Es ist vorbei. Mein vorerst letzter Besuch in Dillon. Während ich über die vergangenen vier Monate beinahe täglich in der texanischen Kleinstadt vorbeigeschaut habe, breitet sich nun nach der Sichtung von „Friday Night Lights – Season 5“ eine gewisse Leere aus. Das war es nun? Nie wieder an einem Training von Coach Taylor teilnehmen? Nie mehr Panthers vs. Lions? Es ist wirklich unfassbar, wie sehr mir diese Serie und ihre Charaktere ans Herz gewachsen sind. Ich hoffe nach diesem Eintrag habt auch ihr den Wunsch nach Dillon, Texas zu reisen. Es lohnt sich!
Wie bereits in den vorangegangenen Staffeln muss man als Zuschauer auch in diesem Jahr von einigen liebgewonnenen Figuren Abschied nehmen. Bereits in der ersten Episode verlassen uns Landry, Tim und Julie – wie man es von „Friday Night Lights“ kennt, sind dies jedoch keine Abschiede für immer. Es gibt immer wieder Begegnungen mit der Vergangenheit, die glücklicherweise nie aufgesetzt und gezwungen wirken. Das damit geschaffene Serienuniversum ist glaubwürdig und wirkt in der Realität verankert. Emotional darf man sich somit auch auf einige wirklich ergreifende Szenen gefasst machen. Großartig geschrieben, inszeniert und gespielt.
Rein inhaltlich knüpft das finale Jahr in Dillon ziemlich übergangslos an die vierte Staffel an. Kein erneuter Reboot, aber auch kein Status quo. Eine konsequente Weiterentwicklung aller Handlungsstränge, die – besonders gegen Ende – für alle Figuren interessante Möglichkeiten eröffnet, was letztendlich ein absolut stimmiges Gesamtbild im Hinblick auf das Finale liefert. Für mich bildet die fünfte Staffel somit das Highlight dieser ohnehin schon großartigen Serie:
- „Friday Night Lights – Season 5“ (9.6 Punkte)
- „Friday Night Lights – Season 3“ (9.4 Punkte)
- „Friday Night Lights – Season 4“ (9.2 Punkte)
- „Friday Night Lights – Season 1“ (9.0 Punkte)
- „Friday Night Lights – Season 2“ (8.4 Punkte)
Zur absoluten Höchstform läuft die Serie in ihren letzten Episoden auf. Speziell das Finale ist Serienkino in Perfektion. Mitreißend, höchst emotional und allen Charakteren gerecht werdend. Dies ist umso bemerkenswerter, schaffen es die meisten Serien doch nicht ihre treuen Zuschauer mit einem befriedigenden Ende wieder in die Realität zu entlassen. Das Finale von „Friday Night Lights“ ist perfekt in jeder Hinsicht: es erzählt neue spannende Geschichten, führt alle offenen Handlungsstränge zu Ende und lässt uns Zuschauer von jeder einzelnen auch nur annhähernd wichtigen Figur Abschied nehmen. Für mich wohl das bisher beste Serienfinale, das ich jemals sehen durfte.
Es ist mir schon lange nicht mehr so schwer gefallen, von einer Serienwelt bzw. deren Charakteren Abschied zu nehmen. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten seit „The West Wing“ keine bessere Serie gesehen zu haben. Somit reiht sich „Friday Night Lights“ in die elitäre Riege meiner Lieblingsserien ein. Ich werde sie vermissen und hoffe sehnlichst, dass Jason Katims Nachfolgeserie „Parenthood“ baldmöglichst eine entsprechende DVD-Verwertung erfährt und uns noch ein paar Jahre erhalten bleibt. Ein wirkich ganz besonders Serienerlebnis: 10/10 (9.6) Punkte.
Prädikat: Lieblingsserie
Wow, das klingt sehr begeistert. Wobei 4-5 Staffeln und dann Schluss keine schlechte Idee ist, die wenigsten Serien vertragen mehr Staffeln in meinen Augen…
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Das soll auch sehr begeistert klingen. Die Serie ist wirklich außergewöhnlich gut geschrieben und mitreißend inszeniert. Auch wenn ich gerne mehr gesehen hätte, so war es doch der richtige Zeitpunkt aufzuhören – und es hat sich auch gezeigt, dass 13 Episoden oft besser funktionieren, als 22 oder mehr Episoden pro Staffel.
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Also mehr das britische Modell, mit kürzeren Staffeln, find ich gut.
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Ja, wobei mir die britischen 6 Episoden meist doch zu wenig sind. Inzwischen finde ich so 10 bis 13 Episoden am besten, um eine Geschichte zu erzählen. Mag aber auch an den Serien liegen, die dieses Modell verwenden… 😉
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Wenn du so auf Jason Katims abfährst, solltest du dir mal „Roswell“ (dann allerdings aus UK zwecks Preis) zulegen. Hat nur 3 Staffeln (auch wenn die Dritte qualitativ wegen der Cancellation abbaut).
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Hatte ich mir nach deinem letzten Hinweis schon in den Warenkorb gelegt. Wartet noch darauf, dass ich mal wieder eine UK-Bestellung tätige. Ist auf jeden Fall fest vorgemerkt!
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Bist du ein großer American Football-Fan, bullion oder muss man das nicht sein, um die Serie zu mögen?
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Muss man nicht sein, war ich vorher auch nicht :>
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Über die Laufzeit der Serie fand ich die Football-Szenen dann irgendwie doch sehr mitreißend! 😀
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Ich habe mit Sport im TV, also auch US-Sport, so gar nichts am Hut. Kann selbst Fußball nichts abgewinnen. Dennoch war die Serie für mich eine Offenbarung. In meiner Kritik zur ersten Staffel habe ich das noch ein wenig ausgeführt.
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Mir fiel es auch schwer Abschied zu nehmen … Leider gibt es immer noch keine DVD oder Blu-ray Veröffentlichung
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Zumindest auf DVD und in UK gibt es die Serie inzwischen doch. Dort habe ich auch meine Box her, hat damals so 28 Pfund gekostet und war jeden einzelnen Cent wert. Den tollen Südstaaten-Slang kann ich mir nun auch wirklich nicht in der Synchro vorstellen, daher meine dickste Empfehlung!
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Ich habe auch geseufzt, als der finale Abspann lief. 🙂 Mir hat vor allem das Kleinstadtfeeling gefallen, mit dem mit auch schon „Gilmore Girls“ und „Eureka“ fesseln konnten. Solch ein Setting verstärkt das Abschiedsgefühl immer.
Und wie stehst Du jetzt zu einem (wahrscheinlich nie erscheinenden) Abschluss-Kinofilm, nachdem Du die ganze Serie kennst? Das Ende ist ja extremst dafür geeignet, allerdings finde ich den Abschluss so gelungen, dass ich einem Film eher skeptisch gegenüberstehe. So wie es geendet hat, war das ein würdiger Abschluss.
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Ich mag so Kleinstadtsetting auch sehr gerne, wenngleich Stars Hollow viel märchenhafter und Eureka viel abgefahrener war. Kennst du sonst noch Serien, die solch ein Setting haben?
Abschluss-Kinofilm. Hmm. Einerseits würde ich die Charaktere noch einmal gerne sehen, andererseits ist das Ende so unglaublich rund, dass es einfach kein Weitererzählen ihrer Geschichten benötigt. Anschauen würde ich ihn mir dennoch. Natürlich. Texas forever!
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Fandest du es sogar besser als Six Feet Under? Würde mich doch sehr wundern. Also an SFU kommt bei mir so garnix ran.
btw. kommt jetzt wo du mit FNL durch bist The Wire?
@phyXius: Kennst du Everwood? Hat auch dieses Kleinstadtfeeling.
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Ja, ich fand es sogar besser als SFU, das zweifellos auch sehr gut war. Mich hat FNL in dieser Hinsicht mehr berührt, weil es echter und weniger inszeniert war (natürlich musste ich auch beim SFU-Ende heulen, aber da hatten mich die Episoden zuvor schon mehr getroffen).
Vor „The Wire“ kommen noch ein paar kleinere Projekte, z.B. die dritte „Game of Thrones“-Staffel und vielleicht „House of Cards“. Danach dann wohl „The Wire“ oder aber „Deadwood“. Mal sehen.
„Everwood“ kenne ich rudimentär aus dem TV. Fand ich auch immer recht nett, wenngleich ich auch keine Arztserien (ist da nur Nebenhandlung, ich weiß) mag.
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Das überrascht mich jetzt aber wirklich. Hätte ich nicht gedacht. Was findest du denn an Six Feet Under „zu“ insziniert? Gerade der Punkt das bei Six Feet Under die komplette letzte Staffel so gut ist find ich nochmal besonders stark. Gute Finals haben viele Serien, aber wirklich runde letzte Staffeln gibts schon seltener. Also für mich ist Six Feet Under was die Charaktere angeht mit das stärkste was ich jemals gesehen habe. So stark wie mit den Fishers hab ich nur mit ganz wenigen Charakteren wirklich mitgefühlt. Da kommen für mich max. noch eine handvoll Lost oder The Wire Charaktere sowie Gil Grissom aus CSI ran.
Everwood finde ich persönlich genial. Hat schon auch son leichten Teen-Einschlag, aber längst nicht so stark wie andere reine Teen-Serien. Außerdem wirken die Teenager dort wesentlich erwachsener als in anderen Serien. Ist auch nicht wirklich ne Arztserie. Ok, es gibt immer mal zwischen drin hier und da ne kleine Nebenhandlung, aber mehr auch nicht. Ist mit SIx Feet Under zuvergleichen und dem Bestatterkram. Wenn nicht der Arztanteil bei Everwood sogar noch geringer ist. Charaktere find ich ziemlich genial, besonders wenn man die ersten paar Folgen durch hat und die Serie sich etwas entwickelt hat. Für Leute die auf son Kleinstadtzeug oder realistische Charakterentwicklung stehen absolut zu empfehlen. Vorallem auch nicht so versext wie andere Serien dieser Art wo es jede 2. Folge nur darum geht wer jetzt gerade mit wem usw. Ist noch dazu vom Autor von Brothers and Sisters und das hat dir ja auch gefallen. Egal ob Deadwood oder The Wire, wünsche dir viel Spaß.
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Versteh mich nicht falsch: Ich fand die finale SFU-Staffel richtig gut! Besonders der Handlungsstrang um Nate hat mich wirklich, wirklich mitgenommen. Von der letzten Episode hatte ich mir einfach mehr erwartet, zumal die letzten paar Minuten genauso abgelaufen sind, wie ich mir das vorgestellt hatte – nur irgendwie kitschiger inszeniert. Dennoch sehr gelungen, aber im direkten Vergleich (so man beide Serien überhaupt vergleichen kann) fand ich FNL einfach runder. Auch die Charaktere in der Serie stehen denen in SFU, meiner Meinung nach, in nichts nach.
„Everwood“ rückt nun defintiv höher auf meinem Radar. Klingt wirklich gut, was du schreibst, und was ich damals gesehen hatte, fand ich auch schön. Erwachsen wirkende Teenager mochte ich ja schon in „Dawson’s Creek“ – für mich also durchaus ein Pluspunkt… 😉
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