Letztendlich sind wir dem Universum egal (David Levithan)

Schon seit mir „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ bei einer Besprechung der Ergothek aufgefallen ist, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Kurz darauf hatte es meine Frau zufällig gekauft, woraufhin es direkt auf meine Liste der fünf Bücher, die ich 2017 lesen möchte gewandert ist. Nun bin ich damit durch und lasse die Geschichte Revue passieren. Eine ungewöhnliche Geschichte, eine Geschichte mit Konzept. Doch was hat David Levithans Roman tatsächlich über seine außergewöhnliche Prämisse hinaus zu bieten?

Jeden Tag ein anderes Leben

Normalerweise spare ich mir ja die Zusammenfassung des Inhalts und beschränke mich auf den Eindruck, den das Buch bei mir hinterlassen hat. Hier jedoch möchte ich aber wenigstens kurz auf die Geschichte von A eingehen, der jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht und somit jeden Tag ein anderes Leben lebt. Da der Protagonist selbst Jugendlicher ist, sind auch die Personen, in die er Tag für Tag schlüpft, in diesem spannenden Lebensabschnitt verortet. Auch wenn sich die unterschiedlichen Leben in manchen Aspekten durchaus ähneln, so gibt es teils doch eklatante Unterschiede. Interessant wird die Geschichte als sich A verliebt und Rhiannon von seinem unglaublichen Leben erzählt. Der Versuch eine Beziehung aufzubauen, die länger als nur einen Tag andauert, ist der Kern des Romans. Darüber hinaus schneidet David Levithan noch viele andere Themen an, was „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ zu einem wirklich famosen Jugendbuch macht.

Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Leben driftet A einerseits ohne Anker durch die Welt, andererseits hat er auch eine wunderbar freie Perspektive auf Sexualität und Geschlechterrollen. A ist weder weiblich noch männlich und fühlt sich in beiden Geschlechtern zu Hause. Ein in dieser Hinsicht wirklich erfrischend unkomplizierter Held, gerade in einem Jugendbuch. Den unzähligen Körpern, die unsere Hauptfigur durchwandert, und von denen jeder einzelne eine ganz eigene Geschichte besitzt, steht der behutsame Aufbau der Beziehung zu Rhiannon gegenüber. Auch hier ist es sehr erfrischend wie anders und gleichzeitig doch bekannt die Liebesgeschichte wirkt. A und Rhiannon haben einerseits mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als der Standard-Teenager, die emotionale Basis bleibt jedoch stets nachvollziehbar und kann leicht auf die eigenen Erfahrungen transferiert werden.

Fazit

Ich habe „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ wirklich sehr gerne gelesen und A unglaublich gerne bei seinen unsteten Abenteuern begleitet. Am Ende gibt es keine Erklärungen, nur einen vorsichtigen Blick auf eine mögliche größere Geschichte. A bleibt seinen (oder ihren) Prinzipien jedoch treu und handelt entgegen aller erwartbaren Klischees, was mir – trotz des scheinbar unbefriedigenden Ausgangs – ziemlich imponiert hat. Ein tolles Buch: 9/10 Punkte.

Hast du den Nachfolgeroman „Letztendlich geht es nur um dich“ gelesen? Dann freue ich mich ganz besonders über einen Kommentar samt persönlicher Einschätzung… 🙂

13 Gedanken zu “Letztendlich sind wir dem Universum egal (David Levithan)

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