Erbarmen – OT: Kvinden i buret (2013)

Jetzt hat mich die Erkältung, die bereits meine ganze Familie seit über einer Woche plagt, doch noch eingeholt. Somit hat sich der Arbeitstag ziemlich gezogen und ich bin abends müde aufs Sofa gefallen. Einen Film gab es dennoch: Die Verfilmung des Jussi-Adler-Olsen-Romans „Erbarmen“ wollte ich schon lange sehen und die sommerlichen Temperaturen, die seit heute herrschen, schienen mir wie gemacht, um in die düsteren Bildwelten eines skandinavischen Krimis abzutauchen…

erbarmen-film

Meine Erinnerungen an die Vorlage waren vor der Sichtung nur noch rudimentär vorhanden, sind doch ziemlich genau 5 Jahre vergangen, seit ich das Buch gelesen habe. Unglaublich wie die Zeit rennt, doch das ist ein anderes Thema. Mit dem Voranschreiten der Geschichte wurden auch meine Erinnerungen wieder entfacht und mir fielen wieder etliche Details ein. Auch wenn ich mir die Hauptfigur anders (älter und abgehalfterter) vorgestellt hatte, so muss ich doch sagen, dass Mikkel Nørgaard Adler-Olsens Roman ziemlich perfekt umgesetzt hat. Die Atmosphäre trifft die der Vorlage und das Zusammenspiel zwischen den beiden Hauptfiguren Carl Mørck und Assad ist wahrlich eine Freude. Hinzu kommen kinoreife Bilder und eine Thriller-Handlung, die sich hinter dem typischen US-Krimi nicht zu verstecken braucht.

Auch wenn man der Rahmenhandlung rund um das Sonderdezernat Q anmerkt, dass man es hier mit einer Krimi-Reihe zu tun hat, die ebenso gut in Form einer TV-Serie hätte erzählt werden können, so funktioniert dieser eine Fall rund um eine vor Jahren verschwundene Politikerin erstaunlich gut. Wenn ich einen Krimi sehen will, dann sollte er ziemlich genau so aussehen und erzählt werden. Das bringt mich dann auch wieder zu deutschen Krimi-Erzeugnissen, wie dem allseits beliebten „Tatort“, den ich mir aus lokalpatriotischen Gründen kommenden Sonntag tatsächlich einmal wieder ansehen muss werde. Und ich weiß jetzt schon, dass Welten zu der Qualität dieses dänischen Krimis klaffen werden. Aber ich lasse mich ja gerne positiv überraschen…

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer Lust am skandinavischen Krimi-Kino hat, der sollte sich „Erbarmen“ auf keinen Fall entgehen lassen. Ich war hoch erfreut den auf zwei Zeitebenen erzählten Thriller so kompetent und kunstvoll adaptiert zu sehen und werde mir demnächst bestimmt auch die Verfilmung des Nachfolgers „Schändung“ ansehen. So macht Krimi-Unterhaltung Spaß: 8/10 Punkte.

16 Gedanken zu “Erbarmen – OT: Kvinden i buret (2013)

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  3. Mochte den und den Folgefilm sehr gerne – jetzt irgendwann kommt auch der dritte Teil in die Kinos!? Das Team an sich und ihre Fälle haben mich sehr gepackt, ich wüsste auch gern mehr über den Charakter den Fares Fares spielt. Die Bücher kenne ich nicht, aber ich spiele schon mit dem Gedanken sie mal zu lesen.

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    • Ah, schön zu hören, dass der zweite Teil auch gelungen ist. Auf den freue ich mich auch schon sehr und werde ihn vermutlich am Wochenende schauen. Die Bücher sind noch ausführlicher, lohnen sich also durchaus – allerdings kennst du die Auflösungen nun ja bereits aus den Filmen. Ich werde vermutlich auch noch den dritten Band lesen, bevor ich die Verfilmung nachhole (ist ja noch Zeit).

      Und schön, dass du mal wieder kommentierst! 🙂

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      • Das ist auch immer so mein Problem – wenn ich den Film schon kenne, habe ich meistens keine Lust mehr auf das Buch. Allerdings habe ich hier irgendwie das Gefühl, dass sich das trotzdem lohnt. Von der Sonderdezernat Q-Reihe muss es aber viele Bücher geben, oder?

        Jaaa – ich versuche wieder ein gesundes Maß zu erreichen. In der Vergangenheit war mein Feedreader immer zu voll und die Zeit zu knapp. Und dann habe ich irgendwie am kommentieren gespart. Hoffe das pegelt sich bald wieder ein. Zur Zeit bin ich eh krankgeschrieben und zuhause … da kann ich eh keine Bäume ausreißen und surfe halt im Internet rum 😉 man muss immer das Gute sehen …

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      • Kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich, weshalb ich auch lieber vorher die Bücher lese und erst danach die Filme schaue. Manchmal mache ich es aber auch andersrum und es funktioniert sehr gut (z.B. „The Hunger Games“).

        Von der „Sonderdezernat Q“-Reihe gibt es inzwischen schon 6 Bücher. Ja, das ist eine ganz schöne Menge!

        Ohje, krankgeschrieben. Hoffentlich nichts Schlimmes! Gute Besserung und fröhliches Kommentieren weiterhin… 😉

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      • Danke 🙂
        Ist eine Erkältung, die es ganz schön in sich hatte. Bin froh, dass ich das zuhause auskurieren kann und nicht in dem Zustand auf Arbeit gehen musste. Aber inzwischen gehts mir schon etwas besser.

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      • Das glaube ich dir gerne. Auch mich plagt aktuell eine ziemlich fiese Erkältung, doch bleibe ich wirklich erst zuhause, wenn ich den Kopf unter dem Arm trage. Nicht sonderlich schlau, aber ich finde Fehltage schrecklich…

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