Ich bin spät zur Party. Inzwischen hat alle Welt schon die Fortsetzung der Hype-Serie der letzten Jahre gesehen. Aber ich hatte es nicht eilig und wollte warten, bis auch der Abschluss der Serie verfügbar ist. Doch zunächst zu „Squid Game – Staffel 2“, einer Fortsetzung, die es wohl nicht unbedingt gebraucht hätte, die aber unabwendbar war. Wie ich diese denn fand? Das lest ihr hier… 🦑

Squid Game – Staffel 2 | © Netflix
Nötige Kapitalismuskritik (mit der Brechstange)
Habe ich mich in der Besprechung der ersten Staffel von „Squid Game“ über den Hype und mein Unverständnis über diesen ausgelassen, so habe ich bei den Fortsetzungen keinen so großen Hype erlebt. Hier und da eine Besprechung, aber insgesamt eher reduziert. Das mag aber auch an meiner Wahrnehmung liegen. Da ich bei Hypes eher skeptisch bin, war ich vor immerhin vier Jahren(!) sehr positiv überrascht von der Serie. Eine Fortsetzung stand damals, wenn ich mich recht entsinne, noch in den Sternen. Tatsächlich hatte ich aufgrund des Erfolgs allerdings fest damit gerechnet. So sind wir nun also bei der zweiten Staffel angekommen, in der Seong Gi-hun, der Gewinner der ersten Staffel, versucht die Hintermänner der Spiele zu konfrontieren. Ihm stehen viele Ressourcen (Geld) zur Verfügung, doch bleibt ihm keine andere Möglichkeit, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten, als erneut an den Spielen teilzunehmen. Soweit die etwas hingebogen wirkende Prämisse.
Im Gegensatz zur ersten Staffel gibt es ein paar neue Aspekte: Wir begleiten auch eine der Wachen und bekommen damit mehr Einblick in diesen Teil der Spiele. Keine Überraschung: Auch die Wachen werden von Geld gelockt und letztendlich spielen die Reichen der Gesellschaft die Armen gegeneinander aus. Weiterhin können die Teilnehmer:innen nun nach jedem Spiel abstimmen, ob sie weiterspielen wollen. Ein simpler Mehrheitsentscheid, der jedoch eine spannende neue Ebene in die Spiele bringt. Sprich den verhärteten Konflikt der unterschiedlichen Parteien untereinander. Seong Gi-hun dagegen versucht den Groll und die Aggression Richtung oben zu lenken. Ohne Erfolg. Die Spiele selbst sind erneut simpel gehalten. Ich fand sie in der ersten Staffel irgendwie packender. Die Dynamik der Figuren untereinander ist weiterhin der spannendste Aspekt. Überflüssig fand ich dagegen den Handlungsstrang außerhalb der Spiele, der vermutlich nur ein Setup für das Finale war. Hoffe ich zumindest.
Fazit
Wie zu erwarten kann die zweite Staffel von „Squid Game“ nicht an die erste anschließen. Weder vom Hype her gesehen, noch von der Qualität. Dennoch funktioniert auch die zweite Staffel für mich weiterhin sehr gut. Die Botschaft ist klar und deutlich und heute wichtiger denn je. Einerseits zwar plakativ, andererseits aber vermutlich noch zu subtil, wenn man sich unsere Gesellschaft so anschaut. Aber ich schweife ab. Ich hatte viel Spaß mit der zweiten Staffel und bin nun gespannt auf das Finale: 8/10 (7.7) Punkte.







