Schändung – OT: Fasandræberne (2014)

Nachdem ich vergangenen Sonntag die fränkische Ausgabe des „Tatort“ habe über mich ergehen lassen, stand heute wieder ein Krimi aus Dänemark auf dem Programm: Die Jussi-Adler-Olsen-Verfilmung „Schändung“ ist der zweite Fall des Sonderdezernat Q und lässt uns abermals in die düsteren Abgründe unserer nördlichen Nachbarn blicken. Ob die Roman-Adaption gelungen ist, lest ihr in der folgenden Besprechung…

schaendung-2014

Nachdem der erste Fall „Erbarmen“ teils fast schon wie der Pilotfilm zu einer TV-Serie wirkte, setzt auch der zweite Fall diese Tradition fort: Man fühlt sich bereits mit den Charakteren verbunden, die Stammbesetzung wird erweitert und die Handlung aufgebohrt. Weniger klassischer Krimi als bitterböse Gesellschaftssatire. Habe ich in meiner Besprechung der Vorlage noch beklagt, dass die Charaktere zu klischeehaft gezeichnet sind, so ergibt sich im Film durch die verkürzte Handlung und effiziente Inszenierung ein treffenderes Bild: Erinnerungen an „A Clockwork Orange“ werden wach und die Gewalttaten schmerzen schon beim Zusehen.

Durch die längere Laufzeit kann die im Vergleich zum ersten Teil komplexer wirkende Geschichte auf zwei Zeitebenen ausführlich erzählt werden. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass im Vergleich zur Vorlage hier mehr Abstriche gemacht werden mussten. Die neuen Charaktere sind perfekt besetzt und tragen viel zur dichten Atmosphäre bei. Unsere beiden Hauptfiguren Carl Mørck und Assad gewinnen immer mehr an Profil und ergänzen sich durch ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten perfekt. Auch die Inszenierung ist abermals wirklich gelungen und muss sich hinter großen US-Produktionen nicht verstecken.

Wie ihr seht, hat mir auch der zweite Fall der Filmreihe sehr gut gefallen. Freunde des skandinavischen Krimis sollten auch hier auf jeden Fall einmal reinschauen. Am besten, wenn bei uns wiedermal nur ein höchstens durchschnittlicher „Tatort“ ausgestrahlt wird. Bis der dritte Teil, der noch diesen Sommer in den Kinos anläuft, für das Heimkino erhältlich sein wird, habe ich auch den dritten Band der Buchreihe gelesen. Wenn das einmal keine Aussage über die Qualität der Verfilmungen ist: 8/10 Punkte.

8 Gedanken zu “Schändung – OT: Fasandræberne (2014)

  1. Auch mir gefallen die Verfilmungen viel besser als die Romane – gerade weil sie so wohltuend entschlackt sind. Allerdings fand ich den zweiten Film auch etwas zu lang und bei dem Finale musste ich ein paar Mal lachen. 😉 Die dritte Verfilmung habe ich bereits gesehen – und um die Vorfreude ein wenig zu schüren – für mich ist sie der beste Teil bisher.

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    • Ich würde gar nicht sagen, dass mir die Verfilmungen besser gefallen. Die Bücher mochte ich auch sehr. Sie funktionieren eben anders bzw. Elemente funktionieren besser, andere dafür schlechter. Das Finale im Film war allerdings tatsächlich schwächer als das des Buches, zumindest soweit ich mich erinnere… 😉

      Oh, da freue ich mich schon sehr auf die dritte Verfilmung! Werde die Vorlage bis dahin bestimmt auch gelesen haben… 🙂

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    • Ich eigentlich auch nicht. Kenne außer diesen hier und der „Millennium“-Trilogie auch keine anderen. Den dritten Teil schaue ich irgendwann auf Blu-ray, wenn ich auch das Buch gelesen habe. Ist nicht so dringend… 😉

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