Game of Thrones – Season 8

Zurzeit habe ich einen Lauf: Erst sehe ich nach acht Monaten endlich „Avengers: Endgame“ ohne davor einen Spoiler gelesen zu haben, dann schaffe ich es tatsächlich zu „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ ins Kino und nun habe ich auch noch „Game of Thrones – Season 8“ abgeschlossen. Ebenfalls ohne Spoiler. Es ist unfassbar. Drei popkulturelle Großereignisse, die mehr oder weniger befriedigend zu Ende gegangen sind. Gerade die achte Staffel von „Game of Thrones“ hat viel Schelte abbekommen. Umso mehr freue ich mich, dass ich das Finale durchaus mochte… ⚔🐉🔥 Spoiler sind zu erwarten.

Game of Thrones – Season 8 | © Warner Home Video

Game of Thrones – Season 8 | © Warner Home Video

Eine Staffel mit beeindruckenden Höhepunkten

Was war das für ein Hype! Selbst bei mir auf der Arbeit gab es ein Tippspiel mit der Frage, wer denn am Ende auf dem Iron Throne sitzen würde. Als ich 2011 mit der ersten Staffel Westeros bereiste, war die Serie außerhalb von Fantasy- und Buch-Fans noch kein sonderlich großes Ding. Ende 2011 hatte ich dann auch George R. R. Martins Vorlage gelesen und der Veröffentlichung von „A Dance of Dragons“ entgegen gefiebert. In der Zwischenzeit ist die HBO-Serie durch die Decke gegangen und hat sogar ihre literarische Vorlage überholt. Ein wahres Phänomen, das inzwischen ein extrem breites Publikum erreicht hat. Für mich hat die Serie ihre Qualität bisher halten können. Umso erstaunter war ich, dass über das Finale kaum ein gutes Wort zu lesen war. Wobei ich auch zugeben muss, mich dem Thema, aufgrund der Angst vor Spoilern, bisher nur sehr vorsichtig genähert zu haben.

Vor dem Start der letzten Staffel, hatte ich mir noch einmal das Finale der siebten Staffel angesehen, um besser in die Geschichte reinzukommen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ich richtig heiß darauf, nach Westeros zurückzukehren. Und ja, die Begeisterung sollte anhalten: Die ersten beiden Episoden, noch in Standardlänge, haben wunderbar ruhig und mit vielen Charaktermomenten auf die große Schlacht hingeführt. Speziell die Atmosphäre direkt vor dem Kampf in „A Knight of the Seven Kingdoms“ mochte ich sehr. Dann bricht „The Long Night“ mit einer extremen Wucht auf uns Zuschauer und die Charaktere herein. Selten habe ich eine ausgewälzte Schlacht so gut inszeniert gesehen, ohne dass es langweilig wird. Auch das Ende fand ich befriedigend, denn schließlich wurde schon seit acht Staffeln darauf hingearbeitet. Das Gefühl der Bedrohung und Ausweglosigkeit war stets zu spüren. Zudem gibt es großartig gefilmte Drachenkämpfe. Fantasy-Herz, was willst du mehr? „The Last of the Starks“ stellt schließlich die Schachfiguren für das große Finale auf…

Ein konsequentes und interessantes Finale

Bevor es jedoch soweit ist, gibt es mit „The Bells“ wohl eine der anstrengendsten Episoden der ganzen Serie zu sehen. Alles fällt auseinander. Alle Hoffnungen und Pläne. Gespiegelt wird diese Erkenntnis, gerade bei Tyrion und Jon Snow, durch die tatsächliche Zerstörung, mit der Daenerys mit Drogon King’s Landing in Schutt und Asche legt. Das ist ziemlich bitter und geschieht vielleicht schneller als gedacht, doch wurde dieser Ausbruch an Gewalt bereits über die gesamte Staffel angekündigt. In „The Iron Throne“ liegt dann auch alles in Scherben: Nicht nur King’s Landing, sondern auch die Beziehungen der Charaktere untereinander.

Der Tod von Daenerys‘ kam für mich tatsächlich überraschend und ich hätte mir ein anderes Ende erwartet. Gewünscht sowieso, aber schließlich ist das „Game of Thrones“, so dass ein klassisches Happy End ohnehin undenkbar schien. Ich hätte erwartet, dass Daenerys am Ende tatsächlich auf dem Iron Throne sitzt und das Spiel um eben diesen einfach in die nächste Runde geht. Ein sehr offenes Ende also. Mit Bran the Broken als König von Westeros wirkt das Finale abgeschlossener und ein wenig positiver. Dennoch sitzt Jon Snow nicht als strahlender Held auf dem Thron und wirklich ein Erfolg ist der Tod von Daenerys auch nicht. Am Ende sehen wir die vier verbleibenden Starks in ihren neuen Rollen. Wer hätte das noch vor ein paar Staffeln gedacht? Kein perfektes Finale, doch irgendwie auch konsequent und interessant. Bestimmt hätte man sich mit so mancher Entwicklung mehr Zeit lassen können, doch mochte ich auch die Unausweichlichkeit, mit der die Geschichte in dieser Staffel vorangeschritten ist. Am Ende hat der zögerliche und harmoniebedürftige Jon Snow tatsächlich gehandelt.

Auch wenn ich das Gesehene noch ein wenig verarbeiten muss, so weiß ich jedoch bereits, dass ich auch die finale Staffel von „Game of Thrones“ sehr mochte. Ja, selbst das endgültige Finale:

  1. „Game of Thrones – Season 5“ (9.7 Punkte)
  2. „Game of Thrones – Season 6“ (9.7 Punkte)
  3. „Game of Thrones – Season 2“ (9.6 Punkte)
  4. „Game of Thrones – Season 7“ (9.6 Punkte)
  5. „Game of Thrones – Season 3“ (9.5 Punkte)
  6. „Game of Thrones – Season 4“ (9.5 Punkte)
  7. „Game of Thrones – Season 1“ (9.5 Punkte)
  8. „Game of Thrones – Season 8“ (9.2 Punkte)

Mein Fazit zu 8. Staffel von „Game of Thrones“

Für mich geht mit dieser finalen Staffel von „Game of Thrones“ eine zehnjährige Reise zu Ende. Zumindest so lange, bis George R. R. Martin endlich „The Winds of Winter“ fertig geschrieben hat. Acht Staffeln und fünf Bücher. Das ist eine lange Zeit, um in eine Welt einzutauchen. Auch wenn es nicht perfekt war und meinen Erwartungen im Detail entsprochen hat, so mochte ich das teils epische, teils ruhige Finale doch sehr. Für mich ein äußerst gelungener Abschluss dieser langen Reise: 9/10 (9.2) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Chernobyl – Die komplette Serie (2019)

Inzwischen ist der Hype um die Miniserie fast schon wieder verflogen. Höchste Zeit also, dass auch ich mich endlich der Sichtung von „Chernobyl“ widme. Aufgrund der extrem positiven Kritiken, waren die Erwartung hoch. Sehr hoch. Fast schon nicht mehr messbar. Wie die alles zerstörende Strahlung. Ob auch mich die Serie außergewöhnlich stark mitreißen konnte und somit zur besten Serie aller Zeiten wurde, lest ihr in der folgenden Besprechung… ⚡⚛⚡

Chernobyl (2019) | © Polyband

Chernobyl (2019) | © Polyband

Meine persönlichen Erinnerungen an Tschernobyl

Ich kann mich noch recht gut an die Katastrophe von Tschernobyl erinnern. Damals war ich 5 Jahre alt und weiß noch ziemlich genau, wie geschockt meine Eltern waren. Natürlich habe ich die Hintergründe nicht genau verstanden, doch es war für mich das auslösende Ereignis, warum ich Atomkraft bis heute extrem kritisch sehe. Akut hat es für mich damals bedeutet, nicht zum Spielen nach draußen zu dürfen. Schon gar nicht in den Sandkasten. Noch Jahre danach ist das Thema immer wieder dann aufgekommen, wenn Pilze auf dem Speiseplan standen, da gewisse Pilzarten bis heute radioaktiv belastet sind. Das Unglück von Tschernobyl gehört zu meinen spezifischen Kindheitserinnerungen, genauer auseinandergesetzt habe ich mich damit jedoch nie.

Mein Bezug zu der Katastrophe war demnach entsprechend diffus und sehr durch meine persönliche Perspektive geprägt. Spätestens mit dem Unglück von Fukushima sind die Erinnerungen wieder präsenter geworden. Nun also die Katastrophe in einer mehr oder minder leicht verdaulichen Unterhaltungsserie. Wer hätte gedacht, dass dieser Ansatz so gut funktioniert? Und können wir in Zukunft noch mehr Katastrophen in Serienform erwarten? Oder ist „Chernobyl“ besonders, weil die Katastrophe so sehr in unserem kollektiven Bewusstsein verankert ist?

Real wirkender Katastrophen-Horror

Mich erinnert die dramaturgische Aufbereitung der Katastrophe ein wenig an David Simons „The Wire“. Zwar gibt es Personen, die im Fokus der Geschichte stehen, jedoch werden in den unterschiedlichen Episoden stets neue Perspektiven eingebracht. Wenn sich in der zweiten Staffel von „The Wire“ der Fokus z.B. auf den Hafen von Baltimore verlagert, nimmt sich „Chernobyl“ in der vierten Episode den Liquidatoren an, die in der verstrahlten Zone die Tiere erlegen. In einer anderen Episode stehen u.a. die Bergbauarbeiter im Mittelpunkt, welche die Sicherungsmaßnahmen gegen die Kontamination des Grundwassers durchführen. Eine Wahl haben sie nicht.

Durch diese erzählerische Vielfalt bekommen wir als Zuschauer ein gutes Gesamtbild über alle Elemente der Katastrophe. In der letzten Episode läuft schließlich alles zusammen, es gibt endlich Erklärungen und auch emotional wird die Geschichte noch einmal verarbeitet. Gerade die dokumentarischen Aufnahmen der letzte 10 Minuten haben mich so richtig mitgenommen. Wahnsinn. So sehr sogar, dass ich mich gefragt habe, ob eine Doku-Serie nicht der noch gelungenere Weg hätte sein können, um sich dem Unglück von Tschernobyl retrospektiv zu nähern. Gefilmtes Material scheint ja ausreichend vorhanden zu sein.

Fazit

Es ist nicht wirklich überraschend, dass auch mich „Chernobyl“ sehr gepackt hat. Zweifellos eine beeindruckende Serie. Aber die beste Serie aller Zeiten? Soweit würde ich nicht gehen. Einige Szenen schienen mir doch sehr dramaturgisch aufbereitet, was im Rahmen einer TV-Serie natürlich Sinn macht. Gerne hätte ich eine ausführliche dokumentarische Aufarbeitung des Themas gesehen. Jedoch ist „Chernobyl“ auch als inszeniertes Drama eine herausragende Serie, die in ihrem Genre alles aus der tragischen Geschichte herausholt. Sehr empfehlenswert: 9/10 (9.2) Punkte.

Vinyl – Die komplette Serie (Staffel 1)

Nach dem letzten großen Serienmarathon habe ich mich einmal wieder einer kürzeren Show zugewandt, die mit 10 Episoden auch mehr oder weniger abgeschlossen ist. „Vinyl“ war 2016 neben „Westworld“ einer der großen HBO-Neustarts und konnte mit großen Namen wie Mick Jagger, Martin Scorsese und Terence Winter aufwarten. Letztere hatten mit „Boardwalk Empire“ bereits abgeliefert. Wieso floppte „Vinyl“ also und lohnt sich die Sichtung trotz der frühen Absetzung? 📀🎵🎸

Vinyl | © HBO

Vinyl | © HBO

Sex, Drugs & Rock’n’Roll (and More Drugs)

Bereits die erste Episode sprengt mit knapp 120 Minuten jegliche Grenzen. Wow. Inszeniert von niemand geringerem als Martin Scorsese fühlt man sich sogleich wie in einer musikalischen Variante von „Casino“ versetzt. Obwohl einerseits viel passiert und sich andererseits auch viel Zeit gelassen wird, sind die 10 Episoden wie im Fluge vergangen. Ich habe mich komplett abgeholt gefühlt und jede Sekunde dieser herrlich altmodischen Inszenierung genossen. Auch im weiteren Verlauf hat mich die Serie sehr an das klassische Gangsterkino von Scorsese und Co. erinnert: Erzählt wird eine typische Rise-and-Fall-Geschichte, nur dass wir erst kurz vor dem Fall der Hauptfigur in sie hineingeworfen werden. Es kommt zu einem gewalttätigen Todesfall, verbaler und physischer Gewalt sowie einem völlig übertriebenem Level an Drogenkonsum. Teils war dieser Handlungsstrang schon fast zu viel des Guten und manchmal scheint es schon fast nebensächlich, dass sich die Geschichte in der Musikindustrie der 1970er Jahre abspielt, was auch mein einziger Kritikpunkt an der Serie ist.

Hauptfigur Richie Finestra wird großartig von Bobby Cannavale verkörpert. Seine Performance lässt Erinnerungen an die großen Scorsese-Darsteller wach werden. An seiner Seite spielen u.a. Olivia Wilde (als Richies Ehefrau Devon Finestra) und Ray Romano in einer für ihn sehr ungewöhnlichen Rolle als Richies Geschäftspartner Zak Yankovich. Schauspieler und Inszenierung sind über jeden Zweifel erhaben. Hinzu kommen bekannte Musikgrößen der 70er-Jahre-Rock-Geschichte, welche teils durchaus imposante Auftritte hinlegen dürfen (u.a. die New York Dolls, David Bowie oder – weniger imposant – Elvis Presley). Audiovisuell ist „Vinyl“ wahrlich ein Hochgenuss und ich hätte gerne noch viel, viel mehr davon gesehen.

„Vinyl“ wurde leider viel zu früh abgesetzt

Auch wenn die zweite Staffel schon in trockenen Tüchern schien, wurde die Serie letztendlich abgesetzt. Anscheinend gab es Differenzen zwischen Showrunner Terence Winter und HBO. Der erhoffte Erfolg war „Vinyl“ wohl auch nicht. Normalerweise sind Zuschauerzahlen für den Pay-TV-Sender nicht unmittelbar ausschlaggebend (schon gar nicht nach nur einer Staffel), doch ein Wechsel an der Spitze des Senders war letztendlich der Sargnagel für die Serie. Für solch eine ambitionierte Produktion schon fast tragisch. Obwohl die Staffel nicht mit einem großen Cliffhanger endet, so bleibt am Ende doch das unschöne Gefühl, die Figuren gerade an einem Zeitpunkt in ihrem Leben zu verlassen, der große Veränderungen mit sich bringt. Es herrscht ein Gefühl des Aufbruchs – sowohl was die Musikwelt als auch die persönlicheren Entwicklungen angeht. Davon werden wir jedoch leider nichts mitbekommen.

Fazit

Teils als „Mad Men“ der Musikwelt bezeichnet, erinnert „Vinyl“ doch mehr an klassisches Scorsese-Gangsterkino mit weniger Gangstertum und mehr Musik. Die Wurzeln sind aber unverkennbar und diese Mischung ist für mich tatsächlich sehr attraktiv. Gerne hätte ich die weitere Entwicklung verfolgt, doch bin ich sehr froh, dieser zu unrecht viel zu früh abgesetzten Serie eine Chance gegeben zu haben. Wenn ihr ein Faible für Musikgeschichte habt und klassische Rise-and-Fall-Geschichten mögt, dann schaut unbedingt einmal bei American Century Records vorbei. Es lohnt sich: 9/10 (8.9) Punkte.

The Leftovers – Season 1 to 3

In den letzten Monaten habe ich mich einmal wieder einem Serien-Großprojekt gewidmet. Groß eher aufgrund des Inhalts und weniger aufgrund der doch recht kompakten drei Staffeln bzw. 28 Episoden. Die Rede ist von „The Leftovers“. Der HBO-Serie eilt der Ruf voraus sehr düster zu sein. Extrem düster. Und ja, das ist sie auch. Was die Serie des „Lost“-Autoren Damon Lindelof sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr in der folgenden, spoilerfreien Besprechung…

The Leftovers – Season 1 to 3 | © Warner Home Video

The Leftovers – Season 1 to 3 | © Warner Home Video

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Westworld – Season 2

Nachdem ich mir mit der Sichtung der ersten Staffel viel Zeit gelassen hatte, habe ich „Westworld – Season 2“ doch verhältnismäßig schnell nachgeholt. Die Kritiken waren, im Vergleich zum ersten Jahr, eher verhalten, doch war ich sehr gespannt, wie die Autoren den komplexen Stoff weiterführen. Ob die Kritiken berechtigt waren, lest ihr in meiner Besprechung…

Westworld – Season 2 | © Warner Home Video

Westworld – Season 2 | © Warner Home Video

Eine konsequente Fortführung der Geschichte

Wenig überraschend setzt das zweite Jahr von „Westworld“ genau dort an, wo wir die Charaktere in der ersten Staffel verlassen haben: Im Park ist das Chaos ausgebrochen. Zusammen mit Bernard versuchen wir herauszufinden, was genau passiert ist. Wie man es als Zuschauer der Serie bereits gewohnt ist, geschieht das auf verschiedenen Zeitebenen. Dabei nehmen wir als Zuschauer stark Bernards Perspektive bzw. Wahrnehmung ein und entsprechend unzuverlässig ist die präsentierte Narrative. Ich fand diesen Aspekt sehr spannend, denn waren die unterschiedlichen Zeitebenen in der ersten Staffel noch sehr auf einen, für mich doch recht offensichtlichen, Twist hin ausgerichtet, dienen sie hier mehr der Gesamtgeschichte und ihren Charakteren.

Das große Geheimnis, was Delos mit dem Park eigentlich bezwecken will, wird immer weiter und immer konsequenter gelüftet. Das Highlight war für mich hier die Episode „The Riddle of the Sphinx“, welche auch wunderbar für sich alleine stehen kann. Wie die Handlung letztendlich mit der restlichen Staffel verknüpft wurde, hat mich an die Hochzeiten von „Lost“ erinnert. Ob man dies nun eher negativ oder positiv einschätzt, liegt wohl ganz im Auge des Betrachters. Die schwächste Episode war für mich „Kiksuya“, die ebenfalls gut für sich alleine betrachtet werden kann. Sie bietet eine wunderbar persönliche Geschichte und tolle Bilder, wirkt aber am Ende der Staffel jedoch wie eine Füllepisode. Zweifellos sehenswert, aber ich hätte zu diesem Zeitpunkt lieber erfahren, wie es mit den anderen Charakteren weitergeht.

Inhaltliche und formale Aspekte

Die zweite Staffel von „Westworld“ musste viel Kritik einstecken: Die Handlung sei zu unfokussiert, die Gewalt zu stark im Vordergrund und generell nehme die Action zu viel Platz ein. Ich kann das nachvollziehen. In ihrem zweiten Jahr fordert die Serie noch mehr Aufmerksamkeit vom Zuschauer. Es gibt unzählige neue Ebenen und manche Erzählstränge hätten genug Stoff für eine extra Staffel gehabt, während gewisse Nebenschauplätze auf komplette Episoden gestreckt werden. Es gibt Episoden, deren Dialoge nahezu komplett auf japanisch oder Lakota erzählt werden. Wir Zuschauer müssen somit Untertitel lesen. Für viele anscheinend immer noch schwierig. In Teilen der Handlung springt das Bildformat zudem auf Cinemascope, was ich wunderbar fand, kommt der Western-Look dadurch doch noch besser zur Geltung. Erklärt wird dieses Stilmittel jedoch erst gegen Ende der Staffel. Der Eindruck einer gebrochenen Narrative wird dadurch noch weiter verstärkt. Ich mochte das sehr, verstehe aber auch, warum „Westworld“ inzwischen nicht mehr als das neue „Game of Thrones“ gehandelt wird. Dafür ist die Serie einfach zu Hardcore-Sci-Fi.

Fazit

Durch die noch fragmentarischere Erzählweise, ist die zweite Staffel von „Westworld“ keine einfache Seherfahrung. Dennoch ist sie keinesfalls schlechter, als der leichter zugängliche erste Besuch des Parks. Mir wird das Finale noch länger nachhängen und ich freue mich schon sehr auf das dritte Jahr, welches das Potenzial hat, die gesamte Geschichte einmal mehr auf den Kopf zu stellen: 9/10 (8.8) Punkte.

Westworld – Season 1

Jetzt, da es wieder kälter wird, komme ich langsam dazu, den sich bei mir aufgestauten Backkatalog an TV-Serien abzuarbeiten. Einer der großen Serien-Hypes im Jahr 2016 war „Westworld – Season 1“ und nun bin auch ich endlich dazu gekommen, mir selbst ein Bild von der Serie zu machen. Ob die HBO-Produktion Michael Crichtons 70er-Jahre-Film „Westworld“ gerecht wird?

Westworld – Season 1 | © Warner Home Video

Westworld – Season 1 | © Warner Home Video

Do Androids Dream of Electric Sheep?

Als nächstes großes Ding nach „Game of Thrones“ angekündigt, erweist sich „Westworld“ zunächst als deutlich sperriger als der große HBO-Hit. Die Geschichte ist komplex, die Handlungsebenen mehrschichtig und die Chronologie gebrochen. Man muss schon wirklich am Ball bleiben, um alles mitzubekommen. Zudem sollte man als Zuschauer auch ein gewisses Faible für Sci-Fi-Themen rund um künstliche Intelligenz mitbringen. Wer jedoch Michael Crichtons Original sowie die beiden Filme im „Blade Runner“-Universum mochte, der dürfte mit der Serie rund um den futuristischen Freizeitpark „Westworld“ mehr als nur glücklich werden.

Auf die Handlung mag ich im Detail gar nicht so sehr eingehen, da es ein paar Wendungen gibt, die nicht im Vorfeld verraten werden sollten. Aufmerksame Zuschauer sollten diese aber bereits im Vorfeld erahnen, so dass, zumindest bei mir, die großen Überraschungsmomente ausgeblieben sind. Vielleicht liegt darin aber auch die Stärke der Serie: Jonathan Nolan und sein Team verlassen sich eben nicht auf plumpe Twists, sondern erzählen ein komplexes Gesamtbild. Dieses ist nicht immer komplett schlüssig, erzeugt aber einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Nur selten wollen manche Erzählstränge (z.B. alles um Lee Sizemore) nicht so wirklich zünden. Gerade im Mittelteil der Staffel gibt es kleinere Schwächen, die vom starken Einstieg und Finale jedoch wieder mehr als wett gemacht werden.

Western trifft auf Science-Fiction

Die Inszenierung der Serie ist über jeden Zweifel erhaben. Landschaftsaufnahmen, die einem John-Ford-Western gut zu Gesicht stünden, wechseln sich mit High-Tech-Laboren ab. Alles wirkt extrem hochwertig produziert, was für uns Zuschauer eine reine Freude ist. Auch typisch für HBO ist der hohe Anteil an Sex und Gewalt, was jedoch nie aufgesetzt wirkt, zumal diese Elemente auch inhärenter Bestandteil der Geschichte rund um den Freizeitpark sind. Zudem fand ich besonders famos, dass die Serie sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch durchaus eine Fortsetzung des 1973er Films sein könnte.

Fazit

Nachdem ich nun das 90-minütige Finale gesehen habe, bin ich umso begeisterter von der Serie und würde am liebsten sofort weiterschauen. Zwar sind die Kritiken zur zweiten Staffel eher verhalten, doch werde ich mir definitiv selbst ein Bild davon machen. Die erste Staffel von „Westworld“ ist unbestreitbar sehr sehenswert, gerade für Sci-Fi-Fans, die mit dem 70er-Jahre-Kino aufgewachsen sind. Wie nicht anders zu erwarten, kann ich nur eine dicke Empfehlung aussprechen: 9/10 (9.1) Punkte.

Game of Thrones – Season 7

Wie lange musste ich warten, bis auch ich endlich in den Genuss von „Game of Thrones – Season 7“ gekommen bin – und dann ist nach sieben Episoden schon wieder alles vorbei. Doch damit bin ich zumindest nicht alleine. So erging es vor knapp einem Jahr auch den Zuschauern, die bereits bei der Pay-TV-Ausstrahlung eingeschaltet hatten. Bis zur Ausstrahlung der achten und finalen Staffel, müssen wir uns nun alle noch ein gutes Jahr gedulden. Bis dahin jedoch, könnt ihr euch noch meine Besprechung zur siebten Staffel zu Gemüte führen…

Game of Thrones – Season 7 | © Warner Home Video

Game of Thrones – Season 7 | © Warner Home Video

Die Herrschaft des Feuers

Dachte ich bereits, die finalen Episoden der sechsten Staffel seien an epischen Bilder nicht mehr zu überbieten, so setzt die Serie in ihrem siebten Jahr die Messlatte noch eine ganze Stufe höher. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man endlich bombastische Drachen-Action zu sehen bekommt, wie es sie ohnehin viel zu selten in Film und Fernsehen gibt. Aufgrund der Produktionswerte kann ich auch verstehen, warum man sich auf sieben Episoden beschränkt hat. Die Effekte stehen denen großer Blockbuster in nichts nach und es ist einfach nur famos, die Drachen endlich im Einsatz zu sehen. Durch die Verdichtung der Laufzeit schreitet die Geschichte auch viel schneller voran, als man dies aus den vorhergehenden Staffeln gewohnt war. Dies sehe ich durchaus als positiven Punkt, wenngleich ich gerne auch mehr Zeit in Westeros verbracht hätte. Gerade die episch angelegt Episoden mit über 70 bis 80 Episoden Laufzeit lassen ein richtiges Kinogefühl aufkommen.

Zusammenführung offener Handlungsstränge

Müsste ich die Staffel mit nur einem Wort beschreiben, dann wäre dies wohl Payoff. Es fügt sich endlich vieles zusammen, was zuvor behutsam aufgebaut wurde. Die Drachen-Action (ich kann es nicht oft genug erwähnen) ist nur ein Teil davon. So treffen endlich Daenerys Targaryen und Jon Snow aufeinander. Arya und Bran finden zurück nach Winterfell und werden mit Sansa wiedervereint. Es kommt zum Zusammentreffen zwischen Tyrion und Cersei, dem auch alle anderen wichtigen Parteien beiwohnen. Der Night King demonstriert seine Macht und die große Bedrohung wird endlich greifbar. Selbst Theon Greyjoy bekommt seinen Erlösungsmoment mit Jon Snow und darf kurz darauf heldenhafte Anwandlungen zeigen. Das alles ist so dicht und packend erzählt, dass kaum eine Verschnaufpause bleibt. Durch die Auflösung dieser detailliert vorbereiteten Handlungsstränge stellt sich laufend ein Gefühl der Befriedigung ein, selbst wenn diese siebte Staffel letztendlich nur der Prolog zum großen Finale ist.

Fazit

Nun liegt bereits die zweite Staffel hinter mir, die über George R. R. Martins Vorlage hinausgeht. Mich würde tatsächlich interessieren, was dabei alles auf der Strecke geblieben ist bzw. ob die Showrunner es erneut geschafft haben, die komplexen Inhalte gekonnt zu verdichten. Ob man es jemals erfahren wird? Eines ist sicher: Auch die siebte Staffel von „Game of Thrones“ bietet famose Fantasy-Unterhaltung und ich kann eine Rückkehr nach Westeros schon jetzt nicht mehr erwarten. Ganz großes Serienkino: 10/10 (9.6) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Boardwalk Empire – Season 5

Es ist vorbei. Unglaublich. Die letzten Episoden von „Boardwalk Empire – Season 5“  liegen hinter mir. Was für ein Abschied. Was für ein Finale. Der Claim der fünften Staffel trifft den Nagel auf den Kopf: No one goes quietly. Die abschließenden acht Episoden der HBO-Serie wirken in vielerlei Hinsicht anders als die vorherigen, doch gerade deshalb sind sie so beeindruckend. Der Kreis schließt sich. Kleinere Spoiler sind zu erwarten.

Boardwalk Empire – Season 5 | © Warner Home Video

Boardwalk Empire – Season 5 | © Warner Home Video

Wie wurde Enoch Thompson zu Nucky?

Egal ob wir uns diese Frage gestellt haben oder nicht, die letzte Staffel von „Boardwalk Empire“ gibt uns die Antwort. Aus den Fragmenten, die wir aus den vorangegangenen vier Staffeln kennen, haben wir schon ein recht gutes Bild der Ereignisse: Enoch wächst in armen Verhältnissen auf, sein Vater trinkt, das Verhältnis zu seinem Bruder ist angespannt. Irgendwann wird er Sheriff, seine Frau verliert das Kind und stirbt. Dann lernt er Gillian Darmody kennen und das Schicksal nimmt seinen Lauf. In der fünften Staffel bekommen wir genau diese Eckpfeiler durch Rückblenden erzählt. Dabei ist es wirklich erstaunlich, wie gut die beiden jungen Schauspieler den erwachsenen Nucky bzw. Steve Buscemi nachahmen. Auch wenn es nicht unbedingt nötig war, Nuckys langsames und doch bewusstes Abrutschen in den moralischen Verfall zu zeigen, so ist diese Darstellung gerade in der Kombination zu den Geschehnissen des Jahres 1931 wahrlich meisterhaft gelungen.

Auch in der Gegenwart der Serie entspinnt sich die Handlung packend weiter: Mit Lucky Luciano und Meyer Lansky sind die jungen Wilden endlich an der Macht und leben das auch deutlich aus. In Chicago erleben wir auch die Hochphase Al Capones, die speziell für Nelson Van Alden so einige Überraschungen bereithält. Auch Chalky White wird von der Vergangenheit eingeholt und muss sich seinen vergangenen Träumen stellen. Bleibt noch Nucky, der – immer mehr in die Ecke gedrängt – den Ausstieg bzw. neue Geschäftsmöglichkeiten sucht. Am Ende scheint er mit seiner Taktik auch erfolgreich gewesen zu sein. Doch seht selbst…

Warum faszinieren uns Gangster?

Wenn man sich mit Gangstern in Film und Fernsehen beschäftigt, dann steht diese Frage oft an erster Stelle. Gleich darauf folgt die These, dass Gangster glorifiziert würden und man ihnen deshalb verfällt. Auch wenn ich das nicht komplett verneinen möchte, so glaube ich jedoch, dass mehr dahintersteckt. Auch in „Boardwalk Empire“ gibt es kein Happy End für Nucky und Co. Nein, jeder – vom Emporkömmling bis zum großen Gangsterboss – findet ein unrühmliches Ende. Es bleibt nichts. Nur die Geschichten. Und sind diese es wert erzählt zu werden? Ich finde ja, denn im Mittelpunkt steht stets die Frage nach der Moral. Mit welcher Entscheidung kann ich leben? Wann ist die Grenze überschritten und wie weit kann ich diese schieben? Wie geht es den Menschen im Umfeld der großen Gangster? Gerade das serielle Erzählen ist hier ein Zugewinn, der „Boardwalk Empire“ viele zusätzliche Perspektiven ermöglicht. In meinen Augen steht die Serie dem großen anderen Gangster-Drama „The Sopranos“ in nichts nach, war popkulturell aber leider nie so relevant.

Mit der fünften Staffel hat die Serie ihr perfektes Ende gefunden und ich bin immer noch schwer beeindruckt, wie gut letztendlich alles zusammengepasst hat. Einzig ein wenig mehr Luft (also vielleicht ein, zwei Episoden) hätte dem Finale gut getan. Eine wirklich schwache Staffel hatte die Serie aber so oder so nicht zu bieten:

  1. „Boardwalk Empire – Season 2“ (9.8 Punkte)
  2. „Boardwalk Empire – Season 1“ (9.7 Punkte)
  3. „Boardwalk Empire – Season 5“ (9.5 Punkte)
  4. „Boardwalk Empire – Season 4“ (9.4 Punkte)
  5. „Boardwalk Empire – Season 3“ (9.3 Punkte)

Fazit

Wie ihr bereits den Besprechungen der letzten Staffeln entnehmen konntet, ist „Boardwalk Empire“ für mich eine wahre Ausnahme-Serie. Leider hat man ihr nie den Stellenwert eines „The Sopranos“ (auf einem Level) oder auch „Breaking Bad“ (in meinen Augen deutlich schwächer) zugesprochen. Wer den Gangsterfilm (speziell von Martin Scorsese oder Brian De Palma) mag, der wird diese Serie lieben. Für mich eine der großen, epischen Erzählungen in diesem Genre: 10/10 (9.5) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Boardwalk Empire – Season 4

Ist es nicht toll, wenn man sich so richtig in einer Serie verlieren kann? Dieses Gefühl hat „Boardwalk Empire – Season 4“ in den letzten zwei Wochen bei mir ausgelöst. Nachdem ich die vorherigen drei Staffeln in recht kurzer Zeit gesehen habe, betreibe ich für meine  Verhältnisse fast schon exzessives Binge-Watching, sprich ich schaue so gut wie jeden Abend eine neue Episode. Ob ich der Serie damit inzwischen schon überdrüssig geworden bin, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Boardwalk Empire – Season 4 | © Warner Home Video

Boardwalk Empire – Season 4 | © Warner Home Video

Das Ende ist nah…

Das vierte Jahr der Serie fühlt sich tatsächlich anders an als die vorhergehenden Staffeln und insbesondere auch als das dritte Jahr. Man merkt, dass sich die Autoren so langsam aber sicher darauf vorbereiten, die Erzählstränge ihrer Charaktere zu Ende zu führen. Teils geschieht dies auch schon innerhalb der vierten Staffel und ich fand es bemerkenswert, dass kaum eine Figur aus den Anfangstagen vergessen wurde. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass man manchen Erzählstrang durchaus schneller hätte abschließen können. Durch die perfekte Inszenierung und das lustvolle Spiel der Darsteller kommt jedoch nie Langeweile auf und ich hätte mir manchmal nur gewünscht, dass gewisse Charaktere (noch) mehr Zeit bekommen. Gerade auch weil das vierte Jahr für kaum eine der Figuren positive Entwicklungen bereithält.

Mit Dr. Valentin Narcisse (gespielt von Jeffrey Wright) gibt es einen neuen Gegenspieler in Atlantic City, der sich von Gyp Rosetti aus dem Vorjahr ziemlich unterscheidet. Ein Soziopath ist er dennoch. Speziell Chalky White hat unter Narcisse zu leiden, was seine Geschichte zu einer der interessantesten der Staffel macht. Mit Sally Wheet (gespielt von Patricia Arquette) betritt auch eine neue weibliche Figur die Bühne, die speziell im Schlagabtausch mit Nucky großartig ist. Überhaupt agiert Nucky in dieser Staffel eher im Hintergrund, was für ganz besondere Spannungen sorgt. Und der unterhaltsamste Handlungsstrang? Der gehört wohl Nelson Van Alden (gespielt von Michael Shannon) und schwankt zwischen Wahnsinn und Komik. Wer hätte gedacht, dass sich diese Figur über den Verlauf der Serie so extrem entwickelt?

Fazit

Zu Beginn der Staffel hatte ich mich tatsächlich  noch gefragt, ob sich die Autoren nicht ein wenig verrennen, indem sie jeden Charakter (z.B. Gillian Darmody oder Richard Harrow) auserzählen. Spätestens in den finalen Episoden kulminieren die Ereignisse jedoch, so dass alles Vorangegangene plötzlich Sinn ergibt. Wirklich unfassbar, was hier auf die Figuren und auch uns Zuschauer einprasselt. Was für ein Finale! Die verbleibenden acht Episoden dürften nun extrem spannend werden: 9/10 (9.4) Punkte.

Veep – Season 4

Nach eineinhalb Jahren Pause habe ich mich endlich wieder dem unterhaltsamen Teil der US-Politik zugewandt – und damit meine ich nicht John Oliver oder Stephen Colbert bei ihren Kommentaren zu einem gewissen Präsidenten zuzusehen. Die Rede ist natürlich von „Veep – Season 4“, der aktuell wohl witzigsten Comedy-Serie on air. Was sich seit der dritten Staffel getan hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Veep - Season 4 | © Warner Home Video

Veep – Season 4 | © Warner Home Video

Willkommen, Präsidentin Selina Meyer!

Unsere geliebte Vizepräsidentin hat es endlich geschafft und wird überraschend und unverhofft Präsidentin der Vereinigten Staaten. Das kann doch nur Chaos bedeuten – und so kommt es auch: Das Mitarbeiter-Karussell dreht sich weiter und befördert gleich zwei beliebte Figuren in die Hände einer Lobby-Firma. Allein dieser Handlungsstrang ist so unfassbar komisch (und bitter), dass es eine wahre Freude ist. Doch die eigentlichen Highlights sind abermals Julia Louis-Dreyfus zuzuschreiben, die Präsidentin Selina Meyer einfach nur fantastisch spielt. Dabei gelingt es ihr perfekt eben nicht komplett inkompetent zu wirken, sondern die Gratwanderung zwischen Überheblichkeit, tatsächlicher Kompetenz und Lächerlichkeit voll auszuspielen. Die Frau ist der Wahnsinn! ❤

Neben Julia Louis-Dreyfus weiß auch der restliche Cast zu überzeugen, speziell Tony Hale fand ich erneut herrlich. Sicher die überzogenste Figur, doch haben die Autoren auch seinem Gary Walsh ein paar ernste Momente gegönnt. Die Dynamik im Team der Präsidentin ist herrlich und gerade, dass bekannte Strukturen aufgebrochen werden, gibt der ganzen Sache die nötige Würze. Erwähnen sollte ich noch Neuzugang Hugh Laurie, der wirklich in der Rolle des neuen Veeps aufgeht.

Fazit

Ich habe es schon ein paar Mal geschrieben, werde aber nicht müde es zu erwähnen: „Veep“ ist eine der lustigsten aktuell laufenden Comedys, die leider kaum jemand in meiner Filterblase zu schauen scheint (Herr Inishmore, Sie dürfen den letzten Satz ignorieren). Ändert das bitte schnellstmöglichst. Es lohnt sich: 10/10 (9.5) Punkte.