Spider-Man 2 – Extended Version (2004) (WS1)

Nach einem herrlich sonnigen Tag, an dem ich viel kränkelnd herumlag und ansonsten nur ein wenig Wäsche gemacht habe, stand mir abends der Sinn nach einem Film. Um dem Samstag zumindest etwas Positives abzugewinnen. Also habe ich „Spider-Man 2“ eingelegt, den ich als besten Teil der Reihe in Erinnerung hatte. Ob der Film den vergangenen Vorschusslorbeeren gerecht werden konnte? 🕷🐙

Spider-Man 2 (2004) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man 2 (2004) | © Sony Pictures Entertainment

Bis heute einer der besten Superheldenfilme

Gesehen habe ich erneut die „Spider-Man 2.1“-Schnittfassung, welche ein paar Handlungserweiterungen und ausführlichere Actionszenen bietet. Ist kein Muss, aber lohnt sich durchaus, zumal die Blu-ray beide Schnittfassungen bietet. Davon abgesehen hat mich „Spider-Man 2“ erneut auf ganzer Linie überzeugt. Er setzt den bereits großartigen ersten Teil gekonnt fort, setzt sich ausführlicher mit seinen Figuren und ihrer Motivation auseinander und bietet mit Doctor Octopus bzw. Doc Ock einen der besten Comic-Bösewichte überhaupt. Hinzu kommt Sam Raimis fantastische Inszenierung, die oft sehr an seine früheren Horrorfilme erinnert, und dabei doch glänzend den Sprung ins Blockbusterkino schafft.

Im Vergleich zu heutigen Superheldenfilmen ist mir speziell die realistische Physik aufgefallen. Die Einschläge sind tatsächlich wuchtig und schmerzhaft und sowohl Spider-Man als auch Doc Ock besitzen sichtlich eine Masse, gegen die sie ankämpfen müssen. Kein Vergleich zum reinen CGI-Gewitter der jüngsten MCU-Filme. A propos CGI: Dieses ist im Vergleich zum Vorgänger, sieht man von den Helikoptern der letzten Einstellung ab, wunderbar gealtert. Neben der großartigen Inszenierung konnte mich „Spider-Man 2“ auch inhaltlich begeistern: Peters bewusste Entscheidung für die Verantwortung, die er trägt, dazu passend Mary Janes Entscheidung für Peter Parker. Auch die Zerrissenheit von Doc Ock und die herrliche Comedy von J. Jonah Jameson (großartig gespielt von J. K. Simmons, bekannt für „Whiplash“). All das macht diesen Mittelteil der ersten „Spider-Man“-Trilogie auch zum besten.

Fazit

Kaum zu glauben, dass meine letzte Sichtung von „Spider-Man 2“ bereits 16 Jahre zurücklag. Auch wenn der dritte Teil von vielen nicht gemocht wird, so freue ich mich doch schon auf die Sichtung. Es ist der einzige Teil, den ich bisher nur einmal gesehen habe. An diese famose Fortsetzung wird er so oder so nicht herankommen. Für mich der nahezu perfekte Superheldenfilm. Macht immer wieder Spaß: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Spider-Man (2002)

Eine unfassbar anstrengende Woche geht zu Ende. Wir sind auch recht spät auf das Sofa gekommen und niemand konnte sich so recht für einen Film entscheiden. Letztendlich habe ich den ersten „Spider-Man“ ins Rennen gebracht, worauf sich tatsächlich alle einigen konnten. Besonders der Zwergofant war heiß auf den Film, auch wenn er nicht verstanden hat, warum das nicht der bekannte Marvel-Spider-Man war. Er hat noch so viel zu lernen. 🕷🕸

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man (2002) | © Sony Pictures Entertainment

Die Blaupause für den modernen Superheldenfilm

Ich kann mich noch ziemlich genau an meinen Kinobesuch vor 21(!) Jahren erinnern. Sam Raimis „Spider-Man“ wirkte damals unfassbar modern und war für mich der erste große Superheldenfilm sowie die erste gelungene Comicverfilmung, wobei ich als Kind nie wirklich in die Marvel-Comics eingestiegen bin. Was Filme anging, kannte ich natürlich Tim Burtons „Batman“ und Richard Donners „Superman“, doch konnten mich beide nicht wirklich abholen. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft jedoch hat es geschafft, mich nachhaltig zu begeistern, was auch an Sam Raimis eindeutiger Handschrift lag, in der so manches Mal der Horror aufblitzt. Speziell auch seine Entscheidung, die Netze direkt aus Peters Handgelenken kommen zu lassen, finde ich bis heute perfekt und viel glaubwürdiger als die technischen Nachrüstungen der Folgefilme. Quasi Bodyhorror im Superheldenfilm.

Wie funktioniert der erste „Spider-Man“ heute? Natürlich haben die visuellen Effekte Federn gelassen. Jedoch nicht so viele, wie ich befürchtet hatte. Es gibt nur wenige Einstellungen, die wirklich grenzwertig sind. Da sehen in Echtzeit gerenderte Videospiele inzwischen besser aus. Der Großteil funktioniert jedoch noch super, was auch an Raimis extrem dynamischer Kamera und der gewitzten Montage liegt. Inhaltlich bekommen wir eine prototypische Origin-Geschichte präsentiert, die ich immer noch sehr mag. Der Film besitzt so viele ikonische Szenen (siehe das Bildzitat oben), dass es eine wahre Freude ist. Dabei versteckt Raimi die Comic-Herkunft nie und setzt bewusst auf knallige Farben und Plastiklook.

Fazit

Mir hat „Spider-Man“ heute auch wieder sehr gut gefallen. Ja, er ist etwas in die Jahre gekommen und die Darsteller*innen sind alle zu alt für ihre Rollen, doch von solchen Details abgesehen, ist Raimi damit die Blaupause für den modernen Superheldenfilm gelungen. Ich bin mir sicher, dass es ohne diesen Erfolg nie einen „Iron Man“ und damit auch nicht das MCU gegeben hätte. Ein großer Spaß, der im Detail auch ziemlich düster und hart daherkommt, was die Kinder teils etwas verschreckt hat. Nach wie vor sehr sehenswert: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Alles steht Kopf – OT: Inside Out (2015) (WS1)

Nachdem wir am Wochenende keinen Filmabend mit der ganzen Familie hatten, habe ich kurzerhand beschlossen, den Feiertag mit „Alles steht Kopf“ ausklingen zu lassen. Schließlich liegt die letzte Sichtung schon viel zu lange zurück und ich hatte das Gefühl, dass sich das Gefühlschaos in Riley auch ganz gut auf das Zappelinchen übertragen lässt. Wobei wir dafür vermutlich auf die Fortsetzung samt rotem Pubertätsknopf warten müssen. 😊😢😡🤢😨

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Ein meisterhaft inszenierter Coming-of-Age-Film

Mich hat „Alles steht Kopf“ heute noch mehr begeistert als damals vor sieben Jahren. Vermutlich weil meine Kinder auch älter geworden und einige ihrer kleinkindlichen Erinnerungen inzwischen verblasst sind. In den entsprechenden Szenen hatte ich wieder einen dicken Kloß im Hals und musste die eine oder andere Träne verdrücken. Die emotionale Ebene gelingt Pixar wahrlich meisterhaft, auch wenn wir uns den Großteil des Films in einer bonbonbunten Fantasiewelt befinden. Gerade der nahtlose Übergang zur Realität ist fabelhaft gelungen, obwohl oder weil beide Welten stilistisch durchaus größere Unterschiede aufweisen.

„Alles steht Kopf“ nimmt schon einmal vorweg, was später mit „Soul“ noch weitergetrieben wurde: Abstrakte Innenwelten, kombiniert mit einem realistischen Setting in der wirklichen Welt. Es ist schon erstaunlich, wie gut Pixar das Storytelling gelingt: Die durchaus komplexe Prämisse samt Einführung aller Hauptfiguren und Etablierung der Herausforderung für unsere Held*innen wird in den ersten zwanzig Minuten abgefeuert. Nach dreißig Minuten stecken wir mitten im Abenteuer. Das Tempo ist enorm hoch und doch nimmt sich der Film Zeit für seine Figuren. Die Bilder, die das Team rund um Pete Docter für Gefühle, Erinnerungen usw. findet, sind leicht verständlich und doch voller Witz und zauberhafter Momente. Einfach perfekt.

Fazit

Mit der heutigen Sichtung von „Alles steht Kopf“ hat sich der Pixar-Film in den Reigen meiner Lieblingsfilme gespielt. Die Kinder mochten den Film auch, fanden ihn jedoch nicht so überragend, wie wir Eltern. Das ist durchaus verständlich und für mich eine weitere Stärke des Animationsfilms: Er schafft es beide Zielgruppen anzusprechen und die Brücke zwischen ihnen zu schlagen. Die Ebene, die ich heute erleben durfte, katapultiert den Film ganz nach oben. Großes Kino: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Findet Dorie – OT: Finding Dory (2016)

Nach dem Kurzfilm „Piper“ stand natürlich der zugehörige Langfilm „Findet Dorie“ auf dem Programm. Der Zwergofant hat sich diesen heute explizit gewünscht, nachdem das Zappelinchen in der Vergangenheit dafür nur wenig Interesse gezeigt hatte. Auch ich habe mich schon lange darauf gefreut, gehört „Findet Nemo“ doch zu meinen Favoriten des Animationsstudios. Was also hat die späte Fortsetzung zu bieten? 🐟🐙

Findet Dorie (2016) | © Walt Disney

Findet Dorie (2016) | © Walt Disney

Eine überraschend gelungene Fortsetzung

Spätestens seit Pixar-Neustarts nahezu unmittelbar auf Disney+ verwertet werden, hat die Popularität des Animationsstudios ein wenig gelitten. Vor ein paar Jahren noch war jeder Film ein Hit, doch dann kamen die ersten Fortsetzungen und Filme wie „Lightyear“ ließen Fans schon ‚Ausverkauf!‘ schreien. Für mich hat sich ein qualitativer Abfall noch nicht so richtig bemerkbar gemacht, auch wenn ich so manche Fortsetzung, wie z.B. „Die Monster Uni“, nicht mehr ganz so stark fand wie das Original. Somit war ich durchaus gespannt, was Andrew Stanton, ebenfalls Regisseur des Vorgängers, aus der Weiterführung des Unterwasserabenteuers gemacht hat.

Nach der Sichtung muss ich sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass mich der Film emotional so stark packt. Dories Figur bekommt noch einmal deutlich mehr Tiefe und die Wandlung vom Sidekick zur Heldin funktioniert erstaunlich gut. Beim Wiedersehen mit ihren Eltern hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. Davon abgesehen bietet „Findet Dorie“, wie bereits der erste Teil, eine ausführliche Unterwasserreise mit frischen Schauplätzen und tollen, neuen Figuren. Speziell Oktopus Hank hat mir ausgezeichnet gefallen und ist beeindruckend animiert. Überhaupt sieht der Film unfassbar gut aus und lohnt sich schon alleine aufgrund seines überwältigenden audiovisuellen Eindrucks. Umso schöner, dass er auch inhaltlich zu überzeugen weiß.

Fazit

Für mich ist „Findet Dorie“ neben „Toy Story 3“ und „Die Unglaublichen 2“ die bisher wohl gelungenste Fortsetzung eines Pixar-Films. Ich bin gerne wieder in diese bunte (und manchmal auch triste) Unterwasserwelt abgetaucht. Das 3D war famos und ich bin froh, dass dem Film noch eine entsprechende Veröffentlichung zuteil wurde. Kann ich Fans des Vorgängers nur empfehlen: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einem Geburtstag; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

We Can Be Heroes (2020)

Schon vor ein paar Monaten meinte der Zwergofant, dass er einen tollen Trailer zu einem Superheldenfilm gesehen hätte. Damals habe ich noch versucht, ihm den Film auszureden. Heute jedoch waren wir beide alleine zu Hause und nach einem kompletten Tag draußen, stand uns der Sinn nach einem Filmabend. Somit haben wir dann doch noch „We Can Be Heroes“ gesehen. Ein Film, wie ich noch keinen zweiten gesehen habe. 🦸‍♀️

We Can Be Heroes (2020) | © Netflix

We Can Be Heroes (2020) | © Netflix

Was ist nur aus Robert Rodriguez geworden?

Robert Rodriguez war einer der prägenden Regisseure meiner Jugend: „El Mariachi“, „Desperado“ und „From Dusk Till Dawn“ waren die Kultfilme meiner filmischen Erweckungsphase. Schon Anfang der 2000er hat Rodriguez die Kinderfilmreihe „Spy Kids“ gedreht, von der ich jedoch nie einen Teil gesehen habe. Danach war es, „Sin City“ einmal ausgenommen, lange still den Filmemacher, doch mit „Alita: Battle Angel“ kam er 2019 zurück und wusste mich zu begeistern. Zuletzt fiel er mir durch die Inszenierung einiger Episoden von „The Book of Boba Fett“ eher negativ auf. Wer hätte gedacht, dass er es ausgerechnet mit dem Kindersuperheldenfilm „We Can Be Heroes“ auf meinen Fernseher zurück schafft?

Der Film ist ein in kunterbunte Kulissen und mit übermäßig CGI angereicherter Superheldenfilm, dem ein Drehbuch zugrunde liegt, das auch ein Kind hätte schreiben können. Man merkt nichts von Robert Rodriguez‘ alter Handschrift und nur die Auftritte von Stars wie Pedro Pascal („The Mandalorian“ oder „Prospect“) und Christian Slater („True Romance“) lassen seinen Einfluss erkennen. Davon abgesehen mochte ich die Botschaft der Geschichte sowie die völlig abgedrehten Superkräfte. Das ist wie gemacht für Kinder, doch verliert sich am Ende alles in einer abstrusen Geschichte, der billigen Inszenierung und fehlendem Herz. Nicht ganz so schmerzhaft, wie nach dem Trailer befürchtet, doch bestenfalls mittelmäßige Unterhaltung.

Fazit

Leider konnte „We Can Be Heroes“ weder mich, noch den Zwergofanten überzeugen. Wir hatten durchaus Spaß mit dem Film, doch ist alles viel zu übertrieben, bunt und nervig inszeniert. Ich vermute, dass der Zwergofant beim nächsten Filmabend wieder mich nach einem Filmtipp fragen wird. So ein Pech aber auch. Dennoch möchte ich die Sichtung nicht missen, denn nun habe auch ich endlich einen der berüchtigten Kinderfilme von Robert Rodriguez gesehen: 4/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion im Theater; Zwergofant: 6/10 Punkte.)

Mein großer Freund Joe – OT: Mighty Joe Young (1998)

Letzte Woche haben wir angefangen, zusammen mit den Kindern die Serie „Cobra Kai“ zu schauen. Seitdem ist unser Filmkonsum massiv eingebrochen. Da sich die Ferien und auch mein Urlaub ihrem Ende neigen, habe ich mit „Mein großer Freund Joe“ einen abschließenden Filmabend angeregt. Vereinzelte Serienepisoden kann man schließlich auch unter der Woche schauen. Wie der Film so ankam, könnt ihr in der folgenden Besprechung lesen… 🦍

Mein großer Freund Joe (1998) | © Walt Disney

Mein großer Freund Joe (1998) | © Walt Disney

Ein verschollener Filme aus dem Disney-Katalog

Warum ausgerechnet „Mein großer Freund Joe“? Während meines Zivildienstes hatte ich häufiger Spätschicht, sprich ich habe bis 22 Uhr gearbeitet, war dann meist noch für ein bis zwei Bier unterwegs und habe mir danach im Nachtprogramm noch einen Film angeschaut. Während dieser Zeit habe ich auch „Mein großer Freund Joe“ zum ersten und einzigen Mal gesehen. Er hat mir damals ausgezeichnet gefallen und ich war stets auf der Suche nach einer DVD bzw. Blu-ray. Gab es aber nicht. Inzwischen hat Disney+ den Film im Programm und da die Kinder nun alt genug sind, wollte ich mein damaliges Erlebnis mit ihnen teilen. Vorausschicken sollte ich noch, dass meine Erinnerungen an den Film nicht mehr die besten waren: Den Anfang hatte ich als ziemlich hart und verstörend im Kopf, während ich den Mittelteil rund um die Beziehung zwischen Joe und seinen menschlichen Bezugspersonen als wirklich herzergreifend und schön erzählt in Erinnerung behalten habe. Details wusste ich jedoch nicht mehr.

Bei der heutigen Sichtung wussten hauptsächlich die Spezialeffekte zu gefallen, die größtenteils noch auf praktische Effekte setzen und dadurch umso beeindruckender wirken. Joe wirkt wirklich lebensecht und man nimmt seiner Figur die enorme Präsenz, die er an den Tag legt, durchaus ab. Die Geschichte ist dagegen eher seicht und das Remake des 1949er Films „Panik um King Kong“ ist auch inhaltlich in die Jahre gekommen. Speziell die Beziehung des 20 Jahre älteren Bill Paxton zu Charlize Theron wirkt aus heutiger Sicht etwas befremdlich. Die Action-Szenen sind in ihrer Härte auch seltsam fehl am Platz in solch einer scheinbaren Familienproduktion. Da passt vieles nicht zusammen und doch hat mich „Mein großer Freund Joe“ auch heute wieder unterhalten. Jedoch fand ich ihn nicht mehr so magisch wie damals, bei der ersten Sichtung. Vielleicht waren es letztendlich doch die zwei Bier in der Kneipe nach der Zivi-Spätschicht?

Fazit

Es war schön „Mein großer Freund Joe“ einmal wieder einen Besuch abstatten zu können. Ich mochte das Abenteuergefühl und Joe als tricktechnisch beeindruckende Figur. Die Kinder waren sichtlich mitgenommen von der durchaus nicht zimperlichen Geschichte. Alles in allem ein fast schon nostalgisches 90er-Jahre-Abenteuer, das man bestimmt nicht sehen muss, welches aber zu unrecht nahezu komplett untergegangen ist: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Der Super Mario Bros. Film – OT: The Super Mario Bros. Movie (2023)

Aktualisierung: Ich habe „Der Super Mario Bros. Film“ am 9. November 2024 zum zweiten Mal mit dem Zwergofanten gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Man sagt mir gerne nach, dass ich nicht sonderlich spontan wäre. Heute jedoch habe ich eine gute Stunde vor Kinostart beschlossen, den Zwergofanten einzupacken und mit ihm in „Der Super Mario Bros. Film“ zu gehen. Er war schon heiß auf den Film, seit er den ersten Trailer gesehen hat. Der Rest der Familie hatte keine Lust und so haben sich die Männer des Hauses alleine auf den Weg ins Pilzkönigreich gemacht. 🍄

Der Super Mario Bros. Film (2023) | © Universal Pictures

Der Super Mario Bros. Film (2023) | © Universal Pictures

Meine persönliche Geschichte mit Mario

Der Videospiel-Klempner aus dem Hause Nintendo begleitet mich schon seit ich denken kann. Ja, selbst weit vor meiner ersten Konsole. Es dürfte 1986 gewesen, dass ich bei Freunden erstmals das originale „Super Mario Bros.“ auf dem NES gespielt habe. Da wir kurz danach in eine andere Stadt gezogen sind, sollte das eine kurze Begegnung bleiben. Mit dem Game Boy kam ein paar Jahre später „Super Mario Land“ und damit mein erstes eigenes Mario-Spiel. Der richtige Durchbruch stellte sich jedoch erst mit „Super Mario World“ auf dem SNES ein. Dieses Spiel habe ich unglaublich intensiv gespielt. Auch heute packe ich es mit dem SNES Classic Mini teilweise noch an und bin erstaunt, wie sehr sich manche Level und Musikstücke in mein Gedächtnis gebrannt haben. Nun mit den Kindern, speziell dem Zwergofanten, bin ich mit „Mario Kart 8 Deluxe“, „Super Mario Odyssey“  und „Super Mario 3D World“ auch wieder mit dem Klempner konfrontiert. Die Spiele sind auch heute noch einfach großartig.

Der (fast schon zu) perfekte Super-Mario-Film

Natürlich habe ich irgendwann auch den berüchtigten „Super Mario Bros.“-Film aus dem Jahr 1993 gesehen. Hängen geblieben ist bis auf die Absurdität des Werkes nicht viel. Inzwischen sind seitdem exakt 30 Jahre vergangen und Nintendo hat ihre Marke offensichtlich perfekt im Griff. Perfekt ist auch der neue „Der Super Mario Bros. Film“ geworden: Er sieht fantastisch aus und klingt noch besser. Er funktioniert für kleine Kinder und drückt bei Erwachsenen so manchen Nostalgieknopf. Die Geschichte ist einfach, doch irgendwie schlüssig im Rahmen der Vorlage. Das Tempo ist extrem hoch und es gibt kaum Zeit zum Durchschnaufen. Braucht es auch nicht, denn das Gameplay flutscht. Um bei diesem Vergleich zu bleiben: Der Film wirft seinen Zuschauer*innen keine wirklichen Hindernisse in den Weg. Es kommt kein Frust auf, ist aber für geübte Kinogänger*innen vermutlich zu einfach und glatt.

Nintendo geht mit „Der Super Mario Bros. Film“ auf Nummer sicher und wer könnte es ihnen verdenken? Ich habe mich mehrfach gefragt, warum man keinen Meta-Ansatz, wie bei „The LEGO Movie“, gewagt hat. Sprich eben die unzähligen Videospiele als Medium aufzugreifen, doch vermutlich ist ihnen da Disney mit „Ralph reichts“ über 10 Jahre zuvorgekommen. Somit erzählt „Der Super Mario Bros. Film“ eine Geschichte, wie man sie erwarten würden. Viel Humor ergibt sich aus Slapstick-Szenen und dem Wissen um die Mario-Historie. Da könnte man jetzt viel drüber schimpfen, doch ich habe den Ritt einfach genossen. Schon alleine der orchestral interpretierten Mario-Musik hätte ich noch stundenlang lauschen können (beim Abspann lohnt sich also das Sitzenbleiben). Wer hier keine Innovation erwartet, kann für 90 Minuten eine wirklich gute Zeit haben.

Fazit

Der Erfolg gibt Nintendo und Illumination mit ihrem Ansatz für „Der Super Mario Bros. Film“ recht. Der Zwergofant war sehr angetan und auch ich hatte eine tolle Zeit. Allerdings ist uns beiden auch klar, dass hier eher die Figuren und die Referenzen auf die Spiele im Vordergrund stehen und wir keinen neuen Klassiker gesehen haben. Auf jeden Fall war es ein gelungener Kinonachmittag, an den ich mich noch gerne zurückerinnern werde: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: leider kein Interesse an dem Film; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022)

Ziemlich genau vor fünf Jahren haben wir den ersten gemeinsamen Familienfilmabend veranstaltet. Der Film hieß „Die Häschenschule: Jagd nach dem Goldenen Ei“ und es war der Start einer großartigen Tradition. Der Zwergofant war damals fünf Jahre und das Zappelinchen sieben Jahre alt. Seitdem sind nicht nur viele Jahre, sondern auch viele Filmabende ins Land gezogen. Heute haben wir mit „Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ die Fortsetzung dieses besonderen, ersten Films angeschaut. Und auch hier hat sich gezeigt, dass die Zeit nicht stillsteht… 🐰🥚🥕

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022) | © LEONINE

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022) | © LEONINE

Ein kindgerechter Kinderfilm für die ganz Kleinen

Wie es zu erwarten ist, hat der erste Teil einen besonderen Stellenwert in unserer Familie. In den letzten Tagen vor Ostern hat speziell der Zwergofant den Wunsch geäußert, einmal wieder einen Osterfilm zu schauen. Da die Fortsetzung von „Peter Hase“ nicht greifbar war, lag es nahe „Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ einzuschalten. Ich hatte im Vorfeld schon die Vermutung, dass unsere Kinder inzwischen zu alt dafür sind, doch waren alle Familienmitglieder durchaus angetan von der Idee, dem Film eine Chance zu geben. Vermutlich auch aufgrund unserer sehr persönlichen Geschichte mit der Filmreihe.

Tatsächlich hat sich letztendlich das zu erwartende Ergebnis eingestellt: Der Film war nett, doch eher für ganz junge Filmfans gemacht. Die Geschichte ist simpel, die Animation ebenso und auch Spannung sowie Humor sind sehr kindgerecht. Bei mir hat sich vor allem eine ziemliche Wehmut breitgemacht, denn mir ist klargeworden, dass die letzten fünf Jahre unglaublich schnell vergangen sind. In weiteren fünf Jahren ist das Zappelinchen quasi volljährig und Familienfilmabende werden sich wohl deutlich reduzieren. Schon alleine für diese Erkenntnis werde ich auch den zweiten Teil der Häschenschule stets als signifikant für uns im Gedächtnis behalten.

Fazit

„Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ ist die zu erwartende Fortsetzung des ersten Teils. Der Zwergofant hat am Schluss ziemlich mit sich gerungen und gemeint, dass er als jüngeres Kind einen Punkt mehr gegeben hätte. Das Zappelinchen war dagegen recht abgeklärt und hat klargemacht, dass sie eigentlich zu alt für den Film war. Und ich? Ich kann beide Positionen verstehen und gebe wehmütig 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 5/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Lightyear (2022)

Nach einem komplett verregneten Samstag, stand uns der Sinn erneut nach einem Filmabend. Nachdem wir zuletzt eher in der Vergangenheit unterwegs waren, stand heute mit „Lightyear“ ein recht moderner Film auf dem Programm. Die Kritiken zu Pixars „Toy Story“-Spin-off waren eher durchwachsen und doch hatte ich Lust darauf. Ob diese berechtigt war, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung. 🚀

Lightyear (2022) | © Walt Disney

Lightyear (2022) | © Walt Disney

Ein sehr unterhaltsames Sci-Fi-Abenteuer

Während der Sichtung habe ich mir ein paar Mal gedacht, dass die Geschichte auch als eigenständiger Sci-Fi-Film hätte funktionieren können. Nicht einmal zwangsweise als Animationsfilm, sondern durchaus auch als ernsthaftere Science-Fiction. Doch vermutlich würde man in diesem Fall eher zu „Interstellar“ greifen, der teils ähnliche Aspekte aufweist. Die Verbindung zum allerersten Pixar-Film „Toy Story“ ist nur sehr rudimentär vorhanden und zeigt sich am ehesten in ein paar Sprüchen und Gesten der titelgebenden Hauptfigur. Das fand ich auch okay, denn eine (noch) erzwungenere Verbindung wäre bestimmt abträglich gewesen. Allerdings hätten sie ruhig einen animierten Werbeclip für Buzz-Lightyear-Spielzeug in die Mitte schneiden können.

Als eigenständiges Sci-Fi-Abenteuer betrachtet macht „Lightyear“ viel Spaß und er besitzt ein paar überraschend emotionale Momente. Das hätte ich nicht erwartet. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, was größtenteils der Roboterkatze Sox zuzuschreiben ist. Die große Wendung gegen Ende hatte ich irgendwie schon erahnt und sie hat dem Film ein wenig mehr Substanz gegeben. Fand ich nett. Überhaupt erzählt „Lightyear“ ein paar schöne Botschaften, welche sich sinnvoll in die Geschichte integrieren. Die Optik ist zudem über jeden Zweifel erhaben und schon eine Wucht. Der Film sieht richtig, richtig gut aus.

Fazit

„Lightyear“ ist sehr unterhaltsames Sci-Fi-Abenteuer. Sicherlich keiner der ganz großen Pixar-Filme, aber für gut 100 Minuten bietet er doch beste Unterhaltung. Die Kinder waren ebenso angetan und haben die Geschichte genossen. Einen zweiten Teil, wie ihn die After-Credit-Szene andeutet, braucht es jedoch nicht unbedingt: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Karate Kid IV: Die nächste Generation – OT: The Next Karate Kid (1994)

Eine turbulente Woche geht zu Ende. In vielerlei Hinsicht. Für den Rest der Familie bedeutet das den Beginn der Osterferien. Ich dagegen habe nur ein paar vereinzelte Tage frei. Zum Start der Ferien stand natürlich ein Filmabend auf dem Programm und es gab „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ zu sehen. Große Hoffnungen hatte ich nicht. Vielleicht wurde ich deshalb fast schon positiv überrascht?  🥋

Karate Kid IV: Die nächste Generation (1994) | © Sony Pictures Entertainment

Karate Kid IV: Die nächste Generation (1994) | © Sony Pictures Entertainment

Überraschenderweise ziemlich gelungen

Es war schön, Mr. Miyagi wiederzusehen. Da habe ich mich sofort zu Hause gefühlt. Am meisten hat mich wohl die Verlagerung des Schauplatzes von Los Angeles nach Bosten aus dem „Karate Kid“-Gefühl gerissen. Fast hätte ich es lieber gesehen, wenn Mr. Myagi seine neue Schülerin Julie nach Kalifornien eingeladen hätte. Aber dafür hätte dann ja der etwas dämliche Schulplot gestrichen werden müssen. Ihr seht schon: „The Next Karate Kid“, so der Originaltitel, ist eine wilde Mischung. Auch qualitativ bietet er so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann.

Positiv fand ich die Beziehung zwischen Mr. Miyagi und Julie (toll gespielt von einer jungen Hillary Swank). Das hat richtig Spaß gemacht und wirkte auch frischer als seine Beziehung zu Daniel in „Karate Kid III: Die letzte Entscheidung“ (die ich dennoch mochte). Speziell das Zappelinchen war von Julie richtig begeistert. Der gesamte Subplot im Kloster war toll anzusehen und hat für so manchen Schmunzler gesorgt. Überhaupt nicht funktioniert haben für mich jedoch die Bösewichte: Michael Ironside nimmt fast schon seine Rolle aus „Starship Troopers“ vorweg und bildet an der Highschool Elitekämpfer aus? Das war wirklich seltsam. Dafür gibt es einen jungen Walton Goggins (bekannt aus „The Shield“ oder „Sons of Anarchy“) zu sehen.

Fazit

Ich mochte auch die späte Fortsetzung bzw. das softe Reboot „Karate Kid IV: Die nächste Generation“ recht gerne. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander stehen abermals auf der Habenseite. Der gesamte Konflikt mit der Elitetruppe der Schule ist dagegen reichlich dämlich. Kann man sich ruhig anschauen: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)