Dune – OT: Dune: Part One (2021) (WS1)

Die Kinder sind heute für einen Chorauftritt ausgeflogen, den sich Frau bullion und ich erst am Samstag anschauen werden. Folglich waren wir bereit für einen Filmabend ohne Kinder. Bevor es für mich übernächste Woche in den Nachfolger geht, wollte ich mich noch einmal „Dune“ zuwenden. Denis Villeneuves Sci-Fi-Epos hatte mir vor drei Jahren im Kino ausgesprochen gut gefallen und ich hatte auch nicht die Befürchtung, dass sich dies inzwischen geändert hat. 🪱

DUNE (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

DUNE (2021) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Beim zweiten Mal fast noch beeindruckender

Seit meiner ersten Sichtung von „Dune“ hat sich eine Tatsache geändert: Ich habe inzwischen die Vorlage von Frank Herbert komplett gelesen. Das Buch war sehr interessant, doch fand ich den ersten Teil der Geschichte deutlich gelungener. Deshalb bin ich auch sehr gespannt auf die filmische Fortsetzung von Denis Villeneuve. Erste Kritiken überschlagen sich regelrecht und der Film soll noch besser sein als dieser erste Teil. Das macht mich mehr als nur neugierig und ich freue mich schon sehr auf den Kinobesuch in zwei Wochen. Was das Lesen des Buches auch noch bewirkt hat: Ich hatte im Kopf, dass „Dune: Part One“ deutlich weiter in der Handlung voranschreitet als der Film dies tatsächlich tut. Da habe ich wohl in Gedanken schon das Buch weitergesponnen. Schon interessant, dass ich dieses letztendlich noch präsenter im Kopf hatte, als Denis Villeneuves beeindruckende Adaption.

Audiovisuell ist „Dune“ eine Hochgenuss. Man könnte sich jedes Bild einrahmen und an die Wand hängen. Denis Villeneuves Stil ist unverkennbar und trotz fantastischer Elemente, erzähl der Regisseur seinen „Dune“ doch eher realistisch. Hinzu kommen fast schon religiös anmutende Bilder, die durch einen choralen Score unterlegt werden. Diese Mischung ist äußerst faszinierend und prägt Arrakis und die angebundenen Welten. Inhaltlich passt die Inszenierung zu der sich anbahnenden Erlösergeschichte bzw. dem heiligen Krieg der daraus entstehen wird. Ein wirklich rundes Paket, das in seiner bedeutungsschwangeren Perfektion manchmal fast schon zu schwer wiegt. Als Kontrast sollte ich nun wirklich noch einmal David Lynchs Adaption „Dune: Der Wüstenplanet“ sehen, der sich ebenfalls in meiner Sammlung befindet:

Fazit

Falls „Dune: Part Two“ wirklich so gut wird, wie man vielerorts lesen kann, dann ist Denis Villeneuve mit seinem Zweiteiler ein Sci-Fi-Meilenstein gelungen. Nicht immer leichte Kost, doch in jeder Hinsicht imposant. Kritikpunkte habe ich kaum: Teils fehlt mir der emotionale Zugang und der Film wirkt manchmal zu bedeutungsschwanger. Das kratzt aber nicht viel am extrem positiven Gesamteindruck: 9/10 Punkte.

7 Gedanken zu “Dune – OT: Dune: Part One (2021) (WS1)

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  2. Ich habe gerade meine dritte Sichtung von „Dune: Part One“ vollendet. Und meine Wahrnehmung ist weitgehend die gleiche wie bei den ersten beiden. Das sieht alles super wertig und beeindruckend aus, die Schauspieler sind solide bis gut und manche Elemente wurden hier auf sinnvolle Art neu hinzugefügt (z.B. die verschiedenen Sprachen). Aber inhaltlich funktioniert das für mich nur bedingt. Die Bedeutung von Spice wird in einer einzigen (!) Szene erwähnt. Dafür gibt es gefühlt 25.000 Visionen von Chani. Man stelle sich vor, im ersten Teil von „Herr der Ringe“ käme der Eine Ring nur einmal kurz vor und ständig würde Aragorn von Arwen träumen. Man könnte meinen Denis Villeneuve hat eine Obsession für die SEHR kindlich aussehende Zendaya. Den von Hans gezimmerten Score fand ich beim ersten Mal noch toll, aber heute irgendwie redundant, weil er nur ca. drei Motive aufbietet und ansonsten den üblichen Bombast auffährt.
    David Lynchs „Dune“ (1984) mag zwar im letzten Drittel gehetzt sein, aber hat eine wundervoll düster-dreckig-surreale Atmosphäre, welche der teils sterilen Villeneuve-Version irgendwie abgeht. Und die dreiteilige Miniserie „Dune“ (2000) von John Harrison funktioniert vom Pacing her besser und entwickelt die Figuren gut, auch wenn sie kein Kinoformat hat.
    Dennoch freue ich mich auf die Sichtung von „Dune: Part Two“.

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    • Eine interessante Einschätzung! Wie war das denn im Lynch-Film mit dem Spice? Ich hatte bei Villeneuve schon immer das Gefühl, dass es stets präsent ist und das Leben aller bestimmt (auch wenn es mal wieder nur durchs Bild geflirrt ist oder in einem Nebensatz erwähnt wurde). Die Visionen von Chani fand ich gar nicht so übertrieben; eher als emotionalen Anker für Paul. Als Vergleich muss ich den Lynch-Film noch einmal sehen, der bestimmt dreckiger und ungewöhnlicher ist, aber ob ich ihn letztendlich besser finde? Wird sich zeigen.

      Die TV-Serie von 2000 mag inhaltlich besser sein, doch sieht sie so billig aus mit ihren Leinwandhintergründen, dass ich mir die wohl nicht noch einmal anschauen kann.

      Bin gespannt, was wir zu Teil 2 sagen. 🙂

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      • In den anderen Adaptionen ist die Bedeutung des Spice für die Raumfahrt allgegenwärtig.
        Die Verfilmung von David Lynch erscheint übrigens Ende März in einer neuen BluRay-Edition /4K und insgesamt 5 Discs, inkl. „Spicediver Fanedit“):

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      • Diese Edition (aber nur die 3-Disc-Variante) habe ich in der Sammlung; mir war der Aufpreis für den Spicediver-Cut zu hoch, zumal dieser auch nur in 720p vorliegt. Dann lieber der Kinocut in 4K. Und du hast recht: Spice für die Raumfahrt wird hier nur in ein paar Sätzen erwähnt. Fand ich aber nicht schlimm, was aber vielleicht daran liegt, dass ich das Buch gelesen habe und die Lücken gut füllen kann (aber selbst da ist das kein Riesending, außer der Tatsache an sich).

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