Das letzte Urlaubswochenende, die Kinder sind aus dem Haus. So richtig aufraffen, etwas zu unternehmen (das hatten wir schon am Freitag mit einem Live-Escape-Room), konnte ich mich nicht. Also ein Filmabend und „Prey“ wollte ich schon seit Wochen sehen. Somit habe ich mich ins Jahr 1719 gestürzt und endlich das „Predator“-Prequel gesichtet. 🪓

Prey (2022) | © 20th Century Studios
Stilsicher, geradlinig und unterhaltsam
Als ich den Trailer sah, war ich zunächst skeptisch, ob das Konzept aufgeht. Der Clou bei den bisherigen Filmen war ja stets, dass der Predator gegen extrem bewaffnete Sonderkommandos usw. angetreten ist und selbst diese nichts gegen ihn ausrichten konnten. Nun also junge Komantschin, bewaffnet mit einem Beil? Doch meine Vorbehalte sollten sich schnell zerstreuen, denn Dan Trachtenberg (bekannt u.a. für „10 Cloverfield Lane“) baut eine schlüssige Welt auf und nimmt sich Zeit, die Figuren zu etablieren. So gibt es wunderschöne Landschaftsbilder zu sehen und wir lernen Narus Leben und ihr Bestreben, eine Jägerin zu werden, bis ins Detail kennen.
Der Predator wirkt zu Beginn wie ein Fremdkörper in dieser Welt, doch das ist er ja auch. Am stärksten ist „Prey“ immer dann, wenn er zuvor eingeführte Elemente aufgreift und sie im weiteren Verlauf der Geschichte aufgreift. Setup und Payoff weiß Trachtenberg wahrlich gekonnt einzusetzen. Das liebe ich sehr. Da fällt es auch gar nicht groß ins Gewicht, dass die Handlung natürlich sehr geradlinig ist und es auch keine inhaltlichen Überraschungen gibt. Damit ist „Prey“ quasi die Antithese zu Shane Blacks „The Predator“ aus dem Jahr 2018, der versucht hat, die Machismen aus dem Original wieder aufleben zu lassen und mit unzähligen Wendungen zu verknüpfen. Hier gibt es nur den geradlinigen Überlebenskampf einer jungen Frau. Obwohl ich Shane Blacks vielgescholtenen Film durchaus auf trashige Art und Weise unterhaltsam fand, so funktioniert „Prey“ doch so viel besser. In meinem Ranking (ohne die „Alien vs. Predator“-Filme) steht er somit gar an zweiter Stelle:
- „Predator“ (1987) | 9/10 Punkte
- „Prey“ (2022) | 8/10 Punkte
- „Predator 2“ (1990) | 7/10 Punkte
- „Predators“ (2010) | 7/10 Punkte
- „Predator: Upgrade“ (2018) | 7/10 Punkte
Fazit
Fast schon schade, dass „Prey“ nur eine weitere Streaming-Veröffentlichung ist. Andererseits hätte ich ihn wohl auch nicht im Kino gesehen. Schade eigentlich. Auf jeden Fall hatte ich extrem viel Spaß mit dem Film und kann noch ergänzen, dass er Gewalt so zelebriert, wie man es von einem „Predator“-Film erwarten würde. Fans des Franchises sollten definitiv reinschauen: 8/10 Punkte.
Ins Kino gehen würde ich dafür auch nicht.
Ich tippe, der läuft bei Disney, oder?
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Genau, der läuft auf Disney+, wie alle Fox-Filme (auch „Alien“ usw.).
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Das habe ich ja nicht.
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Ich weiß. Inzwischen tatsächlich mein meistgenutzter Streaming-Dienst.
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Oha… du mauserst dich. 😂😂
Uns reichen Prime und Netflix.
In 7 Wochen hol ich mir ein Sky/WOW Monatsabo und schau House auf Dragon in einem Rutsch und was ich noch dort in der Watchlist habe.
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Auf Netflix schaue ich noch „Stranger Things“ und dann kündige ich wohl erstmal. Auf Disney+ finde ich gerade immer was.
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Ich hab da jede Menge 🙂
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Dann ist ja gut. 😉
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Yoooo.
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Och, wäre er im Kino gelaufen, hätte ich ihn auch gerne dort gesehen. Ich fand es fast schon Verschwendung, ihn nur auf Disney+ zu zeigen. Gefiel mir wirklich gut. Ich weiß nicht, er hatte eine tolle Atmosphäre und natürlich eine tolle Heldin. Ich mag solche Geschichten.
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Ja, geht mir ganz genauso. Das mit dem Kino war auch eher eine persönliche Anmerkung, da ich es höchstens 1-2 mal im Jahr noch ins Kino schaffe. Somit war es für mich von Vorteil, dass er auf Disney+ lief, auch wenn ich es, wie du, fast als Verschwendung wahrnehme.
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Ins Kino hätte der auf jeden Fall gehört. Hatte Disney offensichtlich nicht genug Vertrauen… also bringen sie lieber noch mal Spiderman und Avatar ins Kino 🙈
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Anscheinend nicht. Selbst der Titel ist ja eher generisch und greift das Franchise nicht auf (was ich ganz cool finde).
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