bekannt aus „Game of Thrones“) ist absolut fantastisch, gerade im Zusammenspiel mit Pedro Pascal (bekannt aus „Narcos“ oder „The Mandalorian“). Ihre Beziehung trägt die Serie, selbst wenn ihre gemeinsame Zeit auf dem Bildschirm eher begrenzt ist. Fantastische Figuren, die wahrlich perfekt ausgearbeitet sind.

Die beste aller Videospielverfilmungen

Das ist vermutlich eine gewagte Aussage für jemanden, der die Vorlage nicht kennt. Allerdings würde die Serie auch perfekt funktionieren, wenn es das Videospiel nicht gäbe und wir hier eine komplett eigenständige Geschichte erzählt bekommen würden. Dabei gibt es durchaus ein paar Sequenzen, die videospielartig wirken bzw. die man ohne die Vorlage vermutlich anders umgesetzt hätte. Ich denke hier z.B. an das Auftauchen des Bloaters, der dann doch eher wie ein weiterer Gegnertyp in einem Videospiel wirkt. Nicht störend, aber doch auffällig. Handlungstechnisch steht die Serie auf jeden Fall für sich bzw. ist „The Last of Us“ als Spiel so gut erzählt, dass es auch in einem anderen Medium perfekt funktioniert. Einzig was ich vom Finale „Look for the Light“ halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Es wird, neben den großen Actionszenen und dem verstörenden Twist, einiges zwischen den Zeilen erzählt. Welche Motivation nun eher egoistisch und welche selbstlos getrieben ist, mag einfach erscheinen, doch steckt  einiges mehr an Komplexität dahinter, als sich auf den ersten Blick erschließen mag. Gerade was die Beziehung zwischen Joel und Ellie angeht, wird das noch spannend werden. Die Wartezeit auf die zweite Staffel wird hart.

Fazit

Wie ihr vermutlich schon rausgelesen habt, hat mich „The Last of Us“ begeistert, wie schon lange keine Serie mehr. Die Investition in die Ultra-HD-Blu-ray-Box hat sich definitiv gelohnt, schon alleine aufgrund der sehenswerten Extras. Die letzten zwei Wochen haben sich angefühlt, als hätte ich fast jeden Abend einen kurzen Film gesehen. So intensiv war die Immersion für mich. Für mich eine der besten, wenn nicht sogar die beste, unter den aktuell laufenden Dramaserien: 10/10 (9.6) Punkte.

Ahsoka – Staffel 1

Pünktlich zur Ankündigung der zweiten Staffel, sind der Zwergofant und ich mit „Ahsoka – Staffel 1“ fertig geworden. Unsere Sichtung hat sich über einen recht langen Zeitraum gezogen, weil wir selten Zeit finden nur zu zweit vor dem Fernseher zu sitzen bzw. unsere gemeinsame Zeit anders nutzen. Dennoch war diese erste gemeinsame „Star Wars“-Serie ein großes Ereignis für uns. 🚀

Ahsoka – Staffel 1 | © Walt Disney

Ahsoka – Staffel 1 | © Walt Disney

Selbst ohne Vorwissen sehr unterhaltsam

Da ich die Vorgängerserie „Star Wars Rebels“ nie gesehen habe, fehlte mir entsprechendes Vorwissen. Dem Zwergofanten dagegen sind die Figuren durchaus bekannt, auch wenn er nicht jede Episode der Animationsserie gesehen hat. Er konnte mir deshalb gut mit Erklärungen aushelfen und ich war dann auch recht schnell in dieser Welt angekommen. Ahsoka hatte ja bereits in der zweiten Staffel von „The Mandalorian“ einen Auftritt, sprich ein grobes Gefühl für die Figur hat sich bei mir schon eingestellt. Dennoch richtet sich „Ahsoka“ vermutlich vor allem an Fans der animierten Serien, was nicht heißt, dass Neueinsteiger*innen, wie ich es bin, nicht auch Spaß mit der Geschichte haben können. Das liegt vor allem an den gut ausgearbeiteten Figuren sowie den sehr bildgewaltigen Schauplätzen. Das Universum hat sich, nicht überall, aber doch schon in großen Teilen, wie „Star Wars“ angefühlt.

Wie schlägt sich „Ahsoka“ im Vergleich zu den anderen „Star Wars“-Serien? Für mich reiht sie sich im Mittelfeld ein. Irgendwo zwischen der ersten und der dritten Staffel von „The Mandalorian“. Für Fans von „Star Wars Rebels“ oder „Star Wars: The Clone Wars“ dürfte die Serie für noch mehr emotionalen Eindruck sorgen. Insgesamt mache ich, für mich, aber die Beobachtung, dass die Marke „Star Wars“ durch die Flut an Content etwas abgewertet wird. Noch nicht ganz so schlimm, wie bei Marvel, wo ich inzwischen komplett draußen bin, doch die Tendenz ist leider da. Dennoch werde ich versuchen, hier vorerst am Ball zu bleiben. Disney wird aber vorsichtig sein müssen, es nicht zu übertreiben. Ich hätte lieber alle paar Jahre einen richtigen Film, als dutzende Serien bzw. deren Film-Spin-offs.

Fazit

„Ahsoka“ hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn die Geschichte sehr im luftleeren Raum endet. Ohne die angekündigte zweite Staffel, wäre das Finale wirklich unbefriedigend gewesen. Da werden der Zwergofant und ich doch dranbleiben. Für Fans und solche, die es werden wollen: 8/10 (7.5) Punkte. (Zappelinchen: wollte nicht mitschauen; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

The Crown – Staffel 6

Mit diesem Artikel heißt es für mich wieder einmal Abschied nehmen von einer Serie. Nie hätte ich zu Beginn gedacht, dass mich die Geschichte von Elizabeth II. samt Familie so begeistern würde. Auch „The Crown – Staffel 6“ fand ich packend, speziell da ich mich grob an die Ereignisse, so wie sie medial präsentiert wurden, erinnern kann. Warum das Spannungsfeld zwischen Fiktion und Realität für mich damit noch größer wird, lest ihr in der folgenden Besprechung… 👑

The Crown – Staffel 6 | © Netflix

The Crown – Staffel 6 | © Netflix

Der endgültige Untergang der Krone?

Im sechsten Jahr stand erneut kein Wechsel der Besetzung an, was den Einstieg für mich wieder sehr vereinfacht hat. Überhaupt fand ich die jeweils zweiten Staffeln mit neuer Besetzung stets ein wenig stärker als die ersten. Diese finale Staffel fokussiert sich während der ersten vier Episoden nahezu komplett auf Prinzessin Diana und ihren tragischen Tod. Hier ist mir besonders stark aufgefallen, dass die Autor*innen der Staffel oftmals erzählerische Tricks haben einfallen lassen, um verschiedene Seiten bzw. Interpretationen in der Handlung abzudecken, die niemand wissen kann, außer die Personen, die tatsächlich dabei waren. Zum Beispiel, wird so die Frage der Verlobung geklärt. Das wirkt teils etwas konstruiert und auffällig, ist aber auch eine interessante Herangehensweise. Vor allem jedoch dürfte damit allen Zuschauer*innen bewusst werden, dass wir hier eine stark fiktionalisierte Version der Geschichte zu sehen bekommen und eben nicht die tatsächlichen Begebenheiten.

Wirklich stark fand ich auch die Episode „Ruritania“, welche die Beziehung zwischen Tony Blair und Elizabeth II. thematisiert. Leider bleibt es bei dieser einen Episode und wir tauchen nicht mehr so tief in dieses Spannungsfeld ein, wie noch in den ersten Staffeln mit Winston Churchill. Ohnehin wirkt die zweite Hälfte der finalen Staffel sehr fragmentiert, was Themenschwerpunkte angeht: Neben der Tony-Blair-Episode gibt es eine auf Prinz William fokussierte Coming-of-Age-Geschichte und einen emotionalen Abschied von Margarete, der Schwester der Königin. Vielleicht ist „Ritz“ auch die stärkste Episode dieser Staffel, speziell was das Verweben verschiedener Zeitebenen angeht. Das hätten die Autor*innen gerne noch häufiger einbauen können, selbst wenn die Produktion dadurch komplexer geworden wäre. Davon abgesehen wirkt die zweite Staffelhälfte nicht ganz so rund, wobei jede Episode für sich auch toll anzusehen ist. Da kann ich die teils harschen Kritiken nicht nachvollziehen. Allerdings bin ich im Royal Game auch nicht tief drin, sprich ich sehe die Serie eher als „Downton Abbey 2.0“ und als solches funktioniert sie für mich exzellent. Fast hätte ich mir im Finale gewünscht, dass die Königin das Zepter tatsächlich weiterreicht, um auch deutlich zu machen, dass es sich hierbei nur um Fiktion mit realen Bezugspunkten handelt.

Die finale Staffel reiht sich beim mir somit im unteren Mittefeld ein und beschließt ein überraschend gelungenes Drama über die Krone:

  1. „The Crown – Season 2“ (9.3 Punkte)
  2. „The Crown – Season 4“ (9.2 Punkte)
  3. „The Crown – Season 5“ (8.8 Punkte)
  4. „The Crown – Season 6“ (8.6 Punkte)
  5. „The Crown – Season 3″ (8.6 Punkte)
  6. „The Crown – Season 1“ (8.5 Punkte)

Fazit

Mir hat der Abschied von „The Crown“ sehr gut gefallen. Die Schauspieler*innen waren abermals famos, Ausstattung und Inszenierung über jeden Zweifel erhaben. Inhaltlich mochte ich diese letzte Staffel auch sehr. Einzig die fragmentierte Erzählweise wirkte nicht ganz rund. Ich reihe mich somit nicht in das Feld der Kritiker*innen ein, welche das Finale abgestraft haben. Bis zum emotionalen Schluss beste Unterhaltung: 9/10 (8.6) Punkte.

Manifest – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 4)

Als ich vor ein paar Monaten auf der Suche nach einer neuen Serie war, hatte ich nach einigen Einzelstaffeln wieder Lust, länger in eine Serienwelt abzutauchen. So bin ich letztendlich auf „Manifest“ gestoßen. Die Serie ist mir auf Netflix bereits häufiger begegnet und ich hatte schon lange keine Mystery-Serie mehr gesehen. Also warum nicht abtauchen bzw. abheben, um die Passagiere des Flugs 828 zu begleiten? ✈️

Manifest | © NBC & Netflix

Manifest | © NBC & Netflix

Mit vier Staffeln schien mir „Manifest“ genau die richtige Länge zu besitzen, um schön auserzählt zu werden. Nach Absetzung durch NBC hatte Netflix die Serie gekauft und mit einer finalen Staffel, die 20 Episoden umfasst, abgeschlossen. Was soll da noch schiefgehen? Leider jedoch hat sich das „Designated Survivor“-Phänomen eingestellt, aber lest selbst:

Weiterlesen

Jury Duty – Die komplette Reality-Comedy (2023)

Durch diverse Besprechungen in Podcasts, und da wir momentan ohnehin keine gemeinsame halbstündige Serie im Programm haben, fand „Jury Duty“ den Weg in mein Programm. Die Serie stellt nicht nur eine inhaltliche Premiere dar, dazu später mehr, sondern auch was den Anbieter angeht, denn es ist die erste Serie, die ich über Amazon Freevee gestreamt habe, den werbefinanzierten, kostenlosen Dienst der Amazon-Welt. Ob sich das gelohnt hat, erfahrt ihr in diesem Artikel. 👨‍⚖️

Jury Duty | © Amazon Freevee

Jury Duty | © Amazon Freevee

„Die Truman Show“ trifft auf „The Office“

Die Prämisse von „Jury Duty“ ist simpel und effektiv zugleich: Es werden Geschworene einberufen und wir begleiten diese über den Verlauf einer Gerichtsverhandlung bis hin zur Urteilsfindung. Soweit der gewöhnliche Teil. Der ungewöhnliche ist, dass alle agierenden Personen (Geschworene, Angeklagte, Anwälte, Richter usw.) von Schauspieler*innen dargestellt werden und eine Rolle spielen, was ähnlich wirkt wie in einer Workplace-Comedy à la „The Office“. Eine Person (Ronald Gladden; im Bild oben rechts zu sehen) jedoch ist ein ganz normaler Typ, der denkt zum Geschworenen berufen worden zu sein. Also ein wenig das Versteckte-Kamera-Prinzip, nur dass die anwesenden Kameras damit erklärt werden, dass ein Dokumentarfilm über den Prozess gedreht wird. Ich konnte mir das Prinzip aus den Podcast-Berichten nicht wirklich gut vorstellen, doch es funktioniert letztendlich ziemlich großartig.

Ein großer Faktor ist auch noch Schauspieler James Marsdon (bekannt u.a. aus „X-Men“, „The Box“ oder „Sonic the Hedgehog“), der eine übertriebene Version von sich selbst spielt. Es ist schon ein Kunststück, dass all das so gut funktioniert. Im Rahmen einer rein fiktiven Serie, ist kein Handlungsstrang oder Moment komplett drüber oder ungewöhnlich. Im wahren Leben allerdings überschreitet „Jury Duty“ schon öfter die Grenze der Glaubwürdigkeit bzw. schrammt eng an dieser entlang. Wenn man sich das Setting stets wieder ins Bewusstsein ruft, dann kann man unglaublich viel Spaß mit der Show haben. Zudem habe ich etwas in dieser Form noch nie gesehen. Bei Versteckte-Kamera-Shows werden Protagonist*innen häufig vorgeführt bzw. Scherze auf ihre Kosten gemacht, doch hier wird Ronald als Held inszeniert, was ich außergewöhnlich wertschätzend fand. Noch ein Satz zum Freevee-Erlebnis: Auf knapp 30 Minuten Laufzeit kamen 45 Sekunden Werbung, was ich als nicht groß störend empfand.

Fazit

„Jury Duty“ bringt frischen Wind in die Serienwelt. Als fiktive Show wäre die Handlung vermutlich eher unspektakulär, doch im Rahmen der Fake-Reality-Prämisse macht die Serie wirklich enorm viel Spaß. Gerade auch weil die Showrunner unseren Helden nicht vorführen, sondern der Humor einzig und allein aus den absurden Situationen entsteht, in die er geworfen wird. Kann ich nur empfehlen: 9/10 (8.8) Punkte.

Die drei !!! – Staffel 1 (Serienbesprechung)

Nachdem wir von der „Karate Kid“-Fortsetzung „Cobra Kai“ alle verfügbaren Staffeln gesehen haben, war plötzlich unser Abendprogramm weggefallen. Die erste große Serie für die gesamte Familie. Wunderbar also, dass die Serienadaption von „Die drei !!! – Staffel 1“ brandneu auf Disney+ veröffentlich wurde. Ich hatte keine allzu großen Hoffnungen, fand ich die Filmadaption der Abenteuer der Jugenddetektivinnen zwar ganz nett, aber als ganze Serie schien mir das doch eher anstrengend zu werden. 🕵️‍♀️🔎

Die drei !!! | © Walt Disney

Die drei !!! | © Walt Disney

Einfach großartige Jugendunterhaltung

Ich bin begeistert. Wer hätte das gedacht? Klar bin ich über die letzten Jahre etwas abgestumpft, was deutsche Jugendkrimis angeht, doch dass ausgerechnet Disney mit „Die drei !!!“ die beste Version aller Jugendkrimis abliefert, hätte ich dann doch nicht zu hoffen gewagt. Da können weder die Filmadaptionen von „Fünf Freunde“, „TKKG“ oder von „Die drei ???“ mithalten. Was also macht „Die drei !!!“ in Serienform so gelungen? Es ist die geerdete Erzählweise und Inszenierung. Ruhig und klassisch werden die individuellen Fälle hier aufgerollt. Laut meinen Kindern sind diese auch recht nahe an den Buchvorlagen, was ich durchaus sympathisch finde. Das Setting wirkt einigermaßen realistisch und doch genau soweit überhöht, dass man den drei Detektivinnen ihre Arbeit auch abnimmt.

Wirklich toll finde ich die drei Hauptdarstellerinnen Purnima Grätz, Bella Bading und Lilith Johna, welche ihren Rollen wirklich Leben einhauchen, ohne so klischeehaft rüberzukommen, wie ihre Pendants im „Die drei !!!“-Film. Das liegt bestimmt auch an den deutlich gelungeneren Drehbüchern, die tatsächlich kleinere Krimis (teils mit leichtem Gruseleinschlag) sind. Humor und Liebe kommt natürlich nicht zu kurz, doch insgesamt ist das schon eine wirklich runde Sache. Ich habe mich immer gefreut, wenn wir zu den drei !!! zurückgekehrt sind und den Kids ging es genauso. Schon erstaunlich, wie gut diese Serie funktioniert. Sie trifft auch genau den Sweet-Spot zwischen Kinder- und Jugendunterhaltung und hat sowohl den Zwergofanten als auch das Zappelinchen komplett abgeholt, obwohl sie den Büchern inzwischen schon entwachsen ist.

Fazit

Nach der „Cobra Kai“-Lücke hatte ich so meine Zweifel, dass es ausgerechnet eine deutsche Jugendkrimiserie schaffen sollte, diese zu füllen. Aber „Die drei !!!“ hat das perfekt hinbekommen und ich habe wirklich jede Episode genossen, wobei sich die Staffel gegen Ende noch gesteigert hat. Noch begeisterter als ich waren jedoch meine Kinder, die sich kaum etwas mehr wünschen, als eine Fortsetzung der Serie. Das kann ich nur so unterschreiben: 8/10 (8.3) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 4

Die Fernsehabende der letzten zwei Wochen habe ich mit „Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 4“ verbracht. Wie bereits im Vorjahr keine Staffel, auf die ich händeringend gewartet hatte, aber da mich die Serie bisher stets gut zu unterhalten wusste, wollte ich mir auch das Finale nicht entgehen lassen. 🕵️‍♂️

Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 4 | © Amazon Prime Video

Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 4 | © Amazon Prime Video

Eine Serie im beständigen Wandel

Gefühlt hat „Tom Clancy’s Jack Ryan“ mit jeder Staffel einen kleinen Reboot durchgemacht. War die erste inhaltlich sehr überzeugend und hat ein durchaus differenzierteres Bild der Bedrohung gezeichnet, als ich dies erwartet hätte, ging die zwei Staffel einen klassischeren Weg, während sich die dritte Staffel (zu) nahe am aktuellen Weltgeschehen befand. Im nun finalen Jahr wird der Blick eher nach innen gewandt und Jack Ryan deckt eine Verschwörung innerhalb der CIA auf. Auch seine Figur hat mehrere Iterationen durchlaufen: War Ryan im ersten Jahr noch verletzlich und man bekam Einblicke in sein Privatleben, wurde seine Freundin im zweiten Jahr einfach ignoriert, was ich damals wirklich seltsam fand. In der vierten Staffel taucht sie plötzlich wieder auf und mit einem lapidaren Halbsatz wird erwähnt, dass sie wohl eine Pause eingelegt hatten. Aha. Ein wenig lazy writing ist das schon, doch insgesamt heiße ich die Rückkehr dieser Figur durchaus willkommen.

Die eigentliche Geschichte ist actionreich und durchaus packend erzählt. Allerdings fand ich sie teils unnötig kompliziert aufgebaut, was diverse Zusammenhänge angeht. Dabei ist das alles gar nicht so komplex, wie es zunächst erscheint. Im Gegensatz zur vorherigen Staffel ist die Geschichte auch wieder offensichtlicher im fiktiven Bereich angesiedelt, denn wenn Triaden und Kartelle im Hintergrund die CIA steuern, dann ist der Unterhaltungswert hier höher als bei einem möglichen Krieg auf europäischem Boden, wie noch in der dritten Staffel. Die Inszenierung ist erneut über jeden Zweifel erhaben und es geht teils ganz gut zur Sache. John Krasinski überzeugt mich nach wie vor in dieser Rolle und ich finde es fast etwas schade, dass dies wohl sein letzter Auftritt als Jack Ryan war. Für mich insgesamt eine sehr unterhaltsame Staffel, die ruhig, wie die vorhergehenden drei Staffeln auch, acht anstelle von nur sechs Episoden hätte haben dürfen:

  1. „Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 1“ (8.8 Punkte)
  2. „Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 3“ (8.4 Punkte)
  3. „Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 4“ (7.8 Punkte)
  4. „Tom Clancy’s Jack Ryan – Season 2“ (7.7 Punkte)

Fazit

Insgesamt bietet „Tom Clancy’s Jack Ryan“ in der finalen Staffel wieder einen bombastisch inszenierten Agententhriller. Dabei wird das Rad nicht neu erfunden, doch wenn ihr gerne in diesem Genre unterwegs seid, dann solltet ihr euch die Serie nicht entgehen lassen: 8/10 (7.8) Punkte.