Atlanta – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 4)

In meinem Serienprogramm findet sich stets eine einstündige Dramaserie, das Hauptprogramm sozusagen, und eine halbstündige Comedy. Wenn es einmal etwas Leichtes braucht bzw. die Zeit einfach nicht reicht. Nach der kurzlebigen Comedy „Unstable“ habe ich mich mit „Atlanta“ an eine durchaus herausfordernde Dramedy gewagt, deren vier Staffeln mich über das letzte halbe Jahr begleitet haben. 🎙️

Atlanta | © FX

Atlanta | © FX

Im Grunde geh es um den Aufstieg eines Rappers, der von seinem Manager begleitet wird. Gerade in der ersten Staffel steht dieser Handlungsstrang noch im Zentrum. Danach entwickelt sich „Atlanta“ jedoch so unerwartet weiter, dass ich das hier kaum in Worte fassen kann: Es wird surreal, urkomisch, abstoßend, absurd und herzlich. Wenn ihr euch auch nur im Geringsten für schwarze Kultur bzw. Geschichte interessiert und bereit seid, einmal etwas ganz Anderes zu sehen, dann kommt hier meine große Empfehlung:

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Wednesday – Staffel 1 (2022)

Ich hänge dem Hype einmal wieder hinterher. Zwar hatte das Zappelinchen bereits bei Veröffentlichung Interesse an „Wednesday – Staffel 1“ gezeigt, doch geschaut hatte sie die Serie damals nicht. Da ich die Kinder dieses Jahr an die „Addams Family“-Filme herangeführt habe, war der Sprung zu Tim Burtons Serie ein kleiner. Das Interesse war groß und somit war unsere nächste Familienserie nach „Loki“ gesetzt. 🕸️

Wednesday – Staffel 1 | © Netflix

Wednesday – Staffel 1 | © Netflix

Die „Addams Family“ trifft auf „Harry Potter“

Als „Wednesday“ veröffentlich wurde, klebte noch eine 12er Freigabe an der Serie (zumindest bei der Veröffentlichung auf Netflix). Inzwischen wurde die Serie offiziell ab 16 freigegeben, was uns zum Überlegen brachte, ob wir dennoch reinschauen können. Da der Zwergofant bisher die Filme gut verkraftet hatte, wollten wir es zumindest probieren: Es war tatsächlich überhaupt kein Problem. Je nach Kind kann man die Serie auch schon gut ab 12 Jahren schauen. Spannend bzw. gruselig ist sie an ein paar Stellen natürlich dennoch, aber alles gut verkraftbar. Genug der Vorrede. Wie kann man sich eine „Wednesday“-Serie nun vorstellen? Ich habe sie am ehesten als Mischung aus einer modernisierten Version der „Addams Family“-Filme der 1990er Jahre und „Harry Potter“ wahrgenommen. Stimmung und Ton sind eindeutig in der eigenen Welt verhaftet, doch Setting und Aufbau bzw. Struktur haben mich doch deutlich an die Internatswelt des jungen Zauberers denken lassen. Auch hier musste in jedem Jahr ein Mysterium in Hogwarts gelöst werden. Genau wie in der Nevermore Academy in „Wednsesday“. Das ist schon ein ziemlich geschickter Schachzug.

Was die Besetzung angeht, hat Tim Burton ein recht glückliches Händchen bewiesen: Natürlich schwebt über allem die ikonische Besetzung der Barry-Sonnenfeld-Filme, doch mit Jenna Ortega (auch bekannt aus Burtons „Beetlejuice Beetlejuice“) als Wednesday, Catherine Zeta-Jones als Morticia, Luis Guzmán als Gomez und Fred Armisen als Onkel Fester ist auch die neue Familie Addams recht gut aufgestellt. Hinzu kommen etliche Jungdarsteller:innen, welche wunderbar in diese Welt passen. Speziell Emma Myers‘ Enid ist ein wundervoller Gegenpol zu Wednesday. Die Serie bewegt sich recht geschickt auf Coming-of-Age-Pfaden und kombiniert diese mit Gothic-Mystery-Elementen. Ich hätte nicht vermutet, dass dieser Ansatz so gut funktioniert, wie er es tatsächlich tut. Die Serie macht unfassbar viel Spaß und sieht auch toll aus. Tim Burtons typischer Stil kommt allerdings deutlich weniger durch, als ich das erwartet hätte. Somit ist die Serie trotz des düsteren Fantasy-Settings sehr breitentauglich und selbst Wednesday darf am Ende Gefühle zeigen. Herrlich fand ich auch, dass mit Christina Ricci die Darstellerin der 1990er Wednesday eine zentrale Rolle spielt. Eine schöne Hommage und auf der Meta-Ebene besonders witzig. Das Mysterium selbst bietet einige Wendungen lädt zum Miträtseln ein. Die Kinder waren komplett in die Serie investiert. Wirklich ein 100%iger Erfolg.

Fazit

Ich liebe „Wednesday“ schon alleine dafür, dass uns die Serie begeistert auf dem Sofa vereint hat. Alle wollten wissen, wie es weitergeht. Da gab es keinen genervten Blick und kein Augenrollen. Wir hatten danach Diskussionen über einzelne Episoden und Figuren und überhaupt war es ein kleines Familien-Event, was wir schon lange nicht mehr mit Filmen oder anderen Serien hatten. Schön! Nun freuen wir uns schon alle auf die zweite Staffel, auch wenn die Kritiken eher bescheiden sind. Das erste Jahr auf der Nevermore Academy war auf jeden Fall großartig: 9/10 (8.8) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Fubar – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 2)

Nach der lang erwarteten ersten Staffel von „Alien: Earth“ hatte ich keine direkte Nachfolgeserie für mein abendliches Programm auf dem Plan. Nach ein wenig Recherche bin ich auf die Serie „Fubar“ gestoßen, von der ich schon gehört hatte. Hauptsächlich als Serienprojekt von Arnold Schwarzenegger. Da ich Arnie stets sehr gerne sehe, und die Serie nur zwei Staffeln hat, habe ich einmal reingeschaut. 💥

Fubar | © Netflix

Fubar | © Netflix

Wenn mich nicht alles täuscht, ist „Fubar“ der bislang letzte Auftritt von Arnold Schwarzenegger als Schauspieler. Er ist inzwischen 78 Jahre alt und es bleibt abzuwarten, ob er noch einmal eine (Action-)Rolle übernimmt. Schon alleine deshalb dürfte sich für Fans ein Blick lohnen. Seid jedoch gewarnt, dass der Humor völlig übertrieben ist und absurde Soap-Opera-Elemente an der Tagesordnung sind. Wenn euch das nicht abschreckt, dann viel Spaß mit „Fubar“:

Staffel 1: Take Your Daughter to Work Day

Die erste Staffel beginnt wie eine Agenten-Show der 1990er Jahre. Die Sets sehen ein wenig zu sehr nach Sets aus und der Aufbau riecht nach Fall-der-Woche. Daneben gibt es noch einen großen Teil Familiendrama und viel Humor. Spätestens mit der zweiten Episode wird es dann so übertrieben albern, dass es eine wahre Freude ist. Ich hatte wirklich viel Spaß mit dieser Staffel, auch wenn sie tonal oft neben der Spur wirkt: Die Dialoge erinnern teils eher an „American Pie“, denn an eine Thriller-Serie, die Action wirkt manchmal zu hart für die oft seichte Handlung und warum mitten in der Staffel plötzlich die Enkeltochter an Krebs erkrankt, wissen wohl nur die Drehbuchgött:innen. All das schränkt den Spaß nicht wirklich ein, denn die Prämisse, dass Luke (Arnold Schwarzenegger) und seine Tochter Emma (Monica Barbaro) beide CIA-Agent:innen sind, vom Job des jeweils anderen nichts wissen, und dies zufällig bei einer Mission herausfinden, ist wunderbar unterhaltsam. Quasi wie „True Lies: Wahre Lügen“ in Serienform. Wer also Lust auf alberne Agenten-Action, wie in den 1990er Jahren hat, Arnie mag und über die tonalen Unstimmigkeiten hinwegsehen kann, dürfte viel Spaß mit dieser ersten Staffel haben: 8/10 (7.8) Punkte.

Staffel 2: That’s It and That’s All

Die zweite Staffel schließt direkt an das Finale der ersten an. Alle Figuren befinden sich zusammen im Safe House und müssen miteinander klarkommen. Der Klamauk wird hier schon auf elf gedreht (Stichwort Donnie). Unser Einsatzteam wird jedoch bald schon wieder auf Missionen geschickt, was mehr oder weniger (eher weniger) sinnvoll erklärt wird. War die erste Staffel schon völlig übertrieben und drüber, so steigert sich das in der zweiten noch einmal. Oft saß ich augenrollend vor dem Fernseher, musste im gleichen Moment aber auch grinsen. Für mich funktioniert das Konzept einfach und speziell Arnie sehe ich immer noch gerne in dieser Rolle. Zum bestehenden Cast stößt noch Carrie-Anne Moss (bekannt als Trinity aus „Matrix“) dazu, welche eine ehemalige deutsche Agentin und Lukes verflossene Liebe spielt. Mit weiterem Fortschreiten der Handlung wird auch „Fubar“ immer abgefahrener. Die comichafte Gewalt nimmt zu und die Figuren sind nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn dann noch ein Babyschwein zu einem wichtigen Handlungselement wird, dann sollte das niemanden mehr verwundern. Der Twist in der letzten Episode war recht unmotiviert und zugleich nur wenig überraschend. Obwohl die Serie recht hart abgesetzt wurde, funktioniert das Staffelfinale von „Fubar“ jedoch auch als Serienfinale. Ich hatte weiterhin erstaunlich viel Spaß mit Arnie und seiner Gang: 8/10 (7.5) Punkte.

Fazit

Ich muss zugeben, in „Fubar“ nur reingeschaut zu haben, weil ich eine Serie als Lückenfüller brauchte. Ich mag Arnie, auch in seinen seltsamen komödiantischen Rollen, weshalb ich mich recht schnell in der Serie heimisch gefühlt habe. Objektiv gut ist weder das Drehbuch, noch das Schauspiel. Aber die Serie macht unfassbar viel Spaß bzw. kann viel Spaß machen. Ich hätte mir noch gerne zwei bis drei weitere Staffeln angeschaut, bin aber auch mit dem existierenden Finale zufrieden. Arnies letzten(?) Auftritt als Action-Star kann man sich durchaus geben: 8/10 (7.7) Punkte.

Blood & Sinners – OT: Sinners (2025)

Es ist Halloween und beide Kinder sind dieses Jahr bei ihren Cousins eingeladen. Ich selbst habe knapp 200 Süßigkeiten verteilt und ein paar Kinder erschrocken. Danach gab es leckere Kürbisflammkuchen und mit „Blood & Sinners“ einen der Horrorfilme des Jahres, die unbedingt noch sehen wollte. Wobei Horrorfilm die falsche Einordnung ist. Dazu jedoch im Verlauf der Besprechung mehr… 🎸

Blood & Sinners (2025) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Blood & Sinners (2025) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Blues von der Dämmerung bis zum Morgengrauen

Es ist schon erstaunlich welch großen Hype „Blood & Sinners“ erfahren hat. Ich finde das fantastisch und kann es dennoch nicht so ganz nachvollziehen: Was ist Ryan Cooglers Film nun eigentlich? Ein schwarzes Gangsterepos? Ein Film über die Kraft des Blues? „From Dusk Till Dawn“ im Mississippi der 1930er Jahre? Vermutlich all das zusammen. Umso mehr erstaunt mich der große Erfolg, denn Zuschauer:innen, die Vampire sehen wollen, müssen lange warten. Fans von Musikfilmen wird die Gewalt abschrecken. Doch vermutlich ist es genau das, was den Erfolg des Films ausmacht: Er lässt sich in keine Schublade stecken. Das Kinopublikum ist vielleicht doch vielfältig interessierter, als nur perfekt auf die Zielgruppe zugeschnittene Blockbuster ohne Ecken und Kante sehen zu wollen. Ryan Coogler (u.a. „Black Panther“) hat alles richtig gemacht, denn „Blood & Sinners“ besitzt einige Ecken und Kanten. Das Pacing ist nicht immer stimmig, er nimmt sich mal zu viel, mal zu wenig Zeit. Die Figuren sind kantig und all das macht den Film deutlich interessanter, als was man sonst häufig sieht.

Ich hätte mir auch die Geschichte der Smokestack-Zwillinge (grandios gespielt von Michael B. Jordan) ohne Vampire angesehen. Die Figuren wären spannend genug gewesen. Dazu die famose Musik und das Südstaaten-Setting. Fantastisch! Coogler hätte die Vampire auch weglassen und einen ausführlichen Kampf gegen den Ku-Klux-Klan zeigen können. Aber nein, er hat sich für einfach alles entschieden. Das ist wirklich sehr erfrischend zu sehen. Auch die Mid-Credit-Szene lohnt sich hier ausnahmsweise. Hätte ich auch gerne als Teil des Films gesehen. Doch das ist eben auch so eine Sache: Coogler macht sein Ding. Er hat mehr als genug Blockbuster-Erfahrung und mixt nicht nur Genres, sondern auch Konventionen. Die 4K Ultra HD Blu-ray sieht übrigens fantastisch aus und klingt auch so. Große Empfehlung:

Fazit

„Blood & Sinners“ hat nicht nur mir, sondern auch Frau bullion ausgesprochen gut gefallen. Dabei ist sie überhaupt keine Horrorfilm-Freundin. Aber wie gesagt: Das ist auch nur ein kleiner Bruchteil dieses zurecht unfassbar erfolgreichen Genremixes. Die Kinder habe ich übrigens gerade zurück ins Haus gebeten. Hoffentlich waren sie keinen Vampiren begegnet: 9/10 Punkte.

Alien: Earth – Staffel 1 (2025)

Normalerweise halte ich es ja ganz gut aus, aktuelle Serien nicht sofort zu schauen. Ich warte ganz gerne bis Serien abgeschlossen sind bzw. zumindest so lange, bis eine Fortführung der Geschichte gesichert ist. Bei „Alien: Earth – Staffel 1“ war das jedoch anders. Ich liebe die „Alien“-Filme. Den ersten besonders, doch auch die Fortsetzungen samt „Prometheus: Dunkle Zeichen“. Somit war ich extrem gespannt auf die Serie. Ob meine Erwartungen erfüllt wurden, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🌎

Alien: Earth | © FX & Disney

Alien: Earth | © FX & Disney

Faszinierende Sci-Fi mit schwachem Xenomorph

Wie der Titel verlauten lässt, spielt „Alien: Earth“ auf der Erde. Dieser Aspekt hat mich im Vorfeld vermutlich am meisten abgeschreckt, denn ich musste natürlich an „Aliens vs. Predator 2“ denken, der zu den schlechtesten Filmen gehört, die ich je gesehen habe. Glücklicherweise spielt „Alien: Earth“ in der Zukunft und zwar exakt zwei Jahre vor dem allerersten „Alien“-Film. Wir werden direkt in die erste Episode namens „Neverland“ hineingeworfen und befinden uns sofort und ohne Zweifel im „Alien“-Universum. Auf einem Schiff, dessen Innenraum der Nostromo zum Verwechseln ähnlich sieht, erleben wir, zu diesem Zeitpunkt noch ohne Kontext, den Angriff eines Xenomorphs. Hier muss ich direkt auf meinen ersten und größten Kritikpunkt an der Serie eingehen: Die Darstellung des titelgebenden Monsters. Showrunner Noah Hawley setzt dabei auf praktische Effekte, sprich ganz klassisch einen Mann im Anzug. Eigentlich begrüßenswert, denn mir waren die digitalen Xenomorphe in „Alien: Romulus“ schon fast zuviel des Guten. Allerdings wird das Xenomorph, gerade in den ersten Episoden, so häufig in kompletter Pracht gezeigt, dass man stets sieht, dass es sich eben nur um einen Mann im Anzug handelt. Das Xenomorph hat viel zu viel Screentime und wird leider auch nicht gelungen in Szene gesetzt. Seine Haut wirkt trocken und es fehlt der Schleim. Wenn ich da an die stimmungsvolle und sparsame Inszenierung eines Ridley Scotts denke, die bereits 1979 für Gänsehaut sorgte, dann verliert das ikonische Monster in der Serie leider ziemlich an Wirkung.

Sehr gelungen fand ich die meisten anderen Elemente der Serie: Die „Peter Pan“-Analogie hat für mich erstaunlich gut funktioniert. Ebenso hat mich Boy Kavalier als Tech-Bro-Bösewicht überzeugt, was auch an Samuel Blenkins Darstellung lag. Überhaupt sind die Schauspieler:innen allesamt gut gewählt und holen einiges aus ihren Rollen raus. Sydney Chandler als Wendy ist fantastisch, Timothy Olyphant spielt mit Kirsh einen erinnerungswürdigen Synth und Babou Ceesay zieht als Cyborg alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Logik ist, wie so oft in diesem Franchise, nicht wirklich gegeben, doch kann ich damit wirklich gut umgehen, weil mich das World Building so fasziniert. Mit „In Space, No One…“ bekommen wir in der fünften Episode quasi ein Remake des ersten „Alien“ zu sehen, was (bis auf das Xenomorph) fantastisch inszeniert ist. Glücklicherweise gibt es neben dem Hauptmonster noch andere Aliens, welche wirklich spannende Kreaturen sind und die auch herrlich unheimlich in Szene gesetzt werden. Speziell der T. Ocellus, das unheimliche Auge, ist ein fantastischer Neuzugang zum Franchise.

„Alien: Earth“ atmet den Geist von „Prometheus“

Ich habe inzwischen einige Stimmen zur Serie gelesen bzw. meinungsmachende Schlagzeilen, wie sie gerade auf YouTube en vogue sind. Disney würde das Franchise ruinieren, die Serie würde alles kaputt machen usw. usf. Ich stelle folgende These auf: Wenn ihr „Prometheus: Dunkle Zeichen“ mochtet, dann werdet ihr auch mit „Alien: Earth“ viel Spaß haben. Bereits der Film hat einen Parallelstrang erzählt und sich mehr für KI, den Schöpfungsmythos und andere Monster neben dem Xenomorph interessiert. In diesen Aspekten brilliert auch diese Serie. Tatsächlich war mir, wie bereits erwähnt, das bekannte Monster sogar zu präsent eingesetzt. Am schwächsten fand ich die siebte Episode „Emergence“, in der es zu einer Kooperation zwischen Xenomorph und Wendy, der Anführerin der Hybride, kommt. Hier hatte ich einen ähnlichen Effekt der Ablehnung, wie im ersten „Jurassic World“, als Owen Grady die zuvor komplett monsterhaft inszenierten Raptoren trainiert hat. Das mag für mich nicht wirklich zu diesem faszinierenden Wesen passen. Allerdings hat bisher auch (fast) jeder „Alien“-Film mit den Regeln der Vorgänger gebrochen, so dass ich mich auch an diesen Bruch gewöhnen werde. Alles andere, abseits des Xenomorphs, fand ich extrem faszinierend und stilistisch grandios umgesetzt. Ich hatte richtig viel Spaß mit dieser ersten Staffel von „Alien: Earth“ und der erweiterten Welt, die sie aufmacht.

Fazit

Ich habe mich jeden einzelnen Abend auf eine neue Episode von „Alien: Earth“ gefreut. Hätte ich jede Story-Entscheidung genauso getroffen? Auf keinen Fall. Doch das ging mir im gesamten Franchise nach dem zweiten Teil bereits so. Ich habe es geliebt, einen tieferen Einblick in diese Welt zu bekommen und fand sowohl die neuen Figuren als auch die neuen Monster spannend. Keine perfekte Serie, doch eine, die mit all ihren kontroversen Entscheidungen perfekt zum Franchise passt. Ich freue mich schon sehr auf die zweite Staffel: 8/10 (8.3) Punkte.

Squid Game – Staffel 3 (2025)

Weiter geht es in der Welt der blutroten Spiele. Eigentlich hätte ich die Besprechung der zweiten Staffel direkt mit der Besprechung von „Squid Game – Staffel 3“ zusammenfassen können, denn tatsächlich ist es eine komplette Staffel, die unsinnigerweise bzw. aus Profitgier gesplittet wurde. Wie mir das Finale, mal ganz abgesehen von der Veröffentlichungspolitik, gefallen hat? Das lest ihr hier… 🦑

Squid Game – Staffel 3 | © Netflix

Squid Game – Staffel 3 | © Netflix

Ein packendes und hartes Finale von „Squid Game“

Um es kurz zu machen: Mir hat die zweite Hälfte besser gefallen, als die erste. Die Einsätze waren höher und es sind mehr Figuren gestorben, die einem schon ans Herz gewachsen sind. Dadurch wurden die perfiden Spiele zur größeren Bedrohung. Speziell das erste und das letzte Spiel fand ich hart, weil beide die aktive Tötung von Mitspieler:innen als zentralen Bestandteil hatten. Die Dynamik zwischen den verbleibenden Figuren war hier der spannendste Aspekt. Wie bereits in der ersten Staffel kommen gegen Ende auch die VIPs ins Spiel. Das wirkt erneut überzogen platt und satirisch, doch wenn man dich den Zustand unserer Welt anschaut, in der Milliardäre ganz bewusst das langsame und schnelle Sterben der Ärmsten nicht nur hinnehmen, sondern bewusst fördern, dann wirkt dieses Setting gar nicht mehr so abgehoben oder realitätsfern. Nur eben runtergebrochen auf einzelne Individuen.

Alles außerhalb der Spiele ist wieder nur leidlich spannend. Der Brüderkonflikt wird unnötig ausgewalzt und ich hatte das Gefühl, dass man sich gut drei Episoden hätte sparen können über die beiden letzten Staffeln hinweg. Dann wäre die Serie wirklich rund zu Ende geführt worden. Doch auch so ist das Finale von „Squid Game“ auf jeden Fall sehenswert, insofern man sich überhaupt für die Serie interessiert. Die am Ende angeteaserte US-Version, ganz prominent mit Cate Blanchett, ist ein netter Bonus. Ob das nun in einer internationalen Version der Serie gipfelt und eine solche überhaupt nötig ist? Das bleibt abzuwarten. Die südkoreanische Version ist in ihrer Gesamtheit durchaus sehenswert, wenngleich der Erkenntnisgewinn über die erste Staffel hinaus doch eher redundant bleibt:

  1. „Squid Game – Staffel 1“ (8.5 Punkte)
  2. „Squid Game – Staffel 3“ (8.0 Punkte)
  3. „Squid Game – Staffel 2“ (7.7 Punkte)

Fazit

Die dritte Staffel von „Squid Game“ führt die Serie zu einem schlüssigen, bitteren und doch hoffnungsvollen Finale. Seong Gi-huns letzte Worte sind an uns Zuschauer:innen gerichtet. Ob sie Wirkung zeigen? Schaut man sich die aktuelle Weltlage so an, dann vermutlich nicht. Wir begeben uns alle freiwillig ins Spiel. Unterstützen Politik, welche VIPs noch reicher macht und die Spieler:innen noch mehr unter Druck setzt. Diese Botschaft mit einem hohen Unterhaltungswert, Theatralik und Blut zu kombinieren, das alleine ist schon eine Leistung: 8/10 (8.0) Punkte.

Squid Game – Staffel 2 (2024)

Ich bin spät zur Party. Inzwischen hat alle Welt schon die Fortsetzung der Hype-Serie der letzten Jahre gesehen. Aber ich hatte es nicht eilig und wollte warten, bis auch der Abschluss der Serie verfügbar ist. Doch zunächst zu „Squid Game – Staffel 2“, einer Fortsetzung, die es wohl nicht unbedingt gebraucht hätte, die aber unabwendbar war. Wie ich diese denn fand? Das lest ihr hier… 🦑

Squid Game – Staffel 2 | © Netflix

Squid Game – Staffel 2 | © Netflix

Nötige Kapitalismuskritik (mit der Brechstange)

Habe ich mich in der Besprechung der ersten Staffel von „Squid Game“ über den Hype und mein Unverständnis über diesen ausgelassen, so habe ich bei den Fortsetzungen keinen so großen Hype erlebt. Hier und da eine Besprechung, aber insgesamt eher reduziert. Das mag aber auch an meiner Wahrnehmung liegen. Da ich bei Hypes eher skeptisch bin, war ich vor immerhin vier Jahren(!) sehr positiv überrascht von der Serie. Eine Fortsetzung stand damals, wenn ich mich recht entsinne, noch in den Sternen. Tatsächlich hatte ich aufgrund des Erfolgs allerdings fest damit gerechnet. So sind wir nun also bei der zweiten Staffel angekommen, in der Seong Gi-hun, der Gewinner der ersten Staffel, versucht die Hintermänner der Spiele zu konfrontieren. Ihm stehen viele Ressourcen (Geld) zur Verfügung, doch bleibt ihm keine andere Möglichkeit, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten, als erneut an den Spielen teilzunehmen. Soweit die etwas hingebogen wirkende Prämisse.

Im Gegensatz zur ersten Staffel gibt es ein paar neue Aspekte: Wir begleiten auch eine der Wachen und bekommen damit mehr Einblick in diesen Teil der Spiele. Keine Überraschung: Auch die Wachen werden von Geld gelockt und letztendlich spielen die Reichen der Gesellschaft die Armen gegeneinander aus. Weiterhin können die Teilnehmer:innen nun nach jedem Spiel abstimmen, ob sie weiterspielen wollen. Ein simpler Mehrheitsentscheid, der jedoch eine spannende neue Ebene in die Spiele bringt. Sprich den verhärteten Konflikt der unterschiedlichen Parteien untereinander. Seong Gi-hun dagegen versucht den Groll und die Aggression Richtung oben zu lenken. Ohne Erfolg. Die Spiele selbst sind erneut simpel gehalten. Ich fand sie in der ersten Staffel irgendwie packender. Die Dynamik der Figuren untereinander ist weiterhin der spannendste Aspekt. Überflüssig fand ich dagegen den Handlungsstrang außerhalb der Spiele, der vermutlich nur ein Setup für das Finale war. Hoffe ich zumindest.

Fazit

Wie zu erwarten kann die zweite Staffel von „Squid Game“ nicht an die erste anschließen. Weder vom Hype her gesehen, noch von der Qualität. Dennoch funktioniert auch die zweite Staffel für mich weiterhin sehr gut. Die Botschaft ist klar und deutlich und heute wichtiger denn je. Einerseits zwar plakativ, andererseits aber vermutlich noch zu subtil, wenn man sich unsere Gesellschaft so anschaut. Aber ich schweife ab. Ich hatte viel Spaß mit der zweiten Staffel und bin nun gespannt auf das Finale: 8/10 (7.7) Punkte.

Sex Education – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 4)

Über die letzten Wochen bzw. Monate habe ich mich einmal wieder einem größeren Serienprojekt gewidmet. Zunächst hat sich dieses ein wenig wie eine Zwischenlösung angefühlt, doch schon bald sollte sich „Sex Education“ in Sphären schrauben, die ich schon lange nicht mehr so enthusiastisch wahrgenommen habe. Ob ich eine neue Lieblingsserie entdeckt habe? Lest am besten selbst… 💞

Sex Education | © Netflix

Sex Education | © Netflix

Schon lange habe ich keine Serie mehr gesehen, die solch eine Vorfreude auf die kommende Episode in mir ausgelöst hat. Ich habe mich jeden Abend wirklich enorm darauf gefreut, wieder nach Moordale zurückzukehren. Eine wahre Wohlfühlserie, die viel von ihrem Charme auch daraus zieht, dass sie wie eine Show der späten 1980er bzw. 1990er Jahre wirkt. Ein Effekt, der durch das famose Produktionsdesign verstärkt wird. Bis inklusive der dritten Staffel beste Unterhaltung, die im finalen Jahr leider etwas strauchelt. Dennoch mehr als sehenswert:

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Bosch: Legacy – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 3)

Vier Jahre liegt meine Sichtung der Serie „Bosch“ nun schon zurück. Damals bin ich eher durch Zufall darauf gekommen und ich hätte nie erwartet, dass mir die Serie so gut gefallen würde. Inzwischen gibt es mit „Bosch: Legacy“ ein Spin-off, das sich jedoch eher wie eine direkte Fortführung der Hauptserie anfühlt. Warum sich auch diese Serie wirklich lohnt, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🕵️‍♂️👮‍♀️🚔

Bosch: Legacy | © Amazon Prime Video

Bosch: Legacy | © Amazon Prime Video

Zunächst einmal möchte ich vorausschicken, dass ihr euch bei Interesse von der Bezeichnung Spin-off nicht abschrecken lassen solltet, denn „Bosch: Legacy“ fühlt sich eher an wie Staffel acht, neun und zehn der Hauptserie. Wenn euch dieser Gedanke nun ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, schaut am Besten rein oder lest meine Eindrücke zu den drei Staffeln der Serie:

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Indiana Jones und der Tempel des Todes – OT: Indiana Jones and the Temple of Doom (1984) (WS1)

Frau bullion ist mit Kolleginnen auf einem Konzert, was bedeutet, dass für die Kinder und mich ein einsamer Filmabend auf dem Programm stand. Natürlich haben wir mit „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ unsere aktuelle Reihe fortgesetzt. Das Zappelinchen war beim Vorgänger noch eingeschlafen, doch heute sind alle wachgeblieben. Ob uns die teils gescholtene Fortsetzung überzeugen konnte? 🐘

Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Ein frühes Prequel mit Abenteuerfaktor

Schon verrückt, dass meine letzte Sichtung des Films schon wieder 17 Jahre zurückliegt. Dabei konnte ich mich an die meisten Szenen noch haargenau erinnern. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist vielleicht der Indy-Film, den ich als Kind bzw. Jugendlicher am häufigsten gesehen habe. Von der irrwitzigen, sehr an „James Bond“ erinnernden, Action im Prolog über das Festmahl im indischen Palast bis hin zur Lorenfahrt und der Hängebrücke im Finale, all das war mir noch bestens im Kopf. Hinzu kommt die Dynamik zwischen Indy, Shorty und Willie, welche vielen Zuschauern sauer aufgestoßen ist, mir jedoch schon immer gut gefallen hat. Ke Huy Quan (zuletzt großer Erfolg mit „Everything Everywhere All at Once“) ist fantastisch als Short Round und ich kann Steven Spielberg durchaus verstehen, dass er sich am Set in Kate Capshaw verguckt hat. Insgesamt war der Film für mich in vielerlei Hinsicht prägend. Auch weil er einerseits humorvoller, andererseits aber auch bedeutend düsterer und brutaler als die anderen Teile der Originaltrilogie ist.

Die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Prequel handelt, wird bis auf die Einblendung einer Jahreszahl nicht weiter thematisiert. Es spielt auch keine Rolle. Dennoch mag ich das Gefühl, dass es sich um ein frühes Abenteuer Indys handelt und man viele von diesen einfach verpasst hat, weil sie nicht verfilmt wurden. Der Zwergofant hat sich während der gleichen Szenen gegruselt, wie ich damals, und das Zappelinchen hat den Film eher über sich ergehen lassen. Für mich selbst war es eine wunderbare Erfahrung. Wie eine Reise zurück in meine eigene Jugend. Auch wenn mir bewusst ist, dass vieles viel übertrieben ist, so musste ich vor etlichen Szenen auch meinen Hut ziehen: Alleine das großartige Set des unterirdischen Tempels oder die irrwitzige Lorenfahrt, all das fühlt sich genauso echt an, wie der Einsturz der Hängebrücke im Finale. Ein Film aus einer anderen Zeit, der für mich mit viel Nostalgie verbunden ist.

Fazit

Auch wenn „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ sicher der schwächste Teil der Originaltrilogie ist, so liebe ich ihn jedoch sehr. Auch weil er etwas aus dem Muster herausfällt. Ein wunderbar klassischer Abenteuerfilm, der heute ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt, mich aber immer noch famos zu unterhalten weiß: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm